Frankfurter Stadtgespräch

  • Morgen, Kinder, wird's was geben

    Bisher war die Kommunalwahl in Frankfurt hier kein Thema, was mich doch ein wenig wundert, schließlich gibt es durchaus städtebaulich unterschiedliche Standpunkte der verschiedenen Parteien, was also für uns sehr relevant ist. Themenfelder mit großen Unterschieden sind zum Beispiel:


    • Hochhausrahmenplan und dessen Auslegung bzw. Abweichungen davon
    • Verkehrspolitik, genauer gesagt der Ausbau des Nahverkehrs (Stadtbahn unterirdisch oder oberirdisch, Ausbau des Straßenbahnnetzes, U-Bahn und Straßenbahn in Konkurrenz zueinander oder sich gegenseitig ergänzend, Bau von neuen Straßen) - hier spielt leider oft die Ideologie eine große Rolle
    • Bebauung des Dom-Römer-Areals (Rekonstruktion ja oder nein, Mischformen)
    • Ausgestaltung der Förderung des Baus von "bezahlbaren" Wohnungen (mehr "bezahlbaren", also billigen Wohnraum wollen alle, die Unterschiede liegen in den Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen)
    • Museumsbauten, Kultureinrichtungen etc. (insbesondere die Standortfrage und Ausgestaltung, bspw. Museum der Weltkulturen, Campus Bockenheim)
    • Flughafenausbau


    Ich greife einmal das Beispiel Hochhausrahmenplan heraus. Grund ist die allseits bekannte Kontroverse um die Höhe des Taunusturms. Hierzu hat die FR einen interessanten Artikel online. Darin werden Ergebnisse einer angeblich repräsentativen Umfrage genannt. Es heißt, dass 30,4% der Befragten sich für größtmögliche Liberalität beim Thema Hochhäuser aussprechen, d.h. dass sie den Bau von weiteren Hochhäusern ohne jegliche Beschränkungen in der Höhe fordern. Ein ordentlicher Wert!


    Weitere 33,8% der Befragten wollen ebenfalls eine Weiterentwicklung der Skyline, allerdings mit Höhenvorgaben. Das macht zusammen eine überwältigende Mehrheit für den Bau weiterer Hochhäuser, was meiner Meinung nach die Bedeutung der Skyline für die Identifikation mit der Stadt unterstreicht. Schön. Auch ein Bekenntnis zum Fortschritt.


    Leider wollen aber auch 30,1% der Befragten überhaupt keine neuen Türme mehr in der Stadt. Allerdings wird nicht nach den Gründen dafür gefragt (eventuell spielt der Leerstand eine Rolle, auch wenn wir natürlich wissen, dass das eine mit dem anderen wenig zu tun hat).


    Ich will natürlich keine Wahlempfehlung abgeben. Aber ich möchte dafür werben, morgen zur Wahl zu gehen, und sich vorher möglichst noch einmal die Programme der Parteien oder gar die Positionen einzelner Kandidaten anzusehen. Man kann auch kumulieren und panaschieren, es muss nicht immer nur eine einzelne Partei sein. Aber geht auf jeden Fall zur Wahl!

  • Gerade eben habe ich mich nach einer Kandidatenliste aller Parteien im Netz umgesehen, aber nichts gefunden. Weiß jemand, wo man sich schnell einen Überblick verschaffen kann?

  • Mit den Wahlunterlagen wurden doch Muster der Wahlzettel mitgeschickt.
    Nicht vergessen über die Schuldenbremse abzustimmen!

  • Frankfurter Rundschau

    Nicht unerwartet nach ständigen Auflage- und Anzeigenrückgängen und 19 Millionen Euro Verlust im vergangenen Jahr steht die Frankfurter Rundschau vor starken Einschnitten. Die überregionale Berichterstattung soll künftig komplett von der Berliner Zeitung zugeliefert werden, welche wie die FR zur Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg gehört. In Frankfurt-Sachsenhausen verbliebe damit vor allem die regionale Berichterstattung für Frankfurt und Rhein-Main. Ein weiterer Stellenabbau in der Redaktion wird sich nicht vermeiden lassen, Einzelheiten werden voraussichtlich heute Vormittag bei einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. Das schreibt heute unter anderem der Spiegel und die Süddeutsche.


    Aber die Ressorts Stilblüten, Schlechtrecherche und SPD-Hörigkeit bleiben doch in Sachsenhausen? Über was sollen wir uns denn sonst lustig machen?

  • Getreu dem Motto etwas bessere als den Tod finden wir überall, aber etwas besseres als den Berliner Gossenboulevard hättet ihr euch schon suchen sollen.

  • Architektursommer Rhein-Main

    220 Veranstaltungen zu Wohnen und Leben sind im Rahmen des Architektursommers Rhein-Main geplant. Das ist eine Menge; ein wenig Überblick verschafft hoffentlich das folgende Feature der Stadt:



    Das komplette Programm findet sich unter http://www.asrm2011.de

  • Falls heute noch keiner was vorhat, man kann da auch schon wunderbar mit dem Rad überall hin. Macht richtig Laune, all die Straßen abzuradeln und die neuen Perspektiven zu genießen. Zu Fuß läuft man sich einen Wolf, so riesig ist das Areal. Man ist auch nicht allzu alleine, ein paar sind wohl immer unterwegs bei dem schönen Wetter !

  • Radfahren im neuen Europaviertel

    Das stimmt, Immobilienmogul, eigentlich ist es wegen der Größe des
    Geländes besser, das Europaviertel mit dem Rad zu erkunden.


    Und einen Zugang habe ich in meinem Beitrag vorher vergessen:
    Auf der Europa-Allee kommt man etwa in Höhe der Emserbrücke
    auch auf das Gelände. Viel Spaß! Man sieht sich ... :)

  • Das Journal meldet gerade, dass Olaf Cunitz ab kommendem Jahr das Planungsdezernat und somit auch den Wohnungsbau von Edwin Schwarz übernehmen wird.

  • Na, das ist doch gut so! :)


    Es kommen folglich keine Passagen vor wie:
    "Höhenbegrenzung von Hochhäusern",
    "keine neuen Hochhäuser" oder
    "Verschattung durch Hochhäuser".

  • Mögliche Prioritäten von Planungsdezernent Cunitz

    Der beste Satz im JF-Artikel kam von Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (Grünen): "Leider konnten wir den Klassenerhalt der Eintracht nicht mit in den Koalitionsvertrag aufnehmen." Der politische Support für den Lokalsport ist also keinesfalls eine Randerscheinung.


    Zu Olaf Cunitz: Wie Schwarz ist er leider auch kein städtebaulicher Fachmann, aber die Grünen haben sich in Frankfurt eher als Pragmatiker denn als starre Ideologen profiliert. Sicherlich wird es viel um die Stadtteile wie Bockenheim (Kultur Kampus) und Nordend/Ostend (Milieuschutz), sowie Hafenpark oder auch die Einhausung der A661 gehen. Für mich ist entscheidend: Den psychologischen und physischen "Barrieren" Berliner Str und Kurt-Schumacher-Str dürfte es endlich an den Kragen gehen. Ob man zeitnah den Bahnhofvorplatz oder die Hauptwache angeht, steht aber wohl weiterhin in den Sternen.

  • Um das Bauen von Hochhäusern mache ich mir eher weniger Sorgen. Was mich stört ist, dass laut der Meldung der IZ den steigenden Wohnungspreisen Einhalt geboten werden soll.


    Natürlich ist die Einflussnahme der Stadt begrenzt, aber jetzt, wo man in 2010 so deutlich gesehen hat, dass die Wohnungspreise in FFM ein Niveau erreicht haben, bei dem es sich endlich lohnt alten leerstehenden Büroraum großflächig in Wohnraum umzuwidmen, diese Wohnungspreise wieder nach unten regulieren zu wollen, halte ich für nicht besonders clever... ;)

  • Und ich halte es nicht für besonders clever, die Mietpreise weiter in Höhen steigen zu lassen, die kein normal verdienender Mensch mit Familie mehr bezahlen kann. Frankfurt ist nicht nur für Besserverdienende da. Die Mietpreise sind jetzt schon brutal genug und für viele kaum noch bezahlbar.


    Hochhäuser sind mir schnuppe. Davon hat die Bevölkerung nix.

  • Frage eines Fans von Kickers Offenbach: Wie schafft man es, in die 2. Bundesliga zu kommen? Antwort eines Eintracht Frankfurt Fans: Ganz einfach . Indem man vorher in der Ersten war.

  • Bürgerhaushalt

    Die Stadt hat jetzt für den geplanten Bürgerhaushalt eine Werbekampagne ausgeschrieben. "Um unterschiedliche Zielgruppen innerhalb der Bürgerschaft zu einer möglichst hohen Beteiligung anzuregen", werden wir im Oktober und November auf allen möglichen Kommunikationskanälen zu Vorschlägen am Haushalt 2013 aufgerufen werden. Damit die Bürger, wir, uns bewegen, wird es "erforderlich" sein, uns durch "Informationen" zu "motivieren". Ich bin gespannt, was sich die Werber mit dem anvisierten Budget von 500.000 Euro dafür einfallen lassen. Was herauskommen könnte, zeigt uns in der mittlerweile 10. Folge Oliver Maria Schmitt seit einigen Monaten.


    Von Dezember 2011 bis Mitte Januar 2012 werden die Bürgereingaben möglich sein.

  • Freitagsmarkt am Friedberger Platz wird zum Mittwochsmarkt

    Laut Berichten in der FNP und Journal Frankfurt beendet Markt- und Ordnungsdezernent Volker Stein (FDP) den beliebten "Wochenmarkt", der in den letzten zwei Jahren zu einem echten Publikumsmagneten geworden war. Diese Entscheidung entstand im Einvernehmen mit der Ortsvorsteherin des Ortsbeirates Nordend, dem Stadtbezirksvorsteher sowie Vertretern der Marktbetreibergesellschaft HFM, der Polizei und dem Ordnungsamt. Zur Not möchte man den Friedberger Platz so bepflanzen, dass keine Party mehr möglich ist, so Stein.


    Die Tradition das Wochenende an der Friedberger einzuläuten, wurde zuletzt von immer mehr Leuten entdeckt und als besondere Frankfurter Lebenskultur auch überregional wahrgenommen. Wahrscheinlich wird man jetzt Opfer des eigenen Erfolgs. Natürlich ist ein Miteinander mit Anwohnern wünschenswert und Ruhestörungsklagen legitim, aber diese Radikalmaßnahme ist ein schlimmer Rückfall in reaktionäre Zeiten der "Zucht und Ordnung". Schließlich wurde z.B. auf Grund einer Klage eines Anwohners der Frankfurter Weihnachtsmarkt zum früheren Schließen von 22 Uhr auf 21 Uhr verdonnert. Woher kommt eigentlich der Anspruch denselben Geräuschpegel und "Nachtruhe" im dicht besiedelten Nordend zu erreichen wie in Hofheim im Taunus? Zumal die Anwohner in direkter Nähe zur Friedberger Landstrasse wohnen, die auch nicht grade leise ist und das 7 Tage die Woche. Immerhin kann man den Markt bis Juni jetzt noch dreimal am Freitag erleben, dann kann wieder Friedhofsstille einkehren. :(

  • Um den Friedberger Platz wohnt die Spezies der GrünInnen. Intolerant, spaßbefreit, dringender Wunsch nach Desurbanisierung. Zusammen mit der inzwischen in der Stadtpolitik erlangten Machtfülle konnte das nicht gut gehen.