Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)

  • ^ Es erhöht die Kosten und verzögert den Bauablauf. Natürlich ist dies ein Entgegenkommen des Investors. Alles Andere würde zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu einer Neuplanung führen. Ob man mfi nun mag oder nicht, das kann man, nachdem eine gültige Baugenehmigung erteilt wurde, ja nun von keinem Investor erwarten.


    MFI hätte, wenn es von vorne herein seitens der Stadt gefordert worden wäre, auch _nur_ die Steinfassade erhalten. Mehr noch, mir scheint es, hätte die Stadt nur genügend Druck gemacht, hätte auch ein Erhalt beider Fassaden, wie ursprünglich gefordert, durchgesetzt werden können.


    Im Übrigen kann eine Einlagerung durchaus Sinn machen, wie die jetzige Rekonstruktion der Klingertreppe zeigt. Ohne Originalmaterial bezweifle ich, dass diese auf die jetzige Art und Weise wieder erreichtet werden würde.

  • PRÜFUNG DER FASSADE


    Laut L-IZ und LVZ sollte es nach dem CDU-Stadtrat Dieter Deissler (Leipziger Denkmalstiftung) eine erneute Prüfung der Sandsteinfassade am Kaufhaus am Brühl geben. Die mfi ist entgegen-gekommen, die Alu-Fassade in den Neubau zu integrieren, warum dann nicht auch die historische Fassade.


    Der Link zum L-IZ-Artikel > http://www.l-iz.de/Politik/Bre…lt-der-alten-Fassade.html


    Letztendlich muss die gründerzeitliche Fassade nicht 1:1 wiederaufgebaut werden. Das Erdgeschoss bis zur 4. Etage würden meinerseits reichen. Ein modernes Dachgeschoss (KiTa) entweder als Flachdach oder Satteldach. Aber nicht wegen der Höhe des Gebäudes mit 7 Etagen (Spitze des Gebäudes eingerechnet).


    Die heutige Aktion unter Leitung von Renato Bodenburg findet laut LVZ als Veranstaltung teil und wurde mit dem Ordnungsamt und Polizei abgesprochen.

  • Eine hervorragende Nachricht am Samstag-Vormittag! Ich hoffe wirklich auf eine Rekonstruktion der altehrwürdigen Bausubstanz!


    Ein Dank geht an alle sich einsetzenden leipziger Deutsche!


    Nachtrag: Das Dach sollte ebenso rekonstruiert werden. Dächer wie Fenster geben Gebäuden sehr viel mehr Charakter als Ihr denkt!

  • Da schau her! Es scheint sich doch noch etwas zu bewegen. Den im Artikel aufgeführten Kritikpunkten des CDU Lokalpolitikers schliesse ich mich an, habe diese schliesslich auch schon vorher geteilt und geäussert.


    Allerdings würden die Höfe am Brühl selbst mit einer Integration der Hänselfassade nicht für "die Ewigkeit" Bestand haben, aber wohl durchaus das ein oder andere Jahrzehnt mehr erleben können.

  • ^ Ich würde es begrüßen, wenn einer der anwesenden Jubler kurz erläutern könnte, inwieweit die Masche eines einzelnen CDU-Stadtrates, dem "Volk nach der Schnauze zu reden", etwas an den gegenwärtigen Planungen und der erteilten Baugenehmigung ändert. In dem Zusammenhang find ich es gleichzeitig frech und bezeichnend, dass Deissler die Alufassade, die ja mehrere Jahrzehnte überdauerte, mit EKZ-Standardfassaden vergleicht, die bereits nach 10 Jahren wieder aus der Mode seien.

  • Mein Dank gilt dem Leipziger CDU-Stadtrat Dieter Deissler der offentsichtlich seien Beruf als Volksvertreter wahr nimmt.
    Auch ich mochte mich deshalb dem "Jubel" anschliessen und hoffe auf eine hochwertige Umplanung in Richtung Hänsel-Fassade.
    Besonders wichtig erscheint mir auch die Rekonstruktion der wunderschönen Dachlandschaft, die einen grossen Teil der Ästhetik des Hänssel Kaufhauses ausmacht.


    Und weil es so schön ist:

    Quelle DAF-User Leipziger

    Einmal editiert, zuletzt von SevenUp ()

  • ^ Jawollja, außerhalb der Realität und damit verbundener Tatsachen, die ich schon bis zum Erbrechen wiederholt habe, jubelt es sich eben am Besten. Also lass dich davon nicht stören, aber drück nachher bitte nicht auf die Krokodilstränendrüse, durchmischt mit Wortfetzen à la "Kulturbanausen... die da oben... am Volk vorbei... blablablubb".


    Deissler weiß genau, dass es für einen Kompletterhalt der Fassade samt Reko und Integration ins EKZ zum jetzigen Zeitpunkt keine Chance mehr gibt. Selbst wenn es Diese gäbe, wäre sie mit erheblichen Verzögerungen verbunden, die die nordwestliche Innenstadt, die jetzt bereits unter der einjährigen Verzögerung leidet, dauerhaft schädigen würden. Seine Aussagen und damit verbunden die der restlichen CDU-Fraktion kann man also als anschauliches Beispiel für billigsten Populismus betrachten. Am Ende steht er dann mit der Presse vor der Baugrube, sagt, er wäre gegen die Höfe gewesen, obwohl er mitsamt seiner Fraktion den Plänen einst zugestimmt hat und SevenUp & Co jubeln ihm zu. Zum Trost gibt's dann 'ne Tüte Bonbons und CDU-Wimpel fürs Volk.


    Ein selbstständig und kritisch denkender Volksvertreter hätte vor 3 Jahren hinterfragt, ob wirklich zwei komplette Blöcke an die MFI gehen müssen und in dem Zusammenhang vielleicht auch den von dir verlinkten und in der LVZ veröffentlichten Visualisierungen Aufmerksamkeit geschenkt. Gleichzeitig plant seine Fraktion und leider auch die Bürgerfraktion momentan, den minimalst geänderten Plänen für das Kaufland am Lindenauer Markt zuzustimmen. Dort gab es zuletzt erhebliche Proteste aus der Bevölkerung. Soviel zum Thema "Volksvertreter".

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Leute, das Projekt ist unter Dach und Fach. Man kann doch wohl nicht ernsthaft vom Investor verlangen, dass dieser noch einmal alle Pläne über den Haufen wirft! Das ist doch mehr als realitätsfremd. Dieser plötzliche Aktionismus kommt leider zu spät. Da hätten die werten Damen und Herren schon früher einmal protestieren und "aufstehen" müssen. Aber wenige Tage vor dem Abriss jetzt solche Forderungen zu stellen - das ist zum Kopf schütteln! Ich fände es auch schön, wenn die alte Fassade erhalten bliebe. Aber fünf vor 12 lassen sich eben keine Berge mehr versetzen. Das sollte nun auch endlich mal der letzte eingesehen haben.


    ...
    Ein selbstständig und kritisch denkender Volksvertreter hätte vor 3 Jahren hinterfragt, ob wirklich zwei komplette Blöcke an die MFI gehen müssen und in dem Zusammenhang vielleicht auch den von dir verlinkten und in der LVZ veröffentlichten Visualisierungen Aufmerksamkeit geschenkt ...


    Dem kann ich nur zustimmen.

  • MENSCHENKETTEN-AKTION AM BRÜHL


    Heute fand die erwartende Menschenketten-Aktion um die Brühl-Baustelle statt. Rund 250 Leute nahmen an der Veranstaltung teil, zusätzliche Ordner plus Polizei sorgten für eine reibungslose Veranstaltung.



    Renato Bodenburg machte den Anfang der Menschenkette.



    Menschenkette auf der Richard-Wagner-Straße.



    Das größte Transparent, darauf folgten einige kleinere.


    Weitere Bilder auf http://baustelle.stadtbild-leipzig.de <<

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE ()

  • Das lässt doch hoffen, dass das gestanzte Blech nicht über die historische Fassade siegt. Auch wenn ich mich wiederhole, es war eine politische Entscheidung, ein Stück
    DDR-Architektur zu "bewahren". Dass die DDR offensichtlich gar nicht in der Lage war, die Hänselfassade zu rekonstruieren (wie auch das Augusteum oder das Neue Gewandhaus nicht wieder aufgebaut worden ist) und damit das Blech nur ein -wenn auch dem damaligen Zeitgeschmack entsprechender- Notbehelf war, zeigt, dass z.B. die Fassade, die den Halleschen Hbf. "zierte" bereits vor der Wende abgebaut wurde.

  • Achso, weil die Blechfassade am Halle'schen Hauptbahnhof bereits zu DDR-Zeiten entfernt wurde, ist eine Fassade, die nicht entfernt wurde, ebenfalls ein Notbehelf? Wo ist da die Analogie? Um Logik scheint es hier nicht mehr zu gehen. Das letzte Bild zeigt m.E. ob seiner Primitivität ganz gut, worum es hier eigentlich geht. Fehlt nur noch, dass DHL, Kriegsflughafen & Co noch mit ins Spiel gebracht werden. Mehr muss man dazu glaube ich nicht sagen.


    PS: Danke an DAvE für den Bilderservice.

  • Die Analogie liegt darin, dass die historische Fassade des Halleschen Hbf. entsprechend dem Zeitgeschmack ebenfalls mit einer vorgehängten Fassade überdeckt war, um ein "zeitgemäßes Bild" des Bahnhofes zu erreichen.
    Diese wurde entfernt, weil man sich des Wertes der alten Fassade bewusst wurde und diese rekonstruierte.
    "Die Bahnhofshalle wurde 1967/68 ganz im Sinne der damaligen Architektur und Ideologie von Aluminium-Wellblech-Verkleidungen umhüllt, was dem Bahnhof das typische sozialistisch-moderne Aussehen verlieh. Bereits 1984 wurden diese Verkleidungen aber wieder entfernt"
    Nachzulesen bei http://de.wikipedia.org/wiki/Halle_(Saale)_Hauptbahnhof
    Es gibt also durchaus Analogien. Recht gebe ich aber dem werten Nutzer DaseBLN,
    dass die Diskussion mehr und mehr politische Züge annimmt.
    Das liegt aber m. E. an der zunehmenden DDR-Nostalgie, die es ermöglich,
    dass eben auch Gebäude politisch bewertet werden ("Palast der Republik", Paulinerkirche, Kulturpalast Dresden usw.).

  • Völlig unabhängig von der Sinnhaftigkeit dieses Protestes, verstehe ich das arrogante Herabschauen auf die Protestler überhaupt nicht.


    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kommen diese Aktionen jetzt zu spät. Aber ganz ehrlich, wie die Fassade tatsächlich noch aussieht hat auch bei mir für Verwunderung, ob des vermeintlich katastrophalen Gutachtens, gesorgt.


    Und Tatsache, dass war auch mir 2007 noch nicht klar sondern erst als die epochale, unverwechselbar filigrane Blechkonserve abgenommen worden ist.


    Ich war übrigens nicht dabei aber ich finde es richtig ein Zeichen zu setzen auch wenn es dabei bleibt!

  • schade, dass die ddr-fussgängerbrücke vor dem kaufhaus schon vor einigen jahren abgerissen wurde. damals hatten sich auch ein paar eifrige angekettet, um gegen deren abriss zu protestieren. es hätte ein schönes bild gegeben, wenn sich diverse leute zur gleichen zeit an ihre jeweiligen lieblingsobjekte gekettet und sich gegenseitig ignoranz und willkür vorgehalten hätten.

  • Vielleicht frage ich einfach mal vorher hier rum wie ich das finden darf und werde dann auch abschätzig lächelnd das Blechparkhaus mit so ner lässig-überlegenen John-Wayne-Diskutierweise schönreden?


    Sorry ich bin weder Linker noch Aktivist oder Gutmensch aber wenn man dieser Aktion mindestens das Retten des noch Rettbaren zu verdanken hat, darf man sich in nem Architekturforum schon noch freuen oder?


    Im Übrigen war das "blaue Wunder" hässlich, hat mich gestört und ich fand es gut als es weg kam. Aber wenn sich da Leute dran gekettet hatten, dann haben die halt meiner Meinung nach für ihre Überzeugung mehr getan als 90 Prozent der anderen vermeintlich mündigen Bürger.

  • Sagst du oder wie? Am Ende haste doch alles richtig gemacht Großer. Das Kaufhaus wird fallen, das supi-geile Blechparkhaus kommen und du gehörst zu den Leuten die es gleich gesagt und schon immer gewusst haben.
    Ich stell mich sicher auch nicht Händchen haltend in so ne Menschenkette aber bei allen Kröten die ich für die Belebung des Brühls bereit bin zu schlucken, die Sache mit dem "unrettbaren" Kaufhaus ist für mich eine ganz offensichtliche Verarsche gewesen. Ich formuliere das bloß, andere machen mehr.


    Keine Angst, ich bin raus aus dieser Diskussion. Buona sera!