Frankfurter Stadtgespräch

  • Yep, es hat Fluglärm und auch, um mal ein anderes Beispiel der übertriebenen Lärmpanik zu nennen, auch Autobahnlärm den Vorteil, dass er recht gleichmässiger Natur ist. Wer behauptet, dass ihm der Lärm in der Einflugschneise, (oder was mich fast noch mehr aufregt, nachdem er nach NewBetts oder Preungesheimer Bogen gezogen ist, feststellt, dass er in der Nähe der Autobahn wohnt!) auf ewig den Schlaf und jedes Bisschen Lebensqualität geraubt hat, dem ist meiner Meinung nach jeder vernünftige Masstab abhanden gekomen!


    An der Hauptverkersstrasse jedes Vortaunusstädchens ist es in der Spitze lauter und penetranter!


    Und es ist durchaus möglich, sich auf die Situation einzustellen, indem man z.B. entsprechende Fenster einbaut, oder ganz profan sein Schlafzimmer nach der lärmabgewandten Richtung wählt, oder auch noch profaner sich einfach dran gewöhnt, denn das geht durchaus! Ich kenne aus eigener Erfahrung auch das umgekehrte Problem, dass ich nach einem Umzug ohne den vertrauten Geräuschhintergrund nicht mehr schlafen konnte.

    5 Mal editiert, zuletzt von Chewbacca () aus folgendem Grund: ich habe fertig

  • Schmittchen: Mir ging es an dieser Stelle zunächst um den Unterschied zwischen "gefühltem" und realem Wertverlust, und der ist für mich, wenn die Einflugschneise für die Nordbahn tatsächlich um neunhundert Meter nördlich derjenigen der bisherigen Landebahnen liegt, wahrnehmbar.
    Damit wird in meinem Fall die Distanz zwischen Wohnung und Flugzeug von heute 1600m auf 900m reduziert (horizontale Distanz und Höhenlage der Einflugschneise als Katheten in den Satz des Pythagoras eingesetzt, Hypothenuse ist die Distanz) was bei Abnahme der Lautstärke entsprechend dem Quadrat der Entfernung etwa einer Verdreifachung des Lärmeindrucks entsprechen dürfte, wobei die Flüge auf der bisherigen Strecke und deren Lärm bestehen bleiben.


    Das von der Stadt Offenbach angeregte alternative Anflugverfahren mit einer um ca. 200m höheren Lage der Schneise bringt dabei nur etwa 100m mehr Distanz und damit einen Faktor von 2,56 statt 3,16 in der Lärmzunahme.


    Wenn man solche Berechnungen erst post faktum anstellt ist es gewöhnlich zu spät um korigierend einzugreifen - schließlich sollten Ansprüche ja im Planfeststellungsverfahren angemeldet werden. Ansprüche, die in dieser Phase nicht gestellt werden, gelten ja als irrelevant, quasi als Zustimmung zum anstehenden Projekt.


    Und wer das Ganze gern mal erleben möchte, ist eingeladen, im ersten Sommer nach Inbetriebnahme der Nordbahn eine heiße Nacht, in der man gerne bei offenem Fenster schlafen möchte, auf meinem Balkon zu verbringen. Heute mit Blick gen Süden auf die Einflugschneise, dann direkt drunter.

  • mik: Es interessiert den Hauseigentümer überhaupt nicht, ob die Mieter aufgrund ideologischer Gründe oder aufgrund tatsächlich messbaren Lärms weniger Miete zu zahlen bereit sind. Entscheidend ist, dass tatsächlich weniger gezahlt wird.


    @Chewbacca: Die A661 hat, den Vorteil der gleichmäßigen Belastung, sozusagen weißes Rauschen, solange nicht irgend ein Depp mit zwei Rädern meint die erlaubten 100-130Km/h pro Rad fahren zu müssen. Punktuelle Belastungen (z.B. die stählerne Eisenbahnbrücke über die A661 in Verbindung mit nächtlichen Güterzügen, Dauer bei 80km/h 20 Sekunden) fallen da viel stärker ins Gewicht.


    Wenn ich eine störende Lautstärke des Flugzeugs ab einer Distanz von 1400m annehme, dann ist das im direkten Überflug in 770m Höhe ab/bis einem horizontalen Abstand von ca. 1200 Metern, also über eine Strecke von 2400 Metern gegeben. Das entspricht bei einer Geschwindigkeit von 100m/s einer Dauer von 24 Sekunden - genug, um richtig wach zu werden.


    Der Fluglärm ist eben kein kontinuierliches Rauschen. Bei der heutigen Lage der Einflugschneise wird diese, von mir als störend empfundene Distanz nur sehr kurz unterschritten (außer bei dieser komischen Wetterlage, bei der manche Flüge auf der Höhe der A661 nach Norden ziehen, das gibt es auch noch nicht so lange).

  • Ok, sehe es ein Xalinai da habt ihr die A-Karte gezogen. Aber, andere die jetzt durch den Ausbau des Flughafens einen Arbeitsplatz bekommen, oder die Stadt Frankfurt die höhere Steuereinnahmen haben wird, gewinnen. Ist leider so manche gewinnen, manche verlieren. Insgesamt gesehen würde ich meinen, dass die Bilanz eher positiv ist. Nicht mehr bei offenem Fenster ruhig schlafen zu können ist verglichen mit mehreren Tausend neuen Arbeitsplätzen ein geringer Preis.

  • Nunja, ich behaupte einmal dass man mit Fluglärm (und später steigendem Fluglärm, schließlich wächst die Wirtschaft von Jahr zu Jahr eher als dass sie abnimmt) rechnen muss, wenn man sich eine Immobilie rund um den Flughafen zulegt.

  • Natürlich muss man das. Gerade auch Oxxenbach liegt ja nicht erst seit gestern in der Einflugschneise.
    Ich persönlich wüsste nicht mal wie ich es vor mir persönlich begründen sollte, erst nach Neu-Isenburg zu ziehen und hinterher auch nur zu wagen das Wort "Fluglärm" in den Mund zu nehmen, da würd ich mich ja mal sowas von lächerlich machen. Hätte mir schließlich auch einen anderen Ort aussuchen können.
    Und wie Chewbacca schon sagte, kann man sich sehr wohl an diese Geräuschkulisse gewöhnen. Wenn man sich unbedingt dadurch gestört fühlen will, dann wird man sich auch gestört fühlen, aber wenn man mit etwas gesundem Menschenverstand an die Sache rangeht braucht es nicht mal schalldichte Fenster um auch schon heute hier gechillt leben zu können. Mir geht es übrigens auch so, dass ich in Gegenden ohne Flugzeuge ob der Ruhe regelrecht die Krise bekomme. Macht mir einfach zu sehr einen "Arsch der Welt"-Eindruck.

  • Ich habe mal im 14 Stock im Sonnenring (Sachsenhausener Berg, Ecke Darmstädter Landstraße und Mailänderstraße). Ich fand es toll all die Flugzeuge zu sehen die zur Landung eingeschwebt kamen. Die Lärmbelästigung hielt sich sehr in grenzen, von den Flugzeugen hörte man nichts. Man muß wohl ziemlich genau über der Einflugschneiße leben um vom Fluglärm gestört zu werden, oder einfach sehr empfindlich gegen Lärm sein. Es gibt ja Leute die stören sich an Fliegen an der Wand.;)

  • Analysen Landtagswahl

    Für diejenigen die es interessiert wo in Frankfurt wie gewählt wurde:
    Einmal ein pdf (1,5MB) mit einigen Analysen zur Wahl.
    Und hier gibts auch noch die ganzen Wahlergebnisse aufgesplittet bis auf die einzelnen Wahllokale und Bezirke. Das Bild ist wenig überraschend: Die Stadt insgesamt für Großstadtverhältnisse ziemlich bürgerlich (hat ja Tradition). Die Grünen holen ihre Stimmen in den Gründerzeitvierteln, vor allem im Nordend (in manchen Gebieten bis zu 40% der Stimmen und damit stärkste Kraft) und den studentischen Teilen von Bockenheim. Die Gegend um Höchst und überhaupt alle Stadtteile mit hohem Einfamilienhausanteil sind tiefschwarz. Briefwahl ging auch eher für die CDU aus (da hat sies sogar im extrem grünen Nordend-Ost teilweise geschafft die meisten Stimmen zu holen). SPD hat ihre Klientel im Riederwald, Teilen von Griesheim, Gallus und Fechenheim. Und die FDP ist überall da stark wo die Häuser am teuersten sind, also Westend, Sachsenhausen, Dichterviertel und auch im Holzhausenviertel im Nordend mit Ergebnissen die man sonst nur von Königstein i.Ts. kennt (60-75% für schwarz-gelb, davon bis zu 30% für die Liberalen).

  • Frankfurter Volksbank erzielt 2008 Gewinne

    Es gibt auch noch gute Nachrichten aus der Frankfurter Bankenwelt. Das konservative Geschäftsmodell der Frankfurter Volksbank zahlt sich jetzt aus: 2008 hat die zweitgrößte Volksbank Deutschlands ein Ergebnis von 53,5 Mio.€ erzielt und liegt damit nur leicht unter dem Wert von 2007.


    FNP, 21.01.09
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5487588.de.htm

  • Rödelhome und Atzelhill

    Dass OB Petra Roth den Namen "MyZeil" für das neue Einkaufszentrum lobte, ermutigte die Römerfraktion der Freie Wähler BFF zu einem - sicher nicht ganz Ernst gemeinten - Antrag an die Stadtverordnetenversammlung. Unter anderem sollen Stadtteile mit der Endung –heim künftig mit der Endung –home und Plätze mit der Endung –platz künftig mit den Endungen –plaza oder –square versehen werden. Den gesamten Antrag kann man hier nachlesen:


    Klick für PDF-Download

  • Ohne diesem Herrn Hübner (Fraktionsvorsitzender BFF aka "Clown Party") auf den Schlips treten zu wollen, aber dieser Antrag von dieser Minderpartei ist doch wohl ein großer Scherz! Was spricht dagegen wenn mann ein "Gebäude" mit einer englischen Bezeichnung versieht? Anstatt sich Gedanken über anderer Leute "weniger" wichtigen Entscheidungen zu machen und uns Steuerzahler mit dieser Einfallslosigkeit zu belasten sollte sich die Partei lieber Gedanken machen wie man als "Minder"-Partei am professionelsten überlebt...

  • Dieser Antrag ist doch ein echter JOKE, entschuldigung SPASS. In lustiger Weise wird die GENIALE Namensgebung " My Zeil" durch den Kakau gezogen. Das sollte man nicht zu verbittert sehen.

  • Laut heutiger Meldung in der Hessenschau wird ein Umzug des Suhrkamp-Verlages nach Berlin immer wahrscheinlicher. Irgendein Gesellschafter soll sich nunmehr (auch) dafür ausgesprochen haben.


    80% der Belegschaft (ca. 300 MA in Ffm) sollen sich laut einer Umfrage für den Verbleib in F ausgesprochen haben.


    Gestern (ich glaube in der FAZ) stand ein Bericht, wonach sich insbesondere OB Wowereit stark für einen Umzug nach B einsetzt, versüßt durch u. a. mietfreie Räume.


    Das ist das gleiche, unseriöse Angebot wie vor Jahren mit dem DFB!


    Jede Stadt mag um Institutionen und Unternehmen werben, solange es im Rahmen bleibt und es sich nicht um "unmoralische" Angebote handelt!


    Berlin ist blank, blanker als blank und bettelt schon seit Jahren darum, der Bund solle doch gefälligst (noch mehr als bislang) für Berlins Schulden aufkommen, von wegen "Hauptstadtfunktion" und so...


    Und dann fällt den "Ickes" ständig nichts besseres ein, als Unternehmen aus anderen Städten mit mietfreien Räumen und allerlei sonstigen Gimmicks abzuwerben. Ein schandhaftes Treiben!!!:Nieder::Nieder::Nieder:

  • Der letzte Kommentar bezieht sich selbstverständlich auf die Denglish-Story!


    Bezüglich des Suhrkamp-Verlages: Sehr sehr traurig, Frankfurt kann sich bereits heute allenfalls als Teilzeit-Buchstadt fühlen! Hoffentlich können die Kommunalpolitiker im Römer etwas erreichen...

  • Der 31. März als Gewerbesteuer-Schicksalstag

    Wie im diesen Artikel der FAZ vom 16. Januar berichtet, wird auf den Ausfall der Gewerbesteuer reagiert. http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Da man im Jahr 2001 schon 797,2 Millionen Euro den bisher tiefsten Fall bei der Gerwerbesteuer innerhalb von 12 Monaten hinnehmen musste, könnte eine ähnlich hohe Summe auch dieses Jahr zu verzeichnen sein. Der 31. März, also zum Ende des ersten Quartals, gilt nun als der Tag X an dem sich diese Hiobsbotschaft für die Stadt wiederholen könnte. In der Kämmerei rechnet man im Haushaltsentwurf mit Mindereinnahmen von rund 250 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer. Ob dies zu optimistisch war, wird sich dann zeigen.


    Ausgaben für die Sanierung von Schulen und Straßen werden mehr als die Hälfte der knapp 400 Millionen Euro an Investitionen für dieses Jahr ausmachen
    Darüber hinaus werden 6 Bauvorhaben als "dringend erforderlich" genannt:
    1.) Wiederaufbau der Altstadt (200 Mio. plus X)
    2.) Sanierung des Klinikums Höchst (80 Mio. Ffm/43 Mio. Land/23 Mio. privat)
    3.) Bau des Historischen Museums
    4.) Bau des Museums der Weltkulturen
    5.) Renovierung des Palmengarten-Gesellschaftshauses
    6.) Quasi-Neubau des Fußballstadions am Bornheimer Hang


    Diese Projekte würden, grob gerechnet, 400-500 Mio. in Anspruch nehmen. In Frage gestellt, werden viel eher Palmengarten und FSV Stadion als die anderen Vier. Wenn es hart auf hart kommt und die Perspektive für die nächsten drei, vier Jahr schlecht ist, wird man am Ende sagen: lieber eine Schule sanieren als das Gesellschaftshaus“, sagt Olaf Cunitz, Fraktionschef der Grünen. Abgewartet wird zudem wo sich die Vorteile der verschiedenen Konjunkturprogramme für Frankfurt niederschlagen werden.

  • skyliner: Besonders dreist finde ich diese Suhrkamp-Abwerbeaktionen deshalb, weil es mit Steuergeldern einer hochverschuldenten Stadt geschieht, deren Leben davon abhängt, dass ein Bundesland wie Hessen (mit dem Leuchtturm Frankfurt in der Mitte) Steuer-Nettozahler ist, damit quasi sein eigenes Ausbluten finanziert. Mein Vorschlag. Blockade aller Steuerzahlungen des Landes an den Bund solange bis die Hauptstadt einen Verzicht auf Abwerbemaßnahmen von Unternehmen unterzeichnet hat. :Nieder:

  • Gut das die lustige BFF auch mal was produktives macht. Ich sehe schon die nächsten Einsatzgebiete:

    - die BFF macht demnächst überaus komisch gemeinte Strafanzeigen gegen nichtkrimimelle Ausländer
    - die BFF reicht absolut spassige Klagen beim Bundesverfassungsgericht für die Islamisierung Deutschlands ein
    - die BFF macht eine tolle Veräppelung beim Staatsbesuch Obamas indem sie sich Mitglieder als Negerküsse verkleiden


    kriegen die eigentlich ne Parteienfinanzierung?

  • Denkschrift "Frankfurt für alle" über Frankfurts Zukunft

    Albert Speer hat heute die Denkschrift "Frankfurt für alle - Handlungsperspektiven für die internationale Bürgerstadt Frankfurt am Main" vorgestellt. Diese wurde der Stadt von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und verschiedenen privatwirtschaftlichen Förderern kostenlos zur Verfügung gestellt. Untersucht wurden:


    • Handlungsperspektiven für die internationale Bürgerstadt Frankfurt am Main
    • Themen: Lebensqualität, Wirtschaftskraft, Bildung, Wissenschaft, Verantwortung und Mitwirkung, Umwelteffizienz, Zukunftsregion
    • Zukunftspotenzial: Bürgerstadt, Wirtschaftsknotenpunkt, überschaubare "Globale Stadt", Bildungstradition, Wissenschaftsstandort, Umwelteffizienz


    Die Denkschrift (und eine Pressemitteilung) kann hier herunter geladen werden. Ferner der Hinweis auf einen Bericht in der FR.

  • Ich habe erstmal nur den FR-Text gelesen und bin ob der Banalität der Thesen wirklich von den Socken. Das hätte jede Realschulklasse nach zwei Stunden Gesellschaftskunde geschrieben (abzüglich einiger Fremdwörter).


    "2. Die Zukunft liegt in der Verbesserung der tatsächlichen und vor allem der gefühlten Lebensqualität."


    Also bitte! Muss man dafür studieren?


    Soll ich mich trotzdem an die 245 Seiten wagen?


    Edit:


    "12. Die Zukunft der Frankfurter Kreativwirtschaft liegt auch in Offenbach."


    Der Brüller!


    Da fällt mir Stoltze ein:


    Was is des Ofebach for e Stadt!
    Die hawe´s ganz in der Näh gehat
    un hawe´s verbaßt von Aabeginn,
    daß se net aach von Frankfort sin.



    Und noch ein Edit. :)


    Damit ich nicht als Meckerer dastehe: Ich habe mir jetzt mal die Bilder angeguckt. ;)


    Immerhin wird der mit viel Unnötigem vollgestopfte, Banalitäten breitklopfende, Text an einigen Stellen durchaus konkret und dann auch interessant. Vorschläge zum Radwegenetz und zur Erschließung der gesamten Innenstadt für Fußgänger, zur Verdichtung bestehender Wohnsiedlungen etc. sind z.T. (und auf den ersten Blick) ganz spannend, wenn auch nicht immer neu. Andere Abschnitte, wie z.B. zur Wissenschaftsstadt Frankfurt sind ellenlange Anreihungen von Floskeln. Wirklich süß und altbacken ist die Idee eines "urbanen Fitness-Pfades".


    Vermutlich hat die Polytechnische Gesellschaft dem Speer dafür auch noch viel Geld bezahlt.

    Einmal editiert, zuletzt von Crimplene ()