Nürnberg - Lounge

  • Dr Ulrich Maly als Vizepräsident des Deutschen Städtetags und OB von Nürnberg sagte gestern in einem Interview der NN. "Die Städte müssen jetzt mehr in die höhe bauen, der Wohnungsmangel wird immer schlimmer!! Auch Nürnberg platzt aus allen Nähten, und muss jetzt mehr in die HÖHE bauen!" Nürnberg hatte im September 2015 523.462 Einwohner!! Ich habs doch gewusst........

  • Interessant, ich kannte bislang die Hochhausdefinition so, dass es mind. 13 Etagen sein müssen.
    Nunja, man kann auch sagen dass ein Hochhaus eines ist, wenn es einen Lift hat - ab 6 Stockwerken vorgeschrieben, soweit ich weiss.... (mein pers. Halbwissen)

  • Nach Bay. BauO beginnt ein Hochhaus über 22 Metern (Fußboden oberstes Geschoss). Könnte also auch ein Haus mit 6 oder gar nur 5 Etagen sein...


    Passt dann mit den Feuerwehr-Drehleitern zusammen, die 23 Meter Nennrettungshöhe erreichen.

  • Wenn man sich die Protokolle der letzten BKB-Sitzung durchliest kann man sich schonmal wundern.


    https://www.nuernberg.de/inter…erat6/bkb_2016_02_25.html


    In zwei Projekten (Eberhardshof, äuß. Bayreuther Straße) wird die fehlende Genehmigungsfähigkeit angezeigt und überdeutlich kritisiert, man möge sich doch an Standards halten und sich um eine überzeugende, nachaltige Lösung bemühen.
    In einem weiteren Projekt (Maximilianstraße) wird wiederholt eine Überarbeitung und Präsentation des Fassadenentwurfs gefordert.


    Was ist hier eigentlich los? Ich finde das unterstreicht irgendwie den Eindruck, dass zumindest in Nürnberg derzeit ziemlich chaotisch geplant und gebaut wird - nicht in jedem Fall, aber signifikant feststellbar. Als könne grundsätzlich jeder machen was er will. Das passt auch in eine Reihe mit oft fehlenden Ensemblegebieten in denen lokale Bauoligarchen wie Schultheiss wie selbstverständlich Jugendstilhäuer abreißen dürfen. Mir scheint die Bauordnungsbehörde in Nürnberg geht mit jenen, die in die Kategorie "Investoren" passen, äußerst - ich sage mal "großzügig" um.

  • Nein, in der Tat, dazu war noch nirgends die Rede. In diesem Flyer tauchen aber auch immer wieder mal Projekte auf, die nicht verwirklicht werden.
    An der Tullnaustraße, östlich vom alten E-Werk, ist ja schließlich noch Platz für ein großes Bauvolumen. Könnte dort entstehen.

  • Interessant! Meine Favoriten:


    1. Sebalder Kontore. M.E. vom Entwurf und der handwerklichen Qualität bislang beispiellos, wüsste nicht wo man etwas Vergleichbares zu sehen bekäme.
    2. Neubau Messehalle 3A. Zeitlos, edel, selbstbewusst. Zaha Hadid eben.
    3. Schauspielhaus im Staatstheater. Meines Erachtens eines der wenigen gelungenen Ensembles aus Neubau mit historischem Altbau.


    Die übrigen Vorschläge finde ich akzeptabel bis nicht nachvollziehbar. Einiges davon ist wirklich weder optisch ein Hingucker noch technisch besonders gelungen.


    Eine Bekannte arbeitet z.B. im Vorschlag Nr. 7 und berichtet regelmäßig davon, dass die ausgeklügelte Technik nicht zuverlässig funktioniere (z.B. Sonnenrollos, die bei Wind automatisch einfahren), und dass der sehr starre Grundriss nicht zu den dynamischen Anforderungen der Nutzer passen würde, z.B. mussten Wände nachträglich hochgezogen werden und die Toiletten befänden sich hellhörig hinter den Teeküchen. Für soetwas halte ich einen Architekturpreis für übertrieben, wenn ein Neubau nicht in der Lage ist die Anforderungen der Praxis zu erfüllen.


    Vorschlag 13 ist aus meiner Sicht nicht so der Hit, das ist alles sehr durchschnittlich. Vom Standpunkt der Architektur ist das nicht preisverdächtig, aus sozialer Sicht vielleicht eher.


    Auch Vorschlag 23 ist merkwürdig, scheint es doch hier um ein paar Geräteschuppen und Gartenzäune zu gehen. Da fragt man sich wirklich ob es in Nürnberg einen Preis für Banalitäten gibt.

  • Na toll,
    die nächste Sitzung des Baukunstbeirates enthält keinen einzigen öffentlich behandelten Tagesordnungspunkt.
    Stadtgestaltung in Nürnberg soll also ein Geheimnis bleiben - so wollen es Stadt und Investoren.


    https://www.nuernberg.de/inter…erat6/bkb_2016_09_29.html


    Ziemlich geheimniskrämerisch. Nachdem sich in den letzten Sitzungen schon abzeichnete, dass die geheimen Projekte zunehmen
    und immer weniger öffentliche Punkte behandelt wurden, scheint es nun immer öfter vorzukommen dass gar nichts mehr der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
    Finde ich nicht gut.

  • Daran müssen wir uns leider gewöhnen. Die da oben kochen ihr eigenes Süppchen. Für die sind Bürger lästig. Die treffen gerne Entscheidungen über unsere Köpfe hinweg.

  • Und wer sind nun bitte "die da oben"?
    Sofern Bürger derart gehaltvolle und konstruktive Beiträge (Achtung, Ironie) bezutragen haben kann ich verstehen wenn Investoren sich nicht weiter mit Öffentlichkeitsarbeit aufhalten wollen.



    Spaß beiseite: Finde ich auch nervig. Ich hoffe im Nachgang werden Ergebnisse in der Zeitung zu finden sein.



    Immerhin wird derzeit ja in Nürnberg gebaut wie seit Jahrzehnten nicht mehr..

  • Ja, mag sein dass manch Bauherr sein Vorhaben nicht in der Öffentlichkeit diskutiert sehen will. Das kostet nur Zeit und wenn man es ungeschickt angeht viel Geld. Andererseits hinterlässt man eben auch eine Landmarke im Stadtbild, und da wäre es zu wünschen, wenn der Bürger, der die Außenhaut eines Bauwerks anschließend ertragen muss, mal einen Einblick bekommt und ggfls. Einfluss nehmen kann.


    Denn wenn nun die meisten Neubauten in Grau gestrichen werden, oder ein Entwurf einfach völlig daneben liegt in Kubatur und Ausrichtung - ich ärgere mich z.B. regelmäßig über den völlig bescheuert verorteten Haupteingang des Mercado - hat das dauerhaften Einfluss auf die Nutzer, deren subjektives Wohlempfinden und letztlich auch zu einer Grundeinstellung Neubauprojekten gegenüber.


    Ich wundere mich nämlich nicht über die reflexartige Abwehrhaltung des Nürnbergers gegenüber einer Neubauankündigung. Das gestalterische Niveau der meisten Innenstadtwohnbauten ist eher unter dem Bundesdurchschnitt und reicht auch nicht an das historische Gestaltungsniveau heran. Wenn man die Bürger sowohl von Seiten der Stadt als auch der Bauherren ausdrücklich nicht mitnehmen möchte, dann ist das bedauerlich. Anderswo sind großformatike Baustellentafeln mit selbstbewussten Visualisierungen Standard. Hier macht sich die Stadt aber leider kleiner als sie ist, denn Investoren wollen derzeit so intensiv wie nie ihr Geld hier vergraben, da kann man ruhig auch mal Transparenz und Qualität fordern. Und wenn es nicht um das zu sensibel und devot behandelte Thema der Privatinvestition geht, sondern um Landeseigene oder städtische Vorhaben, wird der interessierte Bürger ja durchaus mitgenommen.

  • Nürnberg wächst weiter und weiter!!! Knapp 530.000 Einwohner im September 2016!! Hab ich heute gelesen in der NZ. Genau gesagt (529.147)!! Aber, auch wenn ich mich freue über das wachsen der Stadt, ist es nicht mehr mein Nürnberg von früher!!! Die Kriminalität in Nürnberg ist enorm!! Früher waren wir sicherste Grossstadt!!!????