Naxos-Areal - Neubebauung seit 2011

  • Damit man das leistungsstarke Zoomobjektiv zu Hause lassen kann, schreibt § 10 Absatz 2 der Hessischen Bauordnung vor, dass das Schild "vom öffentlichen Verkehrsraum aus sichtbar sein" muss. Aus den in #38 genannten Gründen erwarte ich von den Baugenossenschaften allerdings die eingehende Information der Öffentlichkeit, nicht nur das Erfüllen gesetzlicher Mindestanforderungen (und noch nicht einmal das ist der Fall, denn "sichtbar" bedeutet in diesem Zusammenhang gewiss "lesbar").

  • Eile mit Weile und die Defintion von billig

    Hallo. Es gibt noch kein Schild, da die Genossenschaften und sonstigen Baugruppen noch gar nicht bauen (dürfen). Die Bauanträge konnten bzw. können wegen fehlender Erbbauverträge mit der Stadt ja erst vor wenigen Wochen bzw. noch gar nicht eingereicht werden. Das ist nicht nur unbefriedigend für die Öffentlichkeit, sondern auch für die Genossenschaften/Baugemeinschaften selbst. Soweit mir bekannt ist derzeit ledgilch eine Gemeischafts-TG konkret in Planung bzw. im Bau.
    Das Thema der Stadtrendite kann ja jeder sehen wie er will, eine große Kita mit > 100 Plätzen wie auf dem nördlichen Baufeld sehe ich aber schon als wesentlichen Beitrag. Die wird natürlich nicht von den Gruppen getragen, wäre aber bei einer rein privaten Investition (siehe ehem. Schell Tanke im Sandweg) gar nicht vorstellbar.
    Zum Thema "billiges Bauland" sollte sich der Autor lieber mal die auf den Internetseiten des Stadtparlaments öffentlich einsehbaren Konditionen für die Erbpacht ansehen - das ist alles andere als billig!

  • Es wäre ein Leichtes, die Planungen im Internet darzustellen, so wenigstens für ein bisschen Transparenz zu sorgen und den Anschein von Heimlichtuerei zu vermeiden. Dazu müssen keine Baugenehmigungen vorliegen. Fast jede der vorgesehenen Projektgruppen hat eine Website, übergreifende Internetauftritte gibt es auch. Zu finden ist dort nichts.


    Der Vergleich mit dem Sandweg erschließt sich mir nicht. Anders als das Naxos-Areal war und ist das ein eher kleines Grundstück in Privatbesitz, auch die Zahl der dort geplanten Wohnungen ist erheblich geringer. Ebenso wenig, warum es sich die Baugruppen als Verdienst an die Brust heften möchten, wenn die Stadt auf einem städtischen Grundstück eine KiTa einrichtet und finanziert (einschließlich Rückerwerb der Räumlichkeiten in Teileigentum). Im Übrigen kannst Du schon davon ausgehen, dass ich mir die Berechnung der Erbpacht (Link in #38) ansehe, bevor ich dazu eine Einschätzung abgebe. Grundstücke in solcher Lage wachsen nicht auf Bäumen, der in die Kaufpreise für Neubau-ETW ansonsten einfließende Anteil für den Grunderwerb ist ganz gewiss nicht geringer und von billig war nirgendwo die Rede.

  • andsger, der Vergleich mit dem Shell-Grundstück am Sandweg hinkt gewaltig. Im Sandweg handelt es sich zunächst einmal um ein privates Grundstück, während es sich hier um ein städtisches Grundstück handelt. Die Stadt kann also frei entscheiden was sie baut, ob nun Kita, Genossenschaftswohnungen oder was auch immer. Da die Genossenschaft sich - wie Du sagst - zudem nicht finanziell am Bau beteiligt, sehe ich auch nicht in wie fern die Genossenschaft hier zum Allgemeinwohl beiträgt. Die Genossenschaft baut für ihre Genossen und diese sind die einzigen Nutznießer, sonst niemand. Sofern die Erbbaukonditionen marktkonform sind, ist dagegen auch nur wenig einzuwenden. Aber es ist aus gesellschaftlicher Sicht auch nicht besser als gewerblicher (Eigentums-)Wohnungsbau.

  • Wie ich erwähnt hatte: die Baugruppe/Genossenschaft stellt hier keine Kita. Die Stadt finanziert diese und somit stellt die Stadt eine Dienstleistung / einen Nutzen für die Allgemeinheit bereit.
    Das ist aber auch nicht das Thema der im Vergabeverfahren berücksichtigten Stadtrendite. Für mich stellt sich die Situation so dar: Die Stadt will eine Wohnbebauung mit "Stadtrendite" (wie auch immer diese definiert ist). Interessenten bieten Modelle an. U.a. ein Wohnhaus mit Kita. Die Stadt sieht hier eine Mehr-Rendite im Vergleich zu einer separaten Kita. Ich kann das vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten von Kitas in Wohngebieten und der bestehenden Knappheit von innerstädtischen Bauland (Thema: Verdichtung) nachvollziehen. Das M o d e l l der Baugruppe/Genossenschaft hat somit neben den individuellen Interessen auch Interessen der Öffentlichkeit berücksichtigt. Hier setzte mein -zugegebenen willkürlicher und nicht breit unterfütterter Vergleich- zum Sandweg auf: im gewerblichen Wohnungsbau kommen solche Modelle m.E. nicht vor (wenn dies anders ist, lasse ich mich gerne belehren).
    Ich sehe in den Modellen deshalb mehr als nur gewerblichen Wohnungsbau, auch wenn es letztendlich um privaten Wohnraum geht. Aber das war neben der Stadtrendite ja auch erklärtes Ziel der Stadt (Wohnbebauung!).
    Einen Verdienst will sich hier niemand an die Brust heften. Der stünde ja (wenn überhaupt) auch nur den Stadtparlamentarien zu, die sich trotz erheblichen Drucks aus der Wirtschaft, für die Vergabe an Gruppen entschieden haben.

  • Naxos wächst weiter, am westlichen und östlichen Ende entstehen bereits die Obergeschosse. Blick über die Baustelle von der Wittelsbacher Allee:



    Der Westen:



    Ecke Wingertstraße / Wittelsbacher Allee:



    Eine Tiefgaragenzufahrt gibt es auch schon. Das Tor arbeitet noch im Handbetrieb:



    Zwei Bauschilder gestatten den Bau von einem Mehrfamilienhaus mit 49 Einheiten samt Tiefgarage mit 115 Stellplätzen sowie den Bau von zwei Häusern mit insgesamt 67 Einheiten:



    Bilder: epizentrum

  • Die UPG Urbane Projekte berichtet heute vom rekordverdächtigen Verkauf der 67 Passivhauswohnungen im Vorhaben der ABG. Seit dem Vertriebsstart am 1. August habe das Telefon nicht still gestanden. Am folgenden Tag haben schon 40 verbindliche Reservierungen vorlegen, drei Tage nach Vertriebsstart seien nur noch 12 Wohnungen zu haben gewesen. Bis zum 18. Oktober 2011 seien alle Wohnungen verkauft und notariell beurkundet gewesen.


    Weitere Bilder des Modells gibt es auch:



    Bild: UPG Urbane Projekte / ABG Frankfurt Holding / Stefan Forster Architekten


    noch ein Modellfoto

  • Nachfolgend ein paar Bilder vom heutigen Tage. Auf dieser großen Baustelle wird mächtig gearbeitet. Insbesondere auf dem zweiten Bild kann man gut erkennen, welche Baumassen hier auf einer Länge von gut 300 m verarbeitet werden:


    Blick von der Wittelsbacher Allee:



    Blick von der Wingertstraße:




    Bilder: Marty-FFM

    2 Mal editiert, zuletzt von marty-ffm () aus folgendem Grund: Bildnachweis, Rechtschreibung

  • Kurzes Update vom Naxos-Areal. Endlich gibt es hier ein Bauschild:



    Das Ganze wird riesig und die für meinen Geschmack etwas eintönige Architektur wird sich fast die ganze Wingertstraße hinziehen.


    Aktuelle Ansichten von der Wingertstraße vom heutigen Tag:




    Bilder: Marty-FFM

  • Zitat von marty-ffm

    Das Ganze wird riesig und die für meinen Geschmack etwas eintönige Architektur wird sich fast die ganze Wingertstraße hinziehen.


    Mhm, auf dem Bauschild wirkt das Ganze wie eine moderne Plattensiedlung. Nicht ganz so hoch, nicht ganz so billig, aber die 70iger lassen trotzdem irgendwie grüßen. Da die Architektur für meinen Geschmack nicht so viel her gibt, wird es hier sehr stark auf die Wertigkeit der Fassade ankommen. Bin mal gespannt wie das Ensemble nach seiner Fertigstellung aussieht.

  • Architektur der Naxos-Quader als ein "Nice to have"

    Stefan Forster hat sich mit diesem Besorgnis erregenden Rendering nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wie auch in München und Hamburg zu beobachten, ist der Druck auf Wohnimmobilien im Zentrum scheinbar so groß geworden, dass eine nachträgliche Stadtreparatur ein Wunschtraum bleiben wird. In diesem reinen Verkäufermarkt wird selbst grottige Hinterhofarchitektur im Siedlungslook von gierigen Mietern oder ETW-Käufern binnen Sekunden für Höchstpreise abgenommen. Es läuft nach dem von-oben-herab Prinzip "gegessen wird was auf den Tisch kommt", denn Alternativen gibt es für Käufer meist keine. Anspruchsvolle Architektur mit strukturierter Fassade, Staffelgeschossen/Dächern oder abwechslungsreicher/klassischer Formensprache werden somit wohl selbst im hochpreisigen Segment als verzichtbarer Luxus bzw. "nice to have" angesehen. Sicherlich gibt es in Frankfurt viele Gegenbeispiele für gelungene Neubau-Wohnprojekte, aber in diesem Fall bin ich doch ziemlich entsetzt wie banal und nichtssagend dieses teure Wohnquartier daher kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • Meine Güte, die Kritik mag ja gerechtfertigt sein, aber muss sie dann immer gleich so vernichtend ausfallen? Den Käufern wird es auch nicht gefallen, als dümmliche Schafe dargestellt zu werden, die sich auch den letzten Mist noch zu hohen Preisen andrehen lassen. Entschieden haben sie sich wohl eher auf Grundlage des Modells als auf Grundlage einer - hier auch nur in klein sichtbaren - Bauschild-Visualisierung. Im Modell sind freilich mehr Details enthalten, wovon man sich hier und dort überzeugen kann. Und da sieht es für mich schon anders aus. Sicher kann man auch über Sinn und Unsinn des Passivhausstandards diskutieren, nicht aber darüber, dass dadurch die architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt werden.



    Bild: UPG Urbane Projekte / ABG Frankfurt Holding / Stefan Forster Architekten

  • Im Sinn der angemahnten ausgewogeneren Kritik: Die Bebauung ist zugegebenermaßen sehr lang gestreckt, darin aber eher kleinteilig und orientiert sich in den Proportionen der Kämme an den gegenüber stehenden Mehrfamilienhäusern, einer Mischung aus allen möglichen jüngeren Epochen im durchbrochenen Blockrand. Aus den 6 Geschossen im Modell wurden 7 auf der Bautafel. Das ist schon in beiden Fällen deutlich höher als die 3-5 Geschosse der Straßennachbarn. Das Modell vermittelt hier zumindest noch durch die verklinkerten Sockel bzw. die Loggien bis zum 4. Geschoss. Das Bautafel-Rendering zeigt noch immer einen abgesetzten Sockel und auch angesetzte Bauteile in niedrigerer Höhe - allerdings scheint der Klinker zweifarbigem Putz gewichen zu sein.


    Das ist, zugegeben, eine Verbesserung im Sinn des Bauherren (Kostensenkung, Geschosszahlerhöhung). Der Entwurf hat einige seiner Qualitäten, die in Vorbeiträgen genannt wurden, verloren - längst aber nicht alle.

  • Sieben Geschosse hat auch auf der Bautafel-Visualisierung nur das Eckhaus an der Wittelsbacher. Das ist offensichtlich ein Mietshaus, daher auf dem Bauschild die Telefonnummer für die Vermietung und die Angabe von nur 49 Wohnungen. Die kommen dann zu den 67 schon verkauften Eigentumswohnungen hinzu. Sieben Vollgeschosse sind an der Straßenecke von vornherein zulässig, siehe die verschiedenen Pläne auf Seite 1 dieses Threads, während es weiter westlich bei den ETW-Bauteilen nur sechs sind, vier Voll- plus zwei Staffelgeschosse. Von genehmigungsrechtlichen Fragen abgesehen wird man die Wohnungskäufer wohl kaum nach erfolgter Beurkundung mit einem Zusatzgeschoss erfreuen können. Von daher glaube ich auch nicht, dass die Fassade generell "entfeinert" wurde. Sie könnte beim Mietshaus ("Naxos") schlichter ausfallen als bei den ETW-Teilen (Projekt "Naxos 2013"), das kommt bei anderen kombinierten Projekten aber auch vor.

  • Stimmt, nur die Ecke zur Wittelsbacher ist 7-geschossig. Das Rendering auf der Bautafel ist insofern ungünstig gewählt, als dass es die Ecke in den Vordergrund stellt und den Eindruck einer im Vergleich zu den Nachbarn deutlich größer dimensionierten Bebauung vermittelt (auch auf der Wittelsbacher). Alle bekannten Renderings hingegen zeigen den Kamm aus 5 Häusern mit den Eigentumswohnungen. Ich muss mich deshalb korrigieren und kann mich Deiner Vermutung nur anschließen.

  • Die Naxos-Anlage wächst weiter. Am westlichen Zipfel der Wingertstraße sieht es heute so aus:



    Der zweite "Zahn" der Kammbebauung:



    Das erste Fenster hängt. Leider nur das Modell mit weißem Kunststoffrahmen:



    Die Rampe zur Tiefgarage wird bald befahrbar sein:



    Der Blick die Wingertstraße hinunter:



    Die Südseite mit der markanten Mauer:



    Bilder: epizentrum

  • Auf dieser Riesen-Baustelle mitten im Wohngebiet ist nach gut einem Monat ebenfalls wieder viel passiert. Hier die Sicht auf die Baustelle von der Wittelsbacher Allee aus gesehen:





    Dann die Bebauung entlang der Wingertstraße:




    Bilder: Marty

  • Nach einem Monat wird es Zeit für ein Update. Ein erstes Farbmuster gibt es:



    Das Bauwerk wächst in die Höhe:



    An der Wingertstraße:




    Auch hier wird Samstags gearbeitet:



    Die Westseite:



    Diese Fenster verbaut man noch:



    Bilder: epizentrum

  • Aktuelle Bilder von letzter Woche. Der Komplex wird riesig, ich bekomme die Dimension mit meiner kleinen Kamera gar nicht drauf. Hier ein paar Eindrücke:





    Bilder: Marty

  • Die Rohbauten von "Naxos 2013" sind weitgehend fertig:



    Am Areal der Baugruppen hängen Zettel, die einen Baubeginn für den 1. August ankündigen, passiert ist freilich noch nichts.



    Bilder: Schmittchen