Ich nutzte trübstes Sonntagswetter, um mir die hier von mark1100 (Danke!) schon gezeigten und gerade entstehenden Fassadenteile am Brühl in realiter anzusehen.
Mein subjektiver Eindruck war leider negativ: die schon installierten Teile wirken extrem unfertig, provisorisch, befremdlich. Es scheint, es würden die gläsernern Fassadenelemente gar nicht zum Gebäude gehören. Es wurde überdeutlich, daß die Fassade nichts von dem, was dahinter ist, nach außen trägt; es scheint, als wurde hier die eigentliche Fassade vergessen und man montierte auf den Rohbau einfach die Fenster, die da noch gar nicht hingehören, und man hätte sie ihres eigentlich Rahmens beraubt. Ich fürchte, das sieht auch fürder derart befremdlich, unwirklich und unfertig aus.
Selbstverständlich war mein Eindruck geprägt vom Wissen, daß Fassade und Rohbau, das Verpackung und Inhalt nix miteinander zu tun haben. Aber muß das denn so überdeutlich zu sehen sein?
Nun, ich hoffe auf besseres Wetter und eine komplette Fassade, die diesen - meinen - negativen Eindruck widerspricht oder ihn wenigstens mildert.
Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)
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Neues von der Brühl-Fassade
Am Donnerstagmittag sah die Brühl-Seite so aus >>
Weitere Bilder folgen am Sonntag...
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^ Naja, das entspricht doch aber wirklich weitestgehend der Visualisierungen. Dass die Steinlamellen tatsächlich unterschiedliche Schattierungen haben, ist jedenfalls sehr zu begrüßen, bin auf die Wirkung gespannt, wenn die erste Teilfassade fertig ist. Ansonsten bleibt weiterhin zu wünschen, dass die Betonteile innen noch dunkel angepasst werden.
Was mir auch noch auffällt: ein etwas ausgeprägteres Pseuo-Dachgesims als diese Metalleiste hätte wohl Wunder gewirkt. Am Gebäudeteil mit den schwarzen Fenstern sollte ja eins entstehen, darauf hat man jetzt aber augenscheinlich verzichtet.
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^ Außerdem fällt auf, dass jetzt die Glaselemente der oberen 3 Stockwerke bündig abschließen. Meiner Meinung nach auch ein Nachteil gegenüber der Visualisierung, da zu uniform wirkend. Aber das sind bislang nur Details, die später beim Betrachten des Gesamtergebnisses wieder unter den Tisch fallen können.
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Da kann ich mich nur anschließen. Es war gerade die konsequente Unregelmäßigkeit, die den Entwurf letztendlich annehmbar gemacht hatte und half, diesen vom sonstigen Einerlei abzuheben. Schade, wenn dies dem Rotstift zum Opfer fällt. Aber das war ja bereits mit den letzten Visualisierungen des (zu entstehenden) Innenbereichs zu erwarten.
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Diesem älteren Bild zu Folge meint Comboy wohl gar nicht die „Traufe“, die auch früher schon gleich hoch geplant war, sondern die seinerzeit geplante Verschiebung im Bereich der oberen geschosse, die bei einem der beiden Fassadentypen oben mit einem schmalen Streifen ausgeglichen wird. Tatsächlich sind die Horizontalen in den oberen Geschossen nun glatt durchgezogen, aber es gibt eine Verschiebung im Bereich der 1./2. Etage. Aus dem oben verlinkten älteren Bild geht nur hervor, dass der obere Rand des ersten Obergeschosses (= zweite Nicht-Schaufenster-Fassadenelement-Reihe von unten) wie auch in der umgesetzten Variante bündig abschließen sollte, aber alles darunter ist von Bäumen verdeckt. Kennt jemand eine ältere Visualisierung, an der sich erkennen lässt, wie dieser untere Bereich in Verbindung mit dem Höhenversatz im oberen Bereich geplant war?
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Wie bereits berichtet, wurden die Stützen an der historischen Kaufhaus-Fassade abgebaut und die ersten Fassaden-Elemente an der Brühl-Seite befestigt, und es geht noch weiter. >>
Befreit von Fassaden-Stützen.
Hier fehlt noch das 5. Obergeschoss.
Hier entstehen später die neuen Schaufenster. Jetzt halten sie erstmal die kalte Luft draußen, so dass es im Inneren etwas wärmer ist.
Am Brühl mit Blick zu den verschiedenen Fassaden-Typen.
Hier steht man noch am Anfang. Später wird ein ehemaliger Gasthof zusehen sein, der einst dort seinen Sitz hatte.
Die aufwändige Lamellen-Verkleidung am Brühl.
Vor den hölzernen Lamellen kam schwarzes Dämmmaterial zum Einsatz.
Jedes Teil wird einzeln angebracht.
Die schwarzen Felder werden bei Nacht leuchten...
...und diese hier in der Nahaufnahme.
Hier hat alles mit der ersten Fassade angefangen. Mittlerweile ist sie fast abgeschlossen.
Die Seite am Halleschen Tor fehlt noch.
Am Halleschen Tor wurde bereits das 5. Obergeschoss erreicht. Aber nicht überall wird mit Fertigstellung diese Höhe erreicht. In Höhe "Blechbüchse" ist man erst beim 3. Obergeschoss.
Blick von der Löhrstraße zwischen den beiden Gebäuden. Im hinteren Teil zwei und vorne eine Autobrücke, welche die beiden Parkhäuser verbinden.
In Richtung neuer Blechbüchse.... weitere Bilder auf http://www.baustelle-leipzig.de <<
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@ Hannes Kuhnert: die Informationen bzw. Visualisierungen diesbezüglich sind leider etwas verwirrend. Zu Beginn, als man noch plante, Musikerprotraits auf der Fassade anzubringen, hatte der betreffende zweite Fassadenabschnitt vom Halleschen Tor weder das angedeutete Dachgesims noch versetzte Etagen:
Quelle: mfi / siehe Beitrag #380Als die Idee mit den alten Gebäuden aufkam, wurde folgende Visualisierung veröffentlicht:
Quelle: mfi / siehe Beitrag #999Auf dem Bauschild schließlich war dann aber wieder die jetzt umgesetzte Lösung zu sehen:
Quelle: mfi / siehe Beitrag #1017 -
dann soll aber die historische Fassade doch irgendwie sichtbar gemacht werden, oder? Ich hatte das nicht so verstanden.
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^ Nach derzeitigem Stand bekommt sie die Blechbüchsenverkleidung und wird von Innen "erlebbar gemacht", was auch immer das heißt.
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Während die Fassade an trüben Tagen noch zu wünschen übrig lässt, kam sie am Wochenende zur blauen Stunde ganz gut rüber, daher ein paar Fotografierversuche, qualitativ leider eher mittelmäßig, da ohne Stativ:
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Über die Webcam kann man derweil beobachten, wie das oberste Geschoß mit den Wohnungen ausgebaut wird. http://www.panterra.tv/a3/wp/leipz/leipz01.jpg
Für mich sieht das alles arg eingemauert aus ... -
Wenn dann eingeholzt, schließlich kommt da noch ne Verkleidung drüber
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Wieder mal Bilder von "oben":
Wenn man genau hinschaut, sieht man an der Fassade ganz links ein weiter oben angesprochenes "Pseudo-Traufgesims" entsprechend also den ersten Visualisierungen:
Quelle: Eigene Bilder -
^ Nach derzeitigem Stand bekommt sie die Blechbüchsenverkleidung und wird von Innen "erlebbar gemacht", was auch immer das heißt.
Aber ist das nicht hohl? Dann hätte man ja gleich von außen die Betonfassade drüberziehen können. Wie man das von innen erlebbar machen will ist die 2. Frage. Ich wüsst nicht warum ich mir gerade die schmucklosere Innenseite anschauen sollte.
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^ Mit "Innen" ist sicherlich das Innere der Höfe am Brühl und nicht das Innere der Fassade gemeint. Was genau aber geplant ist, ist unbekannt, deshalb ist es momentan auch müßig, darüber zu spekulieren.
In der LVZ steht heute, dass in den kommenden Tagen damit begonnen wird, die erneuerten und neuen Alu-Waben an der Blechbüchse anzubringen. Momentan werde bereits die Unterkonstruktion angebracht, wie auch an den Gerüsten im Hintergrund von Riesz Bildern erkennbar.
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^ Mit "Innen" ist sicherlich das Innere der Höfe am Brühl und nicht das Innere der Fassade gemeint.
Ich weiß nicht, was du mit dem „Inneren der Fassade“ meinst, aber ich habe es immer so verstanden, dass man den Zwischenraum zwischen der Alu- und der Sandstein(?)-Fassade wird betreten können.
Das ist eine ziemlich irre Idee, wie ich finde, und „erlebbar“ trifft es überhaupt nicht, schließlich sind Fassaden dafür gemacht, mit einem gewissen Abstand gesehen zu werden. Einen halben Meter davorzustehen und die Oberflächenstruktur eines Gesims’ zu betrachten, mag zwar interessant sein, hat aber nicht viel mit dem Wahrnehmen der Fassade als solcher zu tun.
Die Idee mit dem Glasabschnitt war nicht schlecht, damit hätte die Hänsel-Fassade tatsächlich als Fassade existiert – keine Ahnung, warum das verworfen wurde.
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>> Mein 2.000 Beitrag <<
Seit Mitte Januar 2012 wurde auf der Südseite und einer Hälfe der Westseite ein Gerüst aufgebaut für die Anbringung der "Blechbüchse"-Fassade.
Blick auf die Verankerungen an der Betonfassade. Weitere Verankerungen wurden bereits auf der Fassade am Halleschen Tor und nordwestlich der Fassade an der Plaunschen Straße angebracht.
An der Plaunschen Straße Ecke Brühl. Die Fassaden-Elemente für das Erdgeschoss und erstes und zweites Obergeschoss stehen.
Am frühen Nachmittag strahlte die Sonne noch auf dieses Fassadenstück... besserer Glanz als vorher? -
Einen Beitrag weiter oben war man erst beim 2. Obergeschoss, jetzt teilweise schon beim 3. Obergeschoss.
Am Brühl.
Bevor sich anhand der Punkte ein ehemaliger Gasthof, der dort seinen Sitz hatte, zeigt, spiegeln sich in der Fassade die gegenüberliegenden Gebäude mit Romanushaus und Kretschmann's Hof. Aber auch wenn der Gasthof als Bild in der Fassade steht, dürfte sich das gegenüberliegende immer noch spiegeln.
An der östlichen Fassade des Ostbaus wurden bereits die ersten Stein-Streben montiert.
Diese hier in der Nahaufnahme.... weitere Bilder auf http://www.baustelle-leipzig.de <<
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Gerade in der Schrägansicht, die bei der Betrachtung einer Fassadenabwicklung in einer schmalen Korridorstraße typischerweise zur Anwendung kommt, fällt das große Manko der Grüntuch-Ernst-Fassade auf: die mangelnde plastische Relieftiefe. Durch ihr Fehlen wird der Außenbau trotz der Unterteilung in einzelne Fassadenabschnitte keine befriedigende, sich in das Leipziger Straßenbild mit seinen verschieden großen Einzelbauten einfügende, Wirkung erzielen können. So haben die Entwerfer trotz partiell guter Ideen ihre Aufgabe wenig erfolgreich gelöst!