Museum der Weltkulturen (auf Eis)

  • ^
    Die Idee an sich halte ich auch für reizvoll - wird aber wohl ein Luftschloss bleiben, allein der Finanzierbarkeit wegen.


    Davon abgesehen halte ich recht wenig davon, das Museumsufer in seiner jetzigen kompakten Form aufzugeben. Ein Erweiterungsbau hinter den bestehenden Gebäuden scheint mir daher nach dem Scheitern der Degussa/DIC-Idee am sinnvollsten (und ist wahrscheinlich auch billiger als ein "spektakulärer" Neubau).

  • Ich bin ja auch der Ansicht, dass ein Grundstück am Wasser am reizvollsten ist, weil sich dort am ehesten ein Bau errichten ließe der als Wahrzeichen gestaltet werden kann. Insofern ist mein Favorit das Sudfassareal, allerdings ist das Gelände nicht besonders groß. Der Standort wäre jedoch ideal, da sich mit dem unmittelbar benachbarten Literaturhaus ein kleiner Kulturcluster bilden ließe. Auch der Park am Museumsufer sollte noch nicht vollständig abgeschrieben werden.


    Ansonsten hätte ich einmal ein paar andere Standorte als Diskussionsvorschlag:


    - ehemaliger Bundesrechnungshof
    - Rasenfäche Berliner Straße/ Ecke Bethmannstraße
    - Paulsplatz (auf Grundlage des ehemals dort vorhandenen Häuserblocks, eventuell mit Rekonstruktion der alten Börse und Rückführung der nun an der Börse befindlichen Erdteilallegorien, würde vom Thema doch bestens zum Völkerkundemuseum passen.


    Sämtliche Flächen sind an exponierter Stelle und in zentraler Lage. Das zu errichtende Gebäude könnte dazu betragen, den überformten Stadtraum dort herauszubilden und neu zu fassen und könnte Anstoß zur Reparatur dieses stark vernachlässigten Areals geben.

  • Beim Sudfass kommt noch hinzu, dass mehr Bautiefe, also eine Überbauung auch der Parkplätze zwischen den heutigen Bauten und der Mainpromenade, voraussichtlich schwierig werden dürfte. Manchem wird es noch in Erinnerung sein, wie ein paar renitente Neubewohner der östlich anschließenden Solitäre den Neubau Oskar-von-Miller-Straße 16-18 (Foto) torpediert haben. Mit Erfolg, dort musste die ursprünglich vorgesehene Bautiefe reduziert werden, um den Solitär-Bewohnern den Blick mainabwärts nicht zu nehmen (wahrscheinlich hatte ihnen der Makler beim Kauf unverbaubare Aussicht versprochen).


    Wo wir gerade bei der Suche nach weiteren Standorten sind: Ich werfe noch das Gelände des ehemaligen Bundesbahn-Kohlekraftwerks zwischen Main-Neckar-Eisenbahnbrücke (das ist die westlich des Westhafens) und dem Sommerhoffpark in den Ring. Auf diese Weise könnte man auch wunderbar den unverdient wenig beachteten Sommerhoffpark mit dem Westhafen verbinden. Das Gelände steht zur Disposition, im Netz ist bereits eine Studie für eine Neubauung mit städtischer Nutzung zu finden. Da diese Studie offenbar auch von der Stadt in Auftrag gegeben wurde, könnte das Areal bereits in ihrem Besitz sein.

  • Die Ecke im Westhafen waer doch klasse. Im moment endet der Mainweg direkt unter Brücke und ist sehr düster. Wenns eine Verbindung zum Park gäbe, wäre doch eine schöne Ecke möglich mit dem Hemingways und Wasserwerk auf der einen und Museum auf der anderen seite.

  • Sehr richtig diese Ecke hat Potential. Auf Beiden Seiten des Mains. Auf der Niederrader Seiten zum Beispiel wo die ganzen Schrebergärten sind, könnte man den Mainuferweg bis Schwanheim fortsetzen.

  • @82:
    Naja, Ansichtssache - der Google-Maps Link in Schmittchens Post#1 zeigt, dass da schon noch Platz wäre. Vom Flächenbedarf abgesehen weiß ich allerdings auch nicht, wie die genauen Raumanforderungen des Museums nun aussehen und inwieweit diese mit einem möglichst kompakten Neubau auf dem bestehenden Gelände vereinbar sind. Wie man in die Bausubstanz der Villen eingreifen kann, ist dann vielleicht auch eine Frage.
    Die Finanzierbarkeit dürfte allerdings nachdem anscheinend auch die DIC-Pläne als zustimmungsfähig gesehen wurden das geringere Problem sein - insofern müsste eine Lösung mit großen Tiefgeschossen u.U. auch wieder möglich sein.


    EDIT:
    Hab mal schnell nach Besucherzahlen gesucht - demnach hatte das MdW 2007 rund 99.000 Besucher - immerhin halb soviele wie das Städel 2006 verzeichnen konnte und auch nur 21.000 weniger als z.B. das Architekturmuseum 2007 hatte. Obwohl ich nicht weiß, wie diese Zahlen im einzelnen erhoben werden und wie sie über einen längeren Zeitraum schwanken (beim MdW z.B. zwischen rund 53.000 im Jahr 2004 und rund 104.000 im Jahr 2005) zweifle ich aber dennoch daran, dass das MdW sich als Publikumsmagnet zur Belebung eines Areals wie dem neben dem Westhafen eignet - außer vielleicht durch die Architektur des Baus an sich.


    Quellen:
    http://www.mdw-frankfurt.de/home.php (PDF "Jahresbericht")
    http://www.schirn-kunsthalle.de/data/news/1169115677 (Link zur RTF)

  • Hm, apropos Senckenbergmuseum: Könnte man diesen Standort nicht stärken, indem man das Museum der Weltkulturen bei der Neubebauung des (demnächst ehemaligen) Uni-Campus einplant? Oder ist diese spontane Idee völliger Unfug? :)

  • Naja, seit es den Allianzkai gibt ist diese Ecke doch auch gut erschlossen. Es gibt dort eine oder sogar 2 Straßenbahnen und es liegt auf der Höhe vom Hauptbahnhof und gegenüber dem Westhafen. Es wäre schön wenn man Frankfurt an dieser Stelle bis zum Fluß erschließen würde. Auf der Nordseite könnte auf dem Gebiet des Kohlekraftwerks ein neues Viertel entstehen lassen und auf der Südseite könnte man, indem man die Schrebergärten im Anschluß an den Allianzkai zugunst einer Verlängerung des Mainuferwegs abtragen würde die ganze Gegend aufwerten. Das Museum könnte man dann entweder auf dem Süd oder Nordufer errichten. Auf dem Südufer gibt es auf halben weg nach Schwanheim eine wunderschöne Gründerzeit Villa und noch ein ehemaliges Flußbad mit Maininsel.


    http://maps.google.de/maps?f=q…00826&t=h&z=20&iwloc=addr

  • vom scheidenden Uni-Präsidenten Steinberg kommt eine ganz neue Idee: das MdWk auf dem (ehemaligen) Campus Bockenheim zu errichten. Mit dem (bedeutenden und wachsenden) Senckenberg-Museum könnte da ein interessanter Schwerpunkt mitten in einem riesigen Wohngebiet (Bockenheim, Westend, Europaviertel) entstehen. Konkret ist als Standort wohl das Gebäude der Juristen angedacht. Weiterhin denkt Steinberg an Kooperationen zwischen der Uni und dem MdWk.



    Die Stadt denkt weiterhin an das Sudfass-Areal.

  • Die Idee von Steinberg ist richtig gut. Hoffentlich wird das seitens der Stadt ernsthaft in Erwägung gezogen.

  • Neu ist der Vorschlag nicht wirklich, wurde ja schon vor Monaten mal vorgeschlagen (steht auch im Artikel). Ist allerdings auch mein persönlicher Favorit. Da außer Beibehaltung des aktuellen Standorts (was natürlich die Optimallösung wäre) sowieso alle Alternativen, auch das Sudfass-Areal, abseits des Museumsufers wären, kann ich auch Semmelroths Einwand nicht nachvollziehen.
    Allerdings sehe ich diese Stelle keineswegs geeignet für ein "weithin sichtbares städtebauliches Highlight" weil Senckenberganlage. Wüsste auch nicht warum das MWK unbedingt irgendwelche spektakuläre Guggenheim-Architektur bräuchte. Leider fehlt es der Stadt wohl an Fantasie das Potential dieser Straße zu erkennen wie dieser geplante grottenhässliche Neubau gegenüber vom Juridicum und die Planung der Hochhäuser als Ersatz für den AfE-Turn ziemlich eindeutig beweisen.

  • Dieser Einfall stand schon in diesem Forum bevor erst Jourdan und dann Steinberg damit ankamen.


    Inzwischen hat der Magistrat den Raumbedarf für den Neubau ermitteln lassen. Demnach werden 7.655 m² benötigt. Es handelt sich dabei nur um die Nutzfläche, vom jeweiligen Entwurf abhängige übrige Flächen wie "Konstruktionsfläche (Wände, Stützen etc.), Verkehrsfläche (Flure, Treppen etc.) und Funktionsfläche (Betriebstechnische Anlage, Haustechnik)" kämen noch dazu.


    Hier das komplette Raumprogramm als PDF, manches kann man querlesen, teilweise ist das Dokument aber schon interessant: PDF-Download

  • Eher am Rande wird in diesem Rundschau-Artikel erwähnt:


    • Hochbauamt und Kulturamt bereiten derzeit einen internationalen Architektenwettbewerb für einen Erweiterungsbau im Park hinter den derzeitigen Museumsbauten (Foto-Links in Beitrag #1) vor
    • dieser soll 2009 stattfinden
    • eingeladen werden Architekturbüros die sich mit Museumsbauten bereits einen Namen gemacht haben
    • es soll eine zusätzliche Fläche von 8.000 Quadratmeter errichtet werden
    • Kosten laut Kulturdezernent Semmelroth mindestens 30 Millionen Euro
    • Eröffnung frühestens 2013
  • Hi alle, stehen die Villen Schaumainkai 29, 35 und 37 unter Denkmalschutz? BzW. könnte ein Neubau an die Villen angeschlossen werden um eine Wettergeschützt allgemein integrierte Erschließung zu haben? Bitte keine Unterirdische Vorschläge... ciao Devran

  • Wettbewerb für den Erweiterungsbau beginnt demnächst

    Der Architekturwettbewerb beginnt vor der Sommerpause, noch in diesem Jahr soll er abgeschlossen sein. Die =6963607"]Pressemitteilung:


    Die Vorarbeiten für den Erweiterungsbau des Museums der Weltkulturen schreiten planmäßig voran. "Wir sind absolut im Zeitplan, der Wettbewerb soll wie vorgesehen noch vor der Sommerpause starten und bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein", erläutert Kulturdezernent Professor Dr. Felix Semmelroth.


    Unter Einbeziehung der neuen Museumsleiterin Dr. Clementine Deliss wird derzeit die Auslobung für einen Architektenwettbewerb vorbereitet. Beabsichtigt ist, rund 50 Büros zu beteiligen, von denen bis zu zwölf "gesetzt" und die weiteren über ein qualifiziertes Auswahlverfahren bestimmt werden. Der Erweiterungsbau wird rund 6.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen. Insgesamt vier Millionen Euro stehen bis 2012 für die Vorplanungen im städtischen Haushalt bereit.


    Mit seiner weltweit anerkannten Sammlung und bedeutenden wissenschaftlichen Forschung hat das Museum der Weltkulturen Vermittlung, Kommunikation, Verständnis und Respekt für die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Kulturen zum Ziel. Dabei setzt das Museum auf eine fruchtbare Partnerschaft zwischen Ethnologie, Kunst und Literatur und versteht sich zugleich als Bildungs-, Forschungs- und Produktionsstätte für neues Wissen um die Kulturen der Welt. Die schwarz-grüne Koalition hatte die Erweiterung des Museums der Weltkulturen in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart.


    Quelle: Stadt Frankfurt am Main – Presse- und Informationsamt