Der Neue Europaplatz (fertig)

  • Der Neue Europaplatz (fertig)

    Für mindestens 60 Mio soll in Fasanenhof der Europaplatz mit Handels- und Wohnflächen neu bebaut werden. Auch soll ein Einsteigehaus oberhalb der Handelsflächen entstehen. Das Wohn-Hochhaus mit Gastronomie im EG ist laut Entwurf 12 Stock hoch, könnte laut Preisgericht aber auch höher sein. Hier bestehen somit für Stuttgart fast einmalige Chancen auf ein weiteres Hochhaus.


    Rendering


    Quelle: StN


    Interessant auch: Was wird alles abgerissen. Die Ecke kann jedenfalls nur bessr werden :)

  • Träum ich? Ein Stuttgarter Preisgericht, das ein höheres Hochhaus empfiehlt? Um realistisch zu bleiben, geht es vermutlich aber eher um 12- oder 14-stöckig (13 ist ja unbeliebt), große Sprünge sind nicht zu erwarten.
    Zum Europaplatz allgemein: Großartig, dass dieser bis dato unerträglich hässliche Ort komplett neu gestaltet werden soll. Ich werde mir die Wettbewerbsergebnisse im Rathaus (laut Artikel 18. bis 28.09.) jedenfalls mal anschauen, ggf. Bilder machen (dann eigener Thread).
    Das recht ansehnliche finanzielle Engagement (Einkaufszentrum ca. 7.000qm Handelsfläche, 245 Neubauwohnungen) scheint aufgrund der neuen Stadtbahnstation (U6 - Europaplatz) logisch, zudem hat die Stadt ein gesteigertes Interesse, das Problemviertel aufzuwerten. Gut :)


    25.09.07
    Ich habe mir nun die Entwürfe im Rathaus angesehen. Ich denke, wir können diesem einiger Maßen städtebaulich wichtigen Projekt einen eigenen Thread widmen.


    Der Siegerentwurf:



    Grafiken, Modell: Projekt GmbH http://www.project-gmbh.de/
    Abfotografiert von: Wagahai


    Mir waren alle Arbeiten ein bisschen zu steif und gar teilweise in guter alter Fasanenhof-Tradition 60er-mäßig. Der Siegerentwurf ist aber darunter schon der beste. Die anderen Entwürfe erspare ich Euch lieber.

  • Mittel-langfristig hat der Fasanenhof durch die Nähe zu neuer Messe, EnBW-City und bald Stadtbahn zur schon Potential. Ruf & Bestand vs. Lage & Infrastrukturentwicklung. Dürfte die Wohnungen gar nicht so schlecht vermarktbar machen. Das Hochhaus darf natürlich noch etwas zulegen.

  • Ich habe mir nun die Entwürfe im Rathaus angesehen. Ich denke, wir können diesem einiger Maßen städtebaulich wichtigen Projekt einen eigenen Thread widmen.


    Mir waren alle Arbeiten ein bisschen zu steif und gar teilweise in guter alter Fasanenhof-Tradition 60er-mäßig. Der Siegerentwurf ist aber darunter schon der beste. Die anderen Entwürfe erspare ich Euch lieber.


    Ich selbst finde den Siegerentwurf eine Kopie der Schwaben Gallerie. Dieses Einkaufszentrum besteht großteils aus Beton und innen wirkt es sehr kalt.
    Ich finde der 3 Preis wäre für die Anwohner des Fasanenhofs annehmbar gewesen. Aber lassen wir uns überraschen was die Nachbesserungen des Siegerentwurfs mit sich bringen :daumen:


    Keath, herzlich willkommen. Ich hoffe, es gefällt Dir bei uns, insbesondere im Stuttgart-Bereich. Bitte möglichst keine Komplettzitate von Beiträgen, dies gilt insbesondere auch für Bilder. Mod Wagahai

  • Auch hier: Aus für Hochhaus

    CDU macht 180 Grad-Drehung: Der 2.platzierte Vorschlag der SWSG soll umgesetzt werden, d.h. HH wieder einmal vom Tisch :nono:
    Quelle: StN 28.11.07

  • Kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Was sind die Gründe für diese Entscheidung, wieder einmal eine bedrohte Käferart, Verschattungsgefahr der Bewohner oder war die Architektur einfach zu hochwertig...:nono:

  • Gründe sind nur spärlich genannt. Von "allgemeinem Unbehagen" gegen Einkaufszentrum und Hochhaus wurde geschrieben, heißt im Klartext: Den kleingeistigen Gemeinderäten eine Nummer zu groß. Damit hat man m.E. eine große Chance unnötig vertan, hier mal etwas Auffälliges zu wagen, und in einem Problembezirk so etwas wie Aufbruchstimmung zu erzeugen. Der 2.platzierte Entwurf sieht statt eines Einkaufszentrums einen "Boulevard" mit Läden und darüber liegenden Wohnungen vor, nach meiner Erinnerung eher gewöhnlich, Bebauung eher flach. Vielleicht lässt sich der Entwurf irgendwo auftreiben?


    EDIT: Mann, bin ich schnell.



    Visualisierungen: ARP Architekten http://www.arp-stuttgart.de/82.html


    Ich versteht, dass ich sauer bin? Back to the Swingin' 60's.

  • Tut mir leid Wagahai, aber deine Reaktion kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    Der ursprüngliche Siegerentwurf war nun auch nicht gerade des Gelbe vom Ei, und von "etwas Auffälliges zu wagen, und in einem Problembezirk so etwas wie Aufbruchstimmung zu erzeugen" konnte nun wirklich keine Rede sein.
    Noch so ein Hochhäusle da oben macht den Kohl auch nicht mehr fett.


    Der neue Plan ist zwar ebenfalls nicht Außergewöhnliches, aber zumindest scheint er eine etwas anheimelndere Atmosphäre zu erzeugen, in der ich lieber wohnen oder auch mal Eis essen gehen würde als im Schatten von Hochhaus Nr. 3.


    Ich finds schade, dass hier viele Projekte allein nach ihrer Bauhöhe beurteilt werden. Würde ein Calatrava o.ä. in Fasanenhof (oder Fellbach) eine anspruchsvolle 200m-Skulptur planen, wäre ich sofort dabei, aber auf Teufel komm raus irgendetwas hinzuklotzen muss nun wirklich nicht sein.

  • Puntagorda, ich mache selten die Güte eines Projekts nur an der Bauhöhe fest, das wäre sicher nicht besonders anspruchsvoll. Viel auffälliger scheint mir, das viele Deutsche ein Projekt allein wegen der Bauhöhe bereits ablehnen (nicht generell auf Dich bezogen).
    Mir haben alle Entwürfe nicht wirklich gefallen, dennoch war für mich der Siegerentwurf noch ganz gut, weil die Formensprache frischer wirkte als bei den anderen, insbesondere als beim ARP-Entwurf, der mich eher an Schlafstadt-Ladenzeilen aus den 60ern erinnert, wenig heimelig für mich (Geschmacksache).
    Der Siegerentwurf hat ein prägnantes Hochhaus, die Fassadengestaltung ist ganz gut. Ein seelenloser Klotz sieht für mich anders aus. Auch das Einkaufszentrum ist abwechslungsreich gestaltet, die Stadtmöblierung scheint modern.
    Im Vergleich dazu wirkt der ARP-Entwurf mit seinen flach-geradlinigen Aneinanderreihungen einfallslos und gewöhnlich, die Fassaden uninspiriert - kurzum: Ohne architektonische Höhepunkte.

  • Hab mir die Mühe gemacht den Siegerentwurf mal näher anzuschauen, und vor allem auch mit dem Bestand zu vergleichen. Ich muß sagen, inzwischen finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Die jetzt vorhandene Ladenpassage, die ziemlich runtergekommen ist, wird durch eine Fußgängerzone mir recht kleinteiliger Bebauung (zumindest für Fasanenhof) ersetzt. Interressant auch die Visualisierung der Stadtbahnhaltestelle. Es könnte sich tatsächlich so etwas wie Quartiersmitte entwickeln. Abwarten, ansonsten, wenn die Wohnungsnachfrage in FH steigt könnte ja auch an anderer stelle noch ein Wohnhochhäuschen herausspringen...

  • Wagahai
    Ich denke doch, dass für Dich die Höhe eine maßgebliche Rolle spielt. Warum sollte man den alles gut heißen, nur weil es in die Höhe geht? Gleiches gilt ja auch für den Fellbach-Tower, der völlig uninspiriert und einfach nur langweilig ist.

  • gehring
    Ich denke doch, dass für Dich die Höhe eine maßgebliche Rolle spielt.
    Für mich nicht. Eher für prinzipielle Hochhaus-Gegner, bei denen jedes Häuschen über 35m Gigantismus und Denkmalsetzen darstellt, womit ich Dich aber nicht unbedingt meine. Ich finde den Tagblatt-Turm, das Charlotten-HH oder die Uni-HHer abscheulich, anderseits kann ich mich an Jahrhundertwendebauten im Heusteigviertel sehr erfreuen. Es kommt also darauf an.
    Mir gefallen daher verschiedene Gebäude und Gebäudetypen, die Höhe ist nur ein Aspekt von vielen.
    Beim Fellbacher Beispiel sieht man sehr gut, dass etwa Konzeption, Standort, Nutzung, Gestaltung, wirtschaftliche Vorteile für die Stadt, Arbeitsplätze, Verschwinden der Brache etc. für die Gegner überhaupt keine Rolle spielen. Das ist mir zu starr.

  • Konzeption, Standort, Nutzung, Gestaltung, wirtschaftliche Vorteile für die Stadt, Arbeitsplätze, Verschwinden der Brache etc.


    Das alles sind aber Dinge, die sich auch ohne Hochhaus erreichen ließen!


    Für mich steht an erster Stelle eine qualitätsvolle sowie weitsichtig, aber auch rücksichtig, geplante Architektur.
    Erst danach spielt für mich die Größe eine Rolle.
    Ich würde zwar auch gerne in Stuttgart mehr Hochhäuser sehen, aber eben nur in ausgewiesenen Zonen oder Clustern, damit sie dem wirklich ansehnlichen Landschaftsbild nicht schaden.


    Ich wäre also nicht generell gegen das neue Hochhaus in Fasanenhof, aber da es nun wahrlich kein besonderer Hingucker ist, kann ich auch gut darauf verzichten.


    Und was Fellbach angeht: Stellt euch doch vor, Waiblingen und Weinstadt kämen auch noch auf die Idee, sich jeweils so ein Ding in die Landschaft zu stellen (und so abwegig ist der Gedanke gar nicht...). Damit wäre dann die ganze schöne Remstal-Topographie fürn A***.

  • Wagahai
    Puntagorda bringts auf den Punkt. Jede Kommune wäre versucht, möglichst auch ein "Wahrzeichen" zu bekommen. Das Landschaftsbild würde erheblich beeinträchtigt. HH lehne auch ich nicht ab. Warum aber konzentriert man diese nicht z.B. in der Umgebung Pragsattel.


    Bin ja schon sehr froh, dass du wenigstens den Gründerbauten im Heusteigviertel was abgewinnen kannst ;)

  • Den Siegerentwurf find ich trocken. Sehr technizistisch und eintönig. Andererseits kenn ich die Ausgangslage nicht. Aber ich bin mir sicher, es wären "gemütlichere" Entwürfe möglich gewesen.


    Der zweitplazierte Entwurf wirkt auch nicht wie der große Wurf, allerdings hat er etwas Urbaneres. Fraglich ist dann aber, ob die Aufwertung ausreicht, um zu verhindern, daß die Gebäude in der Gegend zu schnell "altern".

  • Der Auslober des städtebaulichen Wettbewerbs, die Baugesellschaft Württembergischer Genossenschaften (BWG) hält am Entwurf der Projekt GmbH/Württembergische Hofkammer (1.Preis) trotz Ablehnung im Technischen Ausschuss im Gemeiderat (Empfehlung: 2.Preis ARP Architekten) weiterhin fest. Vor Weihnachten noch ein runder Tisch mit Bauherr, Stadtverwaltung, Gemeinderäten und Architekten. Es könnte doch noch einmal spannend werden.
    Quelle: StZ 05.12.07

  • Ich finde es gerade hier fehl am Platze, Wagahai undifferenzierte Hochhausbefürwortung zu unterstellen. Zwar kann er sich HH in Lagen vorstellen, wo dies manch andere nicht tun. Das heißt aber nicht gleich, daß Höhe das einzige Argument ist.


    Puntagorda
    Ich würde zwar auch gerne in Stuttgart mehr Hochhäuser sehen, aber eben nur in ausgewiesenen Zonen oder Clustern, damit sie dem wirklich ansehnlichen Landschaftsbild nicht schaden.


    Das verstehe ich jetzt nicht :confused:
    Wenn es in Stuttgart überhaupt irgendeine entspr. Zone/Cluster gibt, dann doch gerade an eben dieser Stelle. Oder will man mit Verweis auf einen möglicherweise irgendwann einmal entstehenden Cluster City Prag bis dahin alles andere blockieren?


    Und welches Landschaftsbild wird denn hier beschädigt, welches durch z.B. SI, Asemwald-HH, Fasanenhof-Wohntürme oder EnBW-Turm nicht zu Schaden kommt? Diese Ecke ist weder Halbhöhe, noch Glemswald, noch Killesberg noch Mahdental, noch Waldau.



    Ich wäre also nicht generell gegen das neue Hochhaus in Fasanenhof, aber da es nun wahrlich kein besonderer Hingucker ist, kann ich auch gut darauf verzichten.


    Sicher kein besonderes Hochhäusle. Bei Dunkelheit jedoch wirkt die Stadt gerade hier von A8 oder B27 aus am attraktivsten, weil immerhin ein paar City Lights zu sehen sind. Somit bei Tage alle Entwürfe ähnlich, Abends und bei Nacht der bisher Gewählte am wirkungsvollsten.



    Und was Fellbach angeht: Stellt euch doch vor, Waiblingen und Weinstadt kämen auch noch auf die Idee, sich jeweils so ein Ding in die Landschaft zu stellen (und so abwegig ist der Gedanke gar nicht...). Damit wäre dann die ganze schöne Remstal-Topographie fürn A***.


    Der sachliche Argumentationszusammenhang 'Fellbach öffnet die Schleusen' oder 'wenn Fellbach ein HH hat, wollen wir auch eins' ist doch gar nicht gegeben.


    Fakt ist zunächst einmal, daß Fellbach gar nicht im Remstal liegt.
    Und selbst in Waiblingen gibt es Lagen, die das Remstal optisch nicht beeinflussen würden - insbesondere Richtung Fellbach.
    Außerdem: Fellbach baut das Hochhaus ja auch ohne daß in Waiblingen eins steht. Und Waiblingen baut bisher keins, obwohl in Frankfurt ganz nette stehen.


    Die beschriebene Gefahr ist alo keine. Sollte das Fellbacher HH jedoch funktionieren. Chapeau! Dann spricht nichts dagegen, daß auch Waiblingen an geeigneter Stelle eins hinstellt. Doch bedenkt: Rems ist nicht Hudson River.

  • Finde den zweiten Entwurf grundsätzlich besser. Der Fasanenhof ist ein reines Wohngebiet, eine Schlafstadt. Da hilft es nicht mit weiterer Brachialarchitektur Urbanität erzwingen zu wollen. Ein schönes, kleinteiliges, offen gestaltetes Nahversorgungszentrum mit Supermarkt, Bäcker usw., einem schön und einladend gestalteten Platz und gutem Zugang zur Stadtbahn ist da genau das richtige.

  • Wie wäre es mit Konzept und Struktur des zweiten Entwurfs und der Kreativität der Fassadengestaltung des Erstplatzierten? Das wäre mein Favorit *träum*
    Die Fassaden des Zweiten erinnern mich an Karlsruhe Marktplatz aus den 50er Jahren, die jetzt zugunsten der wiederherzustellenden Vorkriegsbebauung abgerissen werden.

  • Offensichtlich sind die Chancen für den Siegerentwurf der Projekt GmbH gestiegen. Es handelt sich aber um einen überarbeiteten Entwurf, natürlich hat man das Hochhäusle auf 8-Stockwerke kupieren müssen, gefordert wird überdies eine weitere Nivellierung auf Höhe der übrigen geplanten Bebauung.
    Quelle: StZ-Online http://www.stuttgarter-zeitung…t-auf-freie-aussicht.html


    Mit dem Rumpf-HH verliert der Entwurf schon eindeutig an Charme. Die Visualisierung wirkt nun auch nicht gerade vorteilhaft. Schade.


    Visualisierung
    http://www.stuttgarter-zeitung…php/1737247/r_bilddetails