ThyssenKrupp-Repräsentanz am Schlossplatz [gecancelt]

  • Sehr dubios, diese Stadtplanung...
    Wird das nicht ein bischen zu nahe am Staatsratsgebäude stehen? Gibt's da nicht bestimmte Abstandsflächen, die eingehalten werden müssen? In Dresden zofft man sich um den Neumarkt dauernd damit herum. Und was ist mit Verschattung? Wird nicht gut die Hälfte der Staatsratsfassade total im Dunkeln stehen? Immerhin öffnen sich doch ganz große Fensterflächen zum Schlossplatz hin. Und kann man überhaupt einem sicherlich denkmalgeschütztem oder zumindest historisch wertvollen Bau so einfach die Hauptfront zustellen? Das wird in seiner Wirkung doch total beschnitten. Und gar nicht mal all zu weit enfernt befinden sich noch einige Brachflächen in aller bester Lage.
    Hört sich für mich wirklich nach einem stadtplanerischen Schildbürgerstreich an.

  • Kann jemand genauer sagen, um welches Grundstück es sich handelt? Die Angaben in dne verlinkten Artikel sind ja doch etwas vage, um gleich beurteilen zu können, was da wie geschildbürgert wird.

  • Schlossplatz

    Geschildbürgert wird da gar nicht, sondern die westliche Begrenzung des Schloßplatz durch ein Gebäude, ohne die ja kein Platz entsteht, ist sowohl im Planwerk Innenstadt von Hans Stimman als auch im Planwerk Innere Stadt von Regula Lüscher enthalten.


    Der Würfel wird rechts vor dem ehem. Staatsrat stehen, so daß das originale Portal IV des Schlosses (das im übrigen für das Humboldt-Forum kopiert wird) gerade noch in voller Breite sichtbar bleibt. Der kürzere, rechte Flügel des SR Richtung Schleuse verschwindet hinter dem neuen Bau.


    An dem Platz hat immer ein oder mehrere Gebäude gestanden. Erst kleinere Häuser, dann um 1900 das sog. "Rote Schloß". Städtebaulich ist das sicher ein kluger Zug, sodaß vor dem Schloß der gleichnamige Platz vor der Südfassade wieder entsteht.


    Die Frage ist nur welche Nutzung soll in den Würfel hinein (Hauptstadtrepräsentanz ist ja nicht mit viel Leben verbunden) und welche Architektur stht hier künftig zwischen AA, SR und Schloß. @ Remy: Ein Glasbau wirkt immer schwarz (wenn nicht dauerhaft innen beleuchtet). Bei Thyssen scheinen sich die internationalen Architekten die Klinke in die Hand zu geben. Unsere Senatsbaudirektorin hat schon ein paar Schweizer empfohlen. Wir werden sehen...

  • Ich habe einmal das betreffende Areal aus einem historischen Atlas (Historischer Atlas von Berlin in VI Grundrissen nach gleichem Maßstabe von 1415 bis 1800. Gezeichnet von J.M.F. Schmidt. Berlin: Simon Schropp und Kamp 1835) ausgeschnitten und markiert. Es soll den Zustand von 1688 zur Zeit des Todes des Großen Kurfüsten abbilden. Zu erkennen ist, dass das Hineinragen des neuen Gebäudes vor dem SR in die Werderstraße (ehemals An der Stechbahn) offenbar nicht von ungefähr kommt.



    (c) Wikimedia, gemeinfrei


    zum Vergleich Ausschnitt Planwerk Innere Stadt (2010):


    http://img31.imageshack.us/i/ausschnmitte2010x.jpg/

    Einmal editiert, zuletzt von Hans Dampf ()

  • Am besten kann man den künftigen Standort in den Modellen der Senatsverw. für Stadtentw. nachvollziehen:


    3D-Modell - das gelbe Gebäude südlich vom Schloss
    2D-Modell - weiter unten rot markiert und ebenfalls südlich vom Schloss

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    2 Mal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • Ein eindrücklicher Beleg, dass dieser Bau im Grunde abgerissen gehört, da er wie so vieles andere aus jenen und späteren Tagen jegliche vorhandene gewachsene Struktur zerstört. Das mag natürlich auch ein Anliegen der Verantwortlichen gewesen sein - ein Grund mehr es zu korrigieren.

  • Muss jetzt mal ganz doof fragen....
    Dürfen die das überhaupt???


    Ist ja ansich keine schlechte Idee dem Schlossplatz deine "alten Dimensionen" wiederzugeben, aber ist der Abstand zwischen dem ehem. Staatsratsgebäude und dem neuen Thyssen-Krupp-Gebäude nicht arg gering???
    Die Eigentümer bzw Mieter des SRG werden sicher nicht begeistert sein das man denen so nen Klotz vor die Nase setzt und die schmale Seite des Gebäudes dann voll im Schatten liegt.


    Hätte man am SRG nen Anbau mit den Dimensionen des T-K-Gebäudes gesetzt wäre es ja noch halbwegs verständlich, aber sowas finde ich echt nicht nachvollziehbar!

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    Naja, wenn es in die Flucht des Auswärtigen Amtes kommt, könnte der Platz zwischen dem Neubau und dem Staatsratsgebäude ja noch ein wenig größer werden. Bisher gibt es doch noch keinerlei Bilder, die zeigen könnten wie nah die Gebäude letztendlich einander gegenüberstehen werden.
    Also muss man eh erst einmal abwarten, bis die Entwürfe präsentiert werden.

  • Hier wird gerade der zukünftige Verlauf der Straße Werderscher Markt / Schlossplatz vor dem ehem. Staatsratsgebäude gebaut. Es wird wohl tatsächlich eine Verschwenkung mit markanter Kurve geben, wie sie in dem von Konstantin verlinkten Bild zu sehen ist.



    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Ich glaube kaum, dass man das Staatsratsgebäude entfernen wird, es ist doch selbst ein geschichtsträchtiges Haus. Außerdem finde ich es auch nicht wirklich hässlich, es ist eines der eleganteren Häuser seiner Zeit.

  • Deswegen wird's auch nicht entfernt.


    Ich bin über das Staatsratsgebäude allerdings nicht so erfreut. Im Sozialismus-Cluster jenseits der Stadtbahn wäre das eine andere Geschichte. Aber mitten im wiedererstehenden Preussenprunk auf der Museumsfischerinsel wird's dann doch mehr und mehr zum Fremdkörper. Ich verspreche mir viel von der Schloßreko. Die Insel hat das Potential zum Schmuckkästchen der Stadt zu werden - wenn auch die Fischerseite verramscht wird. Die Orientierung an den historischen Straßenzügen wäre daher schön gewesen, da macht das Staatsratsgebäude aber nicht mit. Viel problematischer sehe ich aber die Krupp-Repräsentanz. Wir haben wohl einen Glaskubus mit Betonzusätzen zu erwarten. Der birgt Potential, im "Ein"klang mit dem StRGebäude die noch nicht einmal vorhandene Ästhetik des Ensembles wieder zu sprengen.

  • Na wenn das mal nur ein Kubus wird. Ich fürchte die Modernistenfraktion im Preisgericht, und es sind ausschliesslich Modernisten, werden alles dafür tun ein Statement gegen Schloss, Bauakademie und eine Wiederherstellung der alten Mitte zu setzen, also das können auch Bubbles,Pillboxen,Amöben oder wilde dekostruktiviste Kompositionen auf einem rechteckigen Baufeld sein. Ich fürchte Schlimmstes.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass eine fertig gestellte Schlossfassade und das ihr gegenüber stehende Staatsratsgebäude nicht nur architektonisch sondern auch Ideologisch bzw. geschichtlich gut miteinander harmonieren. Da stehen sich der Preussenpalast mit (hoffentlich all seiner wiederhergestellten) äußerlichen Pracht dem Gebäude gegenüber, dessen Erschaffer das Stadtschloss aus Stadtbild und Geschichte tilgen wollten. Und der betrachter stellt dann fest, dass die gebäude fassadenseitig sich garnicht so unähnlich sind, was Höhe und Länge des Baukörpers angeht. Und um das sogar noch spannender zu machen, existieren dann die an alter Stelle am Schloss wiederauferstandenen Faksimiles der Schlosstorrisaliten, und ein Original am SRG.


    Also ich finde das schon ziemlich spannend. Zugegeben, es ist eine Herausforderung an die Platzgestaltung, da der doch recht groß bleibt. Aber wo in der Welt kann man sowas schon einmal bestaunen, dass sich zwei von der politischen Bedeutung her diametral gegenüberstehende Prachtbauten direkt gegenüberstehen dürfen. Und vor diesem Hintergrund finde ich das Staatsratsgebäude auch gefälliger und Ästhetischer als es der alte Palast der Republik war.


    Aber: Ich fürchte, dass der Krupp-Bau diese spannende Situation zunichte macht, wenn er schlecht gemacht wird.


    An der Stelle fände ich ein Tor- oder Tempelartiges Gebäude aus Stein gut.

  • Da der Aktienkurs von Thyssen-Krupp seit den letzten 3 Wochen um > 32 Prozent gefallen ist kann es ja auch sein, daß der Kelch an uns vorbeigeht...

  • Der Wettbewerb ist entschieden: Schweger & Partner. Visulisierungen soll es aber erst im Januar geben. Muss wohl noch überarbeitet werden...


    Presseinformation
    29. November 2011
    Schweger & Partner Architekten, Hamburg gewinnen Wettbewerb für das ThyssenKrupp Haus Berlin am Schloßplatz in Berlin-Mitte
    Der Planungswettbewerb für das ThyssenKrupp Haus Berlin ist entschieden. Seit Juni 2011 haben 30 Architekturbüros ihre Entwürfe für den Neubau zwischen Staatsratsgebäude und dem künftigem Humboldt-Forum entwickelt. In einer ganztägigen Sitzung hat das Preisgericht gestern einstimmig vier Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet. Mit dem ersten Preis wurde der Entwurf des Büros Schweger & Partner aus Hamburg ausgezeichnet. Die Projekte von drei weiteren Architekten wurden gleichrangig mit zweiten Preisen ausgezeichnet: Chaix & Morel aus Paris mit JSWD aus Köln, Grüntuch Ernst aus Berlin und Kaspar Kraemer Architekten aus Köln.
    Die Jury hat sich einstimmig für das Gewinnerprojekt entschieden, das jetzt in einer weiteren Abstimmungsrunde mit der Senatsverwaltung und dem Bezirk im Detail geprüft werden soll, um in der Realisierung die gesteckten Anforderungen zu erfüllen. Zu berücksichtigen sind unter anderem der komplizierte Baugrund, in dem nicht nur die Gründung besonders aufwändig ist, sondern auch die erforderlichen archäologischen Untersuchungen.
    Den Vorsitz der Jury hatte Prof. Ulrike Lauber, München/Berlin. Weitere Mitglieder der Jury waren die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, der bisherige Bezirksstadtrat Ephraim Gothe, die Mitglieder des Vorstands der ThyssenKrupp AG, Dr. Jürgen Claassen und Ralph Labonte, der Geschäftsführer der ThyssenKrupp Real Estate Dr. Martin Grimm sowie die renommierten Architekten Mels Crouwel, Amsterdam, Jakob Dunkl, Wien, Prof. Dietrich Fink, München, Prof. Manuel Scholl, Zürich und Prof. Marina Stankovic, Berlin.
    Als Eigentümer des Grundstücks hat ThyssenKrupp diesen zweiphasigen Wettbewerb, in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem Bezirksamt Berlin-Mitte, weltweit ausgelobt. An dem offenen Bewerbungsverfahren haben sich 258 Architekten beteiligt, aus denen 30 zur Bearbeitung der Aufgabe ausgewählt wurden. Darunter waren sowohl renommierte Büros aus dem In- und Ausland, aber auch einige junge Büros, denen hier die Chance gegeben wurde, sich in diesem Teilnehmerfeld zu messen. Die Entwürfe der ersten Phase wurden im August 2011 von der Jury bewertet; sieben wurden zur Weiterbearbeitung in der zweiten Phase ausgewählt. Die Jury zeigte sich von allen eingereichten Entwürfe beeindruckt, die, gerade auch vor dem Hintergrund der kurzen Bearbeitungszeit, von beachtlicher Qualität und Ideenvielfalt sind. So stellte jeder einzelne Entwurf einen wichtigen Beitrag für den Entscheidungsprozess dar.
    Adresse: ThyssenKrupp AG, Corporate Communications, ThyssenKrupp Allee 1, 45143 Essen
    Telefon: 0201 844-536043 Telefax: 0201 844-536041 E-Mail: press@thyssenkrupp.com Internet: http://www.thyssenkrupp.com
    Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats: Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, Prof. Dr. Günter Vogelsang Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Gerhard Cromme
    Vorstand: Dr. Heinrich Hiesinger, Vorsitzender; Dr. Olaf Berlien, Dr. Jürgen Claassen, Edwin Eichler, Guido Kerkhoff, Ralph Labonte
    Sitz der Gesellschaft: Duisburg und Essen Registergerichte: Duisburg HR B 9092, Essen HR B 15364
    Adresse: ThyssenKrupp AG, Corporate Communications, ThyssenKrupp Allee 1, 45143 Essen
    Telefon: 02o1 844-536043 Telefax: 0201 844-536041 E-Mail: press@thyssenkrupp.com Internet: http://www.thyssenkrupp.com
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    Sitz der Gesellschaft: Duisburg und Essen Registergerichte: Duisburg HR B 9092, Essen HR B 15364
    Seite: 2
    Datum: 29. November 2011
    Presseinformation
    Die Entscheidung wurde unter Einbeziehung der Fachbehörden und nach intensiver Abwägung und Diskussion in den Sitzungen der Jury in beiden Phasen des Wettbewerbs getroffen, der einen direkten Dialog mit den Finalisten beinhaltet hat. Der prämierte Entwurf ist als die richtige städtebauliche und architektonische Lösung für die vielfältigen Anforderungen des Ortes ausgewählt worden. Er ist gekennzeichnet durch den erforderlichen Respekt gegenüber den denkmalgeschützten und anderen bedeutenden Bauwerken der Nachbarschaft, insbesondere dem ehemaligen Staatsratsgebäude, dem künftigen Humboldt-Forum, der Museumsinsel und dem Außenministerium. Zugleich wird ein eigenständiger Auftritt für das neue Haus am Schloßplatz formuliert, das symbolisch und als Bauwerk für Innovation und Ingenieurskunst stehen wird.
    Alle eingereichten Arbeiten der ersten Phase und zweiten Phase werden Anfang 2012 in einer Ausstellung in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert.
    Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.thyssenkrupp-berlin.de
    Ansprechpartner:
    Alexander Wilke
    Corporate Communications
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