Andreasquartier, Altstadt (Bauphase)

  • Andreasquartier, Altstadt (Bauphase)

    Zu Beginn der Mipim in Cannes ist jetzt die nächste Bombe geplatzt! Die Gerichtsgebäude (erbaut 1913-1923) gegenüber dem Stadthaus sollen für 260mio umgebaut werden - vorgesehen ist ein Luxushotel mit 150 Zimmern, 150 Wohnungen, bis zu 20000qm Büros sowie Handel und Gastronomie. Frankonia hat das Areal zu diesem Zweck kürzlich erworben.


    Damit wird die derzeit eher schmucklose Mühlenstraße zu einer edlen Adresse und die Lücke zwischen Bolkerstraße und Ratinger Straße geschlossen. K20-Erweiterung und Bürgersaal entstehen in unmittelbarer Nähe.


    http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=149983
    http://www.nrz.de/nrz/nrz.dues…f&auftritt=NRZ&dbserver=1


    Ach ja: http://www.property-magazine.d…ews_ID=4351&articlesuche=

  • Andreasquartier (Altstadt)

    Frankonia schlägt wieder mal zu ...


    Mitten in der Düsseldorfer Altstadt - zwischen Hofgarten/Grabbeplatz und der Rheinufer Promenade am Burgplatz entsteht durch Frankonia ein neues Premium Stadtquartier mit exklusiven Doorman Wohnungen, repräsentativen Büros, Luxushotel, Serviced Appartments und Gastronomie- und Handelsflächen.


    http://frankonia.webfactory.de…kte/alle/andreasquartier/

  • Pressemitteilung

    ^sehr gut.



    http://frankonia.webfactory.de/de/presse/Pressemitteilungen/



    http://frankonia.webfactory.de…kte/alle/andreasquartier/

  • Voelliger Unsinn in dieses Geb'ude Wohnungen reinzusetzen. Gegenüber das Hotel gut und gerne, das passt auch... Hier koennte ich mir aber besser ein Casino oder ähnliches drinne vorstellen.

  • Für ein Casino müßte das Land erst einmal die rechtlichen Grundlagen schaffen. Meines Wissens sieht das Gesetz zur Zeit nur vier Spielbanken für NRW vor, und diese Zahl ist bereits ausgereizt.

  • Die Wohnungen sollen nicht im Gerichtsbau sondern Richtung Ratinger Straße entstehen. Ins Gerichtsgebäude kommt das Hotel - mit Casino wäre mir auch am liebsten. Mal sehen was die Landesregierung macht.


    Es ist schon unglaublich was im Zentrum an Luxushotels entsteht:


    - Bis 2005 gab es nur das Parkhotel und den stillgelegten alten Breidenbacher
    - ...seit 05 das Interconti
    - Jetzt ist der neue Breidenbacher in Bau und an der Mühlenstraße sind plötzlich zwei weitere *****-Häuser in Planung. Das ist alles nah bei einander, siehe hier - jeder Punkt ist ein (geplantes) *****-Haus!


    Anders gesagt: 1999 ist mit der Schließung des alten Breidenbacher Hofs die Zahl der Luxushotels im Zentrum von zwei auf eins gesunken. Von 2005 bis 2013 wird sie von eins auf mindestens fünf ansteigen! Beim ehemaligen Hettlage an der Immermannstr. ist auch noch etwas im Busch...

  • Jetzt wird es konkret. Die Bezirksvertretung 1 hat gestern eine erste Verwaltungsvorlage, die das Verfahren auf den Weg bringt, abgenickt - bei nur drei Enthaltungen.


    Zu klären ist zunächst das Verkehrkonzept. Unter dem neuen Altstadtviertel soll eine Tiefgarage mit 800 Plätzen entstehen. Die geplante Ausfahrt über die Neubrückstraße könnte an der Ecke direkt an der Heinrich-Heine-Allee für Probleme sorgen. Daher muß ein schlüssiges Verkehrskonzept her.


    Es muß auch beachtet werden, dass auf dem Areal Bodendenkmäler gefunden werden könnten. Ebenso müsse die historische Mauer des Coelestinerinnen-Klosters harmonisch ins Wohnviertel integriert werden.


    Nun bekommen zwölf Architekten-Teams die Auflagen zugeschickt. Davon bleiben später fünf im Rennen, aus denen dann nach weiteren Detailplanungen, der Siegerentwurf gekürt wird.


    Die vielen alten Bäume, die die Mühlenstraße prägen, sollen bleiben. Eine der Rosskastanien ist sogar ein Naturdenkmal.


    Der große, grünen Innenhof sollte auch für die Öffentlichkeit nutzbar sein, so eine Forderung von Clara Deilmann. Die Verwaltung signalisierte aber, das der Investor überhaupt kein Interesse daran hätte. Dort könnte sonst womöglich ein Treffpunkt für Trinker und Junkies entstehen.


    NRZ

  • Für den Wettbewerb wurden in der RP (print) schon einige Namen genannt:


    HPP Hentrich-Petschnigg & Partner, JSK (beide Düsseldorf)
    Hans Kollhoff, Berlin
    Hilmer und Sattler, Steidle und Partner (beide München)


    Edit: Etwas Kollhoff in der Altstadt wäre phantastisch... ist ja gut, ich warte auf die Entwürfe...

  • J
    Der große, grünen Innenhof sollte auch für die Öffentlichkeit nutzbar sein, so eine Forderung von Clara Deilmann. Die Verwaltung signalisierte aber, das der Investor überhaupt kein Interesse daran hätte. Dort könnte sonst womöglich ein Treffpunkt für Trinker und Junkies entstehen.


    Ich verstehe den Investor; kein Investor oder Bauträger würde soetwas gerne zulassen, ausgerechnet in der Altstadt. Die Käufer solcher Immobilien würde eine unkontrolierter Zugang für die Öffentlichkeit abschrecken. Von der Idee sollte die Verwaltung sich ganz schnell verabschieden. Solange es keine dringende Notwendigkeit für ein querendes Wegerecht gibt (das sehe ich hier nicht), sollte der Blockinnenbereich überwiegend ein geschützter Raum für die Nutzer / Bewohner bleiben.

  • Die RP vom 25. Juni 2008 berichtet darüber: Nachkriegsbauten sollen weichen. Es wird ein Luxushotel und Luxuswohnungen geben - an einem geschlossenen Innenhof. Am zweiten, öffentlich zugänglichen Innenhof sollen Büros und Cafes bzw. kleine Läden entstehen. Die Beibehaltung der altstädtischen Kleinteiligkeit erachte man als wichtig; extra dafür habe es gravierende Planänderungen gegeben. Bonin habe die neuen Pläne gelobt.

  • Die Politik hat die Pläne jetzt weitestgehend abgesegnet – wer den Wettbewerb nun gewonnen hat, ist allerdings nicht zu erfahren. Die Bezirksvertretung hat noch diverse Details im Denkmalschutz durchgesetzt. An der Planung eines Luxushotels hält der Investor Franconia fest.

  • Wenn der Denkmalschutz greift, gut. Spannend werden also eher die neu zu errichtenden Bauen. Ob man die Ratinger mit historisierenden oder wenigstens einer kleinteiligen Front bebaut oder wird es ein ähnlich überproportionierter Klotz wie das Gerichtsgebäude selbst?

  • Leider steht der wilhelminische K(l)otz-Kasten an der Mühlenstraße unter Denkmalschutz.


    Ich hoffe sehr, das an der Ratinger Straße der Umgebung entsprechend kleinteilig gebaut wird; dort steht ja auch die denkmalgeschützte Fassade des ehem. Coelestinerinnenstifts von Adolf von Vagedes - diese Fassade alleine gibt den Maßstab vor. Auch sollten die Bauten wieder an die historische Bauflucht heranrücken (die Stellplätze vor den Gebäuden sind ja alles andere als ansehnlich).


    Gleiches gilt für die Neubrückstraße; dieser Unort sollte verschwinden und, als Gasse erkennbar, auf der westlichen Straßengrenze angemessen bebaut werden.


    Mal sehen, was bei dem Wettbewerb heraus kommt.

  • Im Internetauftritt des Stadtplnungsamtes ist unter der Rubrik Stadtplanung zur Diskussion einen Plan mit der Freiraumplanung zum Bebauungsplanvorentwurf veröffentlicht.


    Demnach fügt sich die aktuelle Planung in das kleinteilige Umfeld ein. Ich hoffe, das auch die jeweiligen Fassaden in Proportion und Material auf das gewachsene Umfeld reagieren.
    Die Häuser sollten möglichst nicht mit einer einheitlichen Architektur (Fassade) geplant werden.

  • Ja, vor allem die Ratinger würde meiner Meinung nach einen kompletten Block nicht verkraften, auch wenn man schon so eine gelbgraue Bausünde an der AlteStadt gegenüber dem Bagel verbrochen hat. Man kann ja auch aus Fehlern lernen. Was für ein uninspirierter Klotz in dieser wunderschönen Lage! Die Straße atmet Geschichte und dann das ... Da werden die Gutbetuchten, die sich im ehemaligen Hospital einquartieren, wohl draufschauen müssen ...
    Zurück zum Andreasquartier: Man kann problemlos einen Block bauen und die Fassaden etwas geschickter gestalten, muss ja nicht immer Retro sein ... Aber bitte etwas kleinteiliger und bitte auch keine McCafé-lachsfarbene Putzwände wie beim Bürgersaal am anderen Ende der Ratinger.

  • Eine geschlossene Flucht der Fassaden zur Ratinger Straße wäre schon angebracht; aber das Gebäude sollte sich in Proportion und Material der historischen Umgebung anpassen. Wünschenswert sind ablesbare Hausfassaden, die sich an dort üblichen Katasterteilungen orientieren.


    Hier ist ja auch noch die erhaltene und unter Denkmalschutz stehende Fassade des ehem. Coelestinerinnenstiftes von M. Weyhe zu integrieren - Das könnte schonmal eine Vorgabe für Größe, material und Proportion der neuen Fassaden sein.


    Retro-Architektur benötigt man nicht, um in einer historischen Umgebung angemessen zu bauen - eher müssen die Planer Feingefühl beweisen. Zurrückhaltung ist hier eher angesagt als formale Selbstdarstellung.


    Weder eine großformatige Bebauung wie zwischen Liefergasse und Lambertuskirche, noch eine misslungene Babauung wie am alten Hafen ist hier akzeptabel.


    Das alte Amtsgericht ist übrigens genauso ein großer und brutaler Kasten, der sich kein bisschen um die historische Umgebung kümmert - das war damals eine preußisch-willhelminische Machtdarstellung im Rheinland.

  • Letzter Satz von mamamia: Auch damals hat man etwas optisch Schöneres (weil strukturell gewachsen und daher mit der Umgebung harmonierend) dafür abgerissen und sich um keinerlei Proportion gekümmert. Das Gebäude hätte an der Cecilienallee besser gepasst, zumal dort schon die großen Preussen-Bauten standen. Scheint, als hätte man seit damals sehr wenig dazugelernt.

  • Da stimme ich absolut zu; hier wurde nicht nur ein schöneres (und eleganteres) Gebäude abgerissen, es wurde auch die bauliche Einheit der Mühlenstraße zerstört - das Palais bildete nämlich mit dem gegenüber stehenden Andreaskloster (Stadthaus) eine formale Einheit. Damals war es aber eben nur ein altes, nicht mehr benötigtes Haus in der "gammeligen" Altstadt.


    Hinzu kommt, das durch den überreichen Schmuck und die deutliche plastische Ausformulierung der Baukörper des Gerichts, die beeindruckende Massivität des Komplexes noch hervorgehoben wird.


    Tatsächlich waren öffentliche Bauten dieser Zeit auf ein hohes Maß an Beeindruckung der Untertanen ausgelegt.


    Hier zeigt sich deutlich der Unterschied einer herrschaftlichen Architektur und einer egalitären, demokratischen Architektur.
    Alleine der Eingangsbereich mit seiner Freitreppe hebt das Gebäude vom Geschehen auf der Straße (Ebene des Untertanen) ab - wie bei einem Tempel oder einer Kirche.


    Der Erhaltungswert des Gerichtsgebäudes ist sicherlich nicht in der städtebaulichen oder der architektonischen Qualität begründet.