Beim Umfeld des Alex fallen mir konkret das Rote Rathaus und der Neptunbrunnen, die oftmals angesprochenen Behrensbauten aber auch Fernsehturm, Weltzeituhr und Kongresshalle ein, die absolut nicht bieder oder komatös rüber kommen.
Die genannten Bauten sind zwischen 1869 und 1969 entstanden. Damit hast du präzisiert, was ich mit meiner fehlenden Zeitangabe an Interpretationsspielraum offengelassen habe. Vollkommen richtig, das sind alles tolle Bauwerke, und wäre diese Qualität in den folgenden Jahrzehnten hochgehalten worden, wäre der Alex kein Sorgenkind.
Ich finde, der Alex bietet sich als architektonische Spielwiese wie kaum ein anderer Ort an. Die zentrale Lage ermöglicht hohe Investitionssummen und der größte Teil des baulichen Umfelds ließe Experimente und sprühende Kreativität zu, weil es eben kein fein verwebter Stadtraum ist, bei dem ein gewagter Neubau ein sensibles Gleichgewicht stören würde. Aber Ähnliches hätte sich für die Europacity angeboten und das Ergebnis ist bekannt. Da ist selbst der Außenbezirk Roombeek einer Mittelstadt wie Enschede (NL) architektonisch aufregender.
Jedenfalls bin ich gespannt auf den Hines-Turm, egal, welcher Entwurf gewinnt. Und das ist ja schonmal erfreulich. So langweilig wie das nun wirklich komatöse MYND wird es immerhin nicht.