City & Wallring | Hauptbahnhof [Umbau I. BA]

  • Eindruck

    Ich war gerade in der Innenstadt. Bei der Gelegenheit hab' ich einen Zwischenstopp einlegt und mir endlich mal wieder die Bahnhofshalle angeschaut. Fazit: Mittlerweile kennt man ja eigentlich alle Großbahnhöfe NRWs. Und in Sachen Bahnhofshalle braucht sich Dortmund nun definitiv nicht mehr zu verstecken (Meiner Meinung nach ist nur die Empfangshalle des Kölner Hbf besser, der wie ich finde mit Abstand schönste und eindrucksvollste Hbf NRWs.) Durch die lichtdurchfluteten Fenster und dem abgerissen Vordach ist nun die Sicht frei auf das ansprechende Bahnhofsumfeld (RWE-Tower, Botta-Bibliothek, Petrikirche, etc.), siehe hier und hier. Jetzt fehlt "nur" noch das DFB-Museum (der Bau steht bekanntlich fest), so Gott bzw. so RWE will ein weiteres HH zwischen Empfangshalle und HarenbergCityCenter und natürlich der zweite Bauabschnitt des Hbfs (ist im Prinzip auch fix, nur wann geht es hier endlich los?!). Hoffnungen in Sachen großer Wurf (für NRW-Verhältnisse) darf man sich also noch bedingt machen.

  • #422 (Auch wenn es in diesem Thread etwas Off-Topic ist)


    Nick, auf welche Informationen beziehst du dich bzgl. eines möglichen zweiten RWE Hochhauses in Dortmund? Ich habe davon noch nie gehört. Glaubst du ein weiteres Hochhaus zwischen HCC und Hbf würde gut aussehen (da hättest du meine Zustimmung) oder gibt es da etwas handfesteres?

  • Philip

    Etwas Handfestes gibt es leider (noch) nicht aber zumindest Spekulationen/Gerüchte. Ich beziehe mich auf diesen Artikel der WAZ. Dort ist folgendes zu lesen: "Rein theoretisch kann die Firma Dreier einen zweiten Büroturm in Bahnhofsnähe durch die Überbauung des Parkplatzes zwischen Hauptbahnhof und Harenberg-City-Center errichten und RWE zur Miete anbieten. Doch das sei bislang ein Denkmodell." Heißt für mich: Solange noch nichts beim WT unterschrieben ist, kann man ja mal hoffen....

  • Ich kam heute am Hauptbahnhof vorbei und das Gerüst der Westseite wurde entfernt. Fotos konnte ich leider nicht machen, da ich keine Kamera dabei hatte...nun ja...ich habs schlimmer erwartet, aber sonderlich schön ist es auch nicht. Ich würde es als "Zweckmäßig" bezeichnen.

  • Ich bin auch gestern am Bahnhof gewesen und muss sagen: Ich war schon ziemlich erschrocken. Der Westflügel sieht viel massiver aus als vorher. Die in dunklem Grau gehaltenen waagerechten Verkleidungen lassen die Fenster unglaublich klein erscheinen. Außerdem wirkt die Bahnhofshalle viel kleiner, da der Flügel auf gleicher Höhe endet und sich die Halle so wenig hervorhebt. Mein Fazit: Wäre es kein Bahnhof, sondern ein Bunker oder eine Lagerhalle, könnte man gegen die Fassade eigentlich nichts sagen. So aber ist sie schon ziemlich hässlich und entstellend.

  • ich habe mir heute auch mal den stand der dinge in dortmund angucken können.


    von aussen - nun, da ist hier schon viel gesagt worden. das geht gar nicht... da war die alte fassade ansehnlicher. wie die bahn darauf kommt, das komplette gebäude in einen hässlichen schwarz/grau zu hüllen erschliesst sich mir nicht....


    von innen wirkt das ganze aber jetzt schon wesentlich angenehmer als vorher. die hellen wände, der neue boden. kein vergleich zum schmuddeligen eindruck den man jahrzehnte ertragen musste.


    was auffällt ist, das sich der dortmunder und duisburger HBF immer ähnlicher werden. zumindest was die innengestaltung der empfangshallen angeht. bis auf die böden scheinen die selben farben/materialien zum einsatz zu kommen, wie man hier auf bildern aus duisburg sehen kann (der bahnhof wird ja auch gerade renoviert)


    http://static.rp-online.de/layout/fotos/260072346_5.jpg


    http://forum.bauforum24.biz/fo…id=290824&imagelayer=.jpg


    kopfschütteln löst bei mir auch der anstehende baubeginn in stuttgart aus. 4 milliarden??? und im ruhrgebiet wird bei der renovierung der bahnhöfe um jeden zehner gefeilscht.
    das ganze soll sicher nicht in eine "neiddebatte" enden, aber hinterfragt werden sollte die unterschiedliche gwichtung schon, besonders wenn man bedenkt, in welch einen desolaten zustand sich die eigentlichen verkehrsstationen (bahnsteige/gleise) in DO und DU befinden, und wie schlampig die verkehrsstation in essen sarniert wurde.

  • 12/02/2010

    Zum Empfangsgebäude: Das Baugerüst ist mittlerweile fast komplett gefallen. Meiner Meinung nach wirkt das Ganze ohne Vordach und ohne Ladenzeile im Eingangsbereich recht ansprechend. Auch die neue Verglasung ist akzeptabel.



    Quelle: Mein Bild


    Im Innern wirkt die Halle nun größer, die neuen Fenster und der neu gestaltete Eingangsbereich ermöglichen eine freie Sicht auf das Bahnhofsumfeld und der Granitboden scheint durchaus hochwertig.



    Quelle: Mein Bild



    Quelle: Mein Bild



    Quelle: Mein Bild


    Nun zu den Flügelbauten bzw. der Fassade: Unterm Strich ist sie besser geworden als anfangs befürchtet aber dennoch weit weg von einem Befriedigend. Mit einem helleren Farbton, z.B. beige, hätte man noch einiges retten können. Hier haben die Verantwortlichen weder Fingerspitzengefühl noch Geschmack bewiesen.



    Quelle: Mein Bild

  • Ich weiß nicht was daran besser sein soll als erwartet. Es ist um ehrlich zu sein die Hölle. Graue Plastikplatten und dazwischen kleine Fester zwischen denen Wellblech angebracht wurde. Das ist ein schlechter Witz! 20 mio soll es gekostet haben, fragt sich wo die hin sind. War Wellblech so teuer?
    Das wirklich katastrophale an den Flügeln ist, dass die ohnehin schon unansehnlich Klinkerfassade besser war als die neue und etwas altes mit etwas neuem, aber schlechteren, zu ersetzten kommt einem Verbrechen gleich.
    Die Halle ist in der tat nicht so schlecht geworden, aber der Sandstein der Pfeiler an der Halle passt zu dem grauen Plastik der Flügel leider überhaupt nicht. Die Stadt sollte Künstler damit beauftragen Plastiken zu schaffen, die man auf der grauen Fassaden anbringen könnte. Darin sehe ich die einzige Möglichkeit den Bahnhof für die nächsten 50 Jahre irgendwie ansehnlich zu machen.
    Die Bahn sollte für den jetzigen Zustand verklagt werden.

  • Ich weiß allerdings auch nicht, wie man dem Ganzen noch etwas Positives abringen kann. Stimme Aleon in allen Punkten zu. Der Sandstein passt nicht zur Fassade, die Flügel sind eine Katastrophe und ein Ende des Schreckens ist nicht in Sicht. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die DB die alten, schäbigen Geländer (auf dem letzten Foto) in dem aktuellen Zustand belässt. Weiterhin hoffe ich, dass die Säulen in der Bahnhofshalle noch verkleidet werden, die sehen noch sehr unfertig und provisorisch aus.

  • Also insgesamt muss ich - wie meine beiden Vorredner - auch von einer großen Enttäuschung sprechen.
    Im Einzelnen muss ich die graue Fassade des Bahnhofsgebäude kritisieren: Sogar die alte Fassade (!) hat mir irgendwie besser gefallen, da sie noch so einen alten "industriellen" Charme hatte mit dieser Ziegelsteinverklinkerung. Dieses graue Plastik wirkt sehr billig und überhaupt nicht zeitgemäß.


    Auch wenn das Glas der Eingangshalle natürlich viel besser ist als dieses alte Plexiglas (oder was das auch immer war) störe ich mich immer noch an diesen sozialistisch anmutenden Motiven. Auf der einen Seite versucht man in Dortmund immer, sich von der Industriekultur weg hin zu einem Dienstleistungsstandort zu "emanzipieren" und dann sowas. Wir sind hier doch nicht in Pyöngyang!
    Die Eingangshalle wirkt natürlich deutlich angenehmer als vorher, aber je häufiger ich dort stehe, desto mehr wirkt sie wie zu kühl und wie eine überdemensionierte Sanitäranlage. Aber in Essen musste ich dies ebenfalls feststellen.
    Einziger Pluspunkt ist, dass (bisher zumindest) keine Geschäfte/Imbisse im Eingangsbereich stehen wie früher, was Ex-OB Samtlebe einst dazu brachte, vom Hauptbahnhof als "Pommesbude mit Gleisanschluss" zu reden.
    Ich hoffe, dass der Durchgang zu einer positiven Überraschung wird, da bisher Kosten und Nutzen des Umbaus in einem sehr schlechten Verhältnis stehen.

  • Diese Fassade ist schlichtweg geschmacklos und erinnert an sozialistischen Plattenbau. So gesehen passen die Motive der Eingangshalle wiederum gut dazu. Sprechen wir hier von 20 Mio Euro oder 20 Mio Zloty die hier investiert worden sein sollen? Das riecht nach des Königs neue Kleider....

  • Sozialistisch anmutende Motive auf dem Glas des Eingangsbereichs????Vorher Plexiglas???


    Ich glaube hier ist bessere Recherche vor Beitragserstellung angesagt.
    Sollte man als Dortmunder besser wissen,die Meinug zur Aussenfassade teile ich,könnte besser sein wenn es 20 Mio.gekostet hat.


    Zu den Fenstern des Bahnhofs:
    Das Empfangsgebäude des Dortmunder Hauptbahnhofs wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1952 neu errichtet, gilt als unscheinbar, beherbergte aber bedeutende Glas-Motiv-Fenster aus der ehemaligen Arbeitswelt Dortmunds. Fünf große Glasbilder dokumentierten Dortmunds Wirtschaft. In der Mitte eines, das die Stadt als eine der Arbeit vorstellte, links und rechts eingerahmt von einem Stahlwerker, einem Hochofenarbeiter, einem Bierbrauer und einem Brückenbauer. Im Zuge der Umbauarbeiten des Bahnhofs wurden die Glasbilder demontiert und zur Ausstellung in das Hattinger Industriemuseum Henrichshütte verbracht. Sie wurden durch originalgetreue Kopien ersetzt (Quelle Wikipedia)

  • Die Fassade des Bahnhofs ist ein Witz. Ich stimme meinen Vorredner voll und ganz zu.


    Und war nicht davon die Rede, dass die Empfangshalle "edel" und "modern" aussehen sollte? Für mich sieht das einfach nur kühl und schlicht aus. Die Decke einfach nur weiß angestrichen... das ist doch wohl sowas von uninspiriert. :Nieder: Besser als vorher, ja. Aber was wir hier als Dortmund vorgesetzt bekommen, ist unverschämt. Danke Dortmunder Politik, dass ihr so lange an den Wunschvorstellungen festgehalten habt. Jetzt kommt es wie immer für Dortmund: Billig, unmotiviert, ohne Charme... aber Hauptsache das U leuchtet.

  • ^


    Gar nichts, aber Dorian hat Recht. In Dortmund werden falsche Akzente gesetzt. Der Bahnhof einer Stadt ist doch wirklich ein Aushängeschild...


    Die Tatsache, dass man noch 6-7 Jahre bis zum Abschluss des Umbaus warten soll, ist einfach nur unverschämt. Auch die fehlende ganzheitliche Überdachung bei einem der 10-12 wichtigsten Bahnhöfe Deutschlands sehe ich als weiteren Kritikpunkt.

  • zu #435:

    Eigentlich nix, aber...


    in das U steckt die Stadt Millionen, nur damit dort ein Museum entsteht (Kultur schön und gut)... Ich finde ja, die Stadt hätte einen vernünftigen und funktionsfähigen Bahnhof viel mehr gebraucht.


    Zum Thema "weiterer Ausbau":


    Die Bahn macht den weiteren Ausbau des Hbf vom Bau des RRX abhänhig. Dieser steht mangels Finanzmittel aber schon auf der Kippe (nachlesbar in diversen Eisenbahnzeitschriften). Folglich ist es überhaupt fraglich, ob nun der lang ersehnte Ausbau jemals stattfinden wird.

  • Kingpin: Eine Stadt kann in Sachen Hbf keine Akzente setzten, sofern die DB, das Land und/oder der Bund nicht mitspielen. Zur Bahnhofshalle: Sie ist zwar keine Schönheit, aber durchaus akzeptabel und innerhalb NRWs auch vorzeigbar, siehe Vorher-Nachher-Vergleich. Zu den Flügelbauten: Keiner hat irgendetwas schön geredet, denn "Weit weg von einem Befriedigend" + "Hier haben die Verantwortlichen weder Fingerspitzengefühl noch Geschmack bewiesen" sind mit Sicherheit alles andere als positive Betrachtungsweisen/Einschätzungen.


    Dorian: Also wenn ich Dich richtig verstehe, wärst Du für eine finanzielle Beteiligung seitens der Stadt am Umbau?! Das nenne ich doch mal einen wirklich neuen, wenn auch skurrilen Ansatzpunkt. Zum weiteren Ausbau: Ist doch klar warum die DB den Umbau zum zweiten Bauabschnitt mit dem RRX verbindet. Die Jungs im BahnTower wollen sich die 100 Mio. € sparen, der Rendite wegen. Schön, dass der beabsichtigte Börsengang auf lange Sicht der Vergangenheit angehört / angehören wird, vielleicht endet dann auch endlich diese ständige "Gewinnoptimierung". Soll heißen: Bin mir sehr sicher, dass der zweite Bauabschnitt kommen wird, mit dem RRX aber auch ohne. Grund: Der Hbf gehört zu den TOP 10 in Deutschland und je nach Betrachtungsweise sogar zu den TOP 5.

  • Dorian und kingpin

    Nun, ich halte den U-Turm für ein überaus wichtiges Projekt. Zum einen handelt es sich dabei ohnehin um ein sehr bedeutendes Bauwerk mit enorm viel Potenzial (schaut nur wie beliebt das Motiv des Us allein auf Kleidung und Taschen ist!) und zum anderen sollte nicht vergessen werden, dass die Sanierung des U-Turms eine Brachfläche mitten in der Stadt neubelebt. Insofern steht es doch gar nicht in Konflikt mit der Sanierung des HBFs, sondern schafft eben diesem nur ein ansprechendes Umfeld. Dass die Sanierung des HBFs nun so unbefriedigend ausfällt ist außerdem auch gar nicht die Schuld der Stadt, sondern ebenso die der Bahn, die Sonae als Investor für 3do dadurch vergrault hat, indem sie sich eben mal um 60 Millionen Euro verrechnet hat. Und überhaupt: Wer von euch hätte sich denn keinen Prunkbahnhof à la 3do oder UFO (über die geplante Verkaufsfläche von 3do lässt sich natürlich streiten) gewünscht?


    Was mich persönlich jetzt am neuen HBF dennoch am meisten stört ist nicht einmal die hässliche Fassade der Flügel, sondern ihre fehlende Kompabilität zur Eingangshalle, die für Bahn-Verhältnisse, innen wie außen, doch recht ansehnlich geworden ist. Umso wichtiger ist aber der zweite Bauabschnitt, bei dem hoffentlich eine ganzheitliche Überdachung der Gleise realisiert wird, um dem HBF dann doch endlich wie den HAUPTbahnhof einer Stadt mit annähernd 600K Einwohnern aussehen zu lassen. In diesem Punkt muss ich Kingpin voll Recht geben. Schön anzuschauen sind da auch die Diskussionen im Düsseldorfer Forum über eine Sanierung ihrer Gleisüberdachung, während in Dortmund nicht einmal eine existiert.

  • Natürlich ist der verkorkste Umbau hauptsächlich der DB vorzuwerfen. Aber auch die Stadt Dortmund hat Einfluss auf die Umbaumaßnahmen nehmen können und auch genommen und einfach mit 3do bzw. dem Ufo zu hoch gepokert. Hätte man nicht so lange an den Plänen festgehalten, wäre keine Notlösung wie jetzt herausgesprungen.


    Auch wenn's nicht hier hin passt: Das U-Turm-Projekt hat natürlich auch zu einer Belebung der Rheinischen Straße geführt, zweifelsfrei. Aber die Tatsache, dass ein Ex-Kulturhistoriker namens Langemeyer auf Biegen und Brechen versucht, Dortmund als Kulturstadt zu etablieren und diesem Projekt einen viel zu hohen Stellenwert einräumt, geht nicht in Ordnung. Gerade Dortmunds Wirtschaft sollte gestärkt werden, und da ist ein vernünftiger Hbf nunmal wichtiger. Ähnlich verhält es sich mit dem Flughafen, der, so weit ich da richtig in Erinnerung habe, 3000 Arbeitsplätze geschaffen hat und nun, da er in der Vergangenheit keine Lobby hatte, wohl wirtschaftlich am Ende ist. Hätte man frühzeitig Landebahn und Betriebszeiten verlängert, stände der Flughafen deutlich besser da.


    Glaubt ihr denn, dass Dortmund trotz dieses nichtsbringenden Kulturhauptsadts-Tammtamms ernsthaft als "Kultur"-Stadt angesehen wird?!

  • Kingpin

    Zitat:
    Glaubt ihr denn, dass Dortmund trotz dieses nichtsbringenden Kulturhauptsadts-Tammtamms ernsthaft als "Kultur"-Stadt angesehen wird?!


    Was sind das denn wie Argumente? Es geht hier um den Dortmunder Hbf. Der Flughafen, das U und ob Kultur-Stadt (oder auch nicht) haben hier nichts verloren.