Das "Hochhaus" an der Immermannstraße hatte ich nur als Beispiel für eine gelungene Sanierung dargestellt, es handelt sich hier aber nicht um herrausragende Architektur, sondern um "saubere" aber brave Architektur der 50er / 60er. Das Problem sind eben die vielen Verschandelungen durch unsachgemäße "Modernisierungen" - Pimp my House.
Ein kleinerer "Hochpunkt" am Standort des Kaufhof (Wehrhahn) macht durchaus Sinn - dort am Ende der Schadostraße könnte ein kleineres Hochhaus in der Blickachse der Schadowstraße einen stadtebaulichen Abschluß darstellen. bei der letzten Sanierung des Gebäudes hatte man ja auch deshalb die Ecke des Baukörpers mit einem großen, mehrgeschossigen "Schaufenster" versehen. Den gleichen Efekt erhalte ich aber auch durch eine sog. "Vertikalisierung" eines bestimten Bereichs einer Fassade - die architektur hat hierfür zahlreiche Mittel.
Eine Integration von Hochhäusern im Verlauf der Schadowstraße halte ich aber für bedenklich; außer am jetzigen Kreuzungspunkt mit der Berliner Allee - dort würde ein richtiges Hochhaus (mind. 25 Etagen) Sinn machen, und es stünde in der "Hochhausachse". Wichtiger aber noch wäre auch hier die Sockelbebauung und deren Nutzungskonzept. Die Unterbrechung der nördlichen Häuser- und Ladenfront sollte im Rahmen der Arrondierung JWP / Tausendfüssler überwunden werden. Hier muß eine städtebauliche Lücke sinnfällig geschlossen werden; im Idealfall unter Einbeziehung des vorhandenen Häuserblocks zum Gründgens Platz - das würde der Schadowstraße meiner Meinung nach mehr helfen. Neben der bestehenden niveaugleichen Querung der Berliner Allee ist nämlich diese städebauliche Lücke eine große Barriere im Verlauf der Straße.
Generell aber sind Hochhäuser kein Mittel zur Lösung städtebaulicher Probleme, sie erzeugen eher selber Probleme. Es gibt ja auch gerade deshalb ein Hochhauskonzept / Standortkonzept für Düsseldorf. Hochhäuser sind nämlich alles Andere als flächensparend, man denke nur an die benötigte Verkehrsfläche - Infrastruktur im direkten Umfeld (von Energie / Umwelt mal ganz abgesehen).
Der Vergleich mit der Ginza bezog sich lediglich auf die Lichtreklame, nicht auf die verdichtete Bebauung auf Grund von hohen Bodenpreisen - verglichen mit Tokio sind in Düsseldorf sogar die Kö-Grundstücke Schnäppchen.