Breslauer Platz

  • Ich finde das Gebäude sehr unruhig - die Fassade ist ja schon stark gegliedert. Eine einheitliche Traufe hätte mehr ruhe hineingebracht. Das Luftgeschoss mit dem integrierten Dachgarten Ecke Altenberger Straße und das zusätzliche Staffelgeschoss in der Gebäudemitte gefallen mir nicht.


    Aber kein Vergleich zur Situation früher.

  • Gerade erst ist das neue Jahr angebrochen und schon gibt es den ersten Schock.
    Die geplante Erweiterung des Hauptbahnhofs ist architektonisch und städtebaulich absolut indiskutabel.
    Der sowieso schon geschundene Platz wird vollkommen verstümmelt und zu einen jämmerlichen Eingangsbereich degradiert.
    Die neuen Gleise werden auch keine ansprechenden Glasdächer erhalten, sondern lediglich die berüchtigten Billigdächer, die man von Vorort-Bahnsteigen kennt.
    Am schlimmsten soll aber die Sockelzone unter den neuen Gleisen werden:
    Dort entsteht über viele hundert Meter ein düsterer Angstraum, als hätte man aus den architektonischen Fehlern der siebziger Jahre nie etwas gelernt.
    Die Kriminellen werden jubeln über soviele neue dunkle Ecken, wo sie ungestört Drogen verkaufen und Leute überfallen können.
    Wie es dort riechen wird, kann sich wohl auch jeder vorstellen
    Während in München und Stuttgart Milliarden über Milliarden für Weltklasse Bahnhöfe ausgegeben werden, baut die Deutsche Bahn in Köln rein funktional, ohne auch nur den Mindestanspruch an guter Architektur einzuhalten.
    Das dürfte wohl daran liegen, dass die Verkehrsminister schon seit vielen Jahren aus Bayern kommen und den größten Teil der Subventionen für den Süden reservieren (ausgenommen Berlin).
    Und es dürfte daran liegen, dass sich weder die Stadt noch das Land dagegen wehren. :Nieder:


    Visualisierungen:
    https://www.deutschebahn.com/p…Bahn-Stammstrecke-2730264
    (nach unten scrollen und anklicken)


    ...dabei gab es früher durchaus anspruchsvolle Pläne den Hauptbahnhof zu vergrößern:
    http://www.vonlom.de/images/42…er_Platz_Koeln_1_0700.jpg

    6 Mal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ja es ist wirklich frustrierend, dass man den Eindruck hat eine Chance nach der anderen wird vertan... dabei ist der ÖPNV so wichtig und die Stadt städtebaulich (vor allem im Vergleich zu anderen Städten) nicht besonders aufgestellt.


    Ist die kommalpolitik denn hier wirklich so machtlos? Ich weiß es wirklich nicht, würde mich aber mal interessieren welche Einflussmöglichkeiten hier existieren wenn man wollte

  • ^
    Eine kleine Hoffnung gibt es noch: Die gezeigten Visus stammen von Anfang 2018; da war das Projekt noch in der Vorplanung.
    Es ist also gut möglich, dass sich an der Gestaltung noch etwas getan hat.
    Sorgen macht mir aber, dass in der Öffentlichkeit so gut wie nichts über die Gestaltung der Bahnsteige und des Eingangs berichtet wird.
    Keine Diskussion, kaum Informationen, kaum Visualisierungen.
    Dabei handelt es sich doch um ein wichtiges Eingangstor zur Stadt und ist bedeutend für das Prestige von Köln.
    Mittlerweile sollten die Vorplanungen abgeschlossen sein und die Gestaltung feststehen, aber man hört immer noch nichts - vielleicht nicht ohne Grund.
    Ich hoffe jedenfalls, dass der Breslauer Platz nicht ein ähnliches "Ambiente" wie die Nordseite des Deutzer Bahnhofs erhält:


    http://www.cmbln.de/Bahn/nrw/nrw-174.JPG

  • Was will man von der Deutschen Bahn erwarten. Wir haben es doch in den letzten Jahren schon am Deutzer Bahnhof erlebt, dass die Bahn kaum investitionsbereit, oder zumindest nur für das Nötigste ist.


    In anderen Städten steht es um die Sanierung und Gestaltung der Hauptbahnhöfe es doch nicht anders, vgl. Essen oder Dortmund.


    Mit dem Stuttgart21-Debakel und den aktuellen Schwierigkeiten im Betrieb wissen wir doch, dass die Bahn keinerlei Mittel für hochwertige städtebauliche und architektonische Lösungen über hat oder bereit ist auszugeben.

  • Es ist einfach nur frustrierend, was für ein Patchwork die Bahn betreibt. Ich finde es ja schon jetzt absurd, dass die S-Bahnsteige nicht den Bodenbelag der restlichen Bahnsteige haben und das Glasdach nur punktuell über die S-Bahn greift.
    Das wäre jetzt die Chance, alles zu vereinheitlichen. Aber die Bahn hat einfach null Ambitionen/Baukultur (ähnliche Fälle gibts ja viele: Deutz, der neue Bahnhof Altona am Diebsteich etc.).
    Ich verstehe aber auch nicht, dass Städten solche Themen nicht wichtiger sind und sie nicht mehr Druck ausüben bzw. repräsentativere Lösungen einfach selber bezahlen. Ein Bahnhof ist DAS Entrée der Stadt schlechthin... :nono:


    Vllt sollte man einfach mal versuchen Bürger zu mobilisieren - zur Abwechslung mal FÜR etwas anstatt immer nur dagegen. :D

  • Wie das DEAL-Magazine berichtet, wird die RWZ neuer Ankermieter auf 6.200m² im Quartier Reiterstaffel. Das dadurch freiwerden Gebäude am Breslauer Platz bzw. der Alteberger Straße 1A wurde, wie ebenfalls das DEAL-Magazine berichtet, durch PANDION gekauft und soll mit einem Neubau im Umfang von 11.000m² BGF bis 2028 ersetzt werden.

    Hoffen wir also auf einen guten Entwurf und auch einen Impuls für die Ostseite des Breslauer Platzes...

  • ^

    Info aus dem Kölner-Stadt-Anzeiger: Der städtische Denkmalschutz sieht keinen Grund den Bunker von 1942 unter Schutz zu stellen; somit kann die Pandion AG ihre Pläne umsetzen, das Gebäude bis 2025 abzureißen und bis 2028 durch einen Büroneubau zu ersetzen. Ein Architekturwettbewerb soll für eine hohe Qualität sorgen.

  • Und jetzt gibt es auch ein erstes Bild des Siegerentwurfes beim DEAL - Magazine. ASTOC hat den Wettbewerb aus insgesamt 9 Büros gewonnen. Der Neubau soll 11.000m² aufweisen. Der Zeitrahmen aus dem vorgenannten Post von tieko hat sich nicht geändert.

  • In diesem Artikel ist zwar dieselbe Visualisierung - aber deutlich größer.


    https://www.report-k.de/look-v…auptbahnhof-praesentiert/


    Täuscht die Visualisierung bzgl. der Höhe? Ich habe den Eindruck, dass der Neubau von Astoc höher ist, als der benachbarte 29,5 Meter hohe "Skygarden" ders "Coeur Cologne". Bei dessen Bau gab es ja bereits Einwände, dass dieser das Höhenkonzept "reiße" - wurde letztlich aber genehmnigt, da dieser die Höhe des benachbarten Raiffeisen-Gebäudes aufnehme. Würde mich wundern, wenn man jetzt beim Neubau an Stelle des Rauffeisen-Gebäudes über die 29,5 Meter gehen würde.

  • Ich denke dein Eindruck täuscht. Beide Gebäude haben 8 Geschosse. Der HRS Neubau springt jedoch ein Stück zurück.

    Einmal editiert, zuletzt von Colonia ()

  • Ich befürchte nur, dass sich der Neubau in der derzeitigen Situation der Bauwirtschaft in absehbarer Zeit wohl kaum realisieren lässt. Schon allein die vollständige Abriss des Hochbunkers wird ein Vermögen kosten, selbst für einen Entwickler wie Pandion sehr riskant!


    Zum Entwurf: ja, optisch aktueller als die bronzierte Glasfassade von 1986 - tut nicht weh, wird auch wieder nur eine Alufassade sein, kein Stein.

  • Jetzt wird es konkreter mit dem Ausbau des Hauptbahnhofs am Breslauer Platz.

    Die Rundschau berichtet, dass die Bahn alle notwendigen Unterlagen (23 Ordner mit 5000 Seiten) beim Eisenbahnbundesamt eingereicht hat.


    Damit beginnt das Planfeststellungsverfahren.


    Durch den Ausbau wird der Bahnhof nach Norden erweitert und der Breslauer Platz verkleinert. Es entstehen zwei zusätzliche S-Bahngleise, die eine umfassende Erweiterung des S-Bahn-Netzes der Stadt ermöglichen. Gleichzeitig erhält der Bahnhof ein attraktives Entre' am Breslauer Platz.


    Visu: https://images.live.dumontnext…762c1d3e906d649b6a07fa440

  • Ich kann mit der visualisierten Gestaltung der Nordseite/"Hinterseite" des Hauptbahnhofs (Post 335) durchaus leben: Wirkt auf mich "entspannt", nicht effektheischend, durch die doppelstöckigen Fensterfronten durchaus großzügig, modern und großstädtisch und durch die Bepflanzung auch noch etwas "urban" und schick. Für mich passt das auch zu der vorhandenen, umgebenden Randbebauung.


    Ob man auf dem Platz aber tatsächlich "Platz nehmen" will, etwa, um gemütlich einen Kaffee zu trinken, mag ich mir wegen des besonderen Publikums aber gleichwohl auch nach dem Umbau nicht recht vorzustellen. Und ob die DB es tatsächlich hinbekommt die Pflanzen zu pflegen...