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Die Strahlkraft der Isar wirkt definitiv aber nur bis maximal in das Westend oder die Maxvorstadt. Alle Werte, die du beschreibst, sind für die Menschen abseits von 2 vielleicht 3 Kilometern bis zur Isar, zur noch marginal.
Der Fluß ist jedenfalls breiter als der bloße Wasserlauf, Mit den Anlagen darumherum sind es mehrere hundert Meter. Breiter ist der Rhein bei Köln auch nicht.
Die Menschen sind ja mobil. Manche fahren mit dem Fahrrad, Auto oder ÖPNV quer durch die Stadt nur um an der Isar zu sein. Das gilt alle Generationen. In meiner Familie hängen die älteren Kinder bevorzugt an der Isar und im Englischen Garten ab.
Englischer Garten und Isaranlagen sind ein Magnet für die gesamte Stadt. Das einzige, was da einigermaßen mithalten kann in München ist der Olympiapark.
Natürlich betrifft das nicht jeden einzelnen Menschen gleichermaßen. Ich kenne Münchener, die hier seit 70 Jahren leben und noch nie am Flaucher gewesen sind und noch nicht einmal wissen, was das ist (mir stehen da die Haare zu Berge). Würde ich im Exil leben, so würde ich davon träumen, an einem heißen Sommertag am Flaucher zu baden und ein Radler zu trinken.
Ich schätze aber, dass der Anteil der Menschen in München, die eine emotionale Beziehung zur Isar haben ist in etwa so groß wie der Anteil der Kölner, die eine solche Beziehung zum Rhein haben und deutlich höher als der Anteil der Frankfurter, die ein Beziehung zum Main haben.