Der Hochhäuser-Spekulierstrang

  • Die sind im internationalen Vergleich doch eher klein. Teilweise nicht einmal 100 m, das gilt z.B. in Asien gar nicht als "Skyscraper". Es ist ja auch nichts dabei was für Aufsehen sorgt, wegen des Konzepts, wenn man von der EZB absieht. In den 90ern war Frankfurt noch die Hochhausstadt Europas. Jetzt entwickelt es sich in vielen Städten dynamischer als in Frankfurt, selbst in London was eigentlich keine klassische Hochhausstadt ist.

  • Schweinezyklus, würde ich sagen. Wir haben in Frankfurt früher angefangen mit Hochhäusern und damit ist der lokale Bedarf erst einmal gedeckt - eigentliches Problem in Frankfurt ist Büroleerstand.


    Eine Immobilienblase, bei der Investoren Geld in Beton anlegen, immer im Glauben, der wäre im nächsten Monat mehr wert, hat auch noch keiner angezettelt - gut ist's, dann bleiben die Aufträge öffentlicher Auftraggeber in die Infrastruktur einigermaßen bezahlbar.


    Und wie Du selber festgestellt hast, stammt die Masse der Hochhäuser erst aus den 90ern, da ist auch noch kein so großer Ersatzbedarf notwendig, statt dessen wird hochwertige Substanz aus den 1970/1980ern aufbereitet (City Haus, (Fertigstellung 1974, Revitalisierung 2006), Deutsche Bank, (1984, 2010), Silvertower (1978/2012), diverse Kleinere). Damit ist ein Zeitraum von 40 Jahren für grundlegende Erneuerungen anzusetzen - Ersatzneubau wird also wohl noch ganz lange auf sich warten lassen.


    Die Alternative im Hochhausbau, Wohnhochhäuser, wird nicht allgemein angenommen und ist auch - noch - zu teuer im Vergleich zum EFH im Grünen und mittlerer Pendelstrecke. Außerdem sind dafür keine extremen "Schauobjekte" zu erwarten sondern eher Türmchen von etwa 60m (brandschutzrelevante Grenze).

  • Im übrigen sind die Bauherren evtl. hier etwas vorsichtigter als z.B. in Shanghai oder Dubai. Dem Vernehmen nach soll der Leerstand in Dubai enorm sein. 2009 lag er bei 33% und soll seitdem noch angestiegen sein.
    (Q)

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Quelle eingefügt

  • Wenn, erwarte ich neue Hochhäuser im Bereich von 100+ Metern von Investoren, die diese jedenfalls zum Teil auch selbst nutzen. Die Finanzierung ist derzeit jedenfalls günstig. Mich wundert, dass die Fraspa nicht baut. Das vorgesehene Grundstück liegt seit Jahren brach bzw. bleiben die Gebäude ungenutzt. Bei der Fraspa käme noch hinzu, dass bei einem Neubau ihr jetziges Gebäude an der Neuen Mainzer frei würde und vermarktet werden könnte.

  • Das Hauptproblem der großen Wolkenkratzerprojekte in Frankfurt ist nicht nur der Leerstand, sondern hauptsächlich die Zersiedlung des Rhein-Main-Gebietes.


    Frankfurt könnte das Zentrum des Rhein-Main-Gebietes sein, ist es aber defacto nicht. Das Rhein-Main-Gebiet hat ganz ehrlich kein Zentrum.


    Die Innenstadt von Frankfurt konkuriert direkt mit den Gewerbegebieten im Umland. Bestes Beispiel ist Eschborn Süd! In den zur Verfügung gestellten Gebieten im Umland kann kostengünstig in die Breite gebaut werden, während man in der Innenstadt durch die minimalen Grundflächen, die exorbitant teuer sind, gezwungen ist in die Höhe zu bauen, was auch wiederum die Kosten steigen lässt.


    Zweites Problem, ist eben auch die direkte Nähe von Frankfurts Zentrum zu den Gewerbegebieten im Umland. Es ist schon ein Unterschied ob ich ein Bürogebäude im Umland von Paris oder London errichte und ungefähr 1 Stunde ins Zentrum der Großstadt brauche oder ein Bürogebäude in Eschbron Süd, mit einer Fahrtzeit von 20 min ins Frankfurter Stadtzentrum (Auto oder Bahn!). Die Gebiete auf der grünen Wiese sind einfach sehr attraktiv für viele Unternehmen.


    Wer meint das ich lüge, soll sich einfach mal die gigantischen Unternehmensansiedlungen außerhalb Frankfurts mal anschauen...
    -Samsung Electronic GmbH (Germany) in Kronberg
    -P&G Company (Germany) in Schwalbach
    -Deutsche Börse AG in Eschborn
    -IKEA Besloten Vennootschap (Germany) in Wallau
    ...usw...


    Neben Firmenhauptsitzen kommen noch unzählige Vertretungen und Filialen hinzu, wie zum Beispiel Vodafone in Eschborn, Accenture in Kronberg usw.


    Der Leerstand bei Büroimmobilien ist auch der billigen Konkurrenz im Umland geschuldet und hier entstehen die Immobilien aufgrund des Steuerdumpings bei der Gewerbesteuer. Die positiven Faktoren der Stadt, zum Beispiel Aufenthaltsqualität, Einkaufsmöglichkeit, einfach die Urbanität stehen knallharten Faktoren wie Steuerersparnis, geringe Investitionen in eine Immobilie und mehr Freiheit beim Bau einer Immobilie gegenüber. Ein ziemlich komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren.


    In Frankfurter Hochhäusern findet man den typischen Mix aus Banken, Versicherungen und anderen Dienstleistern die auch genau in diesem Segment ansässig sind. Es gibt wenige Filialen von großen Firmen in Wolkenkratzern, wobei im Ausland viele große Unternehmen, auch Industrieunternehmen sich ein Wolkenkratzer gönnen.


    Es gibt noch einige schöne Frankfurter Projekte in der Schublade, meine Wünsche sind der Millenium Tower, die Marieninsel und der MAX, mehr braucht es gar nicht :cool:

  • Zwei Beiträge verschoben, bezieht sich auf heute bekannt gewordene neue Planung für die Marieninsel (Grundstücke Taunusanlage 9 und 10).
    -----------------


    *Spekuliermodus ein*
    Als Bauherr/Nutzer der von Epizentrum genannten Kategorie "Suchend + in Geld schwimmend" fällt mir die EZB mit ihrer Bankenaufsicht ein. Ist diese zeitliche Koinzidenz Zufall?
    *Spekuliermodus aus*

  • 380m - realistisch oder nicht? (Oder wenigstens 220m?)

    MMn ist in der nächsten Zeit nicht mit einem so hohen Turm in Frankfurt zu rechnen, langfristig aber schon. Wenn man in Rechnung stellt, dass zunächst noch einige attraktive Standorte für Bürohochhäuser in der Stadtmitte verfügbar sind, bei denen man mit 150m nicht zu viel "verschenkt" - man denke etwa an die hier jüngst gezeigten Planungen für den "Campanile-Standort" oder auch das TN-Gelände am Güterplatz sowie den Tower 1 (über 200m sind möglich, ich weiß) - und man dann noch in Betracht zieht, dass im Bereich Boulevard Mitte im Europaviertel noch viele Bürotürme mittlerer Höhe (60-100m) auf ihre Realisierung warten, wird ein solch hoher Turm schwer zu vermitteln bzw. zu verkaufen sein. Wenn allerdings in 20-30 Jahren diese Flächen bebaut sind und zudem Wohnungen in der Stadt ein teures Gut sein werden - wovon ich ausgehe - dürfte ein solches Millenniumprojekt mit einem Mix aus Wohnen, Büro und Hotel eher wieder in Reichweite kommen.
    Es muss halt "schick" sein, in diesem Turm oben zu wohnen, m.a.W.: Wohnungen im Luxussegment werden zu diesem oder jenem Zeitpunkt in einem Hochhaus in dieser Nähe zu Innenstadt, Hbf und Einkaufszentrum Skyline Plaza gut zu vermitteln sein, erst recht, wenn bis dahin eine Stadtbahnverbindung gen Norden realisiert ist, wo sich ja u.a. der naturwissenschaftliche Campus der Universität befindet (bei Realisierung der Ginnheimer Kurve wäre dieselbe Strecke auch direkt mit dem anderen Uni-Campus verbunden, im unwahrscheinlichen Fall einer zweiten Mainquerung Richtung Niederrad hätte man sogar alle Universitätsstandorte an der fraglichen Strecke liegen- und es müssen ja nicht ALLE Universitätsprofessoren dort einziehen.)
    Den Rest des Turmes - s.o. - müsste man mit dann modernen Büros und Hotelbetten füllen können.
    Nicht unähnlich sehe ich auch die Entwicklung für den MAX der Deutschen Bank: Bei der nächsten anstehenden Sanierungsrunde wird man sich m.E. für einen Neubau entscheiden und damit der Skyline ein etwas höheres Hochhaus hinzufügen, es sei denn, die Bank ist dann nicht mehr eigenständig - ich tippe aber eher auf Wachstum für die DeuBa.

  • Zwei Beiträge hierher verschoben. Es geht um das Metzler-Areal und Meldung, dass die Bank ihren aktuellen Hauptsitz 2014 räumen wird.
    -----------------



    Warum sollten die Metzlers das Projekt selbst entwickeln? Es sei denn, sie wollen damit dann gleich einen Fond bestücken, den sie selbst verkaufen... Aber ich denke, es wird darauf hinauslaufen, dass sie sich zumindest einen Projektentwickler und Co-Finanzierer an Land holen oder das gesamte Anwesen veräußern. Selbst brauchen sie es ja nicht. Nun bin ich kein Finanzmensch, um beurteilen zu können, was sinnvoller ist. Interessant könnte noch der Faktor Wohnungsbau sein.
    In der reinen Draufsicht rechne ich mit keiner schnellen Entwicklung. Da rechne ich eher noch mit einer schnelleren Konsolidierung bei der Deutschen Bank und der Entwicklung in Sachen Max, um die Standorte zu bündeln etc.

  • Es gibt jetzt nur noch zwei Eigentümer in dem abgegrenzten Areal (Junghof-. Neue Mainzer- Große Gallus Str. und Neue Schlesinger Gasse), nämlich DB und Metzler. Metzler hat dort keine strategischen Interessen mehr.


    Die DB wird der erste Ansprechpartner sein.


    Damit würde auch einer Neuordnung im Sinne des Speer-Vorschlags zur Innenstadtentwicklung nichts mehr im Wege stehen.


    Da die DB-Gebäude inklusive Hochhaus Große Gallus alle unter Denkmalschutz stehen dürften, bleibt für die DB nur die Expansion über das Metzler-Grundstück.

  • Da die DB-Gebäude inklusive Hochhaus Große Gallus alle unter Denkmalschutz stehen dürften,


    Ist das jetzt eine reine Spekulation oder gibt es dafür Anhaltspunkte/Fakten?


    Die Gebäude links und rechts ( Fahrradabstellplatz ) neben dem kleinen DB-HH sind ja an Tristesse und Funktionsarchitektur kaum zu überbieten.


    Zumindest bei der damaligen Planung für "Max" war von Denkmalschutz definitiv nicht die Rede, an der Stelle sollte ja ein Platz entstehen.

  • Interessante Frage. Die mir vorliegende Denkmalliste zeigt als geschütztes Gebäude nur den Altbau Junghofstraße 1/Roßmarkt 18/Große Gallusstraße 2 an. Weder in der Junghofstraße noch in der Gr. Gallusstraße werden darüber hinaus denkmalgeschütze Gebäude ausgewiesen; aber was nicht ist, kann ja noch werden.

  • So weit ich weiß steht das IBCF Gebäude tatsächlich unter Denkmalschutz,
    und wäre auch beim Bau des MAX erhalten geblieben.


    Hier ein Artikel auf Bauweb.de zum Hochhaus-Wettbewerb bezüglich des MAX aus dem Jahre 2000.
    Auf der dazu gehörigen Visualisierung kann man sehr schön sehen das beide Türme nebeneinander gestanden hätten.


    Hier im Forum gibt es zudem einige Fotostrecken des Stadtmodells, hier z. B. eine Bilderserie von Gizmo23
    und auch dort kann man beide Türme in friedlicher Koexistenz bewundern.


    -------------------------
    Mod: Dazu auch dieser Strang

  • ^Ja, gar keine Frage.
    Das IBCF sollte n i c h t abgerissen werden für den MAX!!


    Damals war geplant, daß die Investmentbanking-Abteilung der Deutschen Bank ins dafür (damals) vorgesehene und extra gebaute 110 m-hohe Investment-Banking-Center (IBC) an der Messe zieht und das IBCF in der Grossen Gallusstrasse (vorauss.) in ein Wohnhochhaus umgewandelt wird!

  • Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu, das Forum ist im halben Winterschlaf.
    Zeit also um die Aussichten für neue Hochhäuser im Jahr 2014 zu beleuchten.
    Welche Projekte starten Eurer Meinung nach defintiv?
    Welche könnten Wackelkandidaten sein?
    Überraschungsprojekte?

  • In den Startloechern stehen ja diverse Projekte und zu sehen geben wird es einiges: da waeren die Wohnhochhaeuser im Europaviertel, der „neue“ Henninger-Turm (immerhin 140m), sowie Taunusanlage 8. Auch auf dem Maintor-Areal geht’s mit Panorama und eventuell ja auch mit Winx in die Hoehe. Und der St Martin Tower waechst auch schon fleissig. Es wird also auch 2014 viel Futter zum updaten geben. :)


    Neues hoeren werden wir hoffentlich vom Turmcenter, dem Wohnhochhaus in der Stiftstrasse und dem Marieninsel-Hochhaus wenn gleich es 2014 noch nichts zu sehen geben wird.


    Und sonst? Am meisten bin ich gespannt was man in den naechsten Monaten zur Neuordnung des „Deutsche-Bank-Dreiecks“ hoeren wird (vielleicht sogar inklusive des Metzler-Areals). Ein geradezu riesiges innerstaedtisches Gelaende mit viel Entwicklungspotential. Vergleichbar, aber sicherlich noch hoeher einzuschaetzen als das Maintor-Projekt. Und immerhin waere das Gebiet nach dem Hochhausrahmenplan gut fuer zwei „dicke Brocken“. Ausserdem hoffe ich dass im Europaviertel beim Hotelturm-Projekt doch noch was geht. Mit Ueberraschungsprojekten waere ich hingegen vorsichtig.

  • Sicher sehe ich:
    -Axis Wohnhochhaus (Baubeginn erfolgte ja bereits)
    -Praedium Wohnhochhaus
    -Henninger Turm 2.0
    -Maintor Panorama
    -T8


    Eventueller Baustart:
    -WinX (wo man hoffen muss das eine weitere Überarbeitung niocht noch mehr verhunzt)
    -Marieninsel (sollte man den Abbruch bis Ende des Jahres '14 schaffen)


    Unsicher:
    -Westside Tower Wohnhochhaus (wurde verdächtig ruhig in letzter Zeit)


    Überraschungsprojekte:
    -1 oder 2 weitere Hochhäuser im Europaviertel, da wird es wahrscheinlich keinen sofortigen Baustart geben, zumindest nicht bei einem :D
    -ein Wiederaufflammen des ehemaligen Grand Hyatt Projektes, natürlich mit einem anderem Investor und anderem Betreiber, evtl. auch mit Wohnanteil, dieses Filetgrundstück ist viel zu schade um es verkommen zu lassen.
    -campanile 3.0


    Und wie Du schon gesagt hast Ahligator, neues wird es zum Turmcenter geben, zum Hochhausprojekt Stiftstrase bei dem man sich hoffentlich mit einer grösseren Bauhöhe als 60m durchsetzen kann, den Beteuerungen nach man wolle um jeden CM kämpfen sollte ja Taten folgen.
    Evtl. ergibt sich ja auch noch etwas zum Molenkopfhochhaus, mal sehen.


    Andere Meinungen, Ideen?

  • Mein Top ist das Molenkopfhochhaus 60m, mit Baustart 2014 bzw. Anfang 2015.


    Am HBF Südseite,mit einem über 200m HH, vollkommen überaschend,natürlich!!!

  • ^


    Ich sprach vom campanile 3.0, solltest Du meine Meinung als lächerlich angesehen haben, was Deine Ausdrucksweise impliziert. Also den zuletzt gezeigten 130m TwinTower.