Wohnprojekte

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    Es gibt ja auch schöne Neubauten, aber das sind dann die von Unternehmen meistens. Auf dem Deutzer Feld finde ich den KölnCubus in unmittelbarer Nähe zum Oddysseum auf den Entwürfen doch recht gelungen. Wird sich zeigen, was für Architektur dort folgt. Dennoch finde ich, vergibt man mit vielen Neubauprojekten die für den Wohnmarkt gedacht sind grosse Chancen. Ich versteh halt nicht, warum man nicht mehr mit schönen Fassaden macht, Aufklebfassaden sind heute doch relativ günstig im Vergleich zur Vergangenheit. Aber naja, dann muss man für schöne Architektur halt in den Urlaub... :P

  • Hi baumann9,
    bezüglich des Unterschiedes "privat" und "städtisch" liegst Du meines Erachtens völlig falsch. Zum einen sind bestimmt 90% aller von Dir hier ziemlich pauschal kritisierten Projekte (und alle von tieko aufgezählten) von privaten Unternehmen.
    Zum anderen sind gerade die wenigen städtischen Projekte - wenn man mal die von der GAG dazu zählt - oft sehr innovativ und gut gestaltet. Man darf nicht vergessen, dass die GAG fast ausschließlich für das niedrigpreisige Segment baut. Da darf man keine Villen erwarten. Und dabei macht sie nun schon seit 100 Jahren eine so gute Figur, dass sich private Unternehmen davon durchaus eine große Scheibe abschneiden könnten.
    Ich denke überhaupt, dass man im niedrigpreisigen Segment einen qualitativen Standard in Köln hat, der sich mit allen anderen Städten messen lassen kann. Überraschend ist nur, warum oft im hochpreisigen Segment, bspw. am Waidmarkt, Durchschnitt gebaut wird.
    Gruß,
    Sönke

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    Hi,


    genau das mein ich ja! Die Bauten sehen für mich nämlich alle nach GAG Bauten aus (was durchaus nicht schlecht ist, da die GAG recht passable Gebäude erstellt), sind sie aber nicht! Mein Kritikpunkt ist halt, warum Privatobjekte im höheren Preisklassen so aussehen, als wären sie von der Stadt erbaut. Denn ich denke, Privatbauten sollten schon eine höhere Qualität aufweisen als öffentliche Bauten, auch wenn in Köln die Stadt mehr dafür tut. Deswegen frag ich mich, warum die Menschen bereit sind, für "Luxusbauten" die eher so aussehen als wären sie von einer städtischen Wohngesellschaft errichtet, so viel Geld aus zugeben. Meine Kritik richtet sich nicht an die öffentlichen Bauprojekte, die natürlich nur ein begrenztes Budget haben und trotzdem viel damit rausholen, meine Kritik richtet sich hauptsächlich an die Privaten, die sich (trotz höherem Budget und wohlhabenderem Klientel) kaum baulich unterscheiden.

  • Die Frage stellt sich eig. nicht.


    Die Leute wollen in der Stadt wohnen. Wenn sie das Geld dafür haben bezahlen die auch mehr dafür. Wichtiger ist den meisten Menschen aber nicht das äußere, da sie damit, im Gegensatz zu einen Haus, nicht viel am Hut haben. Das Innere ist dann das was mehr zählt. (Und hier können eig. alle Objekte Punkten.)


    Außerdem gibt es noch Klientel Menschen die diese Art des Baus grundsätzlich Schön finden. ;)

  • Sind alle diese Neubauten eigentlich Privatbauten oder Ö-Projekte der Stadt? Alles der gleiche Sichtbeton Einheitsbrei, viereckig, mit abstehenden Balkonen zur Strasse hin.Was ist da bloss los in Köln. Es geht hier um die viertgrösste Stadt Deutschlands, da kann mir das doch keiner als würdige Architektur verkaufen, wenn man das nur mal mit den Neubauten in HH, Berlin oder München vergleicht..


    Erstmal willkommen im Forum Baumann9! Ich kann deine Kritik nur zum Teil verstehen. Wo bitte gibt es denn Wohngebäude mit Sichtbetonoptik in Köln? Von den Balkonen mal abgesehen.


    Zweitens, die Kritik am Baustil ist Geschmackssache, da hat sich deutschlandweit der Bauhausstil durchgesetzt. Ob man das mag oder nicht ist wie gesagt Geschmackssache.


    Außer in Berlin und zum Teil auch in Frankfurt kann ich nicht erkennen, dass dort so sehr viel anders gebaut wird als in Köln. Ich vermute, dass es sich in Berlin und Frankfurt, meiner persönlichen Meinung nach, sehr viel um Spekulationsobjekte von Investoren handelt.


    Schauen wir mal ob sich dessen Hoffnungen in ein paar Jahren bewahrheiten und der Bedarf an diesen vielen Luxuswohnungen, dessen Baustile sich oft an den Gründerzeitbauten orientieren, gegeben ist. Schön sind sie, gar keine Frage. Aber auch Sie dominieren nicht den Wohnungsbau sondern sind auch eher Einzelerscheinungen.


    Deine Kritik bezüglich der Materialität kann ich auch nur zum Teil nachvollziehen. Meiner Meinung nach zeigen doch gerade die neuesten Projekte, dass die Bauherren und Architekten in letzter Zeit immer mehr mit den Formen und Marterialien spielen. Welche sich allerdings an quadratischen Grundformen orientieren.


    Welche Bauten in Berlin, München, Hamburg oder Frankfurt gefallen dir denn besonders gut und heben sich deutlich von den Kölner Projekten ab?

  • Danke fürs Willkommen!


    Also ich finde einfach viele, viele Neubauten in Köln sind vergebene Chancen. Schau dir mal den Bürgerpark in Kalk an oder auch viele Neubauten die linksrheinisch stehen. Dort sind die Fassaden nur aus Beton, mit abstehenden Balkonen zur Straße hin ( was ich sehr unappetitlich finde).
    Ich finde das schade, weil gerade in dieser Stadt bezüglich dem Wohnungsbau viele Fehler geschehen sind ( aus architektonischer Sicht ). Und da diese Gebäude nicht nur für 5 Jahre, sondern wohl mindestens 50 Jahre stehen werden, find ich das traurig. Da werden Wohnungen an prominenten Lagen errichtet, die einfach einen Farbstrich in Orange oder Gelb verpasst kriegen, als würde es sich um sanierte Plattenbau Fassaden in Berlin Marzahn handeln. Das hier ist keine völlige Kritik an allen Neubauten, aber wenn ich daran denke, das es kaum eine wirkliche Entwicklung von den hässlichen Bauten der 50iger und 60iger gibt, dann ist das schade.
    Ich finde einfach, dass in Berlin, Frankfurt und auch Hamburg viel mehr Wert auf eine schöne Struktur und Fassade gelegt wird. Es wird auch viel mehr mit Sandsteinen und anderen schönen Materialen gearbeitet ( wenn auch nur angeklebt ). Hier gibt es oftmals nur den gleichen Einheitsbrei, formlos und ohne irgendein Gefühl von Liebe für Ästhetik. Ich weiß, dass sehr viel im Krieg verloren gegangen ist, aber das man heute nicht versucht an alte Standards von Ästhetik zurückzugelangen ist traurig. Ich denke mir einfach, dass man in den 60iger Jahren auch dachte man baue Schönheiten, aber 40 Jahre später ist auch der letzte Funken von Ästhetik dieser Beton "Schönheiten" eine Wunde im Stadtbild.

  • Ich möchte der Kritik zustimmen. Wenn Neubauten/Sanierungen mal im Kontext gesehen werden, kann das "inflationäre weiß" schon deplaziert wirken, hier ein Beispiel (Quelle: aknw, 05.2013): http://www.aknw.de/baukultur-i…9f7ceeaefb29b2293a19cf28e


    Für sich genommen modern und in Ordnung, aber in diesem Rahmen? Weitere Beispiele finden sich in der Pfeilstrasse, an der Wolkenburg etc. So verhindert man, bei aller Liebe zum Kontrast, homogene und repräsentative Strassen.


    Bei Neubauten fallen mir wenig gelungene Beispiele ein, die nicht im Bestand (z.B. Gerling-Quartier) gebaut sind.


    Auch fehlt es dem im Sakralbereich gut aufgestellten Köln an "monumental" wirkenden Profanbauten, z.B. Hotels. Zur Zeit werden/wurden 5 Stück gebaut. Einige (z.B. Waidmarkt) durchaus passabel. Aber ich hätte mir, z.B. am Mediapark, durchaus mehr vorstellen können. Das hier (Frankfurt) erinnert an das Maritim: http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showpost.php?p=377842&postcount=292 (Quelle: DAF, 05.2013)

    Würde mich mal interessieren, wie das die anderen Forumsuser die Hotelneubauten in Gänze sehen.... (könnte gegebenenfalls im Hotel-Thread diskutiert werden :) )

  • Ich frage mich halt wirklich immer bei den Architekten und den Projektgebern... reisen die denn niemals? Sehen die denn nicht, das überall in der Welt auch schön neu gebaut werden kann? Komme gerade erst aus Los Angeles und London zurück, klar sind das Weltmetropolen die es in Deutschland leider niemals geben wird, aber woran liegt es, das dort auch in ärmeren Gegenden hochwertige Architektur überwiegt. Liegt es daran das man in Deutschland so geizig ist als Projektentwickler, oder wirklich einfach 0 Wert auf Kultur (und ich zähle Architektur zur Kultur) legt? Macht einfach nur wütend.


    Wie K-Restaurieren schon andeutet, werden zB in Frankfurt und anderen Städten wirklich repräsentative Gebäude gebaut, und Köln als eine der wichtigsten Deutschen Touristenstädte baut wirklich kaum hochwertig. Es kann mir keiner erzählen, dass es hier auch nicht genug Kaufkraft gibt die es in anderen Städten wohl gibt. Ich merke schon, ich kritisiere zu viel aber ich liebe diese Stadt halt einfach und so etwas ist wirklich frustrierend.

  • Köln ist weder Hauptstadt, noch Bankenstadt und olympische Spiele haben hier auch nie stattgefunden. Einen großen städtebaulichen Impuls hat es deshalb nie gegeben.
    Die Bauherren haben sich daran gewöhnt mittelmäßig zu Bauen und die Kölner haben sich daran gewöhnt mittelmäßiges zu Kaufen.
    Hier steht immer noch massenhaft 50er, 60er und 70er Jahre Architektur herum, während in Frankfurt und München bereits Gebäude aus den 90er Jahren abgerissen oder umgebaut werden (auch irgendwie komisch).
    Aber von den Kölner Gebäuden haben viele ihren Zenit überschritten und müssen bald aus funktionalen und energetischen Gründen ersetzt werden. Insofern bin ich ganz zuversichtlich, dass sich in nicht allzu ferner Zukunft doch einiges verändern wird, denn die Nachfrage ist bei stetigen Bevölkerungszuwachs vorhanden.
    Vielleicht ist es ganz gut, erst mal den anderen (zB.Hafencity, Stuttgart21, Europaviertel Frankfurt) den Vortritt zu lassen, um aus deren Fehlern und Erfolgen zu lernen.
    Mit dem Masterplan gibt es ja eine sehr gute Vorgabe.

    Einmal editiert, zuletzt von tieko () aus folgendem Grund: Verbesserung

  • Auf den Seiten der Vorgebirgsgärten gibt es eine sehr schöne Bildergallerie zum Baufortschritt. Dies wiederlegt meiner Meinung nach, oder vielleicht entspricht es auch nur meinem Geschmack, die These, das in Köln nicht schön gebaut werden kann. Es zeigt sich auch einmal mehr, dass unsere hiesigen Wohnungsgenossenschaften noch viel mehr auf ein stimmiges Gesamtkonzept achten, als die privatwirtschaftlichen Projektentwickler. Die zeigt sich an den Begrünungskonzepten genauso wie an der Einrichtung von Spielplätzen und Ruhezonen und Aufenthaltsflächen für die Allgemeinheit.


    Mir persönlich gefällt dieses Neubauviertel wirklich sehr gut. Ich bin wirklich gespannt wie es ausschauen wird, wenn erstmal alle Straßen und Gehewege fertig sind und es alles schön grün ist! :daumen:


    http://www.vorgebirgsgaerten.de/galerie.php

  • Nun, die Vorgebirgsgärten sind sicher nicht das schlechteste Wohnprojekt in Köln. Und ein Ladenlokal, in dem sich eine Bäckerei angesiedelt hat, konnte ich auch entdecken. Immerhin...


    Gründsätzlich würde ich mir mehr Urbanität in neuen Wohngerbieten wünschen. D.h. - Flächen für Ladenlokale, Kleingewerbe... ohne diese, finde ich diese reinen Wohnareale doch sehr steril ...

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    Grundsätzlich bin ich bei dir. Darüber habe ich mir auch hin und wieder Gedanken gemacht. Aber letztlich müssen solche Ladenlokale ja auch mit Gewerbetreibenden gefüllt werden und da habe ich doch so meine Zweifel, ob es so viele Kleingewerbetreibende gibt, dass man diese gefüllt bekäme. Wenn die nachher alle leer stehen ist ja auch nichts gewonnen.


    Im Bauabschnitt zur Straße zum Gürtel hin wurde der Bebbauungsplan zumindest so geändert das sich dort ein kleiner Supermark ansiedeln darf. Somit sollte die direkte Nahversorgung zumindest gewährleistet sein. Weit ist es von dort aus zur Bonner Straße ja dann auch nicht mehr.

  • Im Beitrag #265 ff wurde die Restaurierung des Gebäudes Elsaßstrasse besprochen. Jetzt kann das Resultat betrachtet werden. Leider (Orientierung am Altzustand) keine Längstfenster, aber in Zeiten der Erkerabbrüche und Weißbauten finde ich das eher gelungen.


    Alt: http://www.bilderbuch-koeln.de…Cd_elsa%C3%9Fstr_61_30086 (Quelle: Bilderbuch-koeln, Stand: 27.05.2013)


    Bild entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von K-Restaurieren () aus folgendem Grund: Verwaisten Link entfernt, sonst unverändert.

  • Die CDU will höhere Gebäude zulassen, unter anderem ist von Aufstockungen im Griechenmarktvietel, Bebauung von Parkplätzen und der Anpassung des Höhenkonzepts die Rede.


    Die FDP will den neuen Stadtteil Kreuzfeld bauen. Frage: Wer will in diese Einöde?


    In Ehrenfeld blöken mal wieder sogenannte Anwohner gegen den Bau von Studentenwohnungen auf bisherigen Parkplätzen.


    Und ein Kommentar im KStA zur ganzen Thematik, dem man voll und ganz zustimmen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von hardy () aus folgendem Grund: keine

  • Unter dem Namen "Neuehrenfeld 2014" baut KölnGrund in Neuehrenfeld ein Mehrfamilienhaus bestehend aus vier Gebäudekörpern mit insgesamt 48 Eigentumswohnungen. Der Baubeginn ist bereits erfolgt und schließt eine weitere mindergenutzte Nachkriegslücke. :daumen:


    Die Architektur sieht unspektakulär aber solide aus!


    http://foto.arcor-online.net/p…1680_3530373932343335.jpg


    http://foto.arcor-online.net/p…1680_3230306639333263.jpg


    http://foto.arcor-online.net/p…1680_3632653738356236.jpg


    Quelle: KölnGrund Haus- und Grundbesitz GmbH


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