Sonstige Projekte außerhalb der Altstadt

  • In der Mombacher Straße wurde die Autowaschanlage abgerissen. Gebaut wird eine neue Autowaschanlage, die voraussichtlich im Sommer 2023 fertig gestellt wird. Weitere Informationen findet man hier:

    http://www.waschpark-mainz.de/

    https://www.facebook.com/waschweltmainz


    Eigentlicher Grund meines Beitrages ist aber eine besondere Sichtung. Heute konnte ich beim Vorbeifahren einen großen alten gemauerten Torbogen sehen, der sich am Hang zur Wallstraße befindet. Dabei muss es sich um Reste des Mombacher Tors handeln. Bisher dachte ich, dass das Mombacher Tor beim Hochstraßenbau vollständig abgerissen wurde.

    Diese Reste des Mombacher Tors habe ich dort noch nie bemerkt, obwohl ich dort schon häufig mein Auto gewaschen habe. Wahrscheinlich waren sie durch die Bäume zugewachsen und zusätzlich vom alten Verkaufsshop verdeckt. Fotos konnte ich leider keine machen, weil es im näheren Umfeld keine Haltemöglichkeit gab und ich es eilig hatte.


    Auf der Internetseite der Stadt Mainz gibt es die Luftbilder von 1974, die euch bestimmt schon bekannt sind. Auf den Luftbildern ist an dieser Stelle eine 40m lange Mauer mit jungen Bäumen drumherum zu sehen. Ich schätze, dass die Reste auch heute noch so lang sind.

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    Das Mombacher Tor wurde tatsächlich nie in Gänze abgerissen. Es hieß hierzu einmal, dass damit ein möglicher Hangrutsch verhindert werden sollte. Tatsächlich blitzen neben dem Fuß- und Radweg unterhalb der Hochbrücke an der Hangeite noch Mauern durch.

    Außerdem findet sich eine verschlossene Tür im südlicheren Teil, diese lag innerhalb des Festungsrings. Eine weitere verschlossene Tür findet man innerhalb des damaligen Festungsgrabens zwischen Innerem und Äußeren Mombacher Tors und heute direkt südlich angrenzend an die Waschanlage. Diese Tür führt die ehemalige Grabenkaponniere, die selbst genau an der hinteren Grundstücksgrenze der Waschanlage entlangführt. Fotos vom Inneren kann man am Ende dieser Seite auf einer Homepage zu den Mainzer Festungsbauwerken finden. Den Abschluss der Grabenkaponniere wiederum bildet der von dir entdeckte Bogen. Damit aber nicht genug. Der vom Rhein her kommende Festungsgraben endete nicht etwa am Fuß des Hartenbergs, sondern führte geradewegs den Hang hinauf zum Fort Hartenberg. Die von dir beschriebene Mauer ist die ehemalige Grabenmauer, die, wie du richtig erkannt hast, zu Teilen heute noch existiert und von Erdreich überdeckt ist. Im Buch "Festungsstadt Mainz" ist auf Seite 200 ein Foto von ca. 1931 abgedruckt, das den damals noch nicht zugeschütteten Graben und die Mauer in etwa von der Position links der Waschanlage stehend mit Blickrichtung den Hang hinauf zeigt.

    Um das alles (grafisch) besser zu verstehen, empfehle ich die Karte auf Seite 29 des Buches "Bollwerk Mainz". Dort kann man Lage des Mombacher Tors (inneres und äußeres) in Relation zu Grabenkaponniere und Grabenmauer sehr gut nachvollziehen.


    Nachtrag: auf der Homepage der Stadt Mainz im erwähnten Kartenbereich kann man unter dem Unterpunkt "Historisches Häuserbuch" --> "Kriegsschäden 1946" ebenso Lage und Ausdehnung von Mombacher Tor, Festungsgraben und Grabenmauer nachvollziehen.

  • Beim Taubertsbergbad startet nun endlich die Sanierung. Der Merkurist berichtet.


    Die Bauarbeiten sollen Anfang Juni beginnen. In der Zwischenzeit soll dann wohl auch im Winter die Traglufthalle im Freibad genutzt werden, so dass ein rudimentärer Betrieb im Winter möglich ist.


    Die Planungen wurden in der Vergangenheit schon mehrfach dargestellt.


    Ergebnis des Umbaus wird ein neu gestalteter Wellnessbereich mit neuen Saunen (Abbildungen im Artikel) sein und ein neu gestaltetes Familienbad mit neuem Kinderbecken, Kletterwand und den vorhanden Rutschen nun dem Familienbad zugeschlagen (früher war das das "Erlebnisbad", was aber viel zu klein für ein Erlebnis war. Die im Erlebnisbereich vorhandenen Becken werden dann dem Saunabereich zugeschlagen.


    Abschluss der Arbeiten: ca. Ende 25 oder Anfang 26 geplant.

  • Neubau Rechenzentrum auf Ingelheimer Aue

    Auf einem 25.000 Quadratmeter großen Grundstück auf der Ingelheimer Aue errichten der Energieerzeuger KMW (Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG) und das norwegische Data-Center-Unternehmen Green Mountain gemeinsam ein Rechenzentrum. An der Gesellschaft Green Mountain KMW Data Center GmbH sind beide Unternehmen jeweils mit 50 Prozent beteiligt. Entstehen sollen drei Gebäude mit einer IT-Leistung von insgesamt 54 Megawatt. Heute ist Spatenstich für den Bau des ersten Gebäudes (Quelle).


    Eine Besonderheit ist, dass die umliegenden Kraftwerke der KMW die Notstromversorgung sichern. Dadurch ist es nicht notwendig, Notstromdiesel-Aggregate einzusetzen. Die im Endausbau bis zu 60 Megawatt entstehende Abwärme wird über Großwärmepumpen ins Mainzer Fernwärmenetz gespeist.


    An dem Projekt ist die TTSP HWP Planungsgesellschaft mbH aus Frankfurt beteiligt, die auf die Generalplanung von Rechenzentren spezialisiert ist. Einen Fassadenwettbewerb konnte das Architekturbüro Kölling aus Bad Vilbel für sich entscheiden.


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    Bilder: © TTSP HWP Planungsgesellschaft, Frankfurt – Generalplaner, Kölling Architekten, Bad Vilbel – Fassadengestaltung

  • Ja - Notstromdiesel sind dort überflüssig. Direkt daneben liegt das 2021 fertiggestellte BHKW der KMW - mit 10 x 10 MW Gasmotoren von Wärtsilä jeweils mit eigenem 10 MW Generator. Eigentlich mal gebaut für den Ausgleich von 'Flatterstrom' - wohl innerhalb von 5 Minuten anfahrbar.

  • ^ Der letzte Satz könnte eine Zeit für einen Kaltstart implizieren, was wahrscheinlich nicht gemeint war.


    Bei 'Gaskraftwerken' beträgt die Zeit für einen Schnellstart aus dem warmen Zustand bis Erreichen der Nennleistung bei Gasmotoren ca. 2 bis 5 Minuten, bei Gasturbinen im Einzelbetrieb ca. 10 Minuten und bei Gas- und Dampfturbinen (GUD) ca. 30 Minuten.


    Blockheizkraftwerke (BHKW) betreibt man in der Regel kontinuierlich, da neben der Stromerzeugung mit der Abwärme auch eine Wärmeversorgung mittels Kraft-Wärme-Kopplung erfolgt. Vom Konzept setzt dies deshalb einen kontinuierlicher Betrieb der Motoren im wirtschaftlich optimalen Bereich voraus.


    Somit ist ein Schnellstart aus dem Regelbetrieb zum Ausgleich von Lastspitzen im Stromnetz machbar aber tendenziell teuer.


    Durch die Abwärmenutzung des RZ sollten sich die Betriebsstunden der Gasmotoren reduzieren lassen (= Kosten- und CO2-Optimierung).

    6 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Ziemlich versteckt an der Südost-Ecke des Volksparks liegt die Mainzer Jugendherberge. Die hat man 2022 / 2023 für 6 Mio EUR grundlegend renoviert - das Gebäude stammt wohl von 1956 (?). Letzte Woche war die offizielle Eröffnung - tatsächlich war die Jugendherberge wohl seit September 2023 schon wieder geöffnet.


    Bei der Gestaltung hat man innen und außen tief in den Farbtopf gegriffen - Innenansichten gibt es etwa unter blog.diejugendherbergen.de/wiederoeffnung-der-rhein-main-jugendherberge-mainz/


    Außen sieht es auch hübsch aus :


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    Ganz in der Nähe gibt es Reste des Fort Weisenau - unterhalb der Grillterrasse des Volksparks. Schade, dass man das nicht besser gestaltet .


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    PS: Bilder WOVA1

    Einmal editiert, zuletzt von WOVA1 () aus folgendem Grund: Bildnachweis

  • Am Bahnhof 'Römisches Theater' - früher Mainz-Süd - baut man seit ca. einem Jahr an einer neuen Treppe zur Salvatorstrasse. Gleichzeitig soll dieser Hinterausgang des Bahnhofs dann auch barrierefrei nutzbar sein. So wirklich schnell geht es nicht - immerhin scheint die neue Treppe im Rohbau fertig zu sein.

    Die alten Treppe ist ja eng, gewunden und in jeder Richtung schief - ein Stück ist für die Bauarbeiten durch eine Metalltreppe ersetzt.


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    Photos von mir.

  • Im September 2023 gab die GAIA mbH bekannt, dass sie den Zuschlag für ein Windrad in Mainz-Hechtsheim von der Bundesnetzagentur erhalten habe.

    Link zu der Meldung : gaia-mbh.de/news/gaia-erhaelt-zuschlag-fuer-den-bau-der-groessten-windenergieanlage-in-mainz/

    Der Baubeginn war in dieser Meldung noch in 2023. Nun: alles wird später als geplant - aber seit ca. 3 Wochen sind in den Feldern westlich des Gewerbegebietes Bagger und Planierraupen unterwegs. Auch die Feldwege in diesem Bereich werden temporär verbreitert.


    Zwei Bilder:


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    Hinter der Baustelle rechts der Bildmitte das General Electric-Windrad mit 5,3 MW Nennleistung - das wurde 2022 von der Juwi AG errichtet und stand dann wegen eines elektromechanischen Problems monatelang still. Ganz links die Enercon E141/4200 mit 4,2 MW Nennleistung - die stammt aus dem Jahr 2020 und wurde auch von der GAIA mbH errichtet. Die anderen Windräder sind alles Enercons verschiedener Typen und stehen schon auf Klein-Winterheimer / Ebersheimer Gebiet.

    Nun soll es eine Vestas V162 mit 6,2 MW Nennleistung geben.


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    Die Baustelle wird offenbar über den Feldweg erschlossen, der in der Kurve zwischen dem Gewerbegebiet und der Barcelona-Allee die Ludwig-Erhard-Strasse kreuzt (an der Fußgänger/Radfahrer-Ampel). Da ist jetzt Tempolimit 50 km/h - früher oder später steht da wohl einer der 'Enforcement-Trailer' zum Wohle der Stadtkasse.



    Alle Bilder von mir .

  • Etwas über vier Monate später:


    Fundament und Turm des Windrades sind fertig - die Turmbauer haben gleich ihren Kran wieder mitgenommen. Das Anschlusskabel ist offenbar auch vergraben. Im Moment sind eine Handvoll Leute damit beschäftigt, die Zufahrt mit größeren Kurvenradien auszubauen - die Rotorblätter des Windrades mit 162 Meter Durchmesser dürften dann wohl so 75 - 80 Meter lang sein.


    Der Merkurist autobahn-a60-anschlussstelle-mainz-hechtsheim-west-an-zwei-wochenenden-gesperrt vermeldet die Sperrung der nahegelegenen Anschlussstelle der A60 an zwei Wochenenden Ende Oktober und Ende November - wegen Umbauarbeiten für Schwertransporte bzw. deren Rückbau.

    Das Bild in dem Artikel zeigt allerdings die Anschüssstelle Hechtsheim-Ost.

    Vermutlich dürften die Teile des Windrades in diesem Zeitraum geliefert werden.


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    Gute Nachrichten gibt es auch von dem fast in Sichtweite befindlichem Autobahnkreuz Mainz-Süd - da wird die Nordbrücke geteert. Vielleicht räumt man diese Baustelle dann doch noch dieses Jahr ab - wären nur ja 7,5 Jahre.

    Dafür hat man ein Stück weiter auf der A60 das nächste Brückenproblem - an der Gonsbachtal-Brücke ist die Übergangskonstruktion zwischen Brücke und Widerlager defekt. Nach zwei Wochen mit einspuriger Verkehrsführung hat man diese wohl jetzt mit Stahlplatten abgedeckt - jetzt geht es wieder zweispurig, aber man hoppelt mit Tempo 40 über diese Platten. Wie ehedem auf der Mainzer Seite der Schiersteiner Brücke. Soll wohl bis ins Frühjahr so bleiben.


    Der Bau-Laie wundert sich - vertikal (Turm) geht offenbar sehr viel schneller als horizontal (Brücke).


    PS: alle Bilder von mir.

  • Alter jüdischer Friedhof Judensand ( an der Mombacher Strasse )


    Der Friedhof ist seit 2021 ein Teil des UNESCO-Welterbes 'SchUM-Stätten' - die Abkürzung für die alten, hebräischen Städtenamen: Schin (Sch) für Schpira, Waw (U) für Warmaisa und Mem (M) für Magenza.

    Schon während der Bewerbung zur Anerkennung als Welterbe hatte die Stadt Mainz 2020 einen landschaftsplanerischen sowie

    architektonischen Planungswettbewerb ausgelobt, bei dem der Plan der SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten GmbH (Berlin) mit Holzer Kobler Architekten GmbH (Zürich) den ersten Preis bekam.

    Die Entwürfe der ersten drei bestplazierten Entwürfe sowie einiges zur Geschichte des Areals gibt es unter mainz.de/kultur-und-wissenschaft/stadtgeschichte/magenza/mainzer-judensand.php .


    Seit September 2024 ist jetzt das geplante Besucherzentrum an der Paul-Denis-Strasse im Bau - erreichbar auch über einen Fussweg, der gegenüber des Campo Novo von der Mombacher Strasse abzweigt.


    Bilder der Baustelle:


    So soll es mal aussehen :

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    Im Moment hat man die Stützmauer zum Friedhof fertig und legt die Fundamente :


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    Neben dem Besucherzentrum enthält der Plan auch noch:


    - ein überdachtes Podest als Spolienlager in der Nordwestecke des Friedhofes - minimalinvasiv auf Punktfundamenten.

    Gegenwärtig lagern Teile der alten Synagoge, die man beim Bau der neuen Synagoge fand, dickbemoost in der Nähe des Eingangs hinter den Häuser an der Mombacher Strasse.


    - ein Dach über dem Eingang an der Mombacher Strasse - ebenfalls minimalinvasiv auf Punktfundamenten.


    - die Umgestaltung der Einfriedung - vermutlich die sichtbarste Änderung :

    der Maschendrahtzaun soll ersetzt werden durch einen Metallzaun, in dem Eiben gepflanzt werden und der einige schmale Sichtfenster hat - praktisch dann eine grüne Mauer in der Höhe von 1,5 m mit Durchblicken. 'Sprechende Hülle' heißt das im Entwurf. Der Backsteinsockel an der Mombacher Strasse soll erhalten bleiben, aber mit Sandsteinplatten verkleidet werden.


    Ferner sollen sämtliche oberirischen Grabsteine dokumentiert werden - es gibt vermutlich auch viele, die im Lauf der Zeit im sandigen Erdboden versunken sind .

    So um hundert Grabsteine sollen gesichert und restauriert werden - und man will mal vorsichtig Gebüsche roden und Bäume zurückschneiden.


    Ein paar Bilder vom Bestand:


    Der Eingangsbereich mit den an den Zaun gehängten Planen - der provisorische Vermittlungsversuch:

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    Durch den Zaun fotografiert der unteren Teil mit Gräbern von ca. 1700 bis 1880 - danach nutze man den jüdichen Friedhof am Zentralfriedhof. Im Hintergrund die Stützmauer des Besucherzentrums.

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    Der obere Teil - der Denkmalsfriedhof an der Paul-Denis / Fritz-Kohl-Strasse. Da stehen die mittelalterlichen Grabsteine, die man beim Abriss der Mainzer Festungsbauten wiederfand - eingeweiht 1926.


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    Und wenn an der Mombacher Strasse schon spazieren geht, noch zwei Bilder:


    Mit dem Campo Novo und dem Niu Hotel ist gegenüber dem Friedhof eine Art weiße Wand entstanden - scheinbar mit dem letzten ungebändigten Parkstreifen in Mainz entlang der Mombacher Strasse.

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    Weiter Richtung Mombach ist es der chaotische Mix aus Bahn-, Gewerbe- und Wohnbauten aller Epochen seit der Kaiserreich - aber man findet auch so etwas. Nach der Homepage altefahrkartendruckerei.de ein Garnisonsbau von 1902, später genutzt als Fahrkartendruckerei von der Bahn (als Fahrkarten noch amtliche Dokumente waren und keine QR-Codes) - heute Co-Working-Spaces.


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    PS.: alle Bilder von mir.

  • Ein paar neue Bilder von der Baustelle des Windrades in der Nähe des Hechtsheimer Gewerbegebietes - diesmal bei echtem November-Wetter:


    Die Teile des Windrades sind inzwischen angeliefert, der Errichterkran ist montiert - man wartet jetzt wahrscheinlich auf weniger windiges Wetter.


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    Der Teleskop-Mobilkran ( auch kein kleiner !) sieht neben dem Liebherr LG 1750 aus wie ein Spielzeug.

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    Propeller-Nabe und Maschinenhaus:

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    Die Seile am Kranhaken sollten richtig laufen - am Donnerstag nachmittag wurde der Kran wohl zum erstenmal am Standort in die Vertikale gefahren:


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    PS: Alle Bilder von mir.