Hofgarten-Palais (2009 fertiggestellt)

  • Hofgarten-Palais (2009 fertiggestellt)

    ...es war auch schon von Hofgarten-Karree die Rede. 14650 Quadratmeter Büro- und 2500 Quadratmeter Wohnfläche sollen hier direkt an Hofgarten und Schauspielhaus und in der Nähe des Kö-Bogen-Projekts gebaut werden.
    Der Entwurf von RKW beinhaltet einen denkmalgeschützten Fassadenteil:



    Bild: Europa Capital


    (hier gibt es drei weitere Bilder, darunter eine aktuelle Luftaufnahme)


    Mit dem Staffelgeshoss ist es wohl am oberen Ende der denkbaren Gebäudehöhe. Die Fassade hätte in meinen Augen ruhig etwas weniger nüchtern ausfallen können - immerhin greift man aber wohl zum Kalksandstein, der nicht nur hochwertig ist, sondern zu Düsseldorf ausgesprochen gut passt. Ich würde hier schon von einer Tradition, nicht nur von einer Mode sprechen. Im Moment ist das Material aber ganz besonders en Vogue - ein Besinnen auf das Klassische, das Zeitlose - durchaus angebracht.


    Die Abbrucharbeiten haben bereits begonnen. €65 Millionen will der Londoner Investor einsetzen.


    http://www.rp-online.de/public…-stadt/nachrichten/468599


    Nachtrag: Die Pressemeldung aus 2006:


    http://www.europacapital.com/press/article/42/

  • Ein bißchen mehr Grün statt einer versiegelten Fläche würde dem Platz gut tun und man könnte die unter Denkmalschutz stehende Tankstelle mit dem Grün etwas kaschieren. Das aber nur mal am Rande.


    Das Gebäude sieht zumindest schonmal gut aus und wie ich finde recht zeitlos.

  • ^^ ...die unter Denkmalschutz stehende Tankstelle mit dem Grün etwas kaschieren. Das hast Du sehr schoen formuliert, Stefan Junger. ;)


    Ueber die historische Bedeutung der Tanke kann man geteilter Ansicht sein. Ich halte sie an dieser Stelle nicht fuer zwingend schuetzenswert, zumal es mindestens in Oberbilk und im Medienhafen bereits 2 Tankstellen aus den Fuenfzigern gibt.


    Sei's drum...
    ...Fakt ist, dass geradezu alles besser fuer den Gustaf-Gruendgens-Platz waere, als der status quo.


    Ja, der Neubau ist zweifellos zeitlos und haette, wie Enzo Molinari bereits angemerkt hat, allemal etwas weniger unauffaellig sein duerfen.
    Begruessenswert ist der integrative Erhalt der alten Fassade. Alles andere waere - gerade mit Blick auf die wunderschoene, amphorenbestueckte Goltsteinstrasse und den Hofgarten - ein Delikt gewesen.

  • Aufschluss ueber den derzeitigen Stand der Bauarbeiten am Hofgarten Palais sollen nachfolgende Bilder geben.





    Das Bauschild.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-03-04



    Blick vom Hofgarten ueber die Duessel auf die groessere der beiden denkmalgeschuetzten Fassaden.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-03-04



    Blick in Richtung Suedost. (Im Hintergrund sind die Kirchturmspitzen der Marienkirche auf der Oststrasse zu erkennen.)
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-03-04



    Blick zwischen die denkmalgeschuetzten Fassaden auf das Schauspielhaus und das Dreischeibenhaus.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-03-04



    Die Baugrube.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-03-04



    Stuetzstreben und alte Fundamentstuecke in der Baugrube.
    By corvus_edwin, shot with VLUU L77 / L77 Digital Camera at 2008-03-04

  • ^^ Es ist erfreulich, wenn ein Immobilienmanager Verständnis für die sog. weichen Faktoren zeigt und Formulierungen wie "wunderschönes Stadthaus" verwendet (zumindest die Fassade soll erhalten werden - ich habe sie durch eine Stützkonstruktion gestützt gesehen). Angesichts der Nachfrage nach individueller Gestaltung könnte man auch hier+da was schaffen, wenn es gerade keine denkmalgeschützte Fassade als Teil des Ensembles gibt.


    Das mit dem direkten Zugang zur Schadowstrasse verstehe ich jedoch nicht ganz - die verläuft ja einen Straßenblock weiter südlich.

  • Gestern bin ich an dem fast fertiggestellten Gebäude vorbeigekommen; bei einem Teil der Fassade war auch schon das Gerüst entfernt.
    Ein trauriger Anblick - trostlose Langeweile; die durch das danebenstehende Metropolitan noch schlimmer wird. (Es lohnt sich nichteinmal, hiervon ein Bild einzustellen)
    Solche Neubauten braucht Düsseldorf nun wirklich nicht mehr.
    Gerade in diesem Bereich (wo hier doch zur Zeit so ambitioniert geplant wird) sollte die Stadt den Bauträgern und Architekten doch mehr abverlangen.

  • Yep, so wird der Bereich zwischen Schadowstraße und Hofgarten wirklich nicht belebter, zumal die ehemals schicke Goltsteinstraße wirklich was Erhabeneres verdient gehabt hätte. Wenigstens die Front zum Park hin hätte man mit kleinteiliger, nach Originalfotos wieder aufgebauten Fassaden komplettieren können. Warum man sich da überhaupt die Rettung der Fassade geleistet hat, auf den Renderings oben sieht man ja bereits, wie der neue Gebäudeteil diese schöne Front im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellt.

  • Ich sehe das exakt so wie mamamia. Was in den Animationen noch ganz gediegen wirkte, sieht jetzt nur endlos langweilig und beliebig aus. Hätte ich dort Wohneigentum erworben, wäre ich nun geschockt.


    Das gleiche Desaster wie auf dem Les Halles Gelände ... nur auf (preislich) höherem Niveau.

  • Den Vergleich zum "Les Halles Gelände" verstehe ich nicht ganz. Über Architektur lässt sich immer streiten, aber was die Architekten (u.A. Prof. Fritschi u. Prof. Ringleben) am Les Halles gemacht haben, ist sicherlich nicht phantasielos und trist. Das ist es aber, was das Hofgarten-Palais ausdrückt - triste Phantasielosigkeit. Zudem sind auch die beiden Standorte kaum vergleichbar.


    Das vermeintliche "höhere Niveau" beschränkt sich auch nur auf den Naturstein und die Aluminumfenster. Ich definiere Niveau in der Architektur etwas anders. Heim Hofgarten-Palais sind die Baukosten sicherlich höher als bei üblichen Wohnungsbauprojekten; die Höhe der Baukosten sagt aber eben wenig über die Qualität der Architektur aus.


    Derartige Projekte sind es vorallem, weshalb ich lange Bedenken bezüglich einer Bebauung des JWP hatte - stellt Euch dochmal soetwas wie das Hofgarten-Palais am Kö-Bogen vor!
    Zum Glück ist es ja nun anders gekommen.

  • Konkret wurde ich an dieses Gebäude
    http://www.le-quartier-central.de/media.php?mv_id=338109063 --------------------
    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.

    erinnert. Während es in der Animation noch ganz ansprechend wirkt, sieht in der Realität doch arg schäbig aus. Ich muss mich aber korrigieren: Es ist nicht der "Les Halles" Bauabschnitt, sondern der "Île" Abschnitt. Mit Les Halles habe ich etwas arg unspezifisch das gesamte Areal des Güterbahnhofs bezeichnen wollen.

  • Ich kenne da welche im DAF-Düsseldorf, die allem Anschein auf solche "Retro-Architektur" abfahren.
    Ich sagte ja - über Architektur lässt sich eben streiten.

  • Ich kenne da welche im DAF-Düsseldorf, die allem Anschein auf solche "Retro-Architektur" abfahren.
    Ich sagte ja - über Architektur lässt sich eben streiten.


    Arichitektur polarisiert immer - klar.
    Dennoch frage ich mich, was denn sachlich betrachtet, wirklich gegen dieses erwähnte Gebäude einzuwenden ist...?

  • Die Frage beantwortet sich, wenn man sich das Gebäude mal in echt und nicht in der Animation anguckt. Es schaut schäbig und möchtegern aus. Eine missglückte Anleihe an vermeintlich bessere Zeiten. Was im Bild vielleicht als Stilisierung alter Stilelemente durchgehen mag, wirkt "in echt" nur wie gewollt und nicht gekonnt. In etwa so wie die Sachen, die Robiné oder die Schmitz KG auf alt trimmen, nur das zur Geschmacklosigkeit noch Schäbigkeit hinzutritt.


    Ganz offensichtlich nur meine Meinung ... und im Endeffekt ist es mir auch egal, so lange ich nicht darin oder gegenüber wohnen muss. Das "Hofgarten-Palais" (um zum Thema zurückzukehren) ist meinem Blick ja gnädigerweise meist durch Bäume entzogen.