Frankfurter Stadtgespräch

  • Xalinai meint wahrscheinlich den hohen Riegel aus den 70ern nach dem Kaiserlei Rondell auf der linken Seite auf der Berliner Straße Richtung Offenbach.


    Das Gebäude steht seit vielen Jahren leer nachdem es Siemens freizog und in die Hochtief Projektentwicklung ging. Es war mal im Bestand des Degi Fonds. Mal gespannt, ob es eines Tages revitalisiert oder abgerissen wird.


    Siemens hat, da es der Kraftwerksparte gut geht, den 2. BA gemietet, der derzeit gebaut wird.

  • Diese drei Gebaeude auf der Ostseite des Kaiserlei Kreisels wurden bis ende der 1990er Jahre von Siemens angemietet. Das kleiner der drei Hochhaeuser wurde dann an die Helaba vermietet. Die in den beiden anderen blieb Siemens. Das hoehere (23 Stockwerke) und dreiflueglige Gebaeude wurde von Siemens Framatom (Areva) benutzt das kleinere (20 Stockwerke) Gebaeude wurde von Siemens KWU genutzt.
    2004 wurde der Mietvertrag nicht verlaengert und Siemens KWU (PG) zog ins Mainoffice 1. Areva sollte ins Mainoffice 2 ziehen, hat sich aber dann dafuer entschieden in das Gebaeude der Deutschen Flugzicherung zu ziehen. Die Mitarbeiterzahl von Siemens PG (Power Generation vormals KWU) Offenbach nahm aber so rasch zu (Kraftwerksboom) das weitere Flaechen im Omagahaus und anderen Haeusern angemitet werden mussten. Das Mainoffice 2 soll nun auch komplett von PG genutzt werden.
    Die 70er Jahre Hochhaeuser am Kaiserlei-Kreisel sollten urspruenglich entkernt und dann modernisiert werden. Spaeter war geplant dort ein billig Hotel unterzubringen. Was momentan Stand der Dinge ist weiss ich nicht.


    Was die 5 Euro Mieten noerdlich der Strahlenbergerstrasse angeht, das waere fuer Mietwohnung genau richtig. Warum geht man da nicht den Weg?

  • Wahnfried: Das Problem ist, in anderem Maßstab, das gleiche wie bei dem leerstehenden Block auf der Ostseite des Kreisels: Um das Gebäude für eine neue Nutzung fit zu machen, sind Umbauten erforderlich, die sich in Anbetracht des Angebotes an alternativen Flächen der jeweiligen "Zielnutzung" nicht rechnen.
    Und die ausgeschriebenen Preise sind natürlich nicht kostendeckend, aber eben besser als die Betriebskosten des Leerstands selber zu zahlen.


    Bei der Konversion Büro->Wohnen kommen so Themen wie Brandabschluß der einzelnen Wohneinheiten, wesentlich umfangreichere und verteiltere Wasserinstallation (Bad und Küche je 100qm statt Toilette und Teeküche einmal zentral je Etage) und natürlich mehrere Treppenhäuser, usw...


    Und dazu werden mögliche Bewohner noch durch den Flughafenausbau abgeschreckt, da die Anflugroute der Nordbahn genau über das Kaiserleigebiet geht.


    Bei den Ex-Siemensgebäuden ist zu beachten, dass das Gebäude derzeit nicht so aufgeteilt ist, dass eine Vermietung an mehrere Firmen (was bei der beachtlichen Quadratmeterzahl wohl nötig wäre) ohne Umbau machbar ist und wenn man mit einem Umbau anfängt, kommen wieder die üblichen Auflagen, das Gebäude komplett auf die aktuellen Anforderungen bzgl. Brandschutz und neuerdings vielleicht auch Energiverbrauch nachzurüsten. (Da jetzt Karnevalsaison ist singt im Hintergrund leise der Vermieterchor: "Wer soll das bezahlen...").

  • Auszug aus dem Neujahrsgrußwort von OB Petra Roth:


    Frankfurt ist ein attraktiver Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben, Frankfurt und wird auch so wahrgenommen. Seit Jahren wächst die Einwohnerzahl im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten hier kontinuierlich an. Besonders erfreulich ist, dass sich zunehmend junge Familien in der Stadt ansiedeln. Im vergangenen Jahr kamen hier so viele Kinder zur Welt wie zuletzt in den sechziger Jahren.


    Vollständig nachzulesen hier: http://cms.frankfurt-live.com/…ontent.php?idcatart=61725

  • Zur Gewerbesteuer:


    Besonders imposant sind die erzielten Gesamteinnahmen von €1,64 Mrd., wenn man diese in Relation zu anderen Städten sieht.


    In ähnlich großen Städten wie Stuttgart wurden laut FAZ rund €720 Mio. und in Dortmund €300 Mio. an Gewerbesteuern erzielt. München erzielte Einnahmen von €1,94 Mrd., aber greift auch auf eine Einwohnerzahl von 1,3 Mio. zurück.


    Nur mit Eschborn kann sich Frankfurt zur Zeit nicht messen. Dort werden, sage und schreibe, €5200 pro Kopf eingenommen, in Frankfurt "nur" €2500.


    Natürlich werden 2009 und 2010 besonders einkommensschwache Jahre für Frankfurt, aber dieses Polster gewährt doch eine gewisse Planungssicherheit. Zudem kommt hinzu, dass mit Teilen der WGZ Bank, wie auch der Postbank, die Hauptzentrale der Bafin oder eine neue europäische Bankaufsichtsbehörde mögliche Großmieter bald in die Stadt ziehen. Auch der Ausbau des Flughafens und des Airrail Centers dürften auf lange Sicht frische Gelder in die öffentlichen Kassen spühlen.

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age () aus folgendem Grund: Inhaltliche Verbesserung

  • Ausbaugegner im Kelsterbacher Wald sind vorbereitet

    Bis zur Landstagwahl am Sonntag werde nichts passieren, da sind sich die Ausbaugegner sicher, doch für die Zeit danach sei man wachsam. Der Widerstand ist organisiert, Tunnel wurden gegraben, Baumhäuser mit Heizmaterial und Lebensmitteln für lange Verweildauern ausgestattet. Erfreut zeigte man sich darüber, dass der von Fraport erst kürzlich aufgestellte Zaun bereits zerstört sei - durch "ein Naturwunder", etwa "eine Windhose".


    FNP, 16.01.09
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5471750.de.htm


    Hoffentlich endet dieser Konflikt nicht in einer Eskalation wie damals bei der Startbahn West, nachzulesen u.a. hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Startbahn_West

  • Mich würde mal interessieren, was das für Leute sind die sich da so "angagiert" gegen den Flughafenausbau einsetzen. Haben die keinen Job, kommen die aus den angrenzenden Städten?

    Wer kommt für die Kosten auf, die die netten Ausbaugegner durch Ihre Aktionen verursachen. Aber eigentlich dürfte sich die Frage nicht stellen, weil es ja ganz normal ist: Wer den Schaden verursacht muß dafür bezahlen.

  • DMS: Wenn das so wäre, dann müßte doch beispielsweise die Fraport den Offenbachern, die in der zukünftigen Einflugschneise wohnen doch auch den daraus resultierenden Wertverlust ihrer Häuser und Wohnungen ersetzen? Typischerweise im Offenbacher Norden zwischen 20 und 40% (bei neueren Gebäuden eher der höhere Wert).

  • Naja das kann man so pauschal nicht vergleichen. Die Idioten im Kelsterbacherwald beschädigen vorsetzlich fremdes Eigentum. Und das ist eine Straftat. Und soweit ich weiß ist ein Wertverlust eines Hauses durch äußere Umstände keine Straftat.
    Mal ganz abgesehen davon fliegen die Bewohner oder Besitzer solcher Häuser höchstwahrscheinlich auch liebendgerne mal in den Urlaub.

  • DMS: Urlaubsflüge: Nach dem Wertverlust der Hütte bestenfalls mit Ryan-Air über Hahn.
    Aber wenn Fraport, statt einer dritten Parallelbahn im Süden (da wo jetzt die Cargo-City steht, also auf eigenem Gelände) unbedingt mit Flugzeugen auf einer Brücke (Rampe rauf, Rampe runter, schön am Bonden noch Schub geben...) über die Autobahn will...


    Mit dem (in den Planungen nicht vorgesehenen) Geld für die Ticona-Verlagerung hätte man fast der TR nach Hahn bauen können, dann hätte man dort die benötigte Auslastung und müsste nicht über Billigflieger jammern.

  • Du bekommst aber auch schon billige Flüge ab Frankfurt.

    Aber wieso Wertverlust. Willst Du aus deinem Haus denn gleich ausziehen.
    Wieso leben denn noch soviele Leute in Ihren Häusern und Wohnungen in den Einflugschneisen die schon existieren. Also werden wohl nicht alle Offenbacher Ihre Häuser verkaufen. Und ein Wertverlust entsteht ja erst bzw. wird bemerkt wenn man es verkaufen will. Aber wenn ich mir ein Haus kaufe dann möchte ich doch wohl für immer dort wohnen. Demzufolge habe ich ja nur ein gefühlten Wertverlust.

    Ich denke mal es wird genauso weiterlaufen bzw. die Leute werden genauso weiterleben wie in den anderen Gebieten mit Fluglärm. Weil sonst müßte ja Neu-Isenburg schon keine Einwohner mehr haben.

  • Der Flugplatz bietet 60.000 Menschen einen Arbeitsplatz, nicht alle aber viele wohnen im Rhein-Main-Gebiet und schon allein das bewirkt das Haus- und Wohnungspreise steigen. Also, jeder der sich über den Flugplatz beschwert sollte sowas auch bedenken.
    Solche Leute die im Stadtwald kampieren, Zäune zerschneiden, Oberleitungen durchtrennen und Schienen ansägen um zum Beispiel Castortransporte zu sabotieren, wird man leider immer haben. Allerdings traurig ist das schon, denn oftmals leben sie auf Kosten der Allgemeinhit welcher sie auf diese Art und Weise Schaden zufügen.

  • Also das mit dem Wertverlust ist eine ganz einfache Sache: Wenn ich bislang für eine Wohnung im Offenbacher Norden mit ordentlichen Mietern, die ihre Miete auch bezahlen (und nicht einen Vertrag mit beliebigen Zahlen unterschreiben, weil sie ohnehin nicht vorhaben ihr Geld rauszurücken) eine Miete von ca 8€/m² verlangen konnte, dann bekomme ich unter dem Aspekt des Fluglärms von neuen Mietern (wenn denn noch wer hier her will) vielleicht noch 6€/m².
    Macht bei 100m² im Jahr 2400 Euro geringere Mieteinnahmen, auf 20 Jahre ohne Inflation gerechnet also 48.000 Euro. Ganz realer Wertverlust. Die hätt' ich gerne von der Fraport, denn die Mieteinnahme war als Alterssicherung geplant.


    Und Neu Isenburg ist ein wunderschönes Beispiel. Wer dort ein Haus hat, der kann es weder angemessen vermieten noch verkaufen und wohnt halt weiter dort. Und wer keine Kohle hat, der zieht halt in Wohnungen, die wegen des Fluglärms wesentlich billiger vermietet werden als nach Größe und Bauzustand angemessen.


    Wer in einer Einflugschneise wohnt, der tut das gewöhnlich, weil er muss. Gründe können die Preise für Mietwohnungen sein oder die Tatsache, dass teuer erworbenes Wohneigentum nicht unter Einkaufswert verkauft werden soll.


    Aber ich gebe ja gerne zu, dass ich inzwischen, nach Peak-Oil, durchaus die Hoffnung hege, dass irgendwann auf Landungen im antriebslosen Gleitflug umgestellt wird. :)

  • Nun, den Flughafen gibt es nicht erst seit gestern und das in der Hauptachse der Start- und Landebahnen liegende Offenbach hat sich auch seit Jahrzehnten kaum vom Fleck gerührt. Kein einziger Baum hat bisher für den Ausbau die Stihl spüren müssen. Seriöse Argumentation ist man von dir auch gewohnt, daher drängt sich die Frage auf: Ist es nicht ein wenig früh für eine Berechnung solcher Art?

  • Allerdings meine ich auch, dass der Fluglärm ganz gewaltig überschätzt wird. Der Einzelschall sinkt durch modernere Triebwerke seit Jahren gewaltig (und der raubt den Leuten den Schlaf). Der Dauerlärm wird sich imo nun auch nicht mehr wirklich steigern. Ob ein oder zwei Flugzeuge macht nicht den Unterschied.


    Auch Mietpreise folgen ideologischen Diskussionen mehr, als realen Belastungen. Der vage Begriff der "Lage" ist doch schon seit Anbeginn der Immobielienwirtschaft mehr eine Trend- als eine Vernunftsfrage.