Hackesches Quartier [realisiert]

  • Interessant, dass vielen der Bau mit Backsteinfassade so gut gefällt. Liegt das daran, dass sie noch nicht selbst vor Ort waren? In den Photos finde ich ihn tatsächlich auch ganz ansprechend, in Natura hingegen ist er meines Erachtens der hässlichste - also tatsächlich hässlich, nicht nur am wenigsten hübsch von allen. Das Format der vorgehängten Klinker finde ich einfach abscheulich.
    Entgegen meiner Erwartungen gefällt mir der helle Bau am Südplatz am besten, mit dem schwarzen streite ich nach anfänglicher Begeisterung jetzt ein wenig, besonders weil die Eingangssituation meiner Meinung nach unterirdisch gelöst ist. Dort muss man zwangläufig sofort eine Treppe hinauf, was ich als sehr abwesend empfinde - gerade an einem in Zukunft öffentlichen Platz (ist das eigentlich ein öffentlicher Platz oder ist er genauso privat wie der "Hof" des Sony Centers?).
    Ich kann mir vorstellen, dass ich auf lange Sicht den Bau zur Rosenstraße am meisten zu schätzen weiß. Er ist einfach so unprätetiös...

  • Der rote Backsteinbau ist b.a.w. mein Liebling (ich werde es mir im Frühjahr mal selbst ansehen).
    Das schwarze Gebäude an der Anna-Louisa-Karsch-Straße mag ich auch.
    Am wenigsten gefällt mir das weiße Gebäude am zukünftigen Südplatz.


    Auch wichtig: hoffentlich wird die Passage angenehm "möbliert". :)

  • Eine extrem gute und eine schlechte Bewertung kann ich bisher nicht aussprechen. Durch die Mischung bzw. Abwechslung wirkt das Quartier insgesamt recht gelungen. Ich vergebe mal vorsichtig Schulnoten im Uhrzeigersinn, beginnend mit dem schwarzen Gebäude an der Südseite.


    Schwarzes Gebäude Südseite: 2
    Weißes Gebäude Südwestecke: 4
    Rundbau an der Nordwestecke: 3
    Roter Backsteinbau Nordseite/Passage: 3
    Grauer Backsteinbau mit Flecken, Nordostecke: 3-4
    Adina-Hotel Ostseite: 3-4


    Rasterbau in der Passage (Ostseite): 4


    Damit liege ich doch voll im Trend. ;) Eine endgültige Bewertung würde ich auf später verschieben, wenn alle Arbeiten abgeschlossen und das Quartier komplett fertig und bezogen ist - am besten bei Sonnenschein und Baumblüte im Frühling. :)

  • Eine Perspektive die wir noch nicht hatten:


    Noch ein paar Kleinigkeiten. Ich verstehe nicht, wieso man den Bodenbelag nicht einheitlich ausgeführt hat. Die Gasse sondernt sich so unnötigerweise vom Rest der Stadt ab - finde ich schade. Achja, richtig verdichtet hat man wohl in der Eile auch nicht:


    Die Klinker am Nord-Ost-Bau blühen schön aus... Kennt sich jemand mit sowas aus? Ist das ein Bauschaden? Wird sowas gereinigt? Müssen wir das bis zur ersten Sanierung ertragen?


    Ich weiß nicht, ob man in diesem Bild mein Unbehagen mit dem Ziegelformat nachvollziehen kann, ich poste einfach mal:

  • ^ Ich kann es sehr gut nachvollziehen: Finde die Ziegel zu hell, zu glatt und zu gleichmäßig. Das ist so ein 80er-Jahre Ziegel, der eigentlich doch schon ewig aus der Mode ist, oder? Und der 80er-Eindruck wird noch einmal verstärkt durch den Betonabschluss der Streben. Aus diesem Haus hätte man mit einem anderen Ziegel und einer etwas edleren Verarbeitung einiges mehr rausholen können. Schade.

  • ...am besten bei Sonnenschein und Baumblüte im Frühling. :)


    Ich kann´s kaum noch erwarten! :daumen:
    Ja, ich habe meine ursprüngliche Skepsis gegenüber dem Quartier nicht bestätigt gefunden.
    Ein Arrangement wie die Neuen Hackeschen Höfe von Bellmann&Böhm war ja nicht zu erwarten.
    So ist der Übergang von Hackeschen Markt zu den Platten an der KLS fließend.
    Das hat ja auch ´was... ;)

  • ^^
    Sooo gleichmäßig finde ich die roten Ziegel garnicht - und immerhin ist ihre Oberfläche (nach meinem laienhaften Eindruck) glasiert, und damit nicht wassersaugend, wie die seltsam verändert aussehenden grauen Nostalgie-Ziegel (weiter oben auf millions Fotoserie) vom gegenüberliegenden Bau es offenbar sind. Mich wundert, wieso ein Material mit solch ungünstigen Eigenschaften überhaupt in einer Fassade verarbeitet wurde. Löst das nicht Regressforderungen des Bauherrn aus?

    Einmal editiert, zuletzt von abrissbirne () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Tut mir leid, dass ich mich jetzt hier ereifere (und ein Außenstehender mag sich fragen, ob wir hier keine anderen Probleme haben), aber ich meine, hinter uns liegen ca. 7000 Jahre Baugeschichte und mehrere Jahrhunderte institutionalisierte Architekturausbildung. Da muss doch jemand mal die Erfahrung zu Papier gebracht haben, dass es keine wirklich gute Idee ist, wassersaugende Ziegelsteine in einer Fassade zu verbauen in einer Gegend, wo es öfter mal ausgiebig regnet. Im Niltal mag die Verwendung von Lehmziegeln udgl. kein Problem gewesen sein, weil es nie oder fast nie regnet, geschweige denn friert. Aber hier in Berlin ist das doch glatte Stümperei.:nono:

  • Ein paar aktuelle Bilder vom Umfeld des Hackesches Quartiers. Hier der künftige Garnisonkirchplatz an der Südwestseite:




    Einer sichert das Bäumchen, der andere die Leiter: :D



    Schon gibt es Terrassen-Gastronomie: Das Wirtshaus Garnisonbräu. Benannt nach der Garnisonkirche, die hier mal stand...





    Neben der Straßenbahn-Haltestelle westlich des Quartiers wurde eine Infotafel zur Geschichte der Garnisonkirche aufgestellt:



    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Heißt der tatsächlich Garnisonskirchplatz? Ich bildete mir ein neulich etwas von Litfaß-Platz gelesen zu haben. Oder ist das eine der Alte Teil an der Straßenbahn richtung Alex und das andere der neue Platz?


    Ich frag auch nochmal ob der neue Freiraum eigentlich tatsächlich öffentlicher Raum, oder doch nur offener Privatraum ist. Weiß das jemand, kann man das irgendwo prüfen?

  • ^^ Litfaßplatz heißt der nördliche Bereich der Passage, südlich des S-Bahnhofs.


    Garnisonkirchplatz heißt die gesamte Straße mit Straßenbahnhaltestelle an der Westseite des Quartiers. Ist sogar schon bei BING und Google Maps so eingetragen.

  • Zum Gebäudeteil östlich mit den grauen Klinkern: sind die weißen Flecke beabsichtigt oder schlicht Pfusch am Bau?

  • ^^ Denke ich auch. Lass in ein paar Wochen die Platzgestaltung fertig und die Bäume grün sein (und dazu die Sonne scheinen), dann werden Heerscharen von Touristen hier Garnison-Bräu aus Maßkrügen trinken. ;)

  • Klinker-Pfusch, Litfaßplatz

    Die weißen Ausblühungen sind nicht ungewöhnlich und verschwinden nach gewisser Zeit (ein Jahr) meist von alleine.


    Ich bilde mir ebenfalls ein, vor kurzem Litfaßplatz als Bezeichnung der Südwestecke (das ist die dem Bahnhof abgewandte Seite) gelesen zu haben.

  • Lifaßplatz - Garnisonkirchplatz

    Da ich das Straßenschild definitiv am nördlichen Bereich der neuen Passage gesehen und Konstatins Link gelesen habe, scheint es so zu sein, dass die gesamte Passage samt der Freifläche südöstlich der Tränke GarnisonBräu nun Lifaßplatz heißt und die Straße/Straßenbahntrasse an der Westseite Garnisonkirchplatz.


    Hier sind auch beide Plätze eigetragen (wenn auch in ungünstigem Maßstab):


    www.berliner-stadtplan.com

  • Dieses Bild verdeutlicht m.E. sehr gut, dass hier ein doch sehr urbaner Raum geschaffen wurde. Ich habe keine Zweifel, dass hier im Sommer ordentlich was los sein wird.


    hmm. wirklich schon mal durchgelaufen? Es ist nach meiner Erfahrung jetzt ein ziemlich zugiger Ort, wahrscheinlich bedingt durch die Form der beiden Solitäre. Das wirkt irgenwie wie ne Düse...
    Immerhin ergeben sich ein paar interessante Perspektiven.