Frankfurt ist doch im Vergleich zu Köln die ungleich urbanere Stadt, fraglos liegt aber auch in beiden Städten in den Kernzonen wo die 50ger und 60ger Bebauungen zugeschlagen hatte vieles noch im Argen, Frankfurt scheint aber langsam die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen.
Das die Bewohner der Stadt Köln besser drauf seien ist aus meiner Sicht allerdings ein Mythos der von den Kölnern zwar eifrig gepflegt wird, den ich aber gar nicht bestätigen möchte.
Die Frankfurter (und ich meine die Menschen die hier auch nach 17 Uhr leben!) sind in Ihrem Umgang miteinander sehr entspannt und humorvoll ohne sich etwas beweisen zu müssen, hier leben auch die unterschiedlichen Teilgruppen mit Migrationshintergrund tatsächlich miteinander, in Frankfurt ensteht tatsächlich etwas Neues, sehr Modernes!!
In Köln hingegen herrscht eher ein nebeneinander her, leben ohne Bezug, nur Toleranz aber keine Übergänge.
Die Stadt trägt die Rheinische Frohnatur aggressiv vor sich her wie eine Monstranz und wehe jemand stimmt nicht sofort kampflos zu, dass Köln die beste aller deutschen Städte sei, dann fehlt völlig das Verständnis.
Köln ist völlig mit sich selbst beschäftigt und oftmals gnadenlos provinziell; Eine Sache kann man der Stadt aber sicherlich zugestehen, Sie hat ein lebendiges Nachtleben, was aber bei der Größe und der Funktion für das Große Umland auch nur natürlich erscheint.
Frankfurter Stadtgespräch
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Der Unterschied von Frankfurtern zu Kölnern besteht darin, dass Du in KÖln sofort mit der ganzen Kneipe auf Du und Du bist während du in Frankfurt nach drei Wochen in immer der gleichen Kneipe noch fremdelst - aber wenn Du dann in Frankfurt mal einen Tag nicht da warst, wird gefragt was los war, während sie dich in Köln schon nicht mehr kennen. Fürsorgliche Distanz und wurschtige Nähe halt.
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@sweetmeat: Mein Lokalpatriotismus kennt keine Grenzen, der übersteigt sogar noch den Nationalpatriotismus (oder wie auch immer man das bezeichnen soll Political Correctness war halt noch nie mein Ding). Aber das kann doch kein Grund sein, deswegen nicht zu kritisieren und Verbesserungen zu fordern. Als schön kann man den Bereich innerhalb der Wallanlagen nun beim besten Willen nicht bezeichnen. Der Westteil aufgrund des höheren Altbauanteils (wenn auch teilweise ziemlich entstellt durch abgeschlagene Fassaden und Flachdächer) und des angrenzenden Bankenviertels sogar noch erträglich, aber die östliche Innenstadt (Neu-, wie Altstadt) ist dieser Stadt absolut nicht würdig. Vor allem die ganzen 50er-Jahre-Wohnblöcke zwischen Töngesgasse und Main sind mir da ein Dorn im Auge, die den Charme einer verschlafenen Vorstadt versprühen anstatt Urbanität zu erzeugen. Und auch sonst gibts halt allgemein viel zu viele Bausünden, und entstellte Altbauten. Da sind zum Teil wirklich radikale Änderungen nötig, und da reicht es eben nicht die schlimmsten Bausünden nur zu sanieren sondern die gehören abgerissen (also das was man paradoxerweise wieder viel zu häufig mit Altbauten macht). Bis auf wirklich erhaltenswerte Ausnahmen wie Juniorhaus oder Parkhaus Hauptwache und seine doch recht ansprechend gewordene Umgebung kann man eigentlich das meiste aus der Nachkriegszeit erstmal in Frage stellen.
Man bräuchte natürlich auch endlich mal ein Konzept, sonst entsteht nur ein unästhetischer Flickenteppich, hier was historisierendes, dort dekonstruktivistisch, und dazwischen alles voll mit 50er Jahre, in jeder Straße der gleiche unüberzeugende Mischmasch. Da sehe ich aktuell nämlich noch den größten Handlungsbedarf. So wirklich eine Vorstellung davon in welche Richtung die Entwicklung wo gehen soll, gibts da nämlich nicht wirklich.
In meinem Sinne wäre es, da einfach zu sagen, die südliche Altstadt (südlich der Berliner Straße) orientiert sich am alten Frankfurt, also da wo sich die Möglichkeit ergibt werden die alten Gassen zumindest vom groben Verlauf her wiederhergestellt, und gebaut wird generell kleinteilig mit schiefergedeckten Satteldächern, das ein oder andere Ensemble rekonstruiert. Im nördlichen Teil kann man hingegen ruhig versuchen Altstadtatmosphäre mit moderner Architektur zu erzeugen (außer an Liebfrauenberg und Goethehaus ). Die Neustadt dann aber großformatiger, im Westen eher traditionell, zumindest aber steinern (Umfeld ist ja doch noch einigermaßen gründerzeitlich), im Osten eher modern, und die Zeil wird für sich ein einziger Kontrast mit Glasfassaden wie beim PalaisQuartier neben rekonstruierten Fassaden der noch vorhandenen Altbauten (und natürlich dem Wronker ;)). Die Traditionalisten kriegen ihre Altstadt wieder, die Modernisten bekommen noch mehr Fläche für ihre Glaspaläste und sonstwas für Experimente, und das alles ohne dass man irgendwelche halbgaren Kompromisse machen musste von denen niemand was hat Und Frankfurt hat tatsächlich sein Profil geschärft mit "Fachwerkhäusern und Wolkenkratzern".
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Natürlich sollte man kritisieren, verbessern und etwas weiter entwickeln, das macht uns schlieslich aus.
Und ich bin mir der offenen Fragen und Aufgaben durchaus bewusst, aber man sollte der Situation ja
auch versuchen mit einem gewissen Realismus zu entgegnen, oder?Es ist ja nicht so das nichts getan wird, ganz im Gegenteil.
Das Facelifting der guten alten Zeil ist in wenigen Wochen in vollen Gange. Der Plan zur Überarbeitung
der Konsti muss noch ein paar Monate / Jahre warten weil die Hauptwache erst "geschönt" werden soll.
Die neue EZB wäre (hier muss ich Dampframme recht geben) eine Prima Chance zum Upgrade der eher
suboptimalen Zone um den Ostbahnhof herum. Ich denke das würde einige weitere Projekte nach sich
ziehen. In direkter/indirekter Nachbarschft sind einige interessante Brachflächen die mit Sicherheit recht
schnell bebaut werden würden. Die Mainufer wurden aufpoliert, die Kaiserstraße dreht sich gerade um
180° usw.Logischer Weise ist das noch lange nicht der Weisheit Schluss und es löst sicher auch nicht alle Probleme.
Aber wie könnte man auch. Ich weiss nicht ob es Sinnvoll ist darüber zu diskutieren, dass jedes zweite
Gebäude im Innenstadtkern nicht den ästhetischen Gesichtspunkten oder heutigen optischen Ansprüchen
genügt. Ändern lässt sich diese Problematik auf einen Schlag ohnehin nicht, es ist vielmehr ein langsamer
und fliessender Prozess.Man wird die Ostbahnhof-Gegend in 10 Jahren kaum wieder erkennen, sollte die EZB wie geplant kommen
(...stehe uns bei wenn nicht LOL*). -
Noch ne Studie gefällig?
http://www.staedtebarometer.de/
Die 20 größten deutschten Städte im Vergleich von Ernst & Young
Frankfurt findet sich im Gesamtranking nur auf Platz 8, Sieger ist München.
Vorne liegt Frankfurt dagegen bei der Standortreue: Nur 5% der befragten Unternehmen erwägen eine Standortverlagerung, beim Verlierer Bonn sind es 11%
Erstaunlich ist, dass Frankfurt bei der Infrastruktr und Lage nur knapp über dem Durchschnitt liegt (gleicher Wert wie Bielefeld!!!) - dachte, dass wäre die große Stärke dieser Stadt und auch hinreichend belegt durch Flughafen, Hbf, Autobahnen ...
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War das mit den Fachbereichen der Uni, die "Weltgeltung" besitzen jetzt ironisch gemeint, oder welche sollen das sein ?
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Ich führe oftmals mit Kommilitonen die Diskussion was denn un besser ist, Stadt oder Vorort/Dorf.
Dabei gibt es Leute, für die Berlin die einzige Stadt in Deutschland ist und welche, die die Randgebiete des Ballungsraums bevorzugen.Interessanter Weise läst sich das nie ganz ausdiskutieren. Die Leute im Dorf haben den Bäcker nämlich auch in Fußreichweite Entfernung und maximal ne halbe Stunde zum nächsten richtig großen Supermarkt. Mit anderen Worten: Im mobilen Zeitalter ist es doch eher die ganze Region, die zählt. In Frankfurt hab ich eben auch die TU Darmstadt zur Auswahl, das Casino in Wiesbaden und den Romantik-Kitsch im Rheingau. Und bei den Tournee-Daten großer Bandes gibt es eben auch ne Lange Liste von Auftritten zwischen Aschaffenburg und Mainz, die alle auch für den Frankfurter erreichbar sind.
Abgesehen davon gibt es für wichtige Events in Köln oder Mannheim ja auch noch den ICE. Wer also unbedingt ins Musical muss - auch mal kein Problem.Wirtschaftlich (in Bezug auf Synergien/Zulieferer, Messen usw.) gilt eigentlich auch das gleiche.
Mieten und Wohnumfeld sind hingegen eher Mikrofaktoren, die sich nicht für eine Gesamtstadt erfassen lassen.
Also ist Bielefeld wirklich nicht viel schlechter als Frankfurt. Aber was interessiert das schon in einem Architekturforum mit lokalpatriotischem Einschlag Frankfurt gehört einfach auf Platz 1!
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tut mir leid, aber bielefeld und frankfurt zu vergleichen ist schon eine seltsame idee!
da wird eine emporgekommene provinzstadt in den selben ring geworfen mit einer geschichtlich bedeutenden, wirtschaftlich nicht ganz unbedeutenden und einen sehr grossen ballungsraum überstrahlenden stadt, die einige alleinstellungsmerkmale hat, wie sie sonst in deutschland wohlnur eine handvoll städte ihr eigen nenne können!
da darf man als gebürtiger ostwestfale (habe dort 20 jahre gelebt) und somit "kenner" bielefelds bei solchen vergleichen durchaus den kopf schütteln, bis er abfällt. man man! mehr fällt mir dazu nicht ein... grad bielefeld -
Google lässt Frankfurt fotografieren / Bird's eye
Wie die FAZ hier berichtet, sind in Frankfurt zur Zeit mehrere Fahrzeuge unterwegs, um Aufnahmen für eine virtuelle Fahrt durch die Stadt auf Straßenniveau zu machen. Gesichter von Passanten und Autokennzeichen werden unkenntlich gemacht. In den USA ist die Funktion "Streetview" bereits für rund 40 Städte verfügbar. In Deutschland werden außer Frankfurt auch Berlin und Hamburg erfasst.
Edit: Microsoft bietet in seinen "Live Search Maps" für Frankfurt nun den Modus "Bird's eye" an. Das sind Schräg-Luftbilder in ziemlich hoher Auflösung, die mit Kleinflugzeugen aufgenommen wurden. Die Aufnahmen sind erst ein paar Monate alt. Mehr in der FR. Und hier der Link.
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Coole Sache, habe mir gerade ein paar New Yorker Strassen angesehen in diesem Modus...
bin gespannt wie FFM wird
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Ja, super Sache. Es kommt natürlich drauf an, wie dicht google die Strassen fotografiert, aber dann wird hier so manche Diskussion leichter verortbar werden, wenn man einen streetview link hinzupostet.
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Frankfurt soll „Top-Adresse“ für Kreative werden
Kreativität soll gefördert werden
Besonders diese Branchen hat man im Visier:
- Literatur, Buch- und Pressemarkt
- Musik- und Audiowirtschaft
- Film-, TV- und Videowirtschaft der darstellenden und bildenden Künste
- Museen und Kunstausstellungen
- Kreative Unternehmen, die sich um Architektur und Design kümmern
- Unternehmen in der Werbung und PR
- Software- und Computerspielebranche
- Einrichtungen, die sich mit dem „kulturellen Erbe“ befassen, also zum Beispiel dem DenkmalschutzDarüberhinaus soll es 2009 einen Kongress für Kreativität geben.
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Kreativität soll gefördert werden
Schön wären auch Initiativen, welche die Industrie, die Architekten und die Bauherren mit freien Künstlern aller Art zusammenführen könnten. Dann könnte Frankfurt in Zukunft auch einen eigenständigen Charakter und Stil für Bauten, Fassaden und öffentlichen Raum entwickeln (aber unter Einbindung der Bürger) und sogar einmal Berühmt werden.
"Kreativ" sind wir ja alle, mal so als Bürger gesagt. -
In der FAZ steht eine ganz interessante Meinung von Boris Rhein, CDU Chef in Frankfurt, zur Pendlerpauschale. Er bezeichnet sie als "Zersiedelungsprämie". Man sollte die Bürger nicht auch noch dabei finanziell unterstützen, wenn sie ins Umland ziehen.
Für mich ist das Interessanteste an dieser Meinung, dass dahinter steckt, dass Zersiedelung nicht einfach ein natürlicher Prozess ist. Sondern Zersiedelung wird auch durch Politik mitbestimmt, hier nämlich durch die Dämpfung der Fahrtkosten zur Arbeit. Für Frankfurt, ähnliche Anzahl an Arbeitsplätze wie München aber gerade mal die halbe Bevölkerung, würde folglich ein Abbau der Pendlerpauschale den Bevölkerungstrend positiv beeinflussen. IMHO nicht das Schlechteste.
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^ Und das ist tatsächlich so!
Die Einwohnerzahl von FfM stieg in den letzten Jahren. Auch für uns stellte sich die Frage vor zwei Jahren: Pendeln oder Wohnen? Bei - ohne Pendlerpauschale - gleichen Kosten war es leicht, sich für die Innenstadt zu entscheiden!
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Ich denke die Pendlerpauschale wird nur in der Politik so kontrovers diskutiert. Auf fachlicher Ebene der Umwelt- und Raumplanung sind sich alle einig, dass das aufhören muss mit der Subventionierung der Suburbanisierung.
Wer noch ein wenig Zeit (232 Seiten) hat:
http://www.bbr.bund.de/nn_2128…nFile.pdf/DL_ON212007.pdfDas gibt es noch ganz andere Maßnahmen, die vorgeschlagen werden, um die Entwicklung der Großstadtregionen zu fördern, Stichwort gemeindliche Planungshoheit, etc.), da stellen sich so manchem Kirchturmpolitiker im Dunstkreis einer Großstadt die Haare zu Berge...
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Falls es trösten sollte - wie hier berichtet, seit etwa zwei Jahren gibt es einen bundesweiten Trend zum zentrumsnahen Wohnen. Im Kapitel 2.2. der darüber empfohlenen Analyse lese ich gerade, dass dies grundsätzlich für eine günstigere Verkehrsstruktur sorgen müsste. Im Kapitel 9 werden dort die Motive der Rückwanderer besprochen; im Kapitel 10 gibt es Strategien - darunter die Mobilitätskosten (S. 148-149) und die Abschaffung der Eigenheimzulage (S. 149).
Die zweite Analyse - etwa die Baukultur müsse zum öffentlichen Thema werden (den Menschen müssen wohl die Innenstädte gefallen, wenn sie dorthin ziehen sollen). Direkt danach fordere man eine engere Verknüpfung der Bau- und Verkehrsplanung. Noch einen Punkt weiter wollte man die Eigenheimzulage streichen (nach dem ersten Dokument inzwischen geschehen) und die Pendlerpauschale auch.
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Nach viel hin und her wurde Josef Ackermann jetzt doch zum Honorarprofessor der Universität Frankfurt ernannt . Wilhelm Bender, der CEO von Fraport, ist jetzt auch Honorarprofessor an der Uni. Beide haben schon in der Vergangenheit an der Uni Seminare veranstaltet und werden dies auch in Zukunft tun.
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Nachträglich noch ein paar Eindrücke von der hier vor kurzem erwähnten Frankfurter Kinowoche 2008:
1. Das Mädchen Rosemarie, Open air vor Ihrer alten "Wirkungsstätte" Frankfurter Hof
2. Inside man wurde im Atrium des Silver Towers gezeigt