Vernetztes Seilbahn-System Für Köln
Das spannende Projekt Seilbahnen als alltägliches Verkehrsmittel in die städtische Infrastruktur einzubringen, nimmt weiter Fahrt auf. Zur Erinnerung: 2019 stellte die Ratsgruppe "Gut" einen Plan für eine Rheinpendel-Seilbahn vor. Auf über 30 Kilometer Länge sollte eine Seilbahn im Zickzackkurs von Norden nach Süden die beiden Rheinseiten miteinander verbinden. Die Stadt (KVB) zeigte sich interessiert und beauftragte ein Ingenieursbüro mit einer Studie zur Fahrgasterwartung. Die Analyse liegt nun vor und geht von 21.100
Fahrgästen pro Werktag aus. Das größte Potenzial bietet dabei der Abschnitt zwischen Breslauer Platz und Deutzer Hafen mit 12.370 Nutzern. Ebenfalls gute Aussichten hat der Norden von Köln (Fordwerke bis Longerich) mit 1.200 Fahrgästen.
Problematisch stellt sich dagegegn die Situation im Süden da. Zwischen Porz und Bonner Verteiler sollen nur noch 750 Menschen die Seilbahn nutzen. Noch schlechter ist der Abschnitt zwischen Porz und Rodenkirchen.
Das Verkehrsdezernat will nun eine Machbarkeitsstudie für ein erstes Teilstück zwischen der Zoobrücke und Deutzer Hafen dem Rat der Stadt Köln vorschlagen. Die Version eines Zickzackpendels wird aber wohl nicht realisiert werden können, da ein vielfacher Sprung über den Rhein sehr teuer, technisch aufwendig und nachteilig für das Stadtbild wäre.
Vielmehr kommt hier der Vorschlag eines Kölner Seilbahn Start-up ins Spiel, das sich Urban Netways nennt und mit der FH Köln zusammenarbeitet. Die Akteure schlagen ein vernetztes Seilbahn-System vor, das über verschiedene Kreuzungsstationen miteinander verknüpft ist und hauptsächlich auf der rechten Rheinseite installiert wird. Der Clou ist, dass man trotz der vielen Stationen sein Ziel ohne Umsteigen erreichen kann. Ich habe das so verstanden: Man bucht über eine App ein Ticket mit Fahrtziel und geht zur Station. Oben fahren die Seilbahnen vorbei. Die Gondeln der Linie 1 fahren an der Verknüpfung immer geradeaus. Linie 2 biegt immer rechts ab und Linie 3 fährt immer nach links. Wenn eine davon das gewünschte Ziel ansteuert, wird sie über eine Weiche an die Haltestelle gelenkt. Im gleichen Moment erfährt man über ein Handy-Signal, dass es sich um die gewünschte Gondel handelt. Bei der weiteren Fahrt stoppt die Gondel nur an den Nebenstationen, deren Fahrgäste ein Ziel auf der selben Strecke gewählt haben. So kommt sie schneller voran. Bei einer Großveranstaltung können so auch in schneller Folge Gondeln an eine bestimmte Station gebracht werden. Alles ist sehr flexibel und wird digital gesteuert.
Beispiel: https://www.urban-netways.de/w…brunnen_Urban-Netways.mp4
Quelle1: https://www.ksta.de/koeln/rhei…koelner-seilbahn-39016840
Quelle2: https://www.urban-netways.de/