Elbphilharmonie I [110m, Bauthread]

  • Ein Sheraton also. Find ich voll in Ordnung, ist ja schließlich nicht grad eine billige Rucksacktourikette. Aber wie hier im Strang schon erwähnt, auf die Kette kommt es hier nicht an, sondern was letzendlich drin steckt. Ich hoffe auf einen ausgefallenen Blickfang und hochwertige Materialien sowie einen repräsentativen Empfang in der Lobby - sollte ich dann mal in Hamburg nächtigen wollen, kann ich mir ja vorher noch ein paar feine Töne von den dann bereits wahnwitzig erfolgreichen Hamburger Philharmonikern vorsummen lassen :)

  • Was die Kultur der Klassischen Musik in Hamburg betrifft,- da hat Hamburg wirklich viel nach zuholen. Aber wie hier bereits erwähnt, geht das nur Step by Step. Die Elbphilharmonie kann nur wird nur der Anfang sein.
    Doch muss man erwähnen, dass Hamburg z.B. die erste "bürgerliche" Oper, also eine Volksoper, in Europa gegründet hat. Das liegt zwar schon gut zwei Jahrhunderte zurück, sollte man aber erwähnen. Und noch bis vor Kurzem galt die Hamburgische Staatsoper als eine der führenden Opernhäuser der Welt...bis man leider auch hier den Rotstift gezückt hat. Hamburg hat in den letzten Jahrzehnten selber alles dafür getan, um ins Mittelmaß zurück zufallen. Überall wurde in der Kultur eingespart. Ich hoffe, dass man sich die Elbphilharmonie nicht nur als "optisches" Wahrzeichen baut, sondern auch wirklich musisch etwas Wertvolles draus macht. Doch selbst wenn die Elbphilharmonie ein Erfolg auf ganzer Linie werden sollte, so wird es zunächst kaum reichen, um an Städte, wie Berlin, München, London etc... heran zureichen. Da MUSS noch mehr getan werden. Die Förderung für Kultur muss dringend aufgestockt werden. Und das gilt nicht nur in der musikalischen Kulturspate, sondern auch in allen anderen kulturellen Bereichen (Theater, Museen, Ausstellungen, Konzerte, Festivals). Hamburg hat das Potenzial, aber leider zuviel hanseatische Zurückhaltung:-(


    Ich sag nur: "Hamburg, trau dich und wach endlich auf aus deinem Dornrößchenschlaf! Das erste morgendliche Gähnen und Strecken durften wir ja schon spüren." ;)

  • Das NDR Sinfonieorchester, hat jedenfalls in der Welt, weitaus mehr Anerkennung und Beifall erfahren, als hier in Deutschland. Gehört sicherlich zum oberen Mittelmaß. Wichtiger jedoch ist, wie es sich im Laufe der Jahre, in diesem Gebäude entwickelt und welche hamburger Trends, durch das Orchester künstlerisch zum Ausdruck (Vorschein) kommen. Die Lösung ist jedenfalls akzeptabel.


    @ Erbsenzaehler


    In dem Artikel, steht ja auch, dass das Hotel mit seinen 247 Zimmer, das "Europa-Flaggshiff der Sheraton-Gruppewerden" werden soll. Um diesem Anspruch zu genügen muss es schon etwas richtig "feines" werden.


    Angeblich gab es sehr viele Interessenten, was ja auch kein Wunder bei dem Bau ist, weshalb wohl diese Gruppe mit ihrem Ausbau, Konzept und Service überzeugt haben, muss.

  • Für das Renommee des Bauwerkes selbst ist die Bespielung eher zweitrangig. Man denke an das Opernhaus von Sydney: Das wohl berühmteste Musikgebäude der Welt, aber künstlerisch? Eher Mittelklasse, trotzdem ist es das erste, was einem zu dem Wort Sydney einfällt.

  • Kent of Neapel
    Oh bitte, kein Vergleich mit Bayreuth. Die Wagnerfestspiele haben nur deswegen eine so lange Warteliste, weil sie kaum Sitzplätze anbieten und die wenigen Karten hauptsächlich für Promis rationieren. Der Ruf der Veranstaltung rührt auch eher von allerlei konservativen Politikern (von Hitler bis Merkel), die dort ihr jährliches Klassentreffen veranstalten, als von der überragenden musikalischen Qualität. Verglichen mit den Wagnerfestspielen, die von Bund, Land und einem eigenem Freundeskreis mit Millionen gesponsert werden und trotzdem miese machen, dürften die Elbphilharmonie ein hochprofitables und angesehenes Unternehmen werden. Wer darauf verzichten kann, in seinem Freundeskreis rum zu erzählen, er hätte drei Reihen hinter Karin Stoiber gesessen und das Kleid der Bundeskanzlerin hätte mal wieder todschick ausgesehen, der braucht auch nicht nach Bayreuth fahren. Diese Veranstaltung ist so überflüssig wie eine Mischung aus der Promidisko P1 und dem politische Aschermittwoch in Passau.

  • Um mal von der aktuellen Fachdiskussion abzulenken ;)


    Wie wäre es eigentlich mit einem knackigen, einprägsamen Spitznamen für das Teil? Die Bezeichnung "Elbphilharmonie" ist doch etwas ungelenk und einer Landmarke eher untauglich in meinen Augen. Da brechen sich doch die Touris die Zunge bei (vorallem beim entsprechenden englischen Begriff).


    Wie wäre es zum Bleistift mit "Elbkrone"? Weitere (vorallem bessere) Vorschläge durchaus erwünscht :)

  • Na, ob das nötig ist? Die Touris (unter anderem ausländische) sagen doch auch "Schloß Neuschwanstein" und "Brandenburger Tor" und nicht "Schwani" und "Brandi" oder sonstwas. :) Ein aufgesetzter Spitzname würde das Projekt nur schwächen finde ich. Außerdem, passt die Verbindung von "Spitzname" mit dem euphorischen "(...)Krone" irgendwie nicht. Echte Spitznamen sind doch meist liebevoll-despektierlich wie "Wasserklops", "Langer Lulatsch" oder "schwangere Auster". (um ein paar Berliner Beispiele zu nennen)

  • Ich will hier ja nicht den Bewahrer hanseatischer Tradition spielen, aber Spitznamen für Gebäude sind in Hamburg eher unüblich (zumindest fällt mir spontan beim besten Willen keiner ein). Solche Sachen wie Telemichel für den Fernsehturm oder Konzertflügel für den UN-Seegerichtshof waren doch sehr offiziell und klingen irgendwie gezwungen.

  • naja- den 'michel' haben wir ja :P dann die flora, die schanze und so weiter...


    hmmm...


    nennen wir die elbphilharmonie doch PETRA! :D


    ...demnach ist dies jetzt der petra-bauthread!

  • ^Da muss ich dich leider enttäuschen, den zum einen wurden ein Leuchtturm bei Cuxhafen (Siehe diesen Wikipedia-Link), ein Golfschläger (Laut P.M. vor etlichen Jahren) und ein Straßenbahn-Typ in München (siehe bei Wikipedia) so bezeichnet.


    Von daher wäre das nicht ganz von der Hand zu weisen, besonders deswegen, weil der Begriff "Dicke Berta" im Volksmund eher bekannt ist als "Schwerer Gustav" oder "Langer Karl".


    Allerdings würde ich jetzt mal auf die Schnelle das Objekt wegen seines Daches eher als "Die Welle" bezeichnen, was aber keine Assoziation mit dem gleichnamigen Buch erwecken soll.

  • Wie wäre es mit Elfi? Elbphilharmonie -> Elphi -> Elfi
    Oder ganz Konvertionell: Konzerthaus an der Elbe. ;) Dann doch lieber Elbphilharmonie. Auch gut gefällt mir der Vorschlag von micro (Elly).

  • Ick bin kain Börliner...

    ...und deswegen der Meinung, daß die Elbphilharmonie einen Spitznamen so dringend braucht wie ich ein drittes Ohr.


    In Berlin würde vermutlich sowas geistreiches wie "Wasserwelle", "Schallspeicher" oder "Elbphille" rauskommen, schönen Dank auch.


    Edgar, der mit Bonn vorzüglich und vor allem kostengünstig leben konnte ;)

  • Durch die zahlreichen Guckrohre kann man, wie bereits erwähnt, jetzt schon aus verschiedenen Perspektiven auf die Elbphilharmonie blicken.


    Habe jetzt mal durch das Fernrohr oberhalb der Landungsbrücken geguckt. So stellt sich der Blick dar.


    Über die Höhe habe ich mir bisher kaum gedanken gemacht. 110m könnten allerdings wirklich so gigantisch wirken, dann wirkt das Gebäude allerdings in dieser Perspektive viel zu niedrig. Auch wenn man bedenkt, dass die nörd-westliche Spitze nur 18 Etagen über dem Kaispeicher zählt.


    Ich denke besonders verwirrend ist, dass so viele 90m Entwürfe kursieren. Durch die 20 weiteren Meter sind die meisten alten Renderings und Schnitte mehr oder weniger wertlos.


    Außerdem mutmaße ich, dass die Philharmonie deutlich höher wirken wird, als bisher angenommen. Bewusst wird die eigentlich Größe durch Weitwinkel und ähnlich Tricks kaschiert. Ist wohl auch besser so, sonst wäre sie nur zerredet worden. Das Ergebnis wird die meisten Hamburger dann völlig entgeistern. Mir egal, Hauptsache wir bekommen nach hundert Jahren überhaupt wieder etwas, was in Größe und Beudeutung an andere Hamburger Bauten anknüpfen kann und unsere Stadt so endlich auch optisch ins 21 Jahrhundert transportiert.