Das alte Frankfurt im Bild

  • Dom-Römer Mitte der 1970er Jahre


    Beim Aufräumen gefunden: eine Ansicht des Doms nach dem Ende des U-Bahnbaus und nach Eröffnung des Technischen Rathauses, aber vor dem Bau der Römerberg Ostzeile; also wahrscheinlich Mitte der 1970er Jahre. Ein Blick auf den Dom, wie er uns so bald nicht mehr möglich sein wird:




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    Foto: Privataufnahme

  • Nicht im Bild, das alte Frankfurt, aber auf dem Blatt: Im Geoportal ist eine 1895 veröffentlichte Karte im Maßstab 1:5000 zu finden. Herausgegeben von Ravensteins Geographischer Verlagsanstalt unter dem Titel "Ludwig Ravenstein's Spezial-Plan von Frankfurt a.M., Bockenheim & Bornheim". Sehr interessant!


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    Bild: Stadt Frankfurt am Main

  • Viele Interessante Details. Mir war auch nicht klar, dass es in Sachsenhausen ein - heute würde man sagen - Brauereicluster gab, also neben Binding und Henninger noch weitere Brauereien. Und immer wieder faszinierend, wie wenig Bebauung zu der Zeit überhaupt schon da war. Das was heute eigentlich wie selbstverständlich noch als Innenstadtnah wahrgenommen wird, war teilweise freies Feld noch bis zur Jahrhundertwende.

  • Post-Hochhaus Hafenstraße

    Aus der Bauzeit des Post-Hochhauses und der Bahnposthalle an der Hafenstraße stammt dieses Bild:

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    Bild: Deutsche Bundespost


    Wir sehen das Post-Hochhaus im Rohbauzustand (Baubeginn 1971), dahinter den 1. BA der Bahnposthallen; der östliche Teil der Bahnposthalle (heute: S-Bahn-Werkstatt) fehlt um 1975 noch. Der westliche, hier im Bau befindliche Teil wurde vor ein paar Jahren abgerissen. Das ist heute der Bauplatz für das ICOON und das Gebäude von DBInfraGo.


    Bis zum 9. OG wurde das Hochhaus von Stellen der Postämter 3 und 4 genutzt. Im 10. OG folgten Speise- und Aufenthaltsräume, in den übrigen OG waren Einzelzimmer für die Unterbringung von etwa 300 Bahnpostbegleitern, die nachts in den Bahnpostzügen Briefe und Pakete sortiert haben.


    Die Aufnahme dürfte um 1975 entstanden sein; man beachte auch die Bebauung dort, wo heute The Spin steht.

  • Postscheckamt (Stephanstraße)

    Kaum jemand kennt noch das alte Postscheckamt an der Stephanstraße (zwischen Katzenpforte und Brönnerstraße) Das Bild zeigt das Amt nach dem Wiederaufbau Anfang der 50er Jahre. Es war ein ziemlich düsterer Bau, der Putz war dunkelgrün angestrichen.


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    Bild: gemeinfrei


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    Grafik: geoportal.frankfurt.de, Stadtkarte 1950


    Das Postscheckamt zog Anfang der 80er Jahre in einen Neubau in der Eckenheimer Landstraße, Ecke Marbachweg. Die Institution Postscheckamt ist mit der Postreform verschwunden, vielleicht existieren Reste davon noch in der DNA der Postbank.

  • Fernsehturm (1974-1979)

    Wir alle kennen ihn, den Fernsehturm, der zwar "Ginnheimer Spargel" geheißen wird, aber im Stadtteil Bockenheim steht, stadträumlich aber natürlich näher an Ginnheim als an Bockenheim.


    Die Planungen eines Fernsehturms gehen zurück in die späten 60er Jahre auf einem anderen Grundstück. Die Stadt Frankfurt äußerte den Wunsch nach Aussichtsplattform und Drehrestaurant und steuerte dafür den Bauplatz bei, der bis heute in städtischem Eigentum steht. Ausschlaggebend für diesen Standort waren die Nähe zum Fernmeldehochhaus Zeil, zum Fernemeldezentrum in der Raimundstraße, zum Hessischen Rundfunk und die Sichtbeziehung zum Feldberg (wegen des Richtfunks). Geplant haben ihn das Bauamt der Bundespost und die Fa. Krupp-Bauplanung, Essen, den Rohbau hat DYWIDAG hochgezogen. Baubeginn war im Herbst 1974.



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    Bilder: Deutsche Bundespost

  • Kaum jemand kennt noch das alte Postscheckamt an der Stephanstraße (zwischen Katzenpforte und Brönnerstraße)

    Vielleicht noch Interessant zu wissen: Zwischen der Scheck- und Auszahlungshalle im Postamt 1 auf der Zeil und dem Postscheckamt existierte eine Rohrpostverbindung, über die Unterschriftsproben tatsächlich als Sichtprobe (nicht Stichprobe) durchgeführt wurden. Außerdem waren die Arbeitsprozesse so ausgelegt, dass sie von oben nach unten durchliefen, es wurden Belegbündel durch Abwurfschächte stockwerkweise nach unten weitergegeben.

  • Am 14. November begann eine Ausstellung "Das Fernmeldehochhaus Frankfurt 1951-2004. Ein kurzer Abriss". Sie ist bis zum 9. März 2025 zu sehen im Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53, geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs auch bis 20 Uhr, Eintritt 8 Euro. Aus dem Begleitmaterial des Museums für die Presse einige Fotos und Informationen.


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    Bild: © Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Foto: Wilfried Woscidlo


    Oben ein Blick über die Baustelle Postamt 1 auf das Fernmeldehochhaus mit Westturm, Nordbau und Ostturm. Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen mit Sitz in Frankfurt beschloss im August 1947 den Neubau von Fernmelde- und Postbauten auf dem alten Postgelände. Durch Zukauf wurde das Gelände erweitert. In den folgenden Jahren änderten sich die Pläne immer wieder, bis 1951 die Bauarbeiten begannen. Im Jahr 1956 wurde das Fernmeldehochhaus, 1958 das Postamt 1 an der Zeil eingeweiht.


    Unten ein Blick aus anderer Richtung auf das 69 Meter hohe Fernmeldehochhaus. Das Gebäude stand auf der Schnittstelle eines achtförmig über die gesamte Republik verlegten Kabelnetzes als Zentrum für Nachrichtentechnik und den Nachrichtenbetrieb. Hinter dem Eschenheimer Turm ragt der Westturm empor. Außerdem ist der Nordbau, der Ostturm und der Nordostflügel des Gebäudeensembles zu sehen.


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    Foto: Rudolf Sandalo


    Schalterhalle im Postamt 1:


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    Bild: © Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Foto: Tom von Wichert


    Kantine im Bürogebäude "Westbau". Zu Hochzeiten waren rund 5.000 Menschen im Fernmeldezentrum beschäftigt.


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    Bild: © Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Foto: Rudolf Sandalo


    Das 2004 abgerissene Fernmeldehochhaus, hier der "Westturm" mit Bürogebäude, auf einem Foto von 1959. Die Post wollte höher bauen, viel höher. Doch Oberbürgermeister Walter Kolb und das Bauamt setzten solchen Plänen mit der Vorgabe "Nicht höher als der Dom!" Grenzen.


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    Bild: © Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Foto: Hans Michael Heynen

  • @140 post von Xalinai

    Das stimmt. Ich war als Kind oft Im Postscheckamt, da meine Mutter dort gearbeitet hat. Ich war ebenfalls in dem Kindergarten neben dem Amt. Hat Spass gemacht, die Rohrpost "abzuschiessen". Die Fallpost hing an Seilen an denen dicke Ledertaschen befestigt waren. Das war Ende der Sechzigerjahre. Ist schon ne Zeit her.