Heiliger Strohsack, man kann nur beten, dass dieses Ungetüm irgendwie verhindert wird.
Gibt es denn da keine Gestaltungsvorschriften die über quadratisch praktisch gut hinausgehen? Ich mein man rekonstruiert äußerlich das Schloss als bedeutenden historischen Bezugspunkt Berlins und setzt dem dann so einen Glaskörper vor die Nase? Wo bleibt da der Zusammenhang oder auch nur ein gestalterisches Konzept?
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ThyssenKrupp-Repräsentanz am Schlossplatz [gecancelt]
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Ok... dann fangen wir schon mal an zu beten, dass dieser groteske Unfug an uns vorüber geht. Berlin braucht ganz sicher kein Corporate Branding an dieser Stelle.
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Keine Sorge wir interessierte Laien können uns zurücklehnen denn die Fachjury meint unter anderem:"...eine gelungene Lösung für das Nebeneinander mit dem Staatsratsgebäude..."
*lol*
http://www.schweger-architects…-thyssenkrupp-haus-berlin
Berlin braucht ganz sicher kein Corporate Branding an dieser Stelle.
Und was ist dann das Weltkulturerbe Siemensstadt? Ästhetik der Anzahl...
Ok ist ein bisschen weit hergeholt, aber Corporate Branding hin oder her. Entscheidend ist neben der Architektur in ganz besonderem Maße der städtebauliche Kontext.... -
Ich glaube ja schon lange, dass es da irgendwo einen Phrasengenerator für Architekturjuroren gibt... die haben nur noch nicht gemerkt, dass er von der Titanic-Redaktion stammt.
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Eigentlich ist das ja zum Totlachen. Der Entwurf ist doch an Banalität kaum zu überbieten. Ein aufgeschnittener Kubus... toll. Interessant finde ich vor allem die in den anderen Beiträgen dargestellten Visualisierungen und dieses Modell. Wie kann sich denn eine Jury auf Grundlage solcher Entwürfe ein Urteil bilden. Das Modell sieht aus wie ein Swarovski-Dingsbums für die Vitrine und die Visualisierungen sind so miserabel, dass man annehmen könnte, hier hätte jemand mal schnell versucht mit dem Bleistift ein Parkhaus zu zeichnen.
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Es scheint Hoffnung zu geben...
Laut Berliner Zeitung steht noch nicht fest ob der Entwurf tatsächlich so realisiert wird. Thyssen Krupp sieht hier eine Bürgerbeteiligung vor.
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Thyssen Krupp hat das Areal für 3766 € vom Land erworben (wie im Artikel zu lesen ist)? XD
Gut, ich hoffe auch es wird letztendlich verhindert. An der Stelle braucht es keinen Bau mehr.
Staatsratsgebäude, Außenministerium und die zukünftige Bauakademie formen dort eine Platzkante. Darüber hinaus würden das Staatsratsgebäude sowie das zukünftige Humboldtforum in ihrer Erscheinung empfindlich beeinträchtigt werden. -
Gut, ich hoffe auch es wird letztendlich verhindert. An der Stelle braucht es keinen Bau mehr.
Staatsratsgebäude, Außenministerium und die zukünftige Bauakademie formen dort eine Platzkante.Ich geh mit dass hier eines der wenigen wirklich ansprechenden DDR-Bauten in optische Mitleidenschaft gezogen wird. Aber eine "Platzkante" die auf der anderen Seite eines Kanals steht ist für mich keine echte Platzkante bzw. ist für mich nicht wirklich als eine ersichtlich. Aber gut das ist Meckern auf hohem Niveau.
Mit so einem ähnlichen Ansatz, wie von Gruentuch und Ernst, diese etwas unharmonische, unbefriedigende Situation durch einen leichten Bogen an der Straßenseite etwas zu entschärfen und gefälliger zu machen, könnte ich schon eher leben.
Wenn schon das Staatsratsgebäude verdeckt wird, sollte sich das Thyssen Krupp - Haus wenigstens woanders ein bisschen nützlich machen... -
Thyssen-Krupp am Schlossplatz
Ich finde den Bau gar nicht schlecht und könnte mir vorstellen, dass das - zugegeben sehr heterogene - Ensemble dort am Ende trotzdem gut funktioniert.
Die Bauflächenaufteilung am Schlossplatz und auf der anderen Seite des Kupfergrabens würdigt den historischen Stadtgrundriss. An der gegenwärtigen Stelle sollte m.E. ein Baukörper enstehen um die Platzproportionen zu verbessern. Da der Staatsrat, der ja nunmal erhalten werden soll (was städtebaulich von Nachteil aber baugeschichtlich richtig ist), zuweit vom Platz abrückt, muss an genau diese Stelle ein Bau in dieser Kubatur entstehen. Das Schloss und Bauakademie zumindest äußerlich rekonstruiert werden befürworte ich wehement. Nun sollte es doch möglich sein in der Mitte Berlins, wo eh in nächster Umgebung verschiedene Gebäudetypen stehen, auch einen modernen Bau zu errichten. Ich denke die klaren Materialien und die reduzierte Form sind angemessen.
Ich fände es traurig, wenn man an dieser Stelle über viele weitere Jahre nicht zu einem Abschluss käme und Brachflächen und wüste Gestaltungslosigkeit in Teilen weiter fortbestünden. Und dass kann durchaus noch passieren, wenn man sieht, wie zurückhaltend sich der TK-Sprecher äußert.
Mein Apell an die Mitglieder des Forums wäre sich hier mit krassen Abwertungen bei Gebäuden hoher Qualität, die sich ja auch im Preis ausdrückt, etwas zurückzuhalten, sonst ensteht häufig eine sehr subjektive Schlammschlacht.
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Ich find den Entwurf an und für sich ja auch ziemlich gut.
Nur finde ich die Befürchtungen berechtigt, dass hier das schöne Staatsratsgebäude in seiner Wirkung geschmälert wird. Ebenso das Stadtschloss. Es mag zwar ein absolut spannenden Stadtraum mit interessanten Brüchen ergeben aber in einer Schlossumgebung, find ich, ist es schon gut wenn die Umgebung eine gewisse Ruhe, Zurückhaltung und Kontinuität ausstrahlt, damit der Fokus auf dem Schloss liegt.Hm ich lass mich immer so leicht von kritischen Kommentaren beeinflussen...
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Also hohe Qualität drückt sich sicher nicht durch irgendwelche Preise aus... allerdings scheinen mir hier bereits die Rahmenbedingungen des Bauherrn recht rigide gewesen zu sein. Alle bislang veröffentlichten Entwürfe bestehen aus einem nahezu völlig gleichartig geformten Würfel. Ob der nun verglast, unterbrochen oder sonstwie strukturiert wird, ist da kaum noch relevant. Das Problem ist das fragwürdige Grundkonzept.
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Also hohe Qualität drückt sich sicher nicht durch irgendwelche Preise aus... allerdings scheinen mir hier bereits die Rahmenbedingungen des Bauherrn recht rigide gewesen zu sein. Alle bislang veröffentlichten Entwürfe bestehen aus einem nahezu völlig gleichartig geformten Würfel.
Wenn es aber anders sein sollte, wäre die Gefahr aber sehr groß, dass sich das TK-Haus dort städtebaulich egozentrisch hervordrängt.
Das Schloss ist von seiner Grundkubatur schließlich auch nicht so wahnsinnig aufregend --> es ist einfach nur ein Block. Das Stadtschloss könnte in dieser Hinsicht durchaus in den Schatten gestellt werden wenn auf dem TK-Grundstück ein Baukörper realisiert wird der deutlich komplexer ist.
Würde so wohl auch bedeuten: ein "Aufmerksamkeitspunkt" weniger für das Schloss..Aber vllt. sollten wir uns auch mal mehr von Ängsten lösen. Wie sehr wird hier immer wieder (zu Recht) gejammert wenn ein Loch-Raster-Bunker nach dem anderen gebaut wird. Und jetzt wo es endlich mal mutiger zur Sache geht, sollte man vllt. auch mal zur Abwechslung ein Risiko wagen. Geht ja sonst schließlich ziemlich langweilig zur Sache.
Ich denke, dass man schon anhand von Diskussionen erkennen kann, ob es um gute, kontroverse Architektur geht. Ich hab auch hier ein gutes Bauchgefühl... -
Ich hätte mir kaum vorstellen können, einmal einen Glaskubus verteidigen zu können, aber städtebaulich ist das Gebäude eine richtige Entscheidung. Nur so wird aus dem Platz ein Platz, das AA fasst da gar nichts - dazu ist es zuweit entfernt.
So wird dichte Innenstadt wieder gewonnen und das ist gut so. Wir müssen uns nur an die Höhen gewöhnen, über 26 Meter der Schweger und das Schloß über 30 Meter.
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Nun sollte es doch möglich sein in der Mitte Berlins, wo eh in nächster Umgebung verschiedene Gebäudetypen stehen, auch einen modernen Bau zu errichten.
Zum Glück besteht die Berliner Mitte nicht nur aus der Schlossinsel. Die Mitte an sich ist voll von modernen Bauten, gezwungenermaßen möchte man ja fast sagen. Aber es läuft doch dem Gedanken zu wieder dem man mit der Schlossrekonstruktion verfolgt. Ob bewusst oder unbewusst. Es entstehen historische Blickrichtungen und Bezugspunkte wieder. Da hat ein Bau mit dieser Formensprache nichts verloren. Er würde sich gerade durch seine radikale Modernität die "zeitlos" wirken soll aufdrängen und das an einer Stelle an der nun eindeutig das Schloss der Primus ist.
Ich denke die klaren Materialien und die reduzierte Form sind angemessen.Warum denkst du das? Wo wären sie denn nicht angemessen?
Mein Apell an die Mitglieder des Forums wäre sich hier mit krassen Abwertungen bei Gebäuden hoher Qualität, die sich ja auch im Preis ausdrückt, etwas zurückzuhalten, sonst ensteht häufig eine sehr subjektive Schlammschlacht.Nun ist hohe Qualität ja subjektiv. Und wenn gezeigter Entwurf hohe Qualität bedeutet müsste man jegliche Feullitonisten die eine zunehmende Gesichtslosig- und Austauschbarkeit moderne Bauten feststellen Lügen strafen. Der wahrscheinlich einzige Bau aus (überwiegend) Glas der mich persönlich überzeugt ist das neue Agusteum samt Paulinerkirche in Leipzig. Glas ist im Grunde nicht abweisend als Material aber die absolute Armut an Formensprachen degradiert es heutzutage dazu.
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^^re:Platzeinfassung... genau das sehe ich durch diesen 'Bau' an dieser Stelle überhaupt nicht gegeben. Er wirkt als Fremdkörper - mehr Skulptur oder Kunstobjekt, als erkennbare Randbebauung. Im Grunde nichts anderes als die Humboltbox, und die hat nur temporären Charakter.
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^^re:Platzeinfassung...
Ich würde wie bereits gesagt, auch nicht von einer Platzfassung sprechen, sondern wenn dann vielmehr von einer Eingangsfassung für das Portal des Staatsratsgebäude.
Aber eine interessante Frage, die ich mir nun stelle, ist, was ist die Alternative zur Bebauung? Ein Platz? Aber wie soll der gestaltet sein?
Man kann den Bereich nicht einfach nur mit Kopfsteinpflaster zupflastern und das wars. Das passt nicht zu der nun gelegten Straßenführung, hier erwartet man einfach etwas! Und dann noch die seltsame Konkurrenz-Situation mit dem Schloßplatz daneben...
Ich finde, dass das kein guter Ausgangspunkt bzw. keine gute Basis ist für eine veränderungsskeptische Einstellung. -
Dadurch dass das Staatsratsgebäude quer auf den Parzellen der Vorkriegsbebauung und über die Brüderstraße hinweg errichtet wurde, ist eine entsprechende Wiederherstellung des Schlossplatzes ohnehin nicht möglich. So riesig ist diese Freifläche aber auch garnicht. Man könnte dort durchaus auch irgendeine größere klassische Skulptur hinstellen, oder meinetwegen auch ein weiteres Wasserspiel. Natürlich wäre mir ein gefälligeres, dem Umfeld angepasstes Gebäude immer noch lieber.
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Gefällt mir,gerade auch der Kontrast zur Umgebungsarchitektur bzw.zu dem was noch gebaut werden soll.Von mir aus hätte diese Stelle unbebaut bleiben können aber wenn schon,dann moderne Formensprache,was hier ja auch angedacht ist.
Der Vorwurf,dass nicht hinterleuchtete Glasfassaden am Tag generell dunkel und trist wirken,stimmt so auch nicht.Und man kann auch davon ausgehen,dass dort,zumindestens an Arbeitstagen,Licht brennt. -
Nun ist hohe Qualität ja subjektiv. Und wenn gezeigter Entwurf hohe Qualität bedeutet müsste man jegliche Feullitonisten die eine zunehmende Gesichtslosig- und Austauschbarkeit moderne Bauten feststellen Lügen strafen. Der wahrscheinlich einzige Bau aus (überwiegend) Glas der mich persönlich überzeugt ist das neue Agusteum samt Paulinerkirche in Leipzig. Glas ist im Grunde nicht abweisend als Material aber die absolute Armut an Formensprachen degradiert es heutzutage dazu.
Alles ist subjektiv, das ist der Sinn von Diskussion und mich stört offen gesagt an diesem Forum dass man stellenweise den Eindruck hat dass am besten nur Pressemeldungen inhaltlich zusammengefasst werden sollten, höchstens noch Fotos gepostet werden sollten, aber alles andere ist sofort "off-topic" und "subjektiv". Das sind Totschlagargumente, a lá "Das muss jeder selbst entscheiden" oder "Das liegt im Auge des Betrachters". Und wenn schon, mich interessiert eure ganz ganz subjektive Meinung. Architektur ist zum Anschauen da, zum Gefällig sein, ansonsten bräuchte man auch keine Architekten sondern nur noch Bauingenieure.
Dass die Reaktion gegenüber zeitgenössischer Architektur schon reflexhaft ablehnend geworden ist, überall in Europa, und sich die Mehrheit umso stärker historischer Architektur zuwendet je mehr sich Architekten in ihre eigene Lyrik hineinsteigern ("Das bewusste Setzen von Kontrasten zwischen Alt und Neu" hört man als Losung ja inzwischen beim Bau jeder Tiefgarage). Ich glaube dabei gar nicht mal dass die meisten Menschen nostalgisch sind oder speziell den Historismus besonders mögen - aber die moderne Architektur bietet ihnen keine ansprechenden Alternativen also nehmen sie das beste was sie kennen. Dass es überhaupt eine Rekonstruktion des Stadtschlosses gibt, dass es hier einen städtebaulichen Solitär braucht ist unbestritten und der Palast der Republik war es sicher nicht, sehe ich als Armutszeugnis der zeitgenössischen Architektur. Die Menschen trauen der aktuellen Architektur schlicht keine befriedigende, angemessene und ansprechende Gestaltung dieses Raumes im Zentrum von Berlin zu und werden zu "Zweck-Konservativen" in ihrem Architekturgeschmack.
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@ Entwurfsprämierung: Die Entwürfe der Plätze 2 und 3 finde ich wesentlich passender, insbesondere den 3. Platz von Kaspar Kraemer. Der 1. Platz wirkt irgendwie ziemlich brutal auf mich, während die anderen beiden Entwürfe dezenter sind. Natürlich sind es alles moderne Glasbauten, aber ein fundamentaler Unterschied in der Wirkung ist durchaus auszumachen.
@ Baumeista: Der Palast der Republik war an sich kein häßliches Gebäude, für mich eigentlich der Höhepunkt der DDR-Moderne. Er hätte nur zuletzt etwas sorgfältiger gepflegt werden müssen, vor allem die Außenfassade. Hätte man die orangen Sonnenschutzscheiben der Fassade durch transparentere Fenster ersetzt und die Fassade mit einem weißen Putz versehen wäre das Gebäude sehr ansehnlich geworden. Nur, der Standort war falsch gewählt und seine Funktion als städtebaulicher Mittelpunkt der Hauptstadt hat er zu keiner Zeit erfüllen können.