Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)

  • Leipzig-Fernsehen weiß natürlich auch noch nicht mehr:
    http://www.leipzig-fernsehen.d…x?ID=5846&showNews=719300


    Aber Renato Bodenburg erzählt uns mal wieder die Geschichte von Deutschlands ältestem Kaufhaus. :nono: Elberfeld, Köln, München, Berlin ... liegen dann irgendwo in Afrika. http://de.wikipedia.org/wiki/Warenhaus . Aber wenigstens haben wir demnächst ein EKZ an der ältesten Straße in der ältesten Stadt Deutschlands, ach was, der Welt.

  • ^ Na, und selbst der Quellenverweis auf unser Forum im Videobeitrag ist falsch geschrieben.


    Ein paar Bilder der Abrissarbeiten der vergangenen Tage. Ich denke, bis spätestens Ende nächster Woche ist die Büroplatte endgültig verschwunden. Bis dahin sollte auch feststehen, was nun mit der alten Fassade geschehen soll.





    Den Läden auf der südlichen Brühlseite geht's inzwischen merklich schlecht. Wird Zeit, dass der Brühl wieder zu einer belebten Geschäftsstraße wird.



    Hier noch eine ungezoomte Ansicht von Nordost. Bei der Größe des Areals wird die veranschlagte Bausumme von 200 Mio Euro schnell wieder relativiert.

    Bilder: Cowboy

  • Es kommt Bewegung in die Sache, was die zu erhaltenden Fassaden betrifft. Armand Grüntuch vom verantwortlichen Büro Grüntuch & Ernst möchte das 15m große Teilstück der alten Hänsel-Fassade mittels vorgesetztem Glas auch nach außen hin erlebbar machen. Schon Anfang nächster Woche wird er eine neue Visualisierung dazu präsentieren, die mit der Stadt (die schon mal grundsätzlich grünes Licht gibt) erörtert und abgestimmt werden soll. Außerdem scheint man jetzt tatsächlich von den Musikerportraits abgerückt zu sein, um stattdessen die ursprüngliche Bebauung auf der Fassade abzubilden. Brühl 3 (Geburtshaus von Richard Wagner), Brühl 7 (Gründungsort des Gewandhausorchesters) und Brühl 19 (Schönkopfs Weinstube, die Tochter des Besitzers, Kätchen, soll bekanntlich ein Techtelmechtel mit Goethe gehabt haben) scheinen gesetzt. Zudem, das suggeriert die Visualisierung, wird der Plauensche Hof auf der Fassade dargestellt.


    Nils Gormsen, Ortskurator der Stiftung Denkmalschutz und ehemaliger Planungsderzernent der Stadt Leipzig, schlägt den Architekten in einem Brief außerdem vor, die Alu-Fassade an das östliche Ende des Höfe-Komplexes zu setzen und die Hänselfassade an Ort und Stelle zu belassen und zu restaurieren.


    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…Fassaden-Vorschlaege.html

  • BLECHBÜCHSE AM HALLESCHEN TOR


    Nils Gormsen schlägt den Architekten in einem Brief außerdem vor, die Alu-Fassade an das östliche Ende des Höfe-Komplexes zu setzen und die Hänselfassade an Ort und Stelle zu belassen und zu restaurieren. > Schlecht ist die Idee auf jeden Fall nicht. Immerhin würden beide Parteien davon profitieren. Die, die die Hänsel-Fassade lieber haben wollen, hätten sie noch nie nächsten Jahrzehnte am Richard-Wagner-Platz und Die, die die Müller-Fassade lieben, würde ihre Fassade künftig am Halleschen Tor statt am Richard-Wagner-Platz sehen. Und genau das finde ich blöde. Bin nicht so einer, der denkt, es müsse alles dort sein, wo es einmal war oder ist, bin für Veränderungen immer zuhaben - Aber die Blechbüchse gehört einfach zum Richard-Wagner-Platz, genauso wie das Kaufhaus am Brühl - Keine Frage.


    Wenn der Vorschlag von Gormsen aufgeht, wäre dies natürlich super. Auch wenn ich immer noch für die geteilte Fassade von Hänsel und Müller tendiere.

  • ^ Ich halte die Idee für ausgemachten Quatsch. Zunächst einmal würde die Änderung massive Planungsändeurngen bedeuten, weil am Halleschen Tor u.A. die Zufahrten zu den Parkhäusern sowie die Anlieferung vorgesehen sind und zum anderen damit die städtebaulichen Ziele, die man sich in Leipzig gesetzt hat und von Investoren abverlangt konterkarriert, nämlich die Wiederherstellung alter Straßenkanten. Zunächst würde durch den Knick am Halleschen Tor ein kleiner Platz entstehen, was für sich genommen erstmal nicht soo schlimm wäre, allerdings wäre die Südkante des Gebäudes locker 7-10 Meter gegenüber der gewünschten Straßenkante zurückgesetzt. Ich habe das mal hier visualisiert, rot markiert der jetzt zur Bebauung vorgesehene Bereich.


    Es gibt also gleich mehrere objektive Killerargumente gegen diese Idee, die aber auch subjektiv betrachtet eher trübe erschient.

  • Grüntuch und Ernst hat jetzt erstmals einen Entwurf für die Sichtbarmachung des zu erhaltenden 15 Meter breiten Fassadenteils veröffentlicht. Dabei hat man sich für die denkbar simpelste Lösung entschieden, die aber dennoch ganz gut ausschaut:



    Quelle: Grüntuch & Ernst


    Ich hätte da ja etwas pixligeres bevorzugt, beispielsweise:



    das hätte m.E. deutlicher gemacht, dass sich die alte Fassade einst über das ganze Gebäude erstreckte. Außerdme wäre es natürlich schick, wenn die Fassade in diesem Bereich saniert und wiede rkomplett mit Fenstern versehenw erdne würde. Laut LVZ haben sowohl die Stadt Leipzig als auch der Investor MfI den Entwurf postiv bewertet. Die anderen Fassadenteile sollen nun endgültig abgerissen werden, d.h. eine Einlagerung ist nicht mehr vorgesehen, nachdem die entsprechende Prüfung bisher kein "relevantes Ergebnis" brachte, was auch immer das heißen mag.

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  • DaseBLN, dankeschön.


    Die 15 Meter, die von der Hänsel-Fassade erhalten bleiben sollten, waren die in der Höhe oder Länge geplant? Wenn nach oben hin, so dass man 4 Stockwerke sieht, dachte ich wirklich, 15 Meter Breite, sprich von links nach rechts, 1 Stockwerk.


    Gefällt mir, sieht nicht schlecht aus.


    Wenn der Entwurf auch aktuell ist, fehlt mir auf dem Dach irgendwie ein Geschoss - da es zumindest auf den anderen Planungen mitzusehen war - auch wenn es versetzt vom Gebäude steht.

  • ^ Es war immer die Rede davon, dass ein 15 Meter breites Fassadenteil erhalten wird, dies suggeriert m.E. keineswegs, dass es sich nur um ein Stockwerk handelt. Bei dem hier gezeigten Fassadenbereich handelt es um den bereich, der bisher im Inneren sichtbar gemacht werden sollte.

  • Ich gehe davon aus, dass die in #786 gezeigte Visualisierung nicht die finale Lösung sein wird. Außer einer Glaswand davor hat sich ja nichts verändert. Das 15 Meter breite Teilstück der Fassade sollte ja nicht nur erhalten, sondern m.W. auch restauriert werden. Ich könnte mir vorstellen, dass künftig der Raum zwischen (der hoffentlich originalgetreuen wiederhergestellten) Fassade und Glaswand begehbar sein wird.

  • ^ Die Laufstege, die man erkennt, wenn man genau hinschaut, suggerieren zumindest letzteres. Insgesamt darf man nicht vergessen, dass die "Idee" jetzt natürlich relativ schnell hingeklatscht werden musste, allerdings besagt eine Sanierung der Fassadenteile auch nicht nicht wirklich, dass auch die Fenster originalgetreu wiederhergestellt werden...

  • also so finde ich es alles andere, als gelungen. es ist nichts halbes und nichts ganzes. wenn, dann sollte doch die fassade, die freigelegt wird, auch dementsprechend saniert werden, so dass der alte glanz nicht nur zu erahnen ist, sondern auch zu sehen. ihr wisst alle, wie es "früher" zu vorkriegszeiten aussah, und freut euch nun daran, was noch übrig ist. allerdings würde ich behaupten, dass ungefähr 100% der touristen es nicht wissen, und bei diesem, mal hart gesagt, zubetonierten trümmerhaufen auch keine begeisterungsschreie verlauten lassen. da muss noch einiges geändert werden! ich hoffe, dass die visualierung nur aufgrund von zeitdruck den momentanen fassaden-ist-zustand darstellt.

  • Fenster entmauern und ringsum reparieren/restaurieren.
    Mir jedenfalls gefällt die Visualisierung schon mal ganz gut und ich könnte mir ein oder zwei weitere 15m-Streifen der Hänselfassade vorstellen!

  • Sehe ich ähnlich wie Valjean, zwei weitere Streifen wären äußerst wünschenswert(restauriert versteht sich), da ich wohl auch nach der Sanierung ziemlich selten auf der Richard-Wagner-Straße unterwegs sein werde.


    Noch einen Streifen am Brühl und einen zum Richard-Wagner-Platz hin und schon hätte man von nahezu jeder Position einen Blick auf die Fassade, damit könnte ich mich richtig gut anfreunden.


    Dennoch imponiert mir die mfi ein wenig, hätte mir nicht vorstellen können das immerhin eine kleine "Lösung" zustande kommen könnte.

  • Die weitere Visualisierung in #792 ist schon viel aussagekräftiger, zwar nach wie vor ausbaufähig, aber auf den ersten Blick gefällig. Das EG scheint aus großen, rundlichen Sandsteinsäulen zu bestehen. Vielleicht sollte man auch das Staffelgeschoss in diesem 15 Meter breiten Abschnitt analog zum EG mit Sandstein gestalten.


    Die Fassadenvisualisierung der Höfe lässt dennoch weiter zu wünschen übrig. Ich habe keine Zweifel, dass wir eine sehr hochwertige und wie's derzeit angedacht ist sogar spektakuläre Fassade bekommen werden, aber die Visualsierung besonders am Tröndlinring ist bislang doch arg mickrig und realitätsfern. Welche Gebäude sollen sich da eigentlich in der Glasfassade neben der Blechbüchse spiegeln?

  • ^ Naja, wir dürfen wohl weiterhin vermuten, dass die Visualisierungen für die Planänderung recht schnell zusammengeschmissen wurden, darauf weisen insbesondere die augenscheinlich unterschiedlichen Planungsstände (Fassade, Erdgeschoss) hin. Bei der Spiegelung in #792 scheint es sich ums Mariott Hotel zu handeln, aber zumindest bei der Visualisierung in #786 wurden korrekterweise das mlp-Bürogebäude sowie die reformierte Kirche verwendet.


    Die Fassade wäre mir am Brühl auch lieber, allerdings handelt es sich hierbei nun einmal um das am besten erhaltene Stück. Außerdem wird der Eingang wohl der Hauptzugang von der Straßenbahnhaltestelle Goerdelerring sein, um eine mangelnde Frequentierung brauchen wir uns also keine Sorgen zu machen.


    Ergänzung: Laut morgiger LVZ ist noch nicht entschieden, ob an die Kriegsschäden erinnert werden oder die Fassade restauriert werden soll. Wahrscheinlich ziegen die zwei Visualisierungen also zwei unterschiedliche Varianten.

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  • Ich find die Idee mit der Sichtbarmachung eines Teils der Hänsel-Reste zwar ganz nett, so wie visualisiert aber extrem unharmonisch. Warum die Öffnung nicht ganz im Osten, angrenzend an die kommende Neubebauung (falls das alte Kaufhaus soweit gereicht hat). Ich würd das Fassadenstück auch nicht rekonstruieren sondern so lassen, das macht besser deutlich, das unter dem Alu-Kleid eine Kriegsruine steckt und kein intaktes Gründerzeitkaufhaus.

  • kriegsschäden sichtbar machen? das halt ich aber für einen schlechten scherz!


    so wie die fassade momentan aussieht, hat sie der krieg bestimmt nicht "hinterlassen". mit zubetonierten fenstern inklusive kleinen quadratischen öffnungen, aus denen blech-lüftungsschächter herrausragen. ^^ :confused:

  • @ Stadtplaner: die Blechbüchse war zum einen etwas größer als das alte Kaufhaus, zum anderen handelt es sich bei diesen 3 Achsen um die am besten erhaltenenen. Dass sich dort dann noch einer der Eingänge befindet, ist umso besser. Ansonsten muss ich Ranger recht geben: wie wir auf Bildern weiter vorne im Thread gesehen haben, hat die Fassade mindestens ebenso unter der verkleidung gelitten wie unter dem Kriegsgeschehen. Zur Sichtbarmachung der Kriegsschäden ist sie als denkbar schlecht geeignet. Die Lösung kann nur eine ordentliche restaurierung sein, wie wir sie aus Leipzig zur Genüge kennen.