Frankfurter Stadtgespräch

  • Und DAS, meine Lieben, ist ja wohl das überdeutlichste NIMBY-Verhalten, das ich mir überhaupt vorstellen kann. Die Klägerin wird zwar nicht direkt namentlich genannt, das Journal Frankfurt jedoch interviewt zu diesem Thema "Anwohnerin Daniela Cappelluti", die sich ihre grüne Idylle ohne die ganzen Chaoten und Yuppies zurückwünscht und mit ihren Nordendler-GrünInnen unter sich bleiben will. Steht hier. Dreimal darf geraten werden, wer die Klägerin ist.


    Laut FR existieren bereits diverse Facebook Gruppen, die sich für den Erhalt des Friedberger Marktes am Freitag aussprechen und einen wöchentlichen Freitag Abend Flashmob auf dem Friedberger Platz planen (meine spontane Idee war ja der Römer, sollte mehr bewirken). Eine der FB Gruppen davon lautet wohl "Daniela, ich scheiß Dir in den Garten – Für den Erhalt des Friedberger Platzes"... :lach:


    Aber auch der Nordend-Ortsbeirat scheint nicht über die Verlegung auf Mittwoch glücklich zu sein. Das Thema ist wohl noch lange nicht abgeschlossen.

  • Also gut, weiter geht's.


    ... aber soweit ich Grüne Lokalpolitik verstehe, gehört es zu den Kernwerten die Stadtplanung so auszurichten, dass gemischte Viertel entstehen / erhalten bleiben.


    Dagegen ist auch nichts zu sagen. Gut durchmischte Viertel sind für viele Leute attraktiver als solche mit "sozialer Monokultur". Die Frage ist nur, wie man diese Durchmischung erreichen oder erhalten will. Meine Kritik an der Milieuschutzsatzung war Dir nicht detailliert genug, das liefere ich gerne nach.


    Ich glaube, dass eine solche Satzung zukünftig Investitionen in das Nordend und andere betroffene Stadtteile - die nun mal Hochburgen der Grünen sind, wie man an den Wahlergebnissen ablesen kann - eher unterlassen werden, weil die Kosten nicht mehr in dem Maß wie vorher durch Mieterhöhungen wieder hereingeholt werden können. Hier haben wir aber ein "grünes Dilemma", denn auf der einen Seite will man ja (und wollen wir wohl alle) mehr Investitionen in energetische Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu drosseln. Auf der anderen Seite sollen aber die Mieten möglichst überhaupt nicht steigen dürfen. Die erste schwierige Frage ist schon mal, wo eine "milieukonforme" Energiesparsanierung aufhört und wo eine "Luxussanierung" anfängt. Ich könnte diese Frage nicht klar beantworten, und ich glaube auch nicht, dass man diese Frage mit staatlichen Eingriffen regeln kann. Das sollte der Markt entscheiden dürfen. Ich vermute aber, dass sich Haus- und Wohnungseigentümer zukünftig zweimal überlegen werden, ob sie in solchen milieugeschützten Stadtteilen noch teure Revitalisierungen vornehmen werden, wenn dadurch nur Kosten, aber kein finanzieller Nutzen entstehen darf.


    Als Alternative hätte ich eher das offensichtliche Marktversagen abgemildert, das wir hier vorliegen haben. In Frankfurt werden seit vielen Jahren jährlich hunderte, wenn nicht sogar tausende Wohnungen zu wenig gebaut. Das zusammen mit der wirtschaftlichen Prosperität und den rosigen Zukunftsaussichten führt zu steigenden Preisen am Wohnungsmarkt, da eine steigende Nachfrage einem viel zu kleinen Angebot gegenübersteht. Soweit sollten wir uns einig sein. Wenn von den Mietpreissteigerungen hauptsächlich wenige zentrumsnahe Viertel betroffen sind, wodurch teure "Luxussanierungen" überhaupt erst möglich wurden (weil die Nachfrage danach besteht und weil die hinterher hohen Mieten auch bezahlt werden), sollte man nach meinem Verständnis besser versuchen, das Angebot an anderer Stelle entsprechend auszubauen. Sprich: weitere Stadtviertel müssen attraktiver werden, neue, zusätzliche Baugrundstücke müssen schnell ausgewiesen werden.


    Aus irgendeinem Grund wird das Angebot durch private Investoren nicht der Nachfrage entsprechend ausgebaut. Woran könnte das liegen? Meiner Meinung nach liegt es vor allem an allen möglichen regulatorischen Einschränkungen, die Investoren davon abhalten, hier viel mehr Wohnungen zu errichten. Und eine Milieuschutzsatzung gehört ganz sicher ebenfalls zu diesem "Abschreckungsarsenal". Anstatt also zusätzliche Hürden für private Investoren aufzubauen, in den Frankfurter Wohnungsmarkt zu investieren, würde ich als Stadt lieber alles daran setzen, dass das Angebot an attraktiven Wohnvierteln größer wird. Das würde Preisdruck vom Nordend nehmen und deutlich nachhaltiger wirken als alle Satzungen zusammen. Abgesehen davon ist jede zusätzliche neue Luxuswohnung, die in dieser Stadt entsteht (beispielsweise in der alten Diamantenbörse), gut für alle Einwohner dieser Stadt, auch diejenigen, die sich dort keine Wohnung leisten können. Denn dadurch fragen die Vermögenden, die sich solche Wohnungen leisten können, keine luxussanierten Wohnungen z. B. im Nordend nach. Ich kann daher die Kritik an solchen Vorhaben nicht nachvollziehen.


    Wenn man anfängt Wahlen zu interpretieren, kann man so ziemlich alles machen, was man will... und so eine Entwicklung kann von keinem Demokraten gewünscht sein.


    Wie bitte? Seit wann darf man denn Wahlen nicht mehr interpretieren? Jeder Journalist macht das, jede Partei, die gesamte Öffentlichkeit. Ich stelle die Wahl ja nicht in Frage. Ich interpretiere die Kommunalwahl so, dass sie ganz sicher von Ereignissen beeinflusst war, die nichts mit der Frankfurter Kommunalpolitik zu tun hatten. Anders kann ich mir nicht erklären, warum in nahezu allen Kommunen in Hessen die Partei, die am stärksten auf den Ausstieg aus der Atomkraft drängt, ausgerechnet bei den Kommunalwahlen (!) am stärksten gewonnen hat. Atomkraft ist aber kein kommunales Thema. Wenn es tatsächlich so wäre, dass die Kommunalwahl ausschließlich von kommunalen Themen bestimmt gewesen wäre, dann hieße das ja, dass die Kommunalpolitiker aller anderen Parteien in den letzten Jahren keine gute Arbeit geleistet hätten und dass einzig und allein die grüne Partei in allen Kommunen die jeweils besten lokalen Konzepte hätte - die allesamt nichts mit Atomkraft zu tun haben können, da diese Frage nicht auf kommunaler Ebene entschieden wird. Das erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Ich glaube viel eher, dass nur wenige Wahlberechtigte tatsächlich alle zur Wahl stehenden kommunalen Parteiprogramme vorher gelesen haben, und dass die Wahlentscheidungen stark von den Ereignissen in Japan und der Energiedebatte im Land beeinflusst waren. Natürlich kommen weitere Streitpunkte dieses Landes wie z. B. Stutgart 21 dazu. Ein weiteres Indiz ist für mich, dass kaum jemand alle zur Wahl stehenden Kommunalpolitiker kennt (außer uns natürlich, die wir stets gut informiert sind ;)). In einer idealen Welt würden die Wähler auf Bundesebene bundesweite Themen entscheiden, auf Landesebene Landesthemen und auf kommunaler Ebene eben ausschließlich lokale Themen. Wir sind aber nicht in einer idealen Welt.


    Stammtischgespräche auf Bild-Niveau / der induktive Schluss von Eigenschaften eines Einzelnen auf die gesamte Partei, habe ich als niveaulos bezeichnet.


    Wow, BILD-Niveau hat mir bisher noch niemand vorgeworfen. Ich habe nicht von einer Einzelperson induktiv auf eine ganze Partei geschlossen, ich mutmaße nur, dass derartiges Verhalten eher typisch ist für diese Partei als für andere (Stichwort Energiepolitik - Ausbau von Stromleitungsnetzen und Windparks). Natürlich nicht für jeden Grünen, das habe ich nicht gesagt. Das sollte auch nur ein Beispiel sein. Weitere Beispiele neben dem Verhalten am Friedberger Platz waren die Milieuschutzsatzung und die Verkehrspolitik. Wenn diese Argumentation niveaulos ist, dann müssen die Beiträge hier in Zukunft wohl noch deutlich länger werden...

  • Hier haben wir aber ein "grünes Dilemma", denn auf der einen Seite will man ja (und wollen wir wohl alle) mehr Investitionen in energetische Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu drosseln. Auf der anderen Seite sollen aber die Mieten möglichst überhaupt nicht steigen dürfen.


    Das Dilemma reicht noch weiter. Jahrelang haben die Grünen absolut zurecht beklagt, dass jeder, der es sich leisten kann, ins Umland zieht, ein flächenfressendes Einfamilienhaus errichtet und zur Zersiedlung beiträgt. Die Innenstädte verkammen. Seit einigen Jahren haben wir den umgekehrten Trend der Rückkehr in die Stadt, die dadurch im Kern begehrter wird, was sich in Immobilienpreisen und Mieten ausdrückt. Die Erfüllung jahrzehntelanger Wünsche und Forderungen wird als "Gentrifizierung" beklagt und mit "Milieuschutzsatzungen" bekämpft. Es geht nicht, dass die gut verdienenden Leute in die Stadt zurückkehren, aber gleichzeitig doch von den innerstädtischen Wohnungen fernbleiben.

  • ich scheine auch längere Beiträge verfassen zu müssen, um nicht missverstanden zu werden (da das ja aber viel zu oft passiert, sollte ich vielleicht überdenken, mich überhaupt einzumischen.. will ja nicht zu viele unsinnige Diskussionen erzeugen).
    Nun zur Sache: dich habe ich mit den Stammtischgesprächen überhaupt nicht gemeint, Miguel! Wie in meinem Kommentar zu Schmittchens Äußerung gesagt, empfinde ich deine argumentativ hinterlegten Ausführungen als sehr sachlich und daher angenehm als Diskussionsbeitrag zu lesen.
    Weiterhin gebe ich dir recht, jeder interpretiert Wahlen. Und wir leben nicht in einer idealen Welt. ABER, nur weil Menschen das machen, ist es trotzdem nicht ratsam die Interpretation einer Wahlentscheidung als Argument zu benutzen. Die daraus entstehenden, durchaus sehr abstrakten, Probleme habe ich ja in meinem ursprünglichen Beitrag erwähnt. Des weiteren ist mir der Zusammenhang, warum die Grünen wegen ihrer jetzigen Stärke mehr Angriffsfläche für Bashing böten, nicht klar. Ich denke, Bashing ist nur durch Fehlverhalten zu rechtfertigen, nicht durch Präsenz pre se. Nun, gerade weil Miguel so differenziert geschrieben hat, dachte ich, dass der kleine Hinweis aus Beitrag 1330 in Ordnung geht.
    Zu letzt zu deiner Erklärung zu "Millieuschutzsatzungen". Soweit, glaube ich deine Argumentation verstanden zu haben, bin aber anscheinend bei weitem nicht so gebildet wie du in diesem Gebiet. Dazu habe ich mich ja aber auch in meinem Beitrag nicht geäußert, sondern lediglich kritisiert, dass du die Meinung der Grünen als sinnloses Dogma hingestellt hast. Ob es nun sinnlos ist oder nicht, störte mich die Gegenüberstellung von vermeintlich pragmatischen Entscheidungen der Grünen einerseits gegen dogmatischen Irrglauben ihrer andererseits.
    Zur Sache noch, als Laien Kommentar aufzufassen, hätte ich noch anderes zu kommentieren: ich denke, dass eine energieeffiziente Sanierung von den Mietern angenommen wird, bei der die Kosten mittels einer Umverteilung der Nebenkosten, also der Zahlungen an die Versorger, an die Vermieter gedeckt werden. Ich finde die Diamantenbörse, oder auch Skylight für die Umgebung und jedes Viertel wünschenswert. Aber ich glaube auch, dass es so einfach nicht ist. Es scheint ja durchaus ein Verdrängungseffekt von der Innenstadt ausgehend Richtung Außenbezirke zu geben. Bis auf Enkheim und Lerchesberg sind mir keine Orte in Frankfurt bekannt, wo sich gerne Reiche außerhalb des Stadtzentrums niederlassen. Aber das kann ja auch ein falscher Eindruck von mir sein. Auch hier sehe ich keinen Widerspruch zu Lomax Beitrag. Man kann nicht beides haben.. aber es geht ja den Grünen gerade um die Mischung. Es sollen eben nicht alle draußen und dann später wieder alle drinnen wohnen, eben keine Ghettos oder Gated Communities entstehen. Die Grünen scheinen aber nicht in der Lage zu sein, das Schwarmverhalten der Schichten / Menschen in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Ein klares Manko.

  • Politischer Wind bläst Stein mit voller Wucht ins Gesicht

    Mittlerweile vergeht kein Tag an dem die Frankfurter Lokalpresse nicht ausgiebig über den Freitagsmarkt am Friedberger Platz berichtet. Demnach geht der Zuspruch für den Freitagsmarkt quasi quer durch die Parteien.


    Hier der Versuch einer Kurzzusammenfassung:
    - Der Nordend-Ortsbeirat (Nr.3) ärgert sich über Steins einsame Entscheidung. Grüne, CDU, FDP und ÖkoLinX möchten am Freitagtermin festhalten.
    - Grünen-Fraktionschef Bernhard Maier will gegen Lärm, Verschmutzung, Flaschenzerschlagen und Urinieren in Vorgärten vorgehen, aber die Verlegung hätte nur „die allerletzte Maßnahme“ sein können.
    - Claudia Ehrhardt (CDU) bezweifelt, dass der Markt am Mittwoch für Ruhe sorgen würde, sondern eher das Problem "potenziert" und Stein habe sich "mit seiner Entscheidung über das Stadtteilparlament hinweggesetzt, die Ortspolitiker übergangen und vor vollendete Tatsachen gestellt".
    - Der stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende Eugen Emmerling kritisiert Stein für „unvernünftigen Aktionismus“.
    - Selbst die Nordend-FDP ist nicht mit dem Vorgehen ihres Parteikollegen Stein einverstanden und fordert mehr Toiletten, Mülleimer und Polizeipräsenz.
    - Am Sa, 21. Mai feiert die SPD das Nordend-Fest am FP (13-21 Uhr); dort will man im Dialog mit den Nordendlern Vorschläge zur Verbesserung sammeln.


    Wenn man nun die deutliche Kritik aus dem Ortsbeirat hört, fragt man sich wie man dem Beschluss von Stein je zustimmen konnte oder ob man ganz einfach nicht in die Pläne eingeweiht wurde. Besonders Ortsvorsteherin Karin Guder scheint hier schlechte Informationspolitik betrieben zu haben. Sei es drum, es wird sehr einsam um Herrn Stein und der künftige Ordnungsdezernent Frank wird dem Wunsch des Ortsbeirats hoffentlich entsprechen.


    Quellen:
    Frankfurter Rundschau
    Frankfurter Neue Presse

  • Ortsbeirat beisst bei Stein auf Granit: 3 Monate Testphase

    Wie zu befürchten, zeigt sich Ordnungsdezernent Volker Stein (FDP) unbeeindruckt von der Kritik aus seiner eigenen Partei, dem Ortsbeirat und den Marktbeschickern. Der jetzige "Kompromiss" bzw. Diktat sieht so aus: Nach drei Monaten Mittwochsmarkt findet der Markt nur dann wieder freitags statt, wenn sich bis dahin die nächtliche Party auf dem Platz verzogen hat. Am Mittwoch soll der Markt bis 19 Uhr gehen, mit Alkoholausschank.


    Die Reaktionen variieren zwischen Zähneknirschen und Entsetzen, hier ein Zusammenfassung:
    - Die Marktleute fühlen sich in ihrer Existenz bedroht, da sie sich auf keine festen Zusagen verlassen können. Ralf Weyerhäuser, Sprecher der Beschicker kritisiert "Wer weiß, dann geht der Markt nach drei Monaten auf Freitag zurück und wir stehen im Frühjahr wieder vor der selben Situation“
    - Eine Verlegung stellt die Marktleute allerdings vor logistische Probleme. „Viele haben am Mittwoch schon einen Markt, könnten daher nicht kommen.“ sagt Weyerhäuser. So gäbe es auf einem Mittwochsmarkt im Nordend keinen Fisch, kein Biogemüse und keinen Tiroler Bauernstand.
    - Ortsvorsteherin Karin Guder gibt sich kämpferisch und sagt "Bevor es zu einer Verlegung kommt, will der Ortsbeirat erstmal die von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen realisiert sehen."
    - Christian Falk, CDU-Parteivorsitzender im Nordend bemängelt "Wir hatten den Freitag vor allem deshalb gewählt, damit berufstätige Nordendbewohner auf dem Markt einkaufen können. Und freitags arbeitet man nun mal nicht so lange wie am Mittwoch." Der Bornheimer Wochenmarkt sei eine starke Konkurrenz an diesem Wochentag und somit drohen starke Umsatzeinbussen.
    - Generell wird das Demokratieverständnis von Stein in Frage gestellt. So Falk: "Es kann nicht sein, dass durch Versäumnisse des Ordnungsdezernenten jetzt der Markt kaputt gemacht wird. Bei dieser Praxis können wir die Ortsbeiräte auch gleich abschaffen."


    Quellen:
    Frankfurter Rundschau
    Frankfurter Neue Presse

  • Bis auf Enkheim und Lerchesberg sind mir keine Orte in Frankfurt bekannt, wo sich gerne Reiche außerhalb des Stadtzentrums niederlassen. Aber das kann ja auch ein falscher Eindruck von mir sein.


    Unter den Außenbezirken Frankfurts (d.h. beispielsweise exkl. Bad Vilbel) sind durchaus einige weitere gutbürgerliche Viertel zu zählen. Große Teile von Nieder-Eschbach, Ginnheim, Dornbusch/Dichterviertel, Eschersheim und Seckbach sind beispielsweise durchaus auf Enkheimer Niveau oder höher anzusiedeln. Auch kleinere Abschnitte von Kalbach, Riedberg, Rödelheim und Harheim wären zu nennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • Um Golden Age zu ergänzen, auch Nieder-Erlenbach ist nicht besonders rar gesät mit "schicken Hütten" u.a. hat Petra Roth hier ihren Betonkasten mit abschlusssicherem Alles stehen.
    Es gibt in vielen der Randbezirke bestimmte Straßenzüge wo man durch aus "Reiche" (was ist da überhaupt die Definition) antrifft.

  • Also, das sollte man ja in dem Kontext sehen, dass über den Verdrängungseffekt geredet wurde. Ein Strassenzug mit besseren Häusern löst ja keine Verdrängung in diesen Viertel aus. Also Teile von Seckbach würde ich ebenfalls noch "gelten" lassen, bzw. zur Aufzählung hinzufügen.. aber das Dichterviertel habe ich mal zum Stadtzentrum, wie auch das Westend, gezählt - etwas schwammig, bitte um Entschuldigung.
    Ich denke, dass der qm Preis für die Bemessung ein wichtiger Indikator darstellt. Der ist z.B. in angesprochenen Teilen von Enkheim oder am Lerchesberg so hoch, dass sich Arbeiter wohl auch keine Mietswohnung dort leisten könnten - wenn es sie denn gäbe. In Nieder-Erlenbach würde ich die Lage doch anders bewerten. Ich denke, dass z.B. Frau Roth gerade wegen des vergleichweise geringen Kaufpreises eines entsprechend größeren Hauses niedergelassen hat. Da ich ihr Haus jedoch nicht kenne, ist das reine Mutmaßung. Aber auch meine ursprüngliche Aussage war ja nicht ohne Grund als persönlicher Eindruck gekennzeichnet - ich habe bisher keine empirische Analyse zu diesem Thema zu Gesicht bekommen.

  • Ihr Haus ist nicht besonders groß, zumindest gibt es hier weit aus größere, es passt aber besonders nicht in die Umgebung. Wer mal sehen möchte, es handelt sich um das "verpixelte" bei dem man nur die Dachkante noch sieht [Mod: Link entfernt. Muss nicht sein, oder?]


    Es gibt wenige Stadtteile außerhalb wo sich nur "Reiche" ansiedeln, aber jeder hat da seine Ecken. Ich weiß halt nicht wie jetzt "Reich" definiert ist.
    Nieder-Erlenbach ist nebenbei bemerkt noch der Stadtteil mit dem höchsten Kinderanteil.

  • Durch Golden Age´s Beitrag #1338 ist mir erst klar geworden, dass die Verlegung des Freitagsmarkt am Friedberger Platz auf Mittwoch, sich auf den Wochenmarkt auf dem Celsiusplatz an der Voltastraße auswirkt. Der größte Stand, also das Zugpferd auf dem Celsiusplatz ist der Wurststand mit Schwenkgrill und der steht auch auf dem Friedberger Platz. Verschwindet der, kann es sein, dass sich der Markt in der City West evtl. auflöst, eigentlich das einzige Highlight dort. Hoffentlich wird hier eine Lösung gefunden.

  • Bevölkerungsentwicklung

    Der Bevölkerungszuwachs hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt - und er wird wohl immer stärker. Am Stichtag 31.12.2010 lebten 688.249 Menschen in Frankfurt. Einzelheiten sind in "Statistik aktuell" nachzulesen.


    Auszüge aus einer =8103119"]Pressemitteilung der Stadt:


    "8678 mehr Einwohner in Frankfurt am Main am Ende des Jahres 2010 als noch zum Jahresende zuvor: damit hat sich der seit fünf Jahren anhaltende Bevölkerungszuwachs in unserer Stadt noch deutlich stärker fortgesetzt als in den vorangegangenen drei Jahren", konstatierte der für die Frankfurter Statistiker zuständige Stadtrat Markus Frank bei der Vorstellung der neuesten Ausgabe von Frankfurt Statistik Aktuell.


    Von 688.249 zum Stichtag 31.12.2010 in Frankfurt lebenden Personen sind 520.918 Deutsche und knapp ein Viertel (24,3 Prozent) 167.331 Ausländer. Die im Zusammenhang mit der Wahl zur Kommunalen Ausländervertretung erfolgte Korrektur des Melderegisters hat zwar statistisch zu einem geringen Bevölkerungsrückgang geführt, der aber durch den Zuzug von Einwohnern und einen kräftigen Geburtenüberschuss ausgeglichen werden konnte.


    Edit: Zum Einfluss des Einwohnerwachstums auf die Stadtentwicklung gibt es jetzt diesen Thread.

  • Alternativen zum Mietspiegel

    Ein Strassenzug mit besseren Häusern löst ja keine Verdrängung in diesen Viertel aus. Also Teile von Seckbach würde ich ebenfalls noch "gelten" lassen,


    Es handelt sich bei Nieder-Eschbach, Nieder-Erlenbach, Ginnheim, Eschersheim, Kalbach und Seckbach aber um weit mehr als nur ein paar gediegene Strassenzüge. Auch in Rödelheim, Praunheim und der Anne Frank Siedlung ist eine Art Gentrifizierung-Light zu erkennen. Laut dem neusten Mietspiegel der Stadt (für 3 Euro als Printversion zu erwerben), wie auch dem "Immobilien-Kompass Frankfurt" des Wirtschaftsmagazins "Capital" (Link) gelten diese Außenbezirke schon größtenteils als "gehoben". Übrigens hat auch das Journal Frankfurt ein durchaus lesenswertes Sonderheft namens "Wohnen in Frankfurt" (Link) mit 41 detaillierten Stadtteil-Guides heraus gebracht. Zudem gibt es einige Reportagen zu den prominentesten Bauprojekten in den Wohnvierteln Frankfurts.

  • Frankfurt unter den Top 10 in Europa für Investoren

    Nach London, Paris und Berlin gleich an vierter Stelle tummelt sich Frankfurt laut einer Studie von Ernest &Young. Für die Studie wurden 812 Manager aus international tätigen Unternehmen befragt. München ist auch noch unter den Top 10 kommt hinter Amsterdam, Barcelona und Warschau auf Position acht. Hamburg belegt Platz 12
    Newsticker

  • Komisch - ich hatte den Immobilien-Kompass Frankfurt in Capital als Beleg meiner These gesehen.. speziell die Grafiken zeigen deutlich, dass es eigentlich nur die genannten Viertel gibt, die besonders teuer sind.
    Daran zeigt sich dann wohl nur, dass Noisy recht hatte und ich/wir reich hätte(n) definieren sollen. Reich sein bedeutet in meinen Augen mehr als einer "gehobenen" Einkommensklasse anzugehören.

  • Zur E&Y Studie:
    Die E&Y Studie wurde heute Morgen auch schon in HR Info erwähnt und scheint sich vor allem auf Verbesserungen in der Infrastruktur zu fokussieren (Reihenfolge des Rankings: Paris, London, Berlin, Frankfurt, Amsterdam, Barcelona, Warschau, München, Madrid, Mailand). Ich bin etwas überrascht, dass Wien und Zürich, die sonst die globalen Städte-Rankings anführen, keine Erwähnung in den Top 10 finden. Das Frankfurter Abschneiden stimmt aber hoffnungsvoll auf weitere Investitionen (positives Beispiel Tishman Speyer).


    Zum Immobilien-Gespräch:
    Ohne hier zu sehr Haare spalten zu wollen, aber der Capital Immobilien-Kompass zeigt Bergen-Enkheim als "gute Wohnlage", also auf der selben Ebene wie viele der nördlichen Außenbezirke. Zum Lerchesberg: Ja, der Villenhügel ist exklusiv, aber gleich mehrere User-Kommentare weisen darauf hin, dass dort viele Verkaufsschilder zu sehen sind und der einstige Charme gelitten hat.

  • Die E&Y Studie wurde heute Morgen auch schon in HR Info ... (Mod: Zitat gekürzt. Für den gesamten Text das blaue Quadrat anklicken.)


    Das Abschneiden kann mach auch anders interpretieren, wenn man bedenkt, dass hier Frankfurt (sofern mich nicht alles täuscht) in den letzten Jahren den dritten Platz praktisch gepachtet hatte. Trotzdem - Platz 4 ist natürlich auch ok.

  • ^


    Was heißt hier "Platz 4 ist auch ok" - ist er natürlich nicht, wenn man bedenkt, dass man von Berlin(!) verdrängt wurde...
    :fiddle:
    Das ganze relativiert sich natürlich dann, wenn man bedenkt, dass die Ersteller des Rankings ihr Büro in Eschborn(!!!) haben ;)