Neues aus der Altstadt / Carlstadt

  • Die Schutzwürdigkeit der alten Kämmerei sollte hierbei umfassend hinterfragt und eventuell revidiert werden.


    Eine der schönsten Ecken Düsseldorfs soll geopfert werden für was? Ich schätze deine Beiträge meistens sehr, aber einen solchen Vorschlag zu einem ästhetisch absolut gelungenen Ensemble haben Architekten wohl exklusiv.

  • ^ Sehe ich genauso. Politische Vergangenheit des Architekten hin oder her - der Bau passt so gut dorthin als sei er schon immer da gewesen.


    Bezüglich Nutzung wäre mein Traum eine weitere Alt-Brauerei.

  • Aufstockung an der Poststraße

    ^ Ich habe noch zwei Blicke auf die Alte Kämmerei hier gezeigt - man kann oft vorbeikommen und immer noch etwas Neues entdecken. Bloß nichts davon kaputtmachen, kein Detail, selbst wenn es klein und unwichtig vorkommen sollte. (Zwei Blicke auf den Neubau an der Hafenstraße gibt es unter dem Link auch.)


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    Nach langer Zeit wurde das aufgestockte Haus an der Poststraße abgerüstet - der untere Teil wurde schön renoviert, die Fassade des zusätzlichen Geschosses halbwegs passend gestaltet - leider nur halbwegs:





    Der obere Teil mit dem zusätzlichen Geschoss. Zumindest kommen die Dachgauben diesmal ohne Zinkblech aus:





    Einmal wurde hier über ein (unpassendes?) Tor in der Altstadt diskutiert. Wie gefällt Euch die Eingangstür hier?



    Apropos Eingang - der Eingang des umgebauten Hauses mit REWE am Carlsplatz blieb sehr lange unfertig. Heute habe ich auch diesen vervollständigt gesehen:



    Zwei Häuser weiter links wird ebenso umgebaut - vermutlich weniger die Fassade (obwohl sie gerne ansprechender werden könnte), vor allem der Ladeneingang:


  • Eine derartige Fassade einer Aufstockung eines Gründerzeit Hauses würde ich keinem Bauherren vorschlagen. Die Fassade ist eher ein trauriger Abklatsch der historischen Fassade darunter.
    Eine zeitgemäße Fassade wäre hier ehrlicher und passender gewesen.

  • ^ Da Profile gegenwärtig verwendet werden, sind sie durchaus zeitgemäss. Du denkst vielleicht an eine glatte weiß-graue Fassade? Die wäre noch schlimmer - deswegen schrieb ich halbwegs angepasst, etwas besser als Worst Case ohne Profile, aber schlechter als ein detailgetreuer Nachbau des Fassadenschmucks darunter.


    Da derzeit viel aufgestockt wird, dürfte die Gestaltung dieser Aufstockungen ein wichtiges Thema sein.

  • ^ Da Profile gegenwärtig verwendet werden, sind sie durchaus zeitgemäss. ...


    Dem Sinn dieser Aussage kann ich nicht folgen!


    Ich würde ein anderes Material wählen, welches sich mehr vom Altbau absetzt; z.B. Glas.


    Schaue Dir mal entsprechende Beispiele der letzten Jahre in Wien oder Budapest an.

  • ^ Ich sehe nicht den Sinn, sich vom Altbau abzusetzen - eher sollte sich die Ergänzung harmonisch einfügen. In der Altstadt gibt es bereits die verglaste Fassade an der Kapuzinergasse, was sich hoffentlich nicht als Mode verbreitet. Es ist nämlich nicht so, dass die Düsseldorfer Altstadt zu altstädtisch wirken würde - eher an zu wenigen Stellen wirklich stimmungsvoll und klein ist sie sowieso.

  • Poststraße 10

    ^ Die Aussage von mamamia ist für mich nachvollziehbar, denn auch mit mehr Stuckelementen würden die Fenster nicht harmonischer ausssehen.
    Für mich liegt das vor allem daran, weil es 3 verschieden hohe Fenstergrößen gibt, wenn die neue Etage die Fensterhöhe vom 2. OG übernommen hätte, wäre es stimmiger gewesen (was aber wohl wegen der Nachbarhäuser nicht gegangen wäre).
    So wäre eine sich deutlich absetzende Etage eine gute Alternative gewesen, zumal das Gebäude weder denkmalgeschützt ist, noch sich in einer besonders altstädtischen und historischen Gegend befindet.

  • In früheren Zeiten wurde immer im Stil der Zeit gebaut. Hätte man sich früher an der bestehenden Bebauung orientiert, gäbe es in der Altstadt nur Fachwerkhäuser.
    Erst im 19. Jahrhundert hat man Neubauten einen historisierenden Look verpasst.
    Retro-Look ist zwar zur Zeit wieder Mode, aber wenn man so etwas macht, dann bitte mit Sachverstand und wirklich am Stil-Vorbild orientiert; auch hierfür gibt es ja gelungene Beispiele.

  • Ratinger Straße / Mühlengasse

    Ein Umbau-Projekt, wo ich Schlimmeres befürchte - der ganze Bau Ratinger Straße / Mühlengasse kriegt derzeit neue Fassaden. Auch die frühere Gestaltung mit Weißputz an Obergeschossen und Naturstein nur am EG fand ich nicht so berauschend - auf dem zweiten Thumb sieht man noch eine Stelle mit Natursteinplatten, doch sonst wurden diese bereits abgenommen. Ich fürchte, die künftige Wirkung wird noch mehr Einerlei als bisher:



    Am liebsten wäre mir hier - den ganzen Riegel irgendwann abreissen und historische Häuser wie in der Frankfurter Altstadt (Dom-Römer-Areal) errichten.

  • ... Am liebsten wäre mir hier - den ganzen Riegel irgendwann abreissen und historische Häuser wie in der Frankfurter Altstadt (Dom-Römer-Areal) errichten.


    Früher standen dort nur an der Ratinger Straße Häuser; an der früher wesentlich schmaleren Gasse gab es, auch vor dem Krieg, nur unschöne Hinterhofbebauung.

  • ^ Auf dem Dom-Römer-Areal sind nur einige Häuser 1:1 nach historischen Vorbildern gestaltet, viele wurden neu entworfen - wobei die kleinteilige Gestaltung besonders wichtig war. Hier von Kleinteiligkeit keine Spur - Einerlei-Gestaltung auf der gesamten Straßenblocklänge und auch noch um zwei Ecken. Individuell entworfene schmale Fassaden wären auch hier angebracht - egal, was hier kurz vor dem Krieg stand, muss nicht bindend sein.


    BTW: Die Arbeiten an der Hafenstraße habe ich vor ein paar Tagen hier gezeigt - wie auch an einem Umbau an der Citadellstraße sowie am abgebrannten Haus in der Altstadt (wo es jedoch sehr langsam geht).

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Umbau Ratinger Straße, Mühlengasse und Ritterstraße

    ^ Was soll eigentlich die Sinnlos-Diskussion über eine kleinteiligere Gestaltung bringen? :confused:
    Die Häuser stehen seit Jahren da und werden auch noch in 50 Jahren so da stehen!
    Wenn die Häuser abgerissen würden, könnte ich so eine Diskussion ja noch verstehen - aber hier wird ja nur die Fassadendämmung erneuert und das EG umgebaut.
    Vieleicht tun die Eigentümer dir ja den Gefallen und malen die einzelnen Häuser verschieden farbig an.
    Mir ist das ehrlich gesagt wurscht, ob die Häuser hinterher wieder weiß oder zumindest alle in einer Farbe sind, ich empfand sie noch nie störend oder auffällig - eher zurückhaltend und unaufdringlich und somit für mich ok.


    P.S.: was soll eigentlich das ständige Verweisen und Verlinken auf Fotos, die du in deiner (für mich) persönlichen Mülltonne ablegst, berichte doch einfach direkt im richtigen Thread und nicht in Massenbeiträgen, wenn du Angst hast, dass es keiner mitbekommt und keiner deine "tollen" Fotos anschaut (scheint dir ja besonders wichtig zu sein, wie du uns schon mal wissen lassen hast!).

  • Die Frage nach einer kleinteiligen, besser zum Umfeld passenden Gestaltung hätte vor rund 30 Jahren gestellt werden sollen, als die Bebauung geplant wurde.
    Auf der östlichen Straßenseite wurden seinerzeit nur die Baulücken ergänzt und die recht herruntergekommenen, aber erhaltbaren Altbauten kernsaniert.
    Auf der westlichen Seite war aber nichts vorhanden, auch keine historischen Vorbilder.

  • ^ Die Frage kann sich alle paar Jahrzehnte immer wieder stellen, wenn Bauten betagt werden und ersetzt werden müssen - wie die Nachkriegsklötze der Gerichte, die vom Andreasquartier ersetzt wurden (etwas halbherzig, aber besser als zuvor). Die jetzt diskutierten Bauten werden nach dem Fassadenumbau wieder einige Jahrzehnte bewirtschaftet, doch irgendwann sind auch sie fällig. Besser, man überlegt sich rechtzeitig, was (irgendwann) stattdessen kommt.


    Solche Überlegungen kann man noch für viele Stellen der Altstadt anstellen. Auch wenn nicht jeder hier es gerne liest - stellenweise wirkt sie mehr wie eine heruntergekommene Saufmeile wie die Reeperbahn als wie eine richtige Altstadt, wo man sich gerne aufhält (im nüchternen Zustand, meine ich).

  • ^ Wenn man eine Altstadt zum anschauen will, sollte man in eine Kleinstadt wie Rothenburg ob der Tauber fahren - so etwas von einem Altstadtbereich in einer Großstadt zu verlangen, ist absurd!
    Wenn einem das Altstadttrieben in Düsseldorf nicht gefällt, muss man sich halt davon fern halten (oder sie nur zu bestimmten Zeiten besuchen) - immerhin ist die Stadt auch für "die längste Theke der Welt" bekannt!
    Und Hamburg ohne Reeperbahn geht ja nun mal gar nicht! :nono:


    Sich über ungelegte Eier Gedanken zu machen, wie hier bei den Häusern an der Mühlengasse, ist für mich unsinnig - schließlich kann keiner Hellsehen, was dann dort machbar und gewünscht ist....

  • Düsseldorfs Altstadt ist ja auch im Krieg und noch mehr in den 50ern zerstört worden.
    Es mangelte früher an dem Gespür für die historischen Bauten. Sie galten nur als alt und gestrig. Erst später wurde der Wert erkannt und es kamen Gesetze zum Denkmalschutz.
    Viele Bauten, die im 20. Jahrhundert dort errichtet wurden, wären heute so nicht mehr genehmigungsfähig.
    Es gibt aber inzwischen zahlreich Bereiche, in denen der historische, kleinteilige Kontext nicht mehr vorhanden ist. Natürlich gibt es auch heute noch Bauprojekte, deren Integration in das direkte Umfeld suboptimal ist.

  • Acht Bewerber sind im Rennen - die RP stellt zwei davon vor: eine Nutzung als Hotel und eine Gastronomie/Markthallen-Nutung mit Co-Working-Spaces.
    RP-Online


    Letztere Variante wird ausführlich beschrieben und eine Visualisierung gezeigt. Es zeichnet sich Frankonia Eurobau (u.a. Andreasquartier, Win Win) mit ihrem Geschäftsführer Uwe Schmitz verantwortlich. Dieser hat bereits eine breite Allianz von den Jonges über den Uerigen und Heinemann für sein Vorhaben geschmiedet.
    Der Entwurf stammt von Pritzker-Preisträger Rafael Moneo.


    Die Pluspunkte des Konzepts/Entwurfs:
    + Erhalt des Uerige-Forums
    + Terrassenbetrieb auf dem Marktplatz (=Belebung)
    + Gastronomienutzung passt perfekt in die Altstadt (der Entwurf sieht eine Markthalle mit 4 Gastronomiezellen im Innenhof des Gebäudes vor. Der Zutritt erfolgt vom Uerige-Forum und vom Marktplatz)
    + Einbindung lokaler Gastro-Partner
    + Entfernung der hässlichen Rampe und damit eines störenden Obdachlosentreffpunkts
    + Dachterrasse als Bühne für Veranstaltungen (z.B. Gewinn der Champions League durch Fortuna Düsseldorf ;) )


    Visualisierung:

    Quelle: RP-Online; URL:http://www.rp-online.de/nrw/st…-dem-rathaus-aid-1.752214

  • Die Öffnung zum Marktplatz / Rathaus ist gut und wichtig; der Charakter des Gebäudes wird hierdurch keineswegs beeinträchtigt.

  • Angesichts des massiven Publikumverkehrs an dieser Stelle viel besser als eine Hotelnutzung.
    Weiß übrigens jemand, ob auch der Innenhof bei der Gelegenheit öffentlich nutzbar gemacht werden soll?