Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • Auch die Berliner Zeitung berichtet jetzt darüber. Sieht düster aus. Bei der BVG-Aufsichtsratssitzung am 25.April wird sich laut Artikel wohl keine Mehrheit für eine Zustimmung zum Projekt finden lassen.


    Der Abgeordnete und Bauexperte der Grünen Andreas Otto schlägt vor, dass Hines auf das ursprünglich für das Hochhaus geplante Grundstück zurückkehren solle.


    https://www.berliner-zeitung.d…ung-der-linie-u5-30032110

  • ^ Schon die Bildunterschrift … > Nach dem Plan aus DDR-Zeiten sollen neun 150 Meter hohe Türme entstehen< disqualifiziert den Autor! Da ist wohl jemand so garnicht informiert.

  • ^ Der verlinkte Artikel thematisiert vor allem die angeblich drohende Überflutung der U-Bahn aufgrund der Bauarbeiten. Doch Nachverdichtungen mit Hochhäusern haben vor allem am U-Bahn-Netz Sinn - wieviel Entfernung der Baustelle vom nächsten Tunnel wäre denn der BVG genehm? Es gibt auch andere Städte mit sandigen Böden, Grundwasser und U-Bahnen, wo Hochhäuser (auch gleich neben jenen U-Bahnen) dennoch gebaut werden.


    Interessant - der Artikel erwähnt noch weitere in der Umgebung geplante Hochhäuser, darunter zwei von Foncière des Régions, über die meinem Gedächtnis nach bisher nicht viel geredet wurde. Genausowenig über den angeblich geplanten Turm des Kaufhofs.

  • Nachverdichtungen mit Hochhäusern haben vor allem am U-Bahn-Netz Sinn - wieviel Entfernung der Baustelle vom nächsten Tunnel wäre denn der BVG genehm? Es gibt auch andere Städte mit sandigen Böden, Grundwasser und U-Bahnen, wo Hochhäuser (auch gleich neben jenen U-Bahnen) dennoch gebaut werden.


    Woher willst Du aus der Ferne beurteilen, ob die Bedenken der BVG berechtigt sind? Bist Du vom Fach? Hast Du den Baugrund untersucht? Oder findest Du nur, dass die BVG was mit dem Land Berlin zu tun hat, und deshalb schon "Schuld" sein wird? Ich bin jedenfalls nicht vom Fach, aber ich weiß, dass es in jüngerer Zeit in Berlin zweimal Schwierigkeiten mit Neubauten über U-Bahn-Tunneln gegeben hat. Dass man vorsichtig ist, kann ich gut verstehen.


    Dass Hochhäuser eine möglichst gute ÖPNV-Anbindung haben sollten, ist unwidersprochen. Dafür müssen sie doch aber nicht auf einem U-Bahn-Tunnel stehen. Jeder Standort am Alex ist optimal ans Netz angeschlossen: Dort verkehren drei U-Bahnlinien (uneingestürzt), die S-Bahnen im Drei-Minuten-Takt, der Regionalverkehr der Bahn und mehrere Straßenbahnlinien.


    Obwohl mir der Enwturf nicht gefällt, hoffe ich, dass sich BVG und Hines schnell einigen. Auch auf dem jetzt geplanten Standort. Das Grundstück, um das es geht, ist schlicht ein scheußliches Loch. Ob die späteren Bewohner 20 oder doch 50 Meter zum U-Bahnhof laufen müssen, ist aber kein Argument.

  • Mich würde mal interessieren, wo denn der ursprüngliche Standort ist? Sollte das Hochhaus direkt dort entstehen, wo jetzt der Saturn ist und die Kiste damit als Sockel dienen? Die Blockade der BVG hätte dann zumindest den Vorteil, dass sowohl der Saturn als auch der Architekturentwurf für das Hochhaus vielleicht nochmal überarbeitet werden müssten.


    ^ Der verlinkte Artikel thematisiert vor allem die angeblich drohende Überflutung der U-Bahn aufgrund der Bauarbeiten. Doch Nachverdichtungen mit Hochhäusern haben vor allem am U-Bahn-Netz Sinn - wieviel Entfernung der Baustelle vom nächsten Tunnel wäre denn der BVG genehm? Es gibt auch andere Städte mit sandigen Böden, Grundwasser und U-Bahnen, wo Hochhäuser (auch gleich neben jenen U-Bahnen) dennoch gebaut werden.


    Interessant - der Artikel erwähnt noch weitere in der Umgebung geplante Hochhäuser, darunter zwei von Foncière des Régions, über die meinem Gedächtnis nach bisher nicht viel geredet wurde. Genausowenig über den angeblich geplanten Turm des Kaufhofs.


    Die FdR Hochhäuser tangieren die U-Bahntunnel nicht und sind von dem Problem nicht betroffen.


    Was den Kaufhof-Turm anbetrifft gab es aber auch defintiv schon Diskussionen/Verhandlungen zwischen Investor und Lüschers Baukollegium.

  • Ich denke, es ist schon seltsam dass es nach über drei Jahren noch immer keine Einigung gibt.
    Sollte eine technische Lösung existieren, dann frage ich mich warum der Bau nicht voranschreitet. Vielleicht nutzt Hines die Verhandlungen als Vorwand den Bau zu verzögern, aber das sind natürlich nur Spekulationen.
    Sollte das Risiko zu gross sein, dann müsste Hines auch selbst kein Interesse haben den Bau zu forcieren, bzw. - keine Ahnung ob das möglich ist - das Hochhaus eben die entscheidenden Meter verlegen.
    Was es auch immer ist, ich denke nicht dass wir alles wissen.

  • So viele Experten und Fachleute die dieses Bauvorhaben begutachten und dann die Bauarbeiten beobachten werden und vor allem mit der heutigen Bautechnik wird man bei diesem Bauvorhaben sicher peinlich darauf achten möglichst keine Fehler zu machen.
    Natürlich 100% Schutz vor einer Panne gibt es nie aber dann dürfte man überhaupt keine neuen Häuser mehr bauen nirgend wo.

  • Ich bin jedenfalls nicht vom Fach, aber ich weiß, dass es in jüngerer Zeit in Berlin zweimal Schwierigkeiten mit Neubauten über U-Bahn-Tunneln gegeben hat. Dass man vorsichtig ist, kann ich gut verstehen.


    Es gibt in Berlin ein Verfahren (vermutlich Verwaltungsvorschrift), wonach Tiefbaustellen, welche sich im Abstand <30 m von der Tunnelaußenkante befinden, auch von der TAB als Träger öffentlicher Belage zu prüfen sind. Die TAB gibt dann der BVG die Aufgabe sich mit den Investoren auseinander zu setzen, zwecks Abstimmung von Auflagen, Überwachung des Tunnels während der Bauzeit etc..


    Andere Foristen und meine Wenigkeit haben in Vergangenheit schon öfter dargelegt, woran es beim Hines-Entwurf grundbautechnisch knackt, nur in Kürze:


    Die Verwendung eines beim U-Bahn-Bau von 1931 bis 1935 erstellten Fundamentblocks für den Neubau eines 150 m hohen Neubaus.


    Der Fundamentblock aus den 1930ern wurde für ein 10-stöckiges Gebäude konzipiert. Seine Konsistenz und Fertigungsqualität ist nicht bekannt (Schwindrisse, Arbeitsfugen). Jedoch lässt das jahrzehntelange Eindringen von Wasser darauf schließen, dass er nicht das hält, was er verspricht.


    Abhilfe: Verzicht auf den Fundamentblock als "Flachgründung" und Bohrpfahlgründungen des Hochhauses unabhängig und tiefer als der Fundamentblock zum sicheren Ausschluss von Setzungen und Undichtigkeiten.


    Nachteil: Sündhaft teuer. Die DDR-Oberen wussten schon, warum sie diese Fläche bei der Neuanlage des Platzes frei von Bebauung ließen.

  • Aus 2017:

    Es gibt mal wieder Neuigkeiten. Der RBB berichtet, dass es zwar immer noch keine finale Einigung gebe aber man sich auf der Zielgeraden befinde. Es gehe nur noch um Details.
    Knackpunkt sei die Verwendung von Schotten, welche die U-Bahn-Röhren von der Baugrube des Hochhauses abgrenzen und vor einer Havarie durch Grundwassereinbruch schützen sollen.


    Anfang 2018:

    [..]
    Die Gründung, die jetzt geplant ist, ist deutlich aufwändiger und sicherer. So wie es aussieht, wird Hines das Projekt wohl verkaufen wollen. Es tut sich nicht viel. Es hängt an der Frage, ob sich der Investor gegen die Risiken einer Havarie des U-Bahn-Betriebs versichern möchte und ob es sich dann noch finanziell lohnt. Die klassische Variante wäre eine Bohrpfahlgründung durch das Bunkerbauwerk hindurch bis in den standfesten Boden unterhalb des Tunnels.


    Klingt alles einleuchtend - und für den Investor kostentreibend.
    Da keiner von uns weiß, was in den Verträgen steht (Frage der Haftung etc.), bleibt nur die Vermutung, dass alle Seiten auf Zeit spielen - wobei die Zinsen bestimmt nicht sinken werden..

  • Im Artikel der Morgenpost heißt es ja


    "Außerdem ist laut dem Investor eine auskömmliche Schadensregelungslösung vorgesehen, sollte es zu einem Schaden kommen."


    Was da als "auskömmlich" gilt dürfte wohl zwischen Hines und BVG heiß diskutiert werden. Auch wenn Hines den Schadensfall für sehr unwahrscheinlich hält, so besteht dennoch die Gefahr. Und die BVG ist inzwischen ja gebranntes Kind und deswegen wohl vorsichtig. Ein größerer Schaden mit Flutung mehrerer Bahnhöfe, monatelangen Betriebsunterbrechungen und Ersatzverkehr dürfte sehr, sehr teuer sein. Solch ein Risiko muss entsprechend abgesichert sein, auch gegen eine mögliche Insolvenz der von Hines für das Projekt gegründeten Einzelgesellschaft. So etwas treibt natürlich die Kosten in die Höhe, aber besser die BVG geht diesmal auf Nummer sicher als mal wieder auf einem Schaden sitzen zu bleiben und sich sagen lassen zu müssen: "Ihr kanntet das Risiko und habt es dennoch durchgewunken." Zum Glück sitzt die BVG hier am längerem Hebel und es gibt scheinbar keinen politischen Druck dem Bau des Turmes zuzustimmen.

  • Eigentlich geht es doch darum, dass das Hochhaus auf dem, aus den 20ern stammenden Fundamentblock, gebaut werden soll. Durch diesen Block führt auch der Tunnel der U5. Das Problem ist, dass der Block eigentlich nur für ein Gebäude mit 40m Höhe ausgelegt ist. Somit besteht die Gefahr, dass das HH diesen Block über die Maße beansprucht. Wenn dieser Block reißt, geht auch der Tunnel der U5 in die Binsen.


    Hier ein interessanter Artikel über diesen Fundamentblock und den dazugehörigen Bunker: https://www.berliner-unterwelt…s-anlagen/alexbunker.html

  • Dieser Artikel der Berliner Unterwelten beschreibt die Situation der Fundamente und des Tiefbunkers anschaulich:
    https://www.berliner-unterwelt…s-anlagen/alexbunker.html


    Und ein Video:
    https://www.youtube.com/watch?v=KwwTAPDmhuM


    Ich finde es gibt nur eine realistische Lösung zur Bebauung. Erhalt des Tiefbunkers, leichte Stahlkonstruktion darüber mit Verkaufsflächen und Errichtung des Hochhauses an der eigentlich vorgesehenen Stelle (dann möglichst mit dem Barkow-Leibinger-Entwurf, https://static1.squarespace.co…SE+FINAL.jpg?format=1000w ).


    Offenbar ist Hines auch selbst verantwortlich für die Translozierung, mit Kenntnis der Bunkeranlage und entsprechender Verquickung mit der U-Bahn. https://www.tagesspiegel.de/be…reits-bekannt/851004.html . Da kann man nur sagen: Eigentor.

  • Danke allen für die vielen Infos. Wo allerdings der üsprünglich vorgesehene Bauplatz lag, habe ich noch nicht verstanden. Vielleicht kann das jemand irgendwo kennzeichnen?

  • Danke allen für die vielen Infos. Wo allerdings der üsprünglich vorgesehene Bauplatz lag, habe ich noch nicht verstanden. Vielleicht kann das jemand irgendwo kennzeichnen?


    So wie ich das verstanden habe, lag der ursprüngliche Bauplatz direkt da, wo jetzt Saturn ist. Als der Saturn errichtet wurde, war ein Bedarf an HH auf dem Alex trotz Kolhoff-Plan nicht zu erwarten. So hat man die Fläche zumindest kommerziell genutzt. Dann änderten sich die Rahmenbedingungen für Investitionen am Alex und man wollte doch höher hinaus, aber stand nun der Saturn. Dann wollte man eben den Bebauungsplan ändern, Rest ist bekannt...

  • Ah, danke. Das beißt sich aber mit Saturn, wa?


    Für Hines als Investor sicherlich blöd gelaufen, aber dürfte langfristig doch sicherlich rentabler sein, das Grundstück optimal wirtschaftlich zu nutzen. Also Einzelhandelsfläche mit geringer Geschosshöhe über den U-Bahnschacht, dann Umzug und Abriss Saturn und dann auf die Fläche das Hochhaus?! Die Saturn-Kiste macht eh nicht den Eindruck als sei sie für die Ewigkeit gedacht.

  • ^^ Das habe ich anders verstanden. Das Hochhaus sollte ursprünglich straßenseitig direkt an den Saturn rangesetzt werden, an der Seite ist auch keine richtige Fassade sondern nur ne Brandwand mit einer bedruckten Plane.

  • ^
    Es ist wie Bousset schreibt. Erst mit dem festgesetzten geänderten B-Plan könnte Hines auf dem freien Grundstück den Turm bauen.