Ich glaube, diese kleine Baustelle wird durch den prominenten Standort und durch geweckte Leidenschaften relevant. Errichtet wird nicht bloß eine Terrasse, sondern ein Wintergarten - mein heutiges Foto:
Ich könnte noch schlucken, würde eine Stahl-Glas-Konstruktion im Stil der Bauzeit des Hotels entstehen - was ich da sehe, könnte auch Herr Jedermann neben seinem Reihenhaus hinstellen. Bei der Höhe der Wände (im Inneren reichen sie wohl weit über die Bodenfläche?) spielt schon fast keine Rolle, wie sie belegt werden - dezent kann das Ergebnis unmöglich wirken. Auf Gestaltung im Stil der Rest-Fassade (bis auf das ebenso verhunzte obere Geschoss) kann man kaum hoffen, wenn diese bei Stahl+Glas uns nicht gegönnt wurde.
Nun ja, wenn man es nicht anders bzw. besser wissen würde, wenn es Material und Planung nicht anders hergeben würden. Nicht mal die Farbe von Fenster und Wintergarten stimmen überein, m.E. unerlässlich, um wenigstens eine optische Verbindung zu schaffen. Es gibt doch schließlich genug prominente Beispiele vom Altbausanierung und Erweiterung, bei denen so etwas geschmackvoll geglückt ist. Mit ein paar Fachleuten und ein wenig mehr Geld in der Hand ...
Schlimmer ist: Man möchte gerne Premium sein (auch wohl der Grund für dieses unwürdige Taktieren, bis man doch noch "Königsallee" auf dem Adressschildchen hatte), dabei sollte man sich selbstbewusst als Traditionshaus mit Geschichte verstehen, Corneliusplatz ist doch gar nicht soo schlimm - das kann man doch als Grande Dame mit Stolz auf seine jahrelange Tradition verweisen. Und: Kö ist ja gar nicht soo Premium, selbst H&M kann Kö!
Lage und Tradition sollten es dem Hause Wert sein, ein vernünftiges Dachgeschoss (notfalls statt des Originals ein in der Form annäherndes wie etwa beim Görres-Gymnasium) und ein dem eigenen Baustil verpflichteter Wintergarten müssten schon sein. So hat es bei aller Renovierung immer noch den Charme einer schlecht gelifteten Dame.
...
Obwohl, so weit weg ist das von der Kö auch wieder nicht ...
Ein bewusst modern gestalteter, leichter Glasanbau, als Kontrast zum bestehenden Altbau, hätte sicherlich auch gut wirken können, als dieser Standard-Wintergarten in XXL Format - dieses Format fehlt allem Anschein nach der Hotelführung.
Schade!
Hinter den Planen sieht man wenig, trotzdem bin ich heute meiner Dokumentationspflicht nachgekommen - der Neubau erreichte inzwischen die Höhe seiner Nachbarn:
Unter #76-#80 wurde über diese Investition unweit der südlichen Berliner Allee diskutiert - wie auch ob ein Bürohochhaus dort besser wäre. (In manch einer Metropole, in der Wohnungen knapp und begehrt sind, würde man einen Wohnturm über dem Hotel bauen.) Das Gebäude wird derzeit entkernt, was ich heute fotografiert habe - absichtlich mit benachbarten Hochhäusern links im Bild:
Wenn ich den Strang rückverfolge handelt es sich um das Objekt Adersstr. 30 (ex Werbeagentur GREY). Eigentlich ein guter Hotel-Standort. Es verwundert, dass seit Ankündigung in 2/2011 erst jetzt die Entkernung beginnt und in der Hotelbranche sich bisher kein Investor resp. Betreiber geoutet hat.
Damit der Anbau bloß sofort als Fremdkörper erkennbar wird, wird er jetzt auch noch mit einer ganz anderen Steinsorte als der Fassadenrest belegt - auf meinem heutigen Foto zu gut sichtbar. Selbst der berüchtigte Dachaufbau wurde zumindest mit Stein der gleichen Farbe wie die alte Fassade belegt:
Dilletantismus oder Sparzwang der übelsten Sorte?!
Holiday Inn Express am Wehrhahn
Auf der Expo Real in München wurde das Hotelprojekt nun mit einer Visualisierung und einem Infoflyer vorgestellt.
^ Warum kann die Verputzung oberhalb des EG nicht irgend eine Farbe bekommen?
Heute habe ich zwei Fotos von Motel One gemacht - offenbar wurde die endgültige Höhe erreicht. Die Fassade wird derzeit mit Wärmedämmung belegt (etwas davon sieht man auf dem zweiten Foto links):
Falls jemand die Fassaden vergleichen möchte - in Köln am Waidmarkt wurde eine andere Filiale errichtet.
Tröstende Nachrichten - auf die kleine Baustelle wurden stilvolle Geländer in passender Steinfarbe angeliefert, die gerade montiert werden. Heute habe ich ein Foto gemacht - irgendwann mache ich noch ein Foto des fertigen Anbaus im besseren Tageslicht:
Interessant, was die Industrie heute alles liefern kann. Solche prefabrizierte Steindekor-Elemente würde ich gerne auf einigen weiteren Fassaden sehen.
Lustig, ich war gestern ebenfalls dort vor Ort und auch ich habe etwas Erleichterung beim Anblick der angelieferten Säulchen empfunden.
Hier eine etwas größere Ansicht bei etwas Sonnenschein, man sieht, man hat sich an bestehendem (Balkonbrüstung) orientiert:
Foto: Altstadtjong, hosted über Abload.de
Am 18.07.2012 wurde bereits der Auftrag für den Neubau des HolidayInn am Werhahn an das Bauunternehmen Gustav Epple vergeben.
Baubeginn ist Anfang Juli 2013, Ende wohl November 2014. Auftragsvolumen liegt bei nur 7 Mio€. Eine Visualisierung ist ebenfalls der Pressemitteilung zu entnehmen.
Obwohl die Fassade denkbar billig entworfen wurde, wurde Geld für eine neue Schutzhülle ausgegeben, die ich heute fotografiert habe - die alte sieht man unter #152:
In Köln gönnte man der neuen Motel-One-Filiale bunte Beleuchtung, für die es im DAF-Thread lobende Stimmen gab - mir gefällt's auch. Ich bin gespannt, ob die Düsseldorfer Filiale ähnliche Beleuchtung bekommt.
Heute habe ich ebenfalls ein Foto mit mehr Licht gemacht:
Es wäre schön, würde man innerhalb der Gartenlaube die alte Hotelfassade erhalten. Wenn man aufmerksam hinschaut, sieht man relativ weit rechts (drittes Fenster) sowas wie einen weißen verputzten Stalaktit unter der Decke - so wird noch etwas von der historischen Fassade verunstaltet.
Die zwei Steinsorten beißen sich mächtig - der untere Teil wird vielleicht noch verdeckt, durch Gebüsch zum Beispiel?
^ Nicht nur die Steinsorten. Insbesondere die grauen Rahmen passen so gar nicht zu den übrigen weißen Fensterrahmen und Geländern.
Gestalt:
Würdest du passend zu den weißen Rahmen lieber einen weißen Plastikwintergarten sehen? Der würde die Fassade wirklich verunstalten, weil er dermaßen rausstechen würde, dass er komplatt als Fremdkörper wargenommen würde, da nimmt sich der graue Vorbau schon angenehm zurück.
Und dass er so schlicht und modern gehalten ist finde ich eigentlich einen neten Kontrast zu dem alten Gemäuer, alles um so viele Male besser als die alte Terrasse mit ihren häßlichen ich meine orangen Markisen.
Dmm.travel berichtete heute, dass im Frühjahr 2013 im umgebauten (am 17. Dezember geschlossenen) ehemaligen Hotel Lindner das Boutique-Hotel Indigo mit 126 gestylten Zimmern eröffnen soll. Man hofft auf Synergien mit der benachbarten Modemeile. Die Pressemeldung verspricht "knallige Trendfarben und fashionbezogene Speisen" im hoteleigenen Restaurant.
