Düsseltalk - allgemeine Diskussion

  • Ausschlaggebend dürfte sein, dass im Zuge der Ruhrgas-Übernahme große neue Gebäude in Essen gebaut wurden, sodass Umzug und Konzernumbau schnell ablaufen können. eon ist bereits in D und in E. Es handelt sich um Entscheidungen zwischen zwei bestehenden Standorten - der Verlgeich mit Trivago hinkt. Die steuerlichen Auswirkungen dürften gering sein.


    National und international Spitzenkräfte nach Essen zu holen ist sehr schwer - das weiß ich aus erster Hand. eon befindet sich eher im Jobabbau - sodass dieser Faktor aktuell nicht viel ausmacht. Und in der Zukunft würde es mich nicht wundern, wenn alles im Großraum Düsseldorf landet - wenn die Mietverträge in Essen ablaufen, wird's interessant.


    Es würde mich interessieren, was mit dem Capricorn im Hafen geplant ist.

  • ^ Die RP veröffentlichte vor knapp zwei Stunden einen Text über den "Exodus der Dax-Konzerne" - EON sei der vorletzte in der Stadt. Es wird gemutmasst, dass man mit der Sitz-Verlegung der "Revier-fixierten Landesregierung" einen Gefallen tut. (Nicht abwegig - die Energiebranche dürfte stark von der Politik abhängig sein.) Die Steuereinnahmen der Stadt von EON wurden etwas unpräzise als ein Millionen-Betrag bezeichnet, außerdem wurde die Förderung des Kunstpalasts mit fast einer Mio. EUR jährlich (derzeit bis 2017) erinnert. Die Arbeitsplatzgarantien für Düsseldorf bzw. Essen gelten laut Artikel 7 Jahre - dann kann in die eine oder andere Richtung umgezogen werden.


    Der Text beschäftigt sich ferner mit der Standortattraktivität Düsseldorfs, um die man sich bemühen müsse. Wenn wir schon dabei sind - im Text wird erwähnt, dass Essen billiger sei, aber "trotzdem ist man genauso schnell am Flughafen". Wenn schon die Nähe des Flughafens DUS auch für Essen ein so wichtiger Standortvorteil ist - sollte Essen nicht für den Ausbau der DUS-Kapazität mitkämpfen? (In dunkler Erinnerung habe ich, die Essener Spitze sei dagegen, aber vielleicht irre ich mich?)

  • ^ Wenn die Arbeitsplätze für 7 Jahre in Düsseldorf gesichert sind, denn sind auch die Gewerbesteuereinnahmen für diesen Zeitraum gesichert. Für die Zerlegung des Gewerbesteuermessbetrags auf die Gemeinden kommt es nämlich auf die an den Betriebsstätten gezahlten Gehälter an und nicht auf den satzungsmäßigen Sitz des Unternehmens. Ich bezweifle allerdings stark die Steuerschätzung der RP. Aktuell dürfte Eon eher wenig bis gar keine GewSt zahlen.

  • Kunst am Bau

    Die RP schrieb heute über das Vorhaben der Ratskoalition, künftig 2% der Kosten öffentlicher Bauten für Kunst zu verwenden - etwa eine Skulptur am Eingang oder eine "ungewöhnliche künstlerische Gestaltung". Die Auswahl der Werke soll durch eine unabhängige Kommission aus Künstlern erfolgen. Vorbild sei dabei München, wo Ähnliches seit 30 Jahren praktiziert wird. Die Details sollen öffentlich im Juni vorgestellt werden.


    Apropos Skulptur am Eingang - da fällt mir gleich das grandiose Beispiel der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation ein - damit wirkt das Gebäude doch viel besser. Kommt noch was auf die eher öden Fassaden des städtischen Ballettprobehauses?

  • @ Gestalt: Die Mitarbeiterzahl soll in Düsseldorf sogar von 1500 auf 2000 ansteigen - vermutlich fließen sogar mehr Steuern als bisher, zumal wenn Uniper ohne Schulden startet.


    Die Behauptung, man sei von Essen aus genauso schnell am Düsseldorfer Flughafen, hat mich kurz schmunzeln lassen...

  • Kö-Pavillon

    Das Ende eines Düsseldorfer Dauerthemas - der Kö-Pavillon wird diesem gestrigen WZ-Artikel nach verschrottet. Während der OB weiterhin für einen Umzug ist, lenkten die Grünen und die SPD ein, nachdem eine Kalkulation der Umzugskosten von 1,2 Mio. EUR vorgestellt wurde. Die Verschrottung soll 210 Tsd. EUR kosten. Der Artikel erinnerte, dass der Pavillon im Jahr 2011 1,4 Mio. EUR kostete - sein Umzug Ende 2012 880 Tsd. EUR - und schaffte ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes.

  • ^ Hoffentlich wird er wirklich verschrottet und es kostet "nur" so viel!
    Noch besser wäre natürlich, wenn sich Jemand findet, der ihn umsonst abbaut....

  • Gerhard Feldmeyer (Geschäftsführender Gesellschafter HPP) im Interview im Express:


    "Wir überlegen ja auch leidenschaftlich, was Düsseldorf noch fehlen könnte. Mein ewiges Steckenpferd ist der Bahnhof und alles rundherum. Ich meine, das ist einer Stadt wie Düsseldorf nicht würdig, teilweise ein echtes Desaster, wie diese Visitenkarte aussieht. Die ganze Funktionalität ist so banal. Hier könnte am Konrad-Adenauer-Platz auch ein richtiges multifunktionales Hochhaus den Ort markieren und Initialzündung für eine echte Verbesserung der architektonisch-städtebaulichen Qualität sein."

    http://www.express.de/duesseld…uerdig,2858,30834478.html

  • Ratingen

    Die RP schrieb heute über die Abwanderung einiger großen Firmen nach Ratingen, was Gewerbesteuereinnahmen "mindestens im zweistelligen Millionenbereich" kosten soll. Wenn als Standortvorteile die hervorragenden ÖPNV-Verbindungen (gerade mal die S6 im 20-Minuten-Takt, die nicht mal direkt zum Flughafen fährt), die "Erreichbarkeit der Düsseldorfer Innenstadt" und die Nähe des Flughafens (gegen den Ratingen wetteifert) genannt werden, kann die Düsseldorfer Innenstadt von all dem weit mehr bieten. Das im Artikel umschwärmte ehemalige Balcke-Dürr-Areal kenne ich aus Erfahrung, dort gibt es nicht mal ordentliche Bistros.


    Sollte zur Düsseldorfer PR-Arbeit nicht stärker gehören, wie wichtig den heutigen Angestellten die zentrale Lage mit guter Infrastruktur aller Art ist? In dieser sollte eine Nachverdichtung gewünschter und einfacher sein - sollte irgendwann ein Investor ein Bürohochhaus bauen wollen, darf nicht jahrelang um jedes Geschoss Höhe gefeilscht werden.

  • Trivago

    Die WAZ schrieb heute über Trivago, welche Firma alleine seit Januar 290 neue Mitarbeiter einstellte und aktuell 800 beschäftigt. Sie sucht jetzt 25 Tsd. Qm zusammenhängender Bürofläche für 2000 Mitarbeiter, bevorzugt in einer zentralen Lage, aber auch (das passt zum Posting davor) in Ratingen.


    25.000 Qm zentral - gäbe es Zeit dafür, könnte man in der Innenstadt ein Hochhaus mit ca. 30 Geschossen errichten. (Vielleicht das angestrebte aber nie gebaute am IHZ?) Welche Möglichkeiten gäbe es sonst, so große zentrale Fläche zu finden? Der (nicht ganz so zentrale) geplante Hochhaus-Neubau am Mörsenbroicher Ei?

  • ^ Ein Hochhaus mit 30 Etagen ist für die meisten Firmen nicht sinnvoll - 2.000 Mitarbeitern auf 30 Etagen sind nur 66,6 Arbeitsplätze pro Etage - das fördert nicht unbedingt die Kommunikation und bedeutet wesentlich längere Wege zum Kollegen....


    Ein Hochhaus am IHZ-Park auf der Moskauer Straße zwischen Hausnummer 19 und 25 wird es in den nächsten Jahren nicht geben - an der Stelle wird nach den Sommerferien ein Flüchtlingswohnheim aus Containern für ca. 200 Menschen errichtet, dass mindestens 2 Jahren dort stehen bleiben wird.


    Auch die Umgehungsstraße auf der Moskauer Straße wird zumindest bis Juli 2016 in diesem Bereich nicht gebaut - aktuell wird dort die Baustelle zur Tiefgaragensanierung des Bürogebäudes Werdener Straße 10 eingerichtet.

  • ^ Wenn es nicht sinnvoll wäre, gäbe es nicht einen weltweiten Hochhäuser-Bauboom - wobei auch Bürohochhäuser gebaut werden. Mit Abstand am meisten wird innerhalb eines Teams kommuniziert, meist bis zu 10 Leuten - ansonsten gibt es Managermeetings, zu den diese sich verabreden. Ein paar Etagen mit einem Aufzug zu fahren ist sogar leichter, als entlang langer Flure zu latschen.


    Wenn man sonst etwas braucht, kann man leicht Leute auf anderen Etagen besuchen - selber gehe ich ab und zu zu den Projektmanagern auf einer anderen Etage des Gebäudes - und die kommen auch schon mal. Es ist nicht alle paar Minuten, höchstens 1-2mal am Tag. Viel kann man per Messenger, Ticketsystem, EMails, Telefone erledigen. Nicht mal in einer Firma mit 40-50 Leuten kommuniziert ständig jeder mit jedem, erst recht nicht bei 2000.


    Wenn im IHZ ein Containerdorf errichtet wird, wird es kaum wieder abgebaut - ich stelle mir bereits die in etlichen Medien präsente Proteste zzgl. Politikeranbiederung vor. Wieso konnte man nicht andere Standorte finden - wurde die IHZ-Entwicklung bereits abgeschrieben?

  • Das Float-Projekt im Hafen bietet ca.30000 qm Bürofläche. Ich gehe mal davon aus das die Häuser durch die durchgehenden Fassade entlang der Holzstraße verbunden werden. Dort hätte man dann aber auch, wenn man im schlechtesten Fall vom ersten bis ins letzte Gebäude möchte, einen Fußweg von etwa 200 Metern.
    Finanziell gesehen wäre sicher ein Bürobau in Ratingen wesentlich günstiger.

  • Ein solches Unternehmen hat fast ausschliesslich junge, "coole" Mitarbeiter. Viele davon kommen direkt aus dem Ausland, können kein deutsch, leben in WGs und denken nicht daran ein Auto zu kaufen. Insgesamt ist Düsseldorf schon ein Nachteil im Vergleich zu Berlin, HH und Köln. Deswegen werden sie auf jeden Fall zumindest im Zentrum bleiben. Welchen Hipster kann man nach Ratingen (!) locken? Damit würde sich Trivago sein eigenes Grab graben, wenn man mich fragt....

  • In dem oben zitierten Artikel steht, dass man in konkreten Verhandlungen mit Vermietern wegen Objekten in der Nähe des Kennedydamms und im Medienhafen sei. Float ist sicher möglich, allerdings dauert es noch ein bißchen, bis das steht. Hat sonst jemand eine Idee, welche Objekte gemeint sein könnten? Es muss sich ja um größere, schon oder bald leerstehende Gebäude handeln...


    Ratingen hat einfach den Vorteil, dass die Mieten niedriger sind. Das wird sich auch nicht so schnell ändern.

  • ^ Außer dem Float fällt mir im Medienhafen nur das rwi4 auf der Völklinger Straße 4 ein, zumindest werden bei Immobilienscout24.de aktuell 16.000 m² dort angeboten.
    Um den Kennedydamm herum fällt mir spontan nur das FH-Gelände ein, Three George ist zu klein.
    Ratingen halte ich für unwahrscheinlich - vermute eher, dass das in den Raum geworfen wird, um bessere Karten bei den Miet-Verhandlungen zu haben.


    Steht eigentlich irgendwo, in welchem Zeitrahmen der Umzug erfolgen soll?

  • ^ Wenn es nicht sinnvoll wäre, gäbe es nicht einen weltweiten Hochhäuser-Bauboom - wobei auch Bürohochhäuser gebaut werden.


    Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun!
    Zudem reden wir nicht vom Internationalen Markt, sondern von Deutschland und da tickt der Markt anders! (Deine ewigen Vergleichsversuche sind sinnfrei)
    Auch wenn viele Bürohochhäuser gebaut werden, die wenigsten werden von nur einer Firma genutzt, sondern Etagenweise vermietet (wie aktuell bei uns die Neuvermietung des DSH).
    Es kommt sehr stark darauf an, was die Firma macht, bei Banken und Versicherungen finden sich viele, die ein Hochhaus nutzen - vor allem in Frankfurt - wenn man sich die Hochhausliste https://de.wikipedia.org/wiki/…%C3%A4user_in_Deutschland anschaut, wird das auch deutlich.
    Hier in Düsseldorf sieht man noch deutlicher, dass es wenig Alleinnutzer gibt https://de.wikipedia.org/wiki/…A4user_in_D%C3%BCsseldorf - bei Vodafone und Ergo sind die Hochhäuser zudem nur ein kleiner Teil der Büroflächen.
    Trivago hingegen ist ein aufstrebendes, dymnamisches und wachsendes Unternehmen (ich würdes es mit Yahoo oder Ebay vergleichen), das anscheinend seine Mitarbeiter als wichtigstes Kapital ansieht, hier in den Videos kann man das Bürokonzept und Arbeitsumfeld erkennen http://www.trivago.de/static/c…ties/career_opportunities.
    Ich glaube nicht, das ein Hochhaus zu dieser Firma passt....


    Mit Abstand am meisten wird innerhalb eines Teams kommuniziert, meist bis zu 10 Leuten - ansonsten gibt es Managermeetings, zu den diese sich verabreden.
    Ein paar Etagen mit einem Aufzug zu fahren ist sogar leichter, als entlang langer Flure zu latschen.
    Wenn man sonst etwas braucht, kann man leicht Leute auf anderen Etagen besuchen - selber gehe ich ab und zu zu den Projektmanagern auf einer anderen Etage des Gebäudes - und die kommen auch schon mal.
    Es ist nicht alle paar Minuten, höchstens 1-2mal am Tag.
    Viel kann man per Messenger, Ticketsystem, EMails, Telefone erledigen.
    Nicht mal in einer Firma mit 40-50 Leuten kommuniziert ständig jeder mit jedem, erst recht nicht bei 2000.


    Ich glaube nicht, dass du so richtig einschätzen kannst, wie das in einem Großbetrieb funktioniert - hast du nicht mal geschrieben, dass in deiner Firma 50 Leute arbeiten?


    Es geht nicht darum, was leichter geht, sondern was schneller und einfacher geht.
    Und das sind nun mal Verbindungen auf einer Ebene, auch wenn die Wege vieleicht etwas länger sind!


    Man sitzt ja auch nicht unbedingt direkt neben dem Aufzug und das Ziel auf der anderen Etage ist auch nicht direkt daneben - wenn man dann noch die Wartezeit am Aufzug und die Fahrzeit mit diesem dazu rechnet (+ Zwischenstops)....


    Zudem schadet Bewegung Büromitarbeitern ja auch nicht unbedingt, man sitzt sowieso die meiste Zeit!
    Bei uns bekommt man deshalb nur einen eigenen Drucker im Büro, wenn der nächste Kopierer mehr als 30 m weit entfernt ist (von der Bürotür bis zur Kopierraumtür).


    Wenn im IHZ ein Containerdorf errichtet wird, wird es kaum wieder abgebaut - ich stelle mir bereits die in etlichen Medien präsente Proteste zzgl. Politikeranbiederung vor. Wieso konnte man nicht andere Standorte finden - wurde die IHZ-Entwicklung bereits abgeschrieben?


    Die Standorte für die Flüchtlingswohnheime in Düsseldorf sind schon länger bekannt und beschlossen, Diskussionen darüber kommen zu spät (zudem muss jeder Bezirk sein Päckchen tragen) - auf der gegenüberliegenden Straßenseite neben der Baustellenfläche ist sogar noch eine Reservefläche für ein zweites Flüchtlingswohnheim eingeplant.
    Mit der IHZ-Entwicklung hat das nichts zu tun, solange noch kein Investor für die Hochhausfläche gefunden ist, nutzt man sie halt anderweitig....

  • Trivago würde mit einem Standort in Ratingen sicher nicht glücklich. Das würde ihr ziemlich gutes Personalmarketing aushebeln. Trivago im Float wäre ein Volltreffer - für Trivago und für den Hafen...

  • Auch wenn viele Bürohochhäuser gebaut werden, die wenigsten werden von nur einer Firma genutzt, sondern Etagenweise vermietet (wie aktuell bei uns die Neuvermietung des DSH).


    Auch dann werden sehr oft mehrere Etagen von einer Firma belegt, was sie nicht stört - im Dreischeibenhaus etwa.


    Ich glaube nicht, dass du so richtig einschätzen kannst, wie das in einem Großbetrieb funktioniert - hast du nicht mal geschrieben, dass in deiner Firma 50 Leute arbeiten?


    Langsam könnte ich fragen, woher die umfassendere Erfahrung als meine mit dem Büroleben kommt. Ich habe auch (1) größere Läden kennengelernt und (2) öfters besuche ich Kunden, die meist wesentlich größer als Trivago sind (Namen darf ich nicht nennen). Ein Einsatz aus früherer Zeit - für längere Wochen wurde ich für ein Projekt in der Hamburger Zentrale der Techniker Krankenkasse geschickt (auch noch größer als Trivago). Back to Trivago - Float wäre tatsächlich ein guter Standort, 30.670 Qm Mietfläche sind mehr als genug - einen Teil könnte man andersweitig vermieten und langfristig als Reserve vorhalten.


    Das Objekt hat übrigens 6 autonome Baukörper (ein Schema unter dem Link) je mehrere Geschosse, ich sehe da - auf das alltägliche Büroleben bezogen - keinen großen Unterschied zu 30-40 vertikal angeordneten Büroeinheiten.


    Die WAZ berichtete heute, eine der Stadtrat-Parteien fordert von Geisel, dieser möge sich bei Trivago für den Standort Düsseldorf einsetzen. Ferner wird eine neue Strategie für den Flughafen gefordert - manche Leute werden offenbar doch von den Weggängen (LH, Eurowings) beunruhigt. Klar, es ist eine politische Aktion, doch die gäbe es nicht, wären nicht genügend Wähler von den Abgängen beunruhigt.