Der heutige Kommentar in der FAZ dazu spricht Bände. Endlich diskutiere man dieses zukunftsweisende Thema auch öffentlich und in allen Parteien mit der nötigen Dringlichkeit. Jetzt wo man in Wiesbaden merkt was alles auf dem Spiel steht, kommt die angemessene, wenn auch reichlich späte, kritische Auseinandersetzung damit. Dies dürfte auch die hessische Börsenaufsicht dazu veranlassen umso gründlicher und kritischer mit ihrer Prüfung umzugehen.
Bezeichnend war das aggressive Auftreten von Börse-Chef Reto Francioni in den Gesprächen in New York. Der sonst besonnene Schweizer soll mit Fusionskritikern extrem barsch umgegangen sein und die Gräben nur weiter vertieft haben. Da scheint wohl jemand Angst zu haben, dass seine Felle (d.h. ein sicherlich lukrativer Fusions-Bonus) davon schwimmen.
Bouffier forderte mehr Transparenz über das Jahr 2015 hinaus. So solle gewährleistet sein, dass Frankfurt von einer möglichen Gewinnerhöhung und Mehrgeschäft durch die Fusion auch langfristig profitiert. Doch genau dieser Punkt scheint unwahrscheinlicher denn je zu sein.
Zum OTC-Market: In diesem risikobeladenen Markt befinden sich die extrem destruktiven Credit Default Swaps, die den Crash 2007 potenzierten. Der 2010 Dodd-Frank Wall Street Reform Act wird das Clearing von einigen Transaktionen einführen. Die Commodity Futures Trading Commission will besonders für Standardisierung, Transparenz und weniger Extremrisiken sorgen. Es zeigt sich also, dass das Derivategeschäft an Bedeutung verlieren soll, daher wäre der Verlust des Börsengeschäfts ein absoluter Bärendienst.