Die Gebäude sehen so aus, als hätten sie schon immer da gestanden, so authentisch fügen sie sich in die Umgebung ein (zumindestens nach Norden zu). Ich kann mir schin gar nicht mehr vorstellen, wie es früher da aussah... Brache? Welche Brache?
Hackesches Quartier [realisiert]
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Echt wunderbar, die schönsten Stücke Architektur in Berlin seit Jahren! Wenn ich das nächste Mal in Berlin bin muss ich mir die unbedingt ansehen.
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Ich finde das schwarze Gebäude wirklich sehr wertig und elegant. Die schwarzen Hochglanzflächen und die konkaven Eckfenster erinnern etwas an Art Deco / Streamline-Architektur. Dieser Stil ist eigentlich das großstädtischste was man bauen kann.
Dem kann ich mich nur anschließen. Einer der gelungensten Neubauten in letzter Zeit, da haben Müller Reimann einen großen Wurf abgeliefert. Vor allem auch die Spiegelungen des benachbarten roten Gebäudes in der Fassade finde ich reizvoll. Und erst in der Innenraum, wie auf der Webseite der Architekten zu sehen - beeindruckend:
Quelle: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbHEin weiterer Beweis dafür, dass man auch mit relativ geringen Mitteln großartige Architektur schaffen kann. Das Gebäude zeugt von großer Eleganz und zeitloser Ästhetik - es würde wohl in allen Epochen des 20. Jahrhunderts zur Avantgarde zählen. Heute erst recht. Hoffentlich bleibt der hochwertige Eindruck über die Jahre erhalten!
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Dem kann ich mich nur anschließen. Einer der gelungensten Neubauten in letzter Zeit, da haben Müller Reimann einen großen Wurf abgeliefert.
Also die Begeisterung angesichts derartigen Architekturrecyclings kann ich beim besten Willen nicht teilen. Da ist nichts neu oder innovativ oder in irgendeiner Weise bedeutsam. Letztendlich ist es auch nur ein Griff in die große Kiste der Postmoderne.
Ich erinnere nur an das Hamburger Polizeipräsidium, oder auch an diese verblüffend ähnliche Fassade am Kudamm/Olivaer Platz... Klar das fügt sich prima in die Umgebung ein. Aber nur, wenn man die dahinterliegenden Wohnplatten zum Maßstab nimmt. Ein Trauerspiel wenn man sich die ursprüngliche Planung noch mal ansieht. Meine Meinung. -
^ Dass ausgerechnet du als Freund des klassischen Bauens zum Term "Architekturrecycling" greifst, entbehrt nicht einer gewissen Komik -iInsbesondere im Hinblick auf die von dir gelobte ursprüngliche Planung (die, nur so nebenbei, die selben Dimensionen hatte). Im Übrigen sollte dir aufgefallen sein, dass die Höhe und Struktur der Gebäude eher den umliegenden Bauten der letzten 20 Jahre gleicht, als den Plattenbauten, die entweder doppelt so hoch oder dreimal so lang sind. Um da einen Vergleich zu ziehen, muss man schon einen ganz besonderen Blick haben Der beste Beweis dafür, dass jemand wie du nie zufrieden sein wird, wenn ein Neubau nicht exakt so aussieht, wie man ihn zu Kaisers Zeiten gebaut hätte.
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^ Nein, so ist es nicht. Aber etwas weniger grobschlächtig und etwas mehr Struktur hätten es schon sein können. Ich habe auch garnichts grundsätzlich gegen zeitgenössische Architektur - davon kann dort aber nicht die Rede sein. Und ja, wenn schon Recycling, dann aber bitte auch ästhetisch zufriedenstellend und nicht einfach nur Ideenklau. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, das der Bau mit den Fensterbändern immerhin noch hervorsticht, der Rest hingegen wirklich nur noch Beliebigkeit ausstrahlt.
Ich finde sowas nicht 'schön' und erst recht nicht 'gelungen'. -
Scholz & Friends Gebäude
Müller-Reimann hat mit der Scholz-and-Friends-Zentrale ein wunderbares Beispiel für Historismus geliefert, nur diesmal Historismus der Früh-Moderne. Der Unterschied zum Historismus des Klassizismus zum Ende des 19. Jahrhunderts besteht im Wesentlichen darin, daß Mendelssohn heute länger tot ist als Schinkel in den 1880er Jahren. Sonst ist das strukturell dasselbe.
Historismus ist auch kein "Ideenklau". Dann müßte ja jedes Gebäude immer wieder etwas Neues bieten - das ist doch modernistischer Unsinn. Jeder Stil hat seinen Reiz und bevor sich ein Architekturbüro wieder mit irgendetwas vermeidlich "Neuem" verhebt ist es mir lieber wenn sie nach einem bekannten Stil der Vergangenheit bauen.
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^Historismus ist aber kein beliebig dehnbarer Begriff. Ich sehe durchaus einen fundamentalen Unterschied zwischen moderner Funktionsarchitektur und der Vielfalt der Baustile vergangener Epochen. Ersterer fehlen nämlich das für eine Historisierung grundsätzlich erforderliche Stilmittel der Ornamentik. Ein nackter Würfel ist ein Würfel, egal wie alt er ist - er lässt sich nur schwer zur ästhetischen Aufwertung verwenden. Hier geht es also mitnichten um Schinkel vs. Mendelssohn, sondern um Pantheon vs. Traglufthalle.
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Ersterer fehlen nämlich das für eine Historisierung grundsätzlich erforderliche Stilmittel der Ornamentik.
Sagst du. Entschuldige bitte, wer hat das noch einmal festgelegt? Der liebe Gott? Oder ist das einfach so?
Im übrigen kann ich beim Hackeschen Quartier keinen einzigen nackten Würfel erkennen, aber um dies zu übersehen braucht man wohl wieder den in #287 erwähnten ganz besonderen Blick.
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Wieso ist denn das Scholz & Friends Gebäude ein "moderner Funktionsbau"? Die runden Ecken sind genauso Mode der Frühmoderne wie die schwarze Glasfassade und die Fensteraufteilung. Da braucht's doch keine zusätzliche Ornamentik, da hast du deinen Loos nicht aufmerksam gelesen.
Also. reiner Historismus der Frühmoderne. Aber ganz schöner...
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Eine runde Ecke ist also bereits ein zur Historisierung taugliches charakteristisches Stilmittel? oha.. dann sind wir vom Würfel ja tatsächlich nicht mehr weit entfernt. Die Moderne historisiert sich demnach selbst? Nun, das wiederum ist in der Tat zwangsläufig.
Abgesehen davon, welchen Sinn hat das Ganze an dieser Stelle? Normalerweise wird eine deartige Formensprache genutzt, um Vorheriges bzw. Vergangenes aufzugreifen und zumindest strukturell wieder sichtbar zu machen. Davon kann hier nicht mal im Ansatz die Rede sein. Es ist einfach nur ein vollkommen willkürliches Ensemble ohne jede historische Reminiszenz oder Anspruch.
Und es ist in *meinen Augen* auch nicht schön. Was natürlich jeder anders sehen mag. -
^ Welche "historische Reminiszenz" hätte hier die von dir hochgejubelte vorherige Planung? Bloß weil Ornamente vorgesehen waren und die vorgängerbauten an dieser Stelle ebenfalls Ornamente hatte, ist damit noch kein Bezug zum Ort gegeben. Und schlußendlich nochmals: wieso soll man eine Stadt nicht weiterbauen dürfen? Das ist hier geschehen.
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Und es ist in *meinen Augen* auch nicht schön. Was natürlich jeder anders sehen mag.
Das ist doch die wahre Motivation für diese Diskussion.
Andere finden es schön, du nicht. Dadurch fühlst du dich (verständlicherweise) ein wenig provoziert. Deswegen sind dir hier auch Ähnlichkeiten mit älteren Gebäuden (welche dir auch nicht gefallen) plötzlich zuwider bzw. du erkennst sie gar nicht mehr an.
Das ist wohl so ähnlich wie mit Menschen denen nur klassische Musik gefällt. Die mögen dann vielleicht auch keine Retro-Merkmale in der Musik von Amy Winehouse anerkennen.
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Das ist doch die wahre Motivation für diese Diskussion.
Andere finden es schön, du nicht. Dadurch fühlst du dich (verständlicherweise) ein wenig provoziert.
Deswegen sind dir hier auch Ähnlichkeiten mit älteren Gebäuden (welche dir auch nicht gefallen) plötzlich zuwider bzw. du erkennst sie gar nicht mehr an.
Aber nein. Ich fühle mich nicht provoziert. Ich versuche nur darzulegen, warum ich es hässlich finde. Es ist nunmal übermäßig wuchtig und keinesfalls 'kleinteilig' wie immer wieder behauptet. Das wird bestenfalls durch verschiedene, zudem völlig zusammenhanglose Fassadenelemente vorgetäuscht. Wobei mich hier eben noch ganz besonders die Form und Gestaltung teilweise entsetzt - wie man angesichts von großflächig verbautem Alu und Plastik im Jahre 2011 noch von irgendeiner 'Wertigkeit' sprechen kann, ist mir vollkommen rätselhaft. Derartiges hat man schon vor 30 Jahren in Fernost bestaunen dürfen und findet es auch heute noch im arabischen Wüstensand. Hierzulande ist es ein Stilbruch.
Im Übrigen habe ich doch selbst diese Ähnlichkeiten hier aufgezeigt? -
Ein kleines Fotoupdate. Die Passage durch das Hackesches Quartier kann jetzt durchschritten werden. Ich hatte mir da etwas mehr "Flair" versprochen, noch wirkt sie zu breit und lieblos... Aber vielleicht wird das ja noch. Auch hier ist ein dm-Markt eingezogen, das wäre dann Nr. 858 in Berlin
Der Platz an der Südwestseite wird derzeit noch gestaltet:
Was mir zuvor nicht aufgefallen war, sind die komischen weißen "Flecken" an dem beige-grauen Backsteinbau an der Nordostecke des Quartiers (besonders im oberen Bereich, sie sind auch auf den ersten beiden Bildern zu sehen):
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Mich würde interessieren, welches Gebäude den Forianern am besten bzw. am schlechtesten gefällt?
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Der rote, an Art Deco angelehnte Backsteinbau aber auch der Backsteinbau mit den komischen weißen Flecken.
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Danke an Backstein für die klasse Fotoupdates.
Mich würde interessieren, welches Gebäude den Forianern am besten bzw. am schlechtesten gefällt?
Das schwarze Gebäude an der Anna-Louisa-Karsch-Straße ist mein Liebling.
Den roten Backsteinbau mag ich auch sehr.
Am wenigsten gefällt mir das weiße Gebäude am zukünftigen Südplatz. -
^^
Der weiße Turm mit der Plastik(?)-Verkleidung ist für sich gesehen nicht ganz schlecht, aber m.E. der Schwächste des Ensembles. Was für das Ensemble spricht.
Favorit ist das Schwarze - solange nicht alle so aussehen. Der Fastfavorit Backsteinbau hätte etwas harmonischer abschließen können, Zacken a la Kollhoffturm. Sie enden leider ohne überzustehen und in unterschiedlicher Höhe.
Das Aluwabenhaus gefällt, die Fenster sind nur leider 0815 gelöst.
Die restlichen Bauten sind sehr gute Stangenware - solide, nicht außergewöhnlich.
Leider ist das Gebäude mit der Rasterfassade mitten in der Passage ggü. dem Backsteinbau in keiner Aufnahme bisher ganz drauf gewesen, um es beurteilen zu können.
Schön gelöst die Oldschool-Fabrikhof-Beleuchtung der Passage.