Frankfurter Stadtgespräch

  • Neuer Ordnungsdezernent: Runder Tisch für Friedberger Markt

    Stadtrat Markus Frank (CDU) hat Volker Stein (FDP) als Ordnungsdezernenten mittlerweile abgelöst. Der deutlich pragmatischere Frank will die aufgeladene Stimmung im Dialog beruhigen und einen deutlich kommunikativeren Stil einführen. Er bezeichnet den Freitagsmarkt als "urbane Freitagsparty" und möchte "eine zeitnahe Lösung, die für alle Beteiligten akzeptabel ist."


    Nach einem klärenden Gespräch mit Ortsvorsteherin des Ortsbeirates 3, Karin Guder, konnte er sich ein Bild der Lage machen. Als nächster Schritt soll bald zu einem Runden Tisch eingeladen werden. Alle beteiligten Parteien und Vertreter der betroffenen Bürger sollen mit kleinen Delegationen vertreten sein. Besonders Lärm, Müll und Fäkalien dürften angesprochen werden. Guder macht deutlich, dass das Ziel der Gespräche sein solle, den Friedberger Platz für "ein geselliges Treffen" zu erhalten.


    Die Gespräche sollen unmittelbar nach der Sommerpause am 8. August starten. Frank belegt mal wieder, dass der Ton die Musik macht. Mit Zuhören und mehr Fingerspitzengefühl dürfte er mehr Erfolg haben als sein Vorgänger.


    Anregungen und Lösungsvorschläge können per E-Mail an info.dez9@stadt-frankfurt.de des Dezernatsbüros des Ordnungsdezernenten gesendet werden.


    Quelle: Journal Frankfurt

  • Wird das U60311 Ende Juli dicht machen?

    Am 25. April kam ein 31-jähriger durch eine Prügelei mit den Türstehern des U60311 zu Tode. Der Haupttäter wurde inhaftiert. Mittlerweile hat das Liegenschaftsamt eine ordentliche und außerordentliche Kündigung der Liegenschaft ausgesprochen. "Wir haben eine Kündigung zum 31. Juli ausgesprochen", bestätigte Mathias Wilhelm, stellvertretender Amtsleiter des Liegenschaftsamtes. Ob Clubbetreiber Alexander Eger des "U60311" Einspruch erhebt und die Kündigung juristisch anfechten möchte, bleibt unklar. Die Stadt berät derzeit, ob sie eine Räumungsklage beantragt. Dann könnte ein Gerichtsvollzieher den Club schließen lassen. Als Plan B kommt in Frage bis Ende 2011 zu warten bis die ordentliche Kündigung rechtskräftig wird.


    Quelle: Journal Frankfurt

  • U60311-Schließung

    Ob die Schließung des U60311 (ob nun zum 31.07. oder 31.12.) ein Verlust für die Frankfurter Partyszene ist weiß ich nicht, da ich nie da war. Städtebaulich ist es aber ein Glücksfall, da dann endlich die drei häßlichen Aufbauten mitten im Stadtzentrum verschwinden können.


    Aktuelle Situation:







    Bilder: Gizmo23

  • Ich sehe Alt-Sachsenhausen als Frankfurter auch eher wie das Goethe-Haus: schön für Touristen, bis auf wenige Ausnahmen jedoch kaum mein favorisierter Aufenthaltsort. Echtes Flair findet man auf der Berger Straße (leider auch zunehmend von Yuppies durchseucht) oder auf dem Höchster Schloßplatz.

  • Das stimmt leider. Kein echter Frankfurter (gibt`s überhaupt noch welche?) käme jemals auf die Idee, nach Alt-Sachsenhausen zu gehen. Höchst scheidet leider auch aus, da dies für Frankfurter schon Polen ist (egal ob eingemeindet oder nicht, bleibt Ausland).


    Berger Straße ist relativ, da es sich bei dieser Straße eigentlich um drei Straßen handelt. Der Teil vom Anlagenring bis zum Alleenring (eher städtisch), der nächste Teil bis zur Rendeler Straße (kleinstädtisch urban), und schließlich der obere Teil bis nahe Seckbach (absolutes Kaff). In welchem Teil hast du die Durchseuchung festgestellt?


    Als Tip gilt immer noch Seckbach mit seiner gewachsenen Struktur und viel Fachwerk. Auch hier gibt es einige traditionsreiche Äbbelwoi-Kneipen, die nicht vom Touristenvolk heimgesucht werden.


    Und wo wir schon beim Flair sind. Auch die Leipziger Straße darf hier durchaus genannt werden.

  • BEKU

    Das stimmt leider. Kein echter Frankfurter (gibt`s überhaupt noch welche?) käme jemals auf die Idee, nach Alt-Sachsenhausen zu gehen.


    Naja BEKU, so extrem würde ich das jetzt auch wieder nicht ausdrücken. In die Atschel oder ins Fichtekränzi an der Wallstraße kann man durchaus gehen und auch das Dauth Schneider am Affentorplatz ist durchaus besuchenswert. Da geht man sogar als Sachsenhäuser durchaus ab und zu gerne hin ... ;)


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    Mod: Diesen und zwei Vorbeiträge hierher verschoben. Bitte in Projektsträngen keine Stöffcheberatung.

  • Also Höchst ist längst nicht mehr Polen, eher schon Sachsen. ;) Wer die Situation die letzten zwei, drei Jahre beobachtet hat, merkt schon, dass der „innerfrankfurterische“ Tourismus zunehmend anzieht, sprich, die Förderung des Stadtteils langsam Früchte trägt. Man sieht auch zunehemend Geschäftsleute, die ihre Gäste hier ausführen, ebenso die ersten Asiaten zwischen Bolongaropalast und Schloßplatz.


    Dass Teile der Altstadt, etwa der östliche Abschnitt der Bolongarostraße, hinsichtlich ihrer, ich drücke es mal vorsichtig aus, sozialen Ausstrahlung, Stimmung wie in der Frankfurter Altstadt um 1900 aufkommen lassen ist freilich ein Problem, an dem noch gearbeitet werden muss. Gerade ist dort auch ein weiteres (nicht denkmalgeschütztes) Fachwerkhaus hinter Dämmplatten verschwunden...

  • Ich habe auch schon gelesen, dass die IAA 2011 in Frankfurt stattfindet. Ich werde in diesem Jahr die Messe auch besuchen und freue mich schon sehr darauf. Ich war bis jetzt noch nie in der Messe Frankfurt und aus dem Grund bin ich auch auf die Architektur der Halle gespannt. Sieht ja auf den Bildern die ich bisher gesehen habe schon sehr spannend aus. Wird sicher ein tolles Erlebnis werden.


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    Mod: Verschoben

  • Umzug von Großmarkthalle ins Frischezentrum - eine Bilanz

    Seit dem Umzug von der Großmarkthalle im Ostend in das Frischezentrum nach Kalbach ist die Vermietungsquote von 98 über 91 mit einem Zwischenhoch von 96 auf aktuell 85% gesunken. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sind 92% Vermietungsquote notwendig um den Unterhalt und Erbbauzins (1,2 Mio € p.a.) sowie die Kreditkosten (3,2 Mio. € p.a.) zu finanzieren. Möglichkeiten zur Verlustreduzierung wären die Senkung des Erbauzinses, die Kreditreduzierung (2009 ca. 27,3 Mio. €) und/oder eine Erhöhung der Kunden. Um letzteres zu erreichen soll die Produktpalette bei Wein und Feinkost erweitert und die Öffnungszeit von Nachts auf ganztägig verlängert werden. Damit möchte die Gesellschaft den Trend der rückläufige Frequentierung durch die Gastronomen wieder umkehren. Zweifelsohne muss aber auch die Vermietungsquote an die Großhändler langfristig erhöht werden. Helfen soll dabei der kürzlich gefasste Gesellschafterbeschluss: Wegfall der Zeichnungspflicht an Gesellschafteranteilen durch die Großhändler bei Flächenanmietungen im Frischezentrum. In 2014 laufen die auf 10 Jahre befristeten Mietverträge mit den Großhändlern aus. Dann wird sich zeigen wie viel Verträge verlängert werden.


    Quelle: FAZ vom 16.07.2011


    Hier noch Zahlen und Fakten zum Frischezentrum:

    • Bauzeit 16 Monate
    • Eröffnung 6. Juni 2004
    • Verkaufshalle Fläche 23.000m², Länge 300m, Breite 90m
    • Lagerhalle Fläche 16.500m², Länge 288m, Breite 60m
    • Büro Fläche 2.300m²
    • Grundstück Fläche 133.300m²
    • Lage Am Autobahnkreuz Bad Homburg der Autobahnen A5 und A661
    • Kosten ca. 42,5 Mio. €
    • Technische Daten der Photovoltaik-Anlage:

      • Modulanzahl 3.500 auf Verkaufshallendach, 2.500 auf Lagerhallendach
      • Jahresleistung 1.140 MWh
      • Inbetriebnahme ab Oktober 2009
      • Kosten ca. 3,4 Mio. €
      • Pachtdauer 20 Jahre
      • Pächter und Betreiber Firma Wagner & Co bzw. Tochtergesellschaft Solardach Invest aus Cölbe


    • Gesellschaft Frischezentrum Frankfurt am Main – Großmarkt GmbH
    • Gesellschafteranteile 75% Großhändler des Frischezentrums, 25% Stadt Frankfurt am Main
    • Großhändler ca. 100
    • Produkte Obst und Gemüse, Frisch-Fisch, Fleisch, Eier und Geflügel, Molkereiprodukte, Back- und Trockenwaren, internationale Feinkostspezialitäten, Bioprodukte und Zierpflanzen


    Quelle: PM von Frischezentrum


    Das Frischezentrum versorgt nach eigenen Angaben weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus die Endverbraucher mit frischen Lebensmitteln u.a. über Wochenmarkthändler. Hoffen wir als Verbraucher das durch den Umzug in 2004 das Frischezentrum sich nicht langfristig um seine Großhandelskunden bringt und deshalb in Konkurs gehen muss. Ein erster Schritt zur Einahmenverbesserung wurde ja bereits durch die Vermietung der Dachflächen für die Erzeugung von Solarenergie gemacht. Hier noch der Link zur Bildergalerie mit außen und innen Ansichten auf denen die verklärende Romantik der alten Großmarkt fehlt.

  • Planungsdezernent Edwin Schwarz - Prioritäten

    Ein gutes Interview mit Planungsdezernent Schwarz (CDU) stand gestern in der Neuen Presse. Nach dem regulären Ende der zweiten Amtszeit hat er das Amt ein weiteres halbes Jahr inne. Neue Initiativen seien nicht zu erwarten (z.B. Neuanlauf Hauptwache), aber dafür die Komplettierung einiger Projekte:


    Darunter sind:
    1.) Innenstadtkonzept zur Beschlussreife bringen. Schwarz sagt hier herrsche Unklarheit, ob die Koalitionsfraktionen zustimmen. Kleinere Wohnhochhäuser könnten bei der Nachverdichtung helfen, aber sind beispielsweise an der Berliner Strasse aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich.


    2.) Standorts des neuen Behördenzentrums festlegen. Bockenheim kommt für ihn nicht in Frage.


    3.) Grundsteinlegung beim Taunusturm.


    4.) Planung zum Bockenheimer Kulturcampus bis Weihnachten voran treiben. Schwarz soll die Planungswerkstätten (im Okt/Nov) veranstalten und den weiteren Verlauf betreuen. OB Roth sei gegen die Idee der Grünen dort ein Behördenzentrum zu errichten, daher sei Schwarz jetzt der auserkorene Planer.


    5.) Schaffung des Baurechts für das Henninger-Gelände.


    6.) Eine baldige Entscheidung zum Bundesrechnungshof. Schwarz ist strikt gegen eine Büronzutung und wundert sich, dass der Investor erst so spät die scheinbare Baufälligkeit entdeckt hat.


    7.) Grundsteinlegung für das Haus Rebstock und evtl. das Stadthaus über dem Archäologischen Garten.


    8.) Die Schaffung preiswerten Wohnraums erweitern. Für Sozialwohnungen wurden Wohnungsbauförderprogramme aufgelegt. Nach einer Änderung der Bedingungen wurden die Gelder komplett abgerufen. Schwarz setzt aber trotzdem lieber auf Durchmischung als auf Einzelprojekte.

  • Capital-Städteranking: Frankfurt steigt auf Platz 3

    Alle zwei Jahre bewertet das Wirtschaftsmagazin Capital deutsche Städte in Bezug auf ihre Wirtschaftsstärke. Ausschlaggebende Kriterien sind Prognosen über die Zuwächse in Bezug auf Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätze, Bevölkerung und Kaufkraft pro Kopf bis zum Jahr 2017.


    Top 3


    1. Hamburg [+19,4% / +7,2% / +2,1% / +13,6%] (Rang 2009: 1. / Rang 2007: 4.)
    2. München [+18,6% / +7,2% / +2,8% / +12,4%] (Rang 2009: 2. / Rang 2007: 1.)
    3. Frankfurt [+18,2% / +6,8% / +1,3% / +12,3%] (Rang 2009: 9. / Rang 2007: 6.)


    Aufsteiger sind die ostdeutschen Städte Leipzig (Rang 4), Dresden (Rang 6) und Jena (Rang 10). Düsseldorf steigt auf Rang 5. Freiburg (Rang 7), Münster (Rang 8) und Bonn (Rang 9) komplettieren die Top 10.


    Quelle: Capital-Städteranking 2011

  • Ranking und Erscheinungsbild des Zoos

    Insgesamt empfinde ich den Zustand des Frankfurter Zoos als eine peinliche Angelegenheit für eine Stadt dieser Größenordung. Ich hatte am Wochenende die Gelegenheit den Zoo Wuppertal zu besuchen und muss sagen, dass dieser in einem wesentlich besseren Zustand ist als der Frankfurter Zoo. Und dies bei einer Stadt, die so gut wie pleite ist. Anlage und Architektur des Zoos Wuppertal überzeugen. Daher wohl auch Platz drei des Stern-Zoorankings. Die Tatsache, dass der Zoo Frankfurt in diesem Ranking auf Platz acht liegt, ist wohl eher darauf zurückzuführen, dass in erster Linie nach den Bedürfnissen der Tiere und nicht der Betrachter bewertet wurde. Selbst wenn man die Raumproblematik des Frankfurter Zoos berücksichtigt, ist der aktuelle Zustand des Zoos in meinen Augen nicht zu entschulden. Die Umbaumassnahmen werden sich wohl wieder ewig hinziehen und überzeugen kann das Stilmischmasch der Neubauten auch nicht. Kindgerechte Naherholung die auch erwachsenenkompatible ist ? Wie immer, trotz gegenteiliger Behauptungen, Fehlanzeige in Frankfurt. :nono:

  • Kunstverein Familie Montez ins U60311?

    Das letzte Update des in Verruf geratenen Underground Clubs "U60311" (Bilder von Gizmo23) ist schon zwei Monate alt, also wird es mal wieder Zeit für eine Aktualisierung.


    Schließung der Diskothek U60311
    Diese ist mittlerweile beschlossene Sache und die Spekulationen um eine kulturelle Nutzung sind im vollen Gange. Alfred Gangel, der Leiter des Liegenschaftsamts bestätigt auf Anfrage, dass eine Räumungsklage gegen Clubbetreiber Alexander Eger läuft, der als Betreiber, aber nicht als Besitzer, seinen Rückzug angekündigt hat.


    Kulturelle Nachnutzung?
    Laut Journal Frankfurt und der Neuen Presse ist Direktor des "Kunstvereins Familie Montez" Mirek Macke bereits in Gesprächen mit dem Liegenschaftsamt, die allerdings noch ein offizielles Konzeptpapier erwarten. Tagsüber möchte das Montez Ausstellungen (z.B. Videokünstler) präsentieren und abends Partys, Lesungen und weitere Performances anbieten. Ardi Goldmann gehört bereits zu den prominenten Unterstützern dieser Idee. Eine Übernahme des Clubnamens oder eine teure Abstandszahlung wird aber nicht angestrebt.


    Breite Gasse benötigt Aufwind
    Seit dem Jahr 2000 ist der Verein an der Breite Gasse 24 untergebracht, also in einem Bau der seit einiger Zeit als Verkaufsobjekt auf dem Markt steht. Gangel möchte das gesamte Viertel östlich der Konsti neu ausrichten. Mit dem benachbarten Amt für Gesundheit sei bereits ein kleiner städtebaulicher Akzent gesetzt worden.


    Nun könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
    1.) Beendigung des Diskothek-Streits um U60311, bei gleichzeitigem Erhalt der nächtlichen Belebung
    2.) Weitere Aufwertung des Viertels im Osten der Konstablerwache, die von der Stadt dringend angestrebt wird


    Weitere Links zum Thema:
    - Interessanter FAZ Artikel vom 18. August
    - Artikel in der Journal Frankfurt zum Umbau des U60311 (Wegfall des Kastens samt Technikaufbau vor dem Juwelier Christ) vom 9. August

  • Naja, da muss die Klappe schon ziemlich groß sein um diese beiden Fliegen gleichzeitig zu erwischen ;)


    Um die Gegend um die Breite Gasse aufzuwerten müssten mE erst mal die Rotlichtbetriebe geschlossen werden. Während das Bahnhofsviertel wenigestens noch einige schöne, alteingessessne Traditionsbetreibe besitzt und sich im südlichen Teil einiges tut, gibt es in der Breiten Gassen sonst meines Wissens nach nicht viel aufregendes. Das Gesundheitsamt ist keine Zierde und außer "vernünftigen" Mietern am Tage trägt es nichts zur Ecke bei. Ich selber würde mich dort außer zu Sixt nicht hinverlieren.


    Der Rotlichtbezirk entstand wohl mal aus einem Versuch heraus, die Prostitution aus dem Bahnhofsviertel zu verlegen. Warum man aber heute noch an diesem zweiten Bereich festhält ist mir schleierhaft.

  • Der Abriss der Riegelbebauung an der „Neuen Zeil“ und eine Nachverdichtung mit einheitlich hoher Blockrandbebauung (orientiert an der Höhe der Gründerzeitler im Nordosten) wäre mal ein Anfang, eigentlich alles runter bis zur Allerheiligenstraße ist eine einzige Katastrophe bzw. totaler städtebaulicher Wildwuchs. Überhaupt nicht großstädtisch sind vor allem diese mittlerweile versifften 1950er Jahre-Appartement-Klötze mit ihren zur Straße gewandten Balkons, man hat den Eindruck, da kamen damals die Architekten zum Zuge, die bei den Wettbewerben um die Bebauung an der Berliner Straße den 3. oder 4. Platz belegt hatten.


    Südlich der Allerheiligenstraße ist noch eine einigermaßen kleinteilige gründerzeitliche Struktur erhalten, die man meines Erachtens nur mit weichen Mitteln, also der Streichung von Konzessionen für den Betrieb der Rotlichetablissements etc. aufwerten könnte. Grandios ist dort einzig natürlich der AOK-Block an der Ecke Kurt-Schumacher- / Battonnstraße, bei dem man sich ähnlich wie bei der Diamantenbörse fragen muss, wie für sowas an dieser Stelle jemals eine Baugenehmigung erteilt werden konnte.


    Problematisch trotz jeglicher Aufwertung bleibt natürlich die Stadtautobahn Kurt-Schumacher-Straße, die dieses Viertel gnadenlos von den Fußgängerströmen abtrennt. Da verirrt sich natürlich keiner hin. Ein weiterer Fußgängertunnel oder eine Fußgängerbrücke auf Höhe der Allerheiligenstraße könnte ein Interimslösung sein.

  • mit der wirkung der kurt-schumacher-strasse hast du vollkommen recht, aber ein fußgängertunnel an der konstablerwache wird nur schwer "sauber" zu halten sein, bzw. es würden hohe personalkosten entstehen, dass dort kein sammelpunkt für kleinkriminelle oder konsumenten entsteht.

    Einmal editiert, zuletzt von tscheibörd () aus folgendem Grund: syntax verbessert.

  • Würde man die Straßenbahn- und Bushaltestelle etwas weiter nach Süden rücken, dann könnte man die Überquerung der Straße auf die volle Breite der Zeil ausweiten. Das würde schon viel der trennenden Wirkung aufheben. Vor C&A herrscht ja durchaus reger Betrieb. Im Gerichtsviertel besteht ja durchaus auch noch Aufwertungspotential. Davon könnte auch der Tigerpalast profitieren, der - obwohl ein Aushängeschild der Stadt - leider nicht einer werbetauglichen Lage liegt.


    Einen Unterführung gibt es mit der Bahnstation übrigens auch schon. Wenn auch nur eine mäßig belichtete und mäßig attraktive.

  • An der Konstablerwache wird sich in hoffentlich naher Zukunft etwas ändern, und zwar wird die Straßenbahnhaltestelle für das durch die neue Linie 18 steigende Passagieraufkommen umgebaut und erhält breitere Bahnsteige. Die Fahrbahn wird beiderseits auf 1,5 Spuren verengt und die Überwege etwas breiter, das könnte die von RMA genannten Probleme schon etwas entschärfen.


    Ein Plan des ganzen findet sich im Parlis. Ich konnte bislang noch keinen Zeitplan ausfindig machen, vielleicht weiß jemand mehr?


    Im Übrigen stimme ich Garcia zu, der Bereich rund um den C&A ist durchaus sehr belebt, so dass die Trennwirkung nicht so massiv sein kann. Dahinter endet es dann aber, was ich eher dem fehlenden Angebot an frequenzstarken Einrichtungen anlasten würde, also im Grunde das gleiche Problem wie bei den meisten Zeil-Seitenstraßen. Natürlich wird niemand ein weiteres großes Kaufhaus aus dem Hut zaubern können, aber vielleicht kann man ja seitens der Stadt noch ein paar (städtebauliche) Impulse zur Belebung geben?

  • Es handelt sich ja bei dem angesprochenen Viertel noch nicht mal um einen sehr großen Abschnitt. Ab dem Bürgeramt "Zeil 3" ist das Niveau mit Café Maingold und Lala Mamoona ja durchaus wieder vorhanden (Übergang nach Bornheim). Die schlimmste Achse ist für mich der Nord-Süd Verlauf Ex-Stadtbücherei-Kolpinghaus-Schwesternhochhaus am Main, allesamt absonderliche Schrott-Architektur mit schlimmen Auswirkungen auf die direkte Umgebung. Besonders ärgerlich finde ich die Nachnutzung der ehemaligen Stadtbücherei als reines Ramsch-Kaufhaus. Hier sähe ich z.B. Potenzial für ein englischsprachiges Kino, dass es in Frankfurt ja leider nicht mehr gibt.


    Der wichtigste Impuls für die Breite Gasse, wie garcia es schon richtig sagte, wäre weg vom Image des Rotlichtviertels im Kleinformat zu kommen. Die Stadt hat keine Argumente mehr dieses missglückte Experiment der gewünschten Bordellumsiedlung aus dem Bahnhofsviertel fort zu führen. Beim bräunlichen AOK Haus bin ich zuversichtlich, dass sich mit dem Umbau der Kurt-Schumacher-Str und der Alten Brücke, sowie der angekündigten Sanierung der Berliner Strasse auch hier etwas tun könnte. Des öfteren entfachen Infrastruktur-Verbesserungen ja auch Impulse bei Fassaden-Erneuerungen (siehe Zeil in den letzten 3 Jahren). Die imagebewusste AOK wird sich sein eher abschreckendes Gebäude auf Dauer jedenfalls kaum leisten wollen.

  • Hier sähe ich z.B. Potenzial für ein englischsprachiges Kino, dass es in Frankfurt ja leider nicht mehr gibt.


    Das Angebot haben (zum Glück) mittlerweile aber die anderen Frankfurter Kinos übernommen. Sowohl im Cinestar Metropolis als auch im Kinopolis gibt es in letzter Zeit vermehrt Originalversionen (und ich gehe seit rund 20 Jahren ins Kinopolis, da fällt sowas auf) – da wird ganz klar ein Markt bedient, der vorhanden ist. Aber Kino in einem Rotlichtviertel? Das passt wie die Faust aufs Auge, da müsste sich erstmal so ungefähr eine 180°-Wendung der Stimmung ergeben, bis sowas dahin zieht. Selbst auf der mittlerweile sehr „sittsamen“ Kaiserstraße käme das glaube ich immer noch nicht in Frage.


    Die imagebewusste AOK wird sich sein eher abschreckendes Gebäude auf Dauer jedenfalls kaum leisten wollen.


    Wollen nicht, aber können? Das Geld dafür müsste die AOK gerade als eine GKV, bei der vor allem eine bestimmte Klientel (teils zwangs-) versichert ist schon im Lotto gewinnen. Wahrscheinlicher ist wohl eher, dass die mittelfristig in bescheidenere und weniger zentrale Räume ziehen...