Das Areal, um das es hier geht, war seit 1860 der Stammsitz der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt, kurz Degussa. Zuvor war die Scheideanstalt gleich nebenan in der Münzgasse ansässig, wo die Produktion 1843 aufgenommen wurde.
Bis in die 1970er-Jahre wurde auf dem Gelände auch produziert, ab Anfang des Jahrzehnts begann dann die Verlagerung der Edelmetall-Scheideanstalt nach Hanau. Der letzte Betrieb, die Glanzgoldherstellung, wurde 1978 verlagert. 1979 wurde die Scheideanstalt im Innern des Blocks (Foto von 1966) abgerissen. Zwischen 1981 und 1984 wurden an dieser Stelle neue Verwaltungsgebäude errichtet, es handelt sich um die Gebäude mit dunkelrotem Staffelgeschoss unten auf dem Foto. Auch das Eckgebäude Neue Mainzer und Untermainkai wurde in dieser Zeit gebaut.
Kaum mehr als 20 Jahre nach dem Bezug steht nun also der Abriss auch dieser Gebäude bevor. Ein Foto des geschichtsträchtigen Areals vom 36. Obergeschoss des Gallileo:
Bild: Schmittchen
Aus einer anderen Perspektive, von Juni 2007:
Bild: Dontworry, mit GNU Free Documentation License @Wikipedia
Und noch eine Ansicht von der Sachsenhäuser Seite. Hier sind nun auch die älteren Gebäude in der nordöstlichen Ecke zu sehen, also an der Weißfrauenstraße und der Seckbächer Gasse. Nach den Presseberichten von dieser Woche stehen die Gebäude bereits leer, demgemäß soll der Abriss im kommenden Jahr mit diesen Bauten beginnen.
Bild: DIC
Nicht zum Maintor-Projekt gehört das Gebäude Neue Mainzer Straße 14 -18, das Ende der 1990er grundlegend umgebaut wurde und in dem sich unter anderem das Theater "Die Komödie" befindet. Auch nicht abgerissen wird das nördlich daran angebaute dreizehngeschossige Hochhaus von 1952, derzeitige Höhe laut FNP 48 Meter. Es wird saniert und erhält ersten Visualisierungen zufolge die gleiche Fassade wie die beiden neu zu bauenden 60-Meter-Hochhäuser. Auf dem Foto unten, es stammt wie das erste Foto von Mai 2007, das Hochhaus an der Ecke Neue Mainzer und Weißfrauenstraße, rechts daneben das Gebäude Neue Mainzer Straße 14 -18:
Das dritte Gebäude, das in diesem Block erhalten bleibt, ist die denkmalgeschützte klassizistische Villa Untermainkai 4, die 1823 von Stadtbaumeister Friedrich Christian Hess errichtet wurde. Die Degussa bezeichnet die Villa zwar als "Traditionshaus", erworben hat sie es aber erst 1955 von der Stadt Frankfurt. Genutzt wurde das Anfang der 1980er-Jahre denkmalgerecht renovierte Gebäude für Feierlichkeiten und als Gästehaus der Degussa.
Bilder: Schmittchen