Bahnhofsviertel auf Metaebene

  • Bahnhofsviertel auf Metaebene

    Diese Diskussion entstand im Thread zum Frankfurter Bahnhofsviertel, einem Stadtteil mit besonders hohem Anteil an Zuwanderern. Weil sich die Debatte deutlich vom Thema entfernte, wurde der Thread geteilt. Zum besseren Verständnis wurde auch der unten stehende Beitrag hierher kopiert.
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    Die Kaiserstraße wird noch ein echtes Schmuckstück!
    Mir gefällt die Idee, die Fassaden zu erhalten und im hintern Teil moderne Räumlichkeiten anzubieten. Vor allem die in der Gründerzeit eher vernachlässigten Hofseiten könnten davon profitieren.


    Interessant: Auf dem halben qkm leben 2505 Menschen, also 4771 EW/km².
    Für etwas mehr Wohnraum wäre also durchaus noch Platz.
    Schade das hier keine größeren Vorhaben geplant sind und Kaiserzwei wohl auch nur ein Bürohaus wird.
    Allerdings muss man sich mit so einem Projekt keine Sorgen um die Entwicklung der Kaiserstraße machen. Auf die Seitenstraßen kann eine Entwicklung aber nur über eine andere Bevölkerungsmischung überspringen. Im Idealfall Besserverdiener mit Migrationshintergrund.

  • Früher sollen bis zu 10.000 Menschen im Bahnhofsviertel gelebt haben. Geht man von einem gewachsenen Raumbedarf aus, könnten es zukünftig (theoretisch) gut und gerne 5000-8000 Bewohner sein.

  • Im Idealfall Besserverdiener ohne Migrationshintergrund.


    So wirds richtig. Ein Ausländeranteil von mehr als 50%, wie er derzeit schon längst vorhanden ist, spricht nicht gerade für eine gesunde Bevölkerungsstruktur.

  • Gibt's darüber eigentlich Statistiken nach Stadtteilen? Also rein von der Empfindung her würde ich mal behaupten, dass in wenigstens 75 % aller Stadtteile der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund teils weit (hier in Höchst z. B.) über 50 % liegt. Allerdings widerspricht das der Gesamtzahl, wonach der Ausländeranteil so um 33 % liegen soll... :confused:

  • @Rhone
    Hat das am Ende wieder etwas mit diesem angeblichen "Identitätsverlust" zu tun, der einem immer wieder begegnen soll?


    Der relativ hohe Anteil an Menschen die im Alltag nicht nur Deutsch sprechen ist mir im Bahnhofsviertel nie unangenehm aufgefallen - im Gegenteil. Die (vielleicht bei Dir?) implizite Behauptung, dass das Viertel daran krankte ist ideologisch getragene Spekulation.


    Ich finde es übrigens auch durchaus schade, dass "Kaiserzwei" wohl ein reines Büroprojekt ist - Nutzungsmix kann auch in eher kleinen Gebäuden Sinn machen.


    Der (leider wohl fiktiven) Reko des Schumann-Theaters könnte ich hier übrigens auch etwas abgewinnen, wenn sie auch sicher nicht ohne Alternative ist.

  • Besserverdiener ohne Migrationshintergrund würden sich von der bestehenden Struktur des Viertels abkapseln, während besserverdienende Menschen mit Migrationshintergrund hier einen positiven Einfluss auf ihre weniger gut situierten Landsleute haben könnten.


    Außerdem ist das Bahnhofsviertel Frankfurts "Ethnic-Town" und Internationalität hat noch keiner Stadt geschadet.
    Was hingegen "Vororte" wie Höchst betrifft, so handelt es sich hier um andere Problematiken in Richtung Ghettobildung.

  • @Rhone
    Hat das am Ende wieder etwas mit diesem angeblichen "Identitätsverlust" zu tun, der einem immer wieder begegnen soll?


    Nö, aber mehr als 50% Ausländeranteil in einem gesamten Stadteil (der Ausländeranteil bei Grundschülern liegt im Bahnhofsviertel sogar bei über 70% - Zeit gegenzusteuern) kann ich einfach nicht gutheißen. Wenn die Deutschen zur Minderheit im eigenen Land werden, ist wirklich was faul. Ohne Mehrheitsgesellschaft ist das einfach keine gesunde Bevölkerungsstruktur mehr. Diese Multikulti-Schönrederei geht mir sowieso ziemlich auf den Senkel. Aber die Debatte gehört nicht in diesen Strang. Ihr mögt mich jetz für sonstwie rechtsextrem halten, aber das ist geht mir sonstwo vorbei, schließlich weiß ich ja selbst am besten wo ich politisch stehe.

  • Höchst ist besonders stark vom Phänomen der Segregation betroffen, also der "Entmischung" der Bevölkerungsstruktur hin zu einer Überrepräsentanz sozial benachteiligter und einkommensschwacher Schichten. Als Auslöser für diese Entwicklung ist im Wesentlichen die Gentrifizierung anzuführen, also die Umstrukturierung und "Aufwertung" (hauptsächlich in wirtschaftlicher Hinsicht und bezogen auf den Bodenwert) innerstädtischer Wohngebiete (z.B. Bahnhofsviertel) und die damit einhergehende Umverteilung der Bevölkerung.
    Wie seht ihr das? Wie kann man das lösen?

  • @Rhone
    Warum denn so offensiv? Gehört zwar wenn, dann nur wirklich halb hierher, ich möchte das so aber auch nicht stehen lassen.


    Die mir bekannten Zahlen für ganz Frankfurt stehen ja schon weiter oben, da kann ja nun von 50% keine Rede sein - die wohl generelle Angst vor zuviel Nicht-Deutschen scheint mir damit schonmal unbegründet.


    Was das Bahnhofsviertel angeht bist Du auf meinen (zugegebenermaßen nicht gerade ausgeführten) Einwand gar nicht eingegangen.
    Warum ist denn da "was faul" und wie spiegelt sich das in der Struktur des Viertels wieder?
    Weshalb dürfen denn die "Besserverdiener" von mik keinen Migrationshintergrund haben (was ja im übrigen "echte" Bundesbürger einschließt)?


    Klar hat das Bahnhofsviertel auch heute noch Probleme - die Volvo-Kombis mit Kindersitz und MTK-Kennzeichen, die nach Feierabend die Blocks umkreisen, gehören z.B. aus meiner Sicht dazu.
    Es hat aber auch positives zu bieten - es ist z.B. wie ich finde auch abzüglich des oben erwähnten Verkehrs eines der "lebendigsten" Viertel in Frankfurt mit einer hohen Kneipen- und Geschäftsdichte und belebten Straßen.
    Davon abgesehen ist es was die Blockgestaltung angeht auch nicht so verbaut wie vielerorts die Innenstadt.


    Ich versuche Dir gar nichts unterzujubeln, Deine Aussagen gehen nur einfach in eine Richtung, die ich mir nicht zugänglich sind und die ich mit meiner Erfahrung nicht vereinbaren kann.
    Ich würde mich also freuen, wenn Du mir das am konkreten Beispiel Bahnhofsviertel erklären könntest - dann wärs doch eigentlich auch nicht mehr off topic, oder?

  • Also ich wohne hier seit etwas mehr als zwei Jahren in Höchst, gehe hier auch in Kneipen und Restaurants auch gerne mal in den Abendstunden ein und aus und kann Rohne schon verstehen. Auch ich kam als ziemlich liberal erzogener Mensch hier nach Frankfurt, aber zumindest was man in Höchst vorfindet (und das ist ja auch in gewisser Weise repräsentativ für andere Stadtteile ähnlicher sozialer Zusammensetzung) ist definitiv *nicht* mehr gesund.


    Sowohl der Anteil der sozial vom Staat vollkommen Abhängigen, mal euphemistisch ausgedrückt, als auch die Ausländerquote haben hier ein Maß erreicht, das definitiv schon Richtung Ghetto geht, wie es weiter oben angesprochen wurde. Und wie gesagt, ich habe da generell auch keine Probleme mit. Aber wenn man bereits am frühen Nachmittag auf der Fußgängerzone der einzige Mensch ohne "Migrationshintergrund" ist, oder regelmäßig als einziger neben 20 - 30 Menschen mit Migrationshintergrund in Bus oder Straßenbahn sitzt, ist irgendetwas faul. Wie gesagt, stört mich nicht direkt, aber fällt schon auf.


    Das Ganze zieht ja auch nach sich, dass die Gewerbestruktur eine Katastrophe ist. Außer den bekannten Supermärkten und der Gastronomie gibt es nur billige Ramschläden und Internetcafes en masse, weil sich hier anbetrachts der so gut wie gar nicht vorhandenen Kaufkraft natürlich niemand niederlässt. Das ist schade für einen Stadtteil, der nicht nur die größte und besterhaltenste Altstadt aller Frankfurter Stadtteile, sondern wohl auch einen der höchsten gründerzeitlichen Anteile an der Gesamtbausubstanz hat; sprich, hier wird ein gewaltiges Potential verschwendet, weil man vor 20, 30 Jahren hier einfach hirnlos ohne irgendwelche Quotenregelungen die entsprechenden Leute zusammengepfercht hat bzw. sich hat lassen.


    @ ec8or: Interessante Ausführungen. Ich hatte es eigentlich immer so verstanden, dass primär der Niedergang der Farbwerke Höchst für die soziale Misere verantwortlich zeichnete. Wodurch aber hat die "Entwertung" stattgefunden, dass sich hier derart gehäuft sozial Schwache ansiedeln konnten? Die Altbausubstanz ist ja zumindest im Mittel in einem gut sanierten Zustand und dürfte somit nicht gerade erschwinglich sein, Massenmenschhaltung Marke Hochhaus gibt's hier auch nicht?

  • @ Agamemnon: ok, laut aktuellem statistischem Jahrbuch sinds nur noch 40,3 % Ausländer im Bahnhofsviertel (aber trotzdem nicht gerade ein Wert, der unbedingt noch gesteigert werden sollte) und damit 0,5% hinterm Gallus. 2002 lag der Ausländeranteil aber noch bei satten 52,4%. Wo wir schon bei den Zahlen sind, kann ich die ja auch noch posten: Einwohnerzahl 2002 insgesamt: 2205. 2005 nur noch 1861. Kann sich einer diese innerhalb von nur 3 Jahren ziemlich stark veränderten Zahlen, vor allem den Bevölkerungsrückgang, erklären?

  • hallo erstmal *erster post*


    wenn man sich die zahlen so ansieht, denkt man natürlich zuerst, dass der anteil der ausländer zurück gegangen ist. das ist nur nach stattsbürgerschaft gerechnet auch richtig. allerdings sollte man dabei bedenken, dass sich das ausländer- und einbürgerungsrecht auch verändert hat und inzwischen deutlich mehr deutsche halt einen migrationshintergrund haben. die absoluten zahlen bringen einen nicht auf die schnelle weiter, da müsste man verschiedene vergleichszahlen studieren, um da wirklich ein aussagekräftiges bild zu haben.
    in bockenheim, einem stadtteil mit einer für frankfurt wahrscheinlich eher durchschnittlichen bevölkerungsverteilung hat man im strassenbild sicherlich wahrnehmbar sicherlich einen gefühlt höheren und zwar deutlich höheren anteil von menschen mit migrationshintergrund. im bahnhofsviertel ist der migrantenanteil sicherlich noch deutlich höher und auch höher als die 40.3 prozent, die in den daten stehen.


    dass dennoch ein zuzug grade bessergestellter menschen mit migrationshintergund ins bahnhofsviertel möglich wäre, wenn der ganze stadtteil eine aufwertung erfährt, denke ich auch, denn ohne diesen migrationshintergrund bestehen sicherlich oft vorbehalte und bedenken, dort zu leben, sei es bedingt durch den nicht ganz so guten ruf (der vor allem aber sicher nicht nur in der vergangenheit begründet liegen dürfte) oder auch durch den hohen migrantemanteil selbst! zum wohnen wird da kaum einer der "volvofahrer" aus post 64 zu bewegen sein!

  • Eben deswegen sollte es tunlichst vermieden werden, dass deren Anteil noch weiter steigt, sonst leben dort irgendwann so gut wie gar keine Deutsche mehr. Dafür hat das Viertel einfach zu viel Potential, als dass man es zu einer Gegend ohne einheimische Bevölkerung verkommen lassen sollte.


    Natürlich herzlich willkommen im Forum.

  • ^
    Muss man auch weisse Hautfarbe haben um in Bahnhofsviertel leben zu duerfen? Oder reicht es , dass man in Deutschland geboren ist und einen deutschen Pass hat?

  • @Rhone:


    Bis jetzt hast Du es vermieden, auf meine Fragen zu antworten.
    Ok, musst Du schließlich auch nicht, aber eine Erhöhung des Anteils derer mit Migrationshintergrund gleich als "Verkommen" zu bezeichnen ist doch eigentlich unnötig provokant, oder war das Absicht?


    tosoul:


    Klar, die "Volvofahrer" hätten ja auch Probleme die Überstunden und Verkehrsprobleme zuhause zu verkaufen, wenn sie direkt da wohnten...;)

  • Die Rassismusvorwürfe vor allem des vorletzten Beitrags sind völlig überzogen, Rohne hat sich in keinster Weise in die Richtung geäußert und ganz nebenbei nur Tatsachen genannt. Wer die nicht wahr haben will, wohnt entweder nicht in Frankfurt oder hängt noch immer der tiefgrünen Illusion vom funktionierenden, ungeregelten Multi-Kulti an. :nono:

  • @Rhone:


    ...


    lies meine Beiträge noch mal richtig, dann erübrigt sich dein Posting. Wenigstens RMA2000 hat's verstanden...


    Und jetzt bitte zurück zum Thema Bahnhofsviertel und -vorplatz, und zwar was Architektur/Städtebau betrifft.

  • @RMA2000:
    Es gab keine Rassismusvorwürfe.


    @Rhone:
    Ich habe versucht, eine Diskussion zu entwickeln um eine Position zu verstehen, die mir nicht zugänglich ist und die ich weiter nirgends nachvollziehbar dargelegt sehe.
    Was sie im übrigen mit dem konkreten Thema das Threads zu tun hat, bleibt ebenfalls unklar - insofern verstehe ich Deinen Aufruf an dieser Stelle nicht.


    Was ich hingegen sehe sind Meinungsäußerungen deren Tendenz ich für bedenklich halte - und dass eine Auseinandersetzung damit offensichtlich nicht gewünscht wird.


    Um das hier nicht weiter off topic geraten zu lassen, gestatte ich mit hiermit abschließend auch eine (farblose) Meinungsäußerung:


    Der relativ hohe Anteil an Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit ist nicht die Ursache für strukturelle Probleme des Bahnhofsviertels.


    Die liegen, soweit tatsächlich vorhanden, in einer verpatzten Stadtentwicklung/-planung und darüberhinaus in grundlegenderen sozialen Zusammenhängen begründet.
    Das deren Auswirkungen im Bahnhofsviertel exemplarisch begutachtet werden können, mag einen zu vielerlei Schlüssen verleiten - ein zwingender ist mir dabei noch nicht untergekommen.


    Für mich steht fest, dass sich das Bahnhofsviertel durchaus zum guten verändert, z.B. in Punkto räumlicher Anbindung an die Innenstadt.
    Ich würde mir wünschen, dass bei aller Veränderung die Vielfalt und Lebendigkeit erhalten bleibt, die es von vielen anderen Teilen Frankfurts positiv unterscheidet.

  • Ich habe versucht, eine Diskussion zu entwickeln ...


    Diese Diskussion gehört hier aber nicht hin. Außerdem hab ich da auch gar keine Lust drauf, weil ich Diskussionen dieser Art schon viel zu oft geführt habe. Die Standpunkte sind dargelegt, und fertig.



    Was sie im übrigen mit dem konkreten Thema das Threads zu tun hat, bleibt ebenfalls unklar - insofern verstehe ich Deinen Aufruf an dieser Stelle nicht.


    ??
    Eben weil es nichts mehr mit dem Thread zu tun hat, kam der Aufruf. Man muss das Thema ja nicht noch unnötig weiter besprechen.



    Was ich hingegen sehe sind Meinungsäußerungen deren Tendenz ich für bedenklich halte - und dass eine Auseinandersetzung damit offensichtlich nicht gewünscht wird.


    1. Wie gesagt: falscher Thread
    2. in meinen Äußerungen war null Tendenz drin. Ich hatte lediglich mik's Beitrag etwas abgewandelt ohne dabei weiter zu differenzieren (was daran lag dass das "Rohmaterial" dass ich abgeändert hab auch keine großartige Differenzierung zuließ). Kann ich ja nichts dafür wenn ihr dann gleich den Aufstand probt und du mir auch noch "bedenkliche Tendenzen" unterstellst nur weil ich den Multikulti-Träumereien nicht mit Jubelstürmen begegne. Spätestens damit ist aber nach meiner Erfahrung sowieso jede Diskussion zwecklos.


    So, und jetzt bitte die Beiträge löschen, oder wenigstens verschieben, weil wie gesagt, mit dem Thema hat das schon längst nichts mehr zu tun.