Hamburg Utopia (eigene Entwürfe und mehr...)

  • Hamburg als Megacity?

    Der Autor Christian Günther beschreibt in seinem Roman "Rost" eine städtebaulich und gesellschaftspolitisch brisante Vision von Hamburg im Jahr 2078.



    Die städtebaulichen Aspekte möchte ich Euch kurz vorstellen:


    - Eine Klimakuppel überspannt das Stadtgebiet (marode = Fehlinvestition).


    - Die städtebauliche Struktur ist ein Flechtwerk aus Hochhäusern, Straßen- und Fußgängerbrücken, Stegen und Treppensegmenten. Inzwischen sind viele Gebäude mit kleinen Klimakuppeln und Wintergärten ausgestattet.


    - Die innere Stadt ist umgeben von einer Ring-Mauer, um sie von der verwahrlosten äußeren Stadt und dem Umland abzuschirmen.


    - Einige angrenzende Viertel sind überschwemmt.


    - Das neue Zentrum liegt auf dem ehemaligen Flughafengelände Fuhlsbüttel und besteht aus einer turmartigen Konstruktion mit sieben verschachtelten Ebenen. Diese werden von übereinanderliegenden breiten Straßen umschlossen, die die Gebäude im Innern wie schützende Ringe umgeben.


    - Die Stadtsilhouette gleicht einer riesigen Zitadelle.


    - Das Vergnügungsviertel liegt auf dem Gebiet der City-Nord: Der neue Kiez. Einige Straßennamen wurden übernommen (Reeperbahn, Große Freiheit).


    - Ein paar Autobahnen ziehen sich über Brücken und auf hohen Wällen in andere große Zentren wie Berlin, Rhein-Main, London, Rotterdam und Kopenhagen.



    Was haltet Ihr von dieser Vision?


    Weitere Infos finden sich unter
    http://www.cyberpunk.de

  • Rost

    Das Thema "Rost" könnte eines werden.
    Die Belagerung von aussen auch - kennt man in anderen Städten wo die Landbevölkerung dort ihr Heil sucht.
    die Leseprobe hat mich schon ermüdet, bevor ich überhaupt eine Seite las.
    Betuliches vom Sterben - dem eigenen.


    PUNK ist sicher ein Hinweis

  • 2078? Was hat der Mann genommen?


    Nicht in 300 Jahren. Eher wird ganz Nord-Schland überschwemmt und zum Wasserschutzgebiet erklärt.

  • neue Utopie
    weil die Gebäude des Univiertels (Dammtor) wohl zu marode sind, überlegt man den gesamten Komplex zum kleinen Grasbrook zu verlagern.
    Was dort allerdings nicht so schnell entwickelt sein wird, ist die Infrastruktur -
    das gesamte Umfeld zum Futtern, verweilen, An-Abfahren ginge gerade noch -
    Wohnungen für Studenten.


    Das Raumklima in der alten Uni ist bestimmt auch besser als in neuen Gebäuden.


    Und, was fehlt dann hinter der Meckerweide? Die gesamte Entwicklung der 68er und vorhergehenden Generationen soll verschwinden?


    Wohnraumgebiet werden?


    Ich mags nicht, wenn sich etwas ballt und alle neu dafür geschaffen wird.


    Im Hamburger Abendblatt gibts auch einen kleinen Videoschnitt dazu - eine Interviewte brachte auch hervor, dass sich junge Menschen im Rahmen der Elbphilharmonie gut machen würden - so rein optisch - bedenkenswert.


    Bis die Struktur mit allem drum und dran hergestellt sein wird, werden wohl auch Jahrhunderte vergehen - das andere ist, das Studenten eher selten ein Leben lang am gleichen Fleck verharren.


    http://www.abendblatt.de/daten/2008/07/09/904274.html

  • Gutes Raumklima in den Gebäuden der Uni Hamburg? Geh mal in den "WiWi-Bunker" am Uni-Campus. Am besten in eines der oberen Stockwerke. Dann weisst du, warum das Gebäude diesen Spitznamen trägt. Die WG-Mieten rund um die Uni sind außerdem auch ziemlich hoch (im Schnitt etwa 300 Euro pro Zimmer). Können sich eigentlich nur Studenten leisten, die entsprechend Zuschuß aus dem Elternhaus bekommen und/oder viel dafür arbeiten (und umso weniger studieren können).
    Ansonsten hast du in so weit recht, dass eine Komplettverlagerung eines gewachsenen Viertels zu einem sterilen Viertel führt und es lange dauert, bis sich da wieder "organisches" Stadtleben entwickelt.

  • Andere Utopie/Dystopie (je nach Gusto): Angenommen, Weißrussland wird zu einer mörderischen Diktatur, und Deutschland gewährt Flüchtlingen Amnestie, u.a. auch in Hamburg. Kriegt Hamburg dann ein "Russenviertel", welches hastig aus dem Boden gestampft wird?


  • weil die Gebäude des Univiertels (Dammtor) wohl zu marode sind, überlegt man den gesamten Komplex zum kleinen Grasbrook zu verlagern.


    Bis die Struktur mit allem drum und dran hergestellt sein wird, werden wohl auch Jahrhunderte vergehen.


    Warum denn Jahrhunderte? Eine solche Verlagerung wird nicht über Nacht geschehen, aber ein Zeitraum von 15 Jahren wäre doch realistisch.


    Ich halte eine (teilweise) Verlagerung für sehr interessant. Idealerweise sollte auch nicht die ganze Uni aus Rotherbaum verschwinden, da sie ja schon den Charme des Stadtteils ausmacht. In irgendeiner Zeitung habe ich gelesen, dass es vorstellbar wäre unterschiedliche Campi ("Campusse" ;) ) zu schaffen, einen für die Naturwissenschaften und einen für die Geisteswissenschaften.


    Mit dem Bau der Universität auf dem kleinen Grasbrook hätte man auch einen Grund die U4 nach Süden verlängern und die "städtebauliche Lücke zwischen Innenstadt und Wilhelmsburg zu schließen.

  • Mit dem Bau der Universität auf dem kleinen Grasbrook hätte man auch einen Grund die U4 nach Süden verlängern und die "städtebauliche Lücke zwischen Innenstadt und Wilhelmsburg zu schließen.


    Dabei sollte man sich aber nochmal die Namensgebung der zweiten U-Bahn-Station ("HafenCity Universität") überlegen. Das könnte zu Verwechslungen führen. Allerdings besteht ja noch die Möglichkeit, den Fachbereich der Architektur-Wissenschaften auch auf der Südseite der Elbe anzusiedeln.

  • SciencePark Hamburg auf dem Kleinen Grasbrook

    So genannte Science Parks gibt es bereits in vielen Städten, sie bündeln je nach genauer Ausgestaltung Bildungs- und Forschungseinrichtungen, wissensintensive Unternehmen, Gründerzentren und andere Einrichtungen, die etwas mit Wissensvermittlung, -gewinnung und -nutzung zu tun haben.
    Den Kern des SciencePark Hamburg bildet die Elbuniversität Hamburg. Im Umkreis der Universität ist die Ansiedlung von Forschungsinstituten, wissensintensiven und forschenden Unternehmen, einem Weiterbildungszentrum, einem Standort der Volkshochschule, Kompetenzzentrum mit angeschlossenen Konferenzräumen (oder gar Konferenzzentrum) für Wissenstransfer und Tagungsmöglichkeiten, Gründungszentren für die Stärkung der Gründungsintensität in der Stadt und evtl. weiteren Bildungseinrichtungen, wie weiterführenden Schulen, angedacht. Durch die Zusammenführung dieser Wissenseinrichtung auf abgegrenztem Raum sind positive Spillover- und Synergieeffekte zu erwarten. Besonders relevant sind hier die Forschungsinstitute, die die vorhandenen Stärken der Stadt ausbauen und in angrenzende Sektoren ausdehnen können. Es würden sich z.B. Forschungsinstitute in den Bereichen Biotechnologie, Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnik, Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie, Optik, IT-Sicherheit, Medizintechnik oder Ernährungsforschung anbieten. Diese Forschungseinrichtungen würden zur Ansiedlung von innovativen Unternehmen in ihrem direkten Umfeld sorgen und könnten mit den angrenzenden Hochschulen zusammenarbeiten. Das Weiterbildungszentrum und das Kompetenzzentrum mit angeschlossenen Konferenzräumen sorgen für die notwendigen Räumlichkeiten, um den Wissenstransfer zu unterstützen. Das Gründungszentrum unterstützt die Steigerung der Gründungsintensität in der Stadt und soll auch Ausgründungen aus den Hochschulen und Instituten unterstützen.
    Ein Quadrant wird dem Kreativitätsfaktor Kultur gewidmet. Hier ist eine kleine (ca. 2.000 Studenten) Hochschule für Kreativität Hamburg (HKH) anzusiedeln, in der insbesondere Schauspiel, Medien, Musik, Kunst, Journalistik und andere dem Kreativsektor zuzuordnende Studiengänge angeboten werden. Außerdem sind in diesem Sektor Museen und Kultur- und Freizeiteinrichtungen (kleinere Bühnen, Kino, Sportstätten etc.) anzusiedeln. Im Randbereich wäre Gastronomie (Restaurants, Kneipen und Cafes) anzusiedeln. Das Ziel dieser Durchmischung von Wissenschaft und Kultur dient der Steigerung des Kreativitätspotenzials, da sich diese gegenseitig befruchten.
    Am Rand des SPH können Wohnraum und Einkaufsmöglichkeiten angeboten werden. Diese Durchmischung der verschiedenen Stadtfunktionen entspricht den Anforderungen der modernen Stadtentwicklung.


    Nach Durchsicht der offiziellen Planungen erscheint mir Variante 2 für die UHH sinnvoll, obwohl ich mir hier auch eine Aufteilung vorstellen könnte, allerdings in räumlicher Nähe mit guter Anbindung und Variante 4.0 für die neue Elbuniversität im SciencePark Hamburg, hier müssten allerdings noch einige Änderungen bei den Planungen vorgenommen werden, da der aktuelle Plan teilweise zu kleinteilig erscheint.


    Von der Handelskammer wurde ich auf das Problem der Verlagerung der Hafenbetriebe vom Kleinen Grasbrook hingewiesen, da es wohl schwierig ist adäquate Flächen zu erschließen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oeconom () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Für den "Sprung über die Elbe", wäre das ein guter Plan. Wenn aber die Universität aus dem Grindelviertel komplett abgezogen wird, wäre das schade. Ein jetzt lebendiger Stadtteil würde veröden.

  • Hallo Donjon05, vielen Dank für Deine Meinung. Das Konzept sieht eben keine Verlagerung der Universität vor, sondern den Bau einer weiteren Uni. Dies ist definitiv erforderlich, da Hamburg im Vergleich zur Einwohnerzahl einen zu geringen Studentenanteil hat. Dies zieht einige Probleme nach sich, die gelöst werden könnten mit einem SciencePark auf dem Kleinen Grasbrook.
    Im Bezug auf die Uni Hamburg müsste allerdings im Rahmen des Ausbaus über eine Aufteilung nachgedacht werden. Da aber ohnehin einige Gebäude vermutlich abgerissen werden müssen, könnte man die Flächer der Uni auch verdichten und in der Höhe den nötigen zusätzlichen Raum schaffen.

  • @ Oeconom: Einige Deiner Ideen entsprechen den aktuellen Planspielen zur Standortfrage der Universität Hamburg. So ist z. B. im Gespräch, die Fachbereiche IT (aus Stellingen) und Ernährungswissenschaften (aus Bergedorf) ins hamburger Zentrum zu holen. Aus Platzgründen besteht nicht die Möglichkeit, alle "abseits gelegenen" Fachbereiche am Hauptstandort unterzubringen. Deshalb wird erwogen, die Uni Hamburg an zwei zentralen Standorten zu bündeln: Grindelviertel und Kleiner Grasbrook.


    Die Verbindung der Universität mit einem SciencePark ist tatsächlich eine sinnvolle Standortpolitik.


    Nach Deinem Vorschlag (Elbuniversität) werden auch die kreativen und musischen Fachbereiche auf dem Kleinen Grasbrook angesiedelt. Was soll dann aber aus den Gebäuden der HfbK am Lerchenfeld und der Hochschule für Musik und Theater am Harvestehuder Weg werden?

  • @ Donjon05:
    Mein Konzept sieht eigentlich keine besonderen Eingriffe in die anderen Hochschulen vor. Aber wahrscheinlich wäre es schon sinnvoll die Universität Hamburg an einem Standort zu konzentrieren oder evtl. auch an zwei Standorten, die nicht zu weit voneinander entfernt und gut verbunden sind. Meiner Meinung nach wäre aber auch eine Verdichtung auf der derzeitigen Fläche möglich. Es müsste natürlich geprüft werden in welchen Bereichen man lieber komplementäre Angebote schafft und in welchen Bereichen man auch Konkurrenz zwischen verschiedenen Hochschulen zulassen möchte. Für evtl. aufzugebende Standorte kann man sicherlich neue Nutzungsmöglichkeiten entwickeln.


    Hast Du nähere Informationen zu den offiziellen Planungen? Sind diese öffentlich zugänglich?

  • Google suche macht glücklich



    © Gerkan, Marg and Partners Achitects (gmp)


    Pressemitteilung: Behörde für Wissenschaft und Forschung Hamburg.


    4 Szenarien.


    1. Campus am Grindel wird saniert nur einige wenige, wie etwa die Zoologie, neu gebaut.



    © Gerkan, Marg and Partners Achitects (gmp)



    2. Mehr Platz? Mehr Neubauten.
    Abriß fast sämtlicher Gebäude um den Von-Melle-Park, auch an der Bundesstraße massive Abrisse.
    Abriß von Wiwi-Bunker oder Geomatikum Ersatz durch größere Neubauten
    Nur denkmalgeschützte Gebäude bleiben erhalten.

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    3. Zweiteilung
    Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften zieht in Neubauten auf den Grasbrook im Hafen.

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    4. kompletter Umzug auf den Grasbrook und Verlängerung der U-Bahn-Linie 4 vom Lohseplatz unter der Elbe bis zum Grasbrook



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    © Gerkan, Marg and Partners Achitects (gmp)



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    Quelle


    Quelle: Welt


    Studie hier



    © Gerkan, Marg and Partners Achitects (gmp)
    Verwendung der Bilder freigegeben

    18 Mal editiert, zuletzt von Waxo Khana ()

  • @ Waxo: Vielen Dank für diese sehr gute Zusammenfassung. Was leider in den Kostenschätzungen nicht zum Ausdruck kommt, sind die positiven Auswirkungen der jeweiligen Szenarien. Berücksichtigt man diese wäre wohl die Variante 4.0 die absolute Nummer 1.


    Dennoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Chance eine weitere Universität im SciencePark Hamburg zu gründen, genutzt werden sollte. Die UHH sollte am derzeitigen Standort ausgebaut und entwickelt werden, etwa wie in Variante 2. Oder es wäre ein Teilumzug, allerdings in räumlicher Nähe zum bisherigen Standort möglich. Sinnvoller erschiene mir dennoch eine Verdichtung und Aufstockung.
    Für den SciencePark mit Elbuniversität wird Variante 4.0 genommen, jedoch abgewandelt. Und um dem berechtigten Einwand der Handelskammer zuvorzukommen, sind zunächst für die Hafenwirtschaft geeignete Alternativflächen anzubieten und vorzubereiten, bevor sie den Kleinen Grasbrook räumen müssen.
    Trotz der sicherlich enormen Kosten muss man diesen Ansatz als eine Zukunftsinvestition ansehen, die sich ammortisieren wird. Die Wissenschaftler sind sich weitgehend über die positive Rendite solcher Investitionen einig.


    Ich bin übrigens für eine Auslagerung der Diskussion in einen eigenen Thread "Entwicklung der Hochschullandschaft in Hamburg" oder so ähnlich.

  • Und um dem berechtigten Einwand der Handelskammer zuvorzukommen, sind zunächst für die Hafenwirtschaft geeignete Alternativflächen anzubieten und vorzubereiten, bevor sie den Kleinen Grasbrook räumen müssen.


    ..nicht nur der Handelskammer. Aber um diesen Satz nicht zum Allgemeinplatz verkommen zu lassen: Stell doch mal bitte jemand schluessig dar, wo ebendiese Flaechen denn sein koennten, wie der Zeitrahmen fuer eine Umsiedlung aussaehe und wo nach einem solchen Umzug dann die zukuenftigen Hafenerweiterungsflaechen sein sollen.


    Was ich generell nicht verstehe ist, warum sich einige so sehr darauf versteifen, dass die Uni jetzt ausrechenet NICHT am bestehenden Standort nachverdichtet / neugebaut werden soll und warum sie WENN sie denn (teil-)umziehen soll nicht auf eine der vielen zentral gelegenen Hamburger Brachflaechen ziehen soll, sondern ausrechenet dorthin wo man sehr teuer ein florierendes Gewerbe umsiedeln muss. Absurd!


    Ich fuerchte einige Stadtplaner haben einfach den Knall nicht gehoert: Hafenkonversion (Rotterdam, Amsterdam, London Docklands, Hafencity, etc) ist schoen und gut. Aber es ging hierbei doch darum brachgefallene Hafenflaechen wiederzubeleben und nicht darum bestehende und funktionierende Flaechen zwangszukonvertieren :nono:


    PS: Danke Waxo fuer die Doku.

  • Hey Midas,


    sag mal wenn ich mir die Renderings so anschaue, dann nehmen sowohl Teilumzug als auch Komplettumzug in der gleichen Groessenordnung Platz in Anspruch wie die HC insgesamt ! (ca. halbsoviel bis hin zu in etwa gleiches Ausmass ja nach Szenario)
    Wo in HH denkst du stehen Flaechen diesen Ausmasses in vergleichbar zentraler Lage zur Verfuegung ?
    (Banhof Altona ist ja bereits fuer Wohnraum vorgesehen und in der Planung !)