Wehrhahnlinie (02.2016 fertig gestellt)

  • Die meisten Läden in Deutschlands Innenstädten sind sowieso schon längst "Ketteneinerlei"; die Schadowstraße ist da mit Deichmann, Footlocker, Juppen; Karstadt etc. keine Ausnahme.
    Die alteingesessenen Läden haben aber nicht wegen der U-Bahn-Baustelle das Nachsehen; die werden dort schon länger verdrängt.


    Der Trend geht nun mal leider immer mehr Richtung Filialisten; selbst die Kö besteht doch fast nur noch aus Edel-Filialisten (Läden wie Eickhoff kannst du dort an einer Hand abzählen).
    Würden die Kunden weiterhin zu ihren alteingesessenen Händlern halten, gäbe es den Trend nicht; aber „Geiz ist Geil“ und die penetrante TV-Werbung für sog. Marken (die sich ja nur Ketten leisten können), entziehen den unabhängigen Einzelhändlern den Umsatz. Hinzu kommt, dass die Filialisten höhere Mieten zahlen können, auch die „Billig-Anbieter“.


    Unabhängige Läden findest Du eigentlich nur noch in den Stadtteilen.

  • Der Wehrhahn war schon vor den Bauarbeiten in einer Krise. Die wirkliche gute Einkaufslage ist zwischen Kaufhof/Karstadt und Königsallee – und die hält sich bei all dem jebuddel und jebagger erstaunlich gut. [...]


    Hauptsache der Wehrhahn wandelt sich nicht zu einer Meile, wo gegen Geld jebützt wird! :D

  • Hauptsache der Wehrhahn wandelt sich nicht zu einer Meile, wo gegen Geld jebützt wird! :D


    Gebütz wirst Du von den "Damen" eher nicht - alles andere kannst Du haben. :lach:


    Der Wehrhan war auch vorher nicht so frequentiert wie die Schadowstraße (Am Kaufhof ist halt irgendwie Ende), den Läden dort fällt es eventuell deshalb auch schwerer, die Bauzeit unbeschadet zu überstehen. Ich würde aber nicht gleich den Teufel an die Wand malen; mal anwarten, wie sich dieser Bereich entwickelt.
    Die Kölner Straße in Oberbilk ist ja auch nicht völlig kaputt, wie es von vielen während der dortigen U-Bahn-Bauerei vorhergeagt wurde; sie ist eigentlich wieder wie vorher (schön war auch diese Straße nie).

  • Also ich meine, am Kaufhof ist Schluss, weil ab dort mittlerweile die Baustellen so penetrant alles einengen, dass sich niemand mehr grossartig da weiter hin traut. Wenn denn mal die U-Bahn fertig ist, könnte sich der Passantenstrom wieder etwas weiter die Shadow entlang ziehen, zumindest bis zur Ecke Oststrasse und dem Strassenbahnknoten am Kreuz mit der Kölner Strasse. In der Nähe ist ja auch ne Schule und der Frankenheimausschank. Wird schon.

  • Am Graf-Adolf-Platz geht es jetzt richtig los mit dem Bau des ersten Bahnhofes ... man darf gespannt sein ...


    Zuerst wird die Röhre wieder verfüllt um den darauf wirkenden Druck zu kompensieren, danach wird die Röhre auf der Länge des Bahnhofes entfernt und der eigentliche Ausbau begonnen.


    DerWesten

  • Auf Antenne Düsseldorf gibt es nun neue Bilder zur baldigen Gestaltung der U-Bahnhöfe mit 3D-Renderings. Sieht m.E sehr schön aus. Lediglich der u-Bahnhof Heinrich-Heine-Alle wirkt von allen etwas eintönig.

  • Ist eigentlich bekannt, ob die Bahnen auf den Tunnelstrecken der Wehhahnlinie ähnlich wie U78 und Co. computergesteuert fahren werden? Bisher habe ich dazu keine Info finden können.

  • Möchte kein Querulant oder Verneiner jeder Idee sein, aber das einzige, was mich hierbei überzeugt ist die Einbindung von Tageslicht. Den Rest finde ich zwar künstlerisch, aber für die Masse der Menschen wenig ansprechend.


    Die Alternative finde ich in New York: Als Gestaltungsleitmotiv ein das ganze Netz umspannendes Kontinuum, nämlich die Besonderheiten der Stationsumgebung oben dann unten als Mosaikbilder und/ oder Schriften auf weißen Kacheln. Beispiel: Tiere für das Naturkundemuseum, sie zeigen, dass man schnell und künstlerisch über die Haltestelle informiert wird. Und: Die Mosaike sind abwechslungsreich, problemlos erweiterbar und, unabhängig vom Künstler, eine Linie beibehaltend - wahrlich zeitlos!


    Google mal "new york subway mosaic" - von Jahrhundertwende bis 2000er ...

  • Sicherlich müssen wir uns bei den neuen Bahnhöfen an eine (für Düsseldorfer verhältnisse) ganz neue Ästhetik, bzw. an eine grundlegend andere formale Haltung gewöhnen. Die Formen und die Anordnung der Flächen entsprechen in den hervorgehobenen Zugangsbereichen nicht den von der üblichen Architektur erlernten Sehgewohnheiten.


    Warum auch müssen unterirdische Räume wie Hochbauten gestaltet sein. In der Architekturgeschichte hat es bei jeder neuen Bauaufgabe im Laufe der Zeit eine Transformation der Architektur gegeben (die ersten Fabrik- oder Bahnsteighallen z.B. erinnern noch stark an Kirchenschiffe – eben ein in der damaligen Architektur gewohnter Umgang mit einem großen Volumen)


    Die wirkliche Einbeziehung von Kunst in die Architektur finde ich besonders bei derartigen Bauten sehr spannend.


    Sehr vorteilhaft ist vor allem die Helligkeit; es ist sicherlich eher weniger das wenige Tageslicht als vielmehr die helle Farbe und Oberflächengestaltung. Auch die Verwendung kräftiger Farbkontraste in den Zugangsbereichen zu den Bahnsteigebenen ist richtig; es muss ja nicht immer der bei uns Architekten beliebte Schwarz-Weiß-Kontrast wie in den Stationen von Prof. Döring (DDJ) in Oberbilk sein.


    Die „alten“ Stationen der U-Bahn aus den 80ern sehen nach Inbetriebnahme der neuen Bahnhöfe allerdings noch schlechter aus!

  • ^^Letzteres ist sicher richtig. Die Halte aus den 80ern sind gestalterisch ähnlich angestaubt wie der Hbf. Die neueren Oberbilker U-Bahnhöfe sind allerdings ungewöhnlich gelungen.


    Ich kann mir die neuen Konzepte noch nicht recht vorstellen – anhand der neuen Veröffentlichung. Was mir allerdings auf Anhieb gefällt, sind der Mut zum Neuen und der hohe gestalterische Anspruch. Es hat sich Jemand über das Funktionale hinaus die Frage gestellt: Wie muss ein U-Bahnhof im zweiten Jahrzehnt aussehen? Das lässt hoffen. Wenn es tatsächlich gelingt, Tageslicht bis an die Bahnsteige zu liefern, wäre das sicher ein Pluspunkt.

  • Ich kann mir die neuen Konzepte noch nicht recht vorstellen – anhand der neuen Veröffentlichung. ...
    ... Wenn es tatsächlich gelingt, Tageslicht bis an die Bahnsteige zu liefern, wäre das sicher ein Pluspunkt.


    Das mit dem „nicht vorstellen können“ kommt eben durch den Bruch der erlernten Sehgewohnheiten - das geht uns sicherlich fast allen so.
    Aber das ist ja auch bei Libeskind der Fall; auch wenn er hier in Düsseldorf am Kö-Bogen uns bekannte Elemente zitiert.


    Wenn ich mir die dargestellten Schnitte und Grundrisse anschaue, sehe ich nicht, dass das Tageslicht in den unteren Ebenen noch eine wesentliche Rolle spielen wird.
    Es sind wohl eher die helle Farbgebung und die anscheinend auch zum Teil reflektierenden Oberflächen, die eine angenehme Atmosphäre und damit Aufenthaltsqualität erzeugen.

  • Hier, im Beitrag #13 (gepostet am 13., einem Freitag... ;) ) habe ich ein paar Kunstwerke vom Lissaboner U-Bahnhof Oriente vorgestellt - geschaffen von weltberühmten Künstlern, die sogar solche Kunstbanause wie ich kennt. Düsseldorf ist zwar Kunst- und Modemetropole, doch die Kunstwerke der U-Bahnhöfe finde ich nicht nur weniger ansprechend (Altstadtjong wohl ebenso), sondern auch weniger repräsentativ für die internationale Kunstwelt.


    Vielleicht wird wenigstens die Materialität der Wandbelage interessanter wirken als die Lissaboner Sichtbetonwände. Anhand der Visualisierungen kann man es schlecht beurteilen.

  • Düsseldorf ist zwar Kunst- und Modemetropole, doch die Kunstwerke der U-Bahnhöfe finde ich nicht nur weniger ansprechend (Altstadtjong wohl ebenso), sondern auch weniger repräsentativ für die internationale Kunstwelt.



    Etwas mehr Inhalt sollte ein Post schon haben, Altstadtjong. Gebote 1 und 6. Ec

  • Es gibt weltweit zahlreiche U-Bahnhöfe, in denen Kunstwerke und auch künstlerich gestaltete Wandflächen etc. zu sehen sind.


    Allem Anschein nach wird aber bei den neuen Bahnhöfen die künstleriche Gestaltung zu einem integralen Bestandteil der Architektur; und wird nicht nachträglich, wie ein Gemälde im Museum, auf bestimmten Flächen installiert.


    Auch dass ist nicht wirklich neu - nur hier bei uns in Düsseldorf.

  • Am Tausendfüßler wurden nun massive Stützen mit hydraulischen Hebern angebracht, die bei Senkungen die Brückenkonstruktion anheben können. Die Brücke wird hier ständig überwacht.


    Das ganze ist eine Sicherheitsmaßnahme für den unterirdischen Tunnelbau.


    RP

  • Der Düsseldorfer Stadtrat wird nun in seiner nächsten Sitzung am 14.06. über eine weitere Kostenerhöhung für die Wehrhahn-Linie entscheiden müssen. Die Gesamtkosten liegen nun bei 748,1 Millionen Euro.


    Die Preisteigerungen sind aber gemessen an anderen Großbauprojekten wohl sehr niedrig.


    RP

  • Andere Publikationen finden deutlichere Worte.


    "Das 100 Mio Euro Loch" oder "Neue U-Bahn wird rund 86 Millionen Euro teurer". Der Express bringt folgende Zitate, die ich zitieren möchte:


    Dr. Stefan Keller, der Verkehrsdezernent: „Es hat unvorhersehbare Erschwernisse bei den Arbeiten gegeben. (...) Aber das Projekt wird nur zehn Prozent teurer, das ist für so eine Größenordnung fantastisch.“


    Findet Manfred Volkenrath (SPD) nicht. Der Verkehrsausschuss-Vorsitzende: „Jetzt herrscht Alarmstufe Rot! Wir werden mit den Zahlen hinters Licht geführt. Was kommt dann erst beim Kö-Bogen?“


    Ergänzendes Zitat von der Seite der Stadt:


    "Die im Haushalt der Stadt zu veranschlagenden Mittel erhöhen sich gegenüber dem Bau- und Finanzierungsbeschluss des Rates 2007 von 650,5 Millionen Euro auf aktuell 748,1 Millionen Euro (Bruttowert)."

    Einmal editiert, zuletzt von nospam ()

  • Die Tunnelbohrmaschine hat in den letzten Tagen vom oberirdischen Kran nur noch Kunststofftübbinge geliefert bekommen. Das heißt wohl, dass sie sich gerade durch den zukünftigen Bahnhof an der Schadowstraße bohrt. Denn dort werden die Tübbinge nachher wieder entfernt, was bei den Kunststoffausführungen einfacher geht.