Münchner Biergartenratsch

  • Er hat sich wohl, ohne das ausdrücklich zu sagen, auf Hochhäuser innerhalb des Mittleren Rings bezogen.

  • CDU - "Centrum der Unurbanität"

    Das ist allerdings auch die Quittung für eine CDU, die sich immer mehr zu einer un-urbanen Landkreispartei entwickelt. Besonders der Irrsinn der „autogerechten Stadt“ und der stets hofierten Autopendler muss endlich aus den Köpfen raus. Da ist die CDU noch auf dem Stand der 50er Jahre.


    In 9 der 10 größten Städte Deutschlands, also alle außer Düsseldorf, hat die CDU/CSU in den letzten Jahren entweder den OB-Posten verloren (Hamburg, Frankfurt, Köln, Stuttgart) oder beinahe null Chance auf einen Machtwechsel (Berlin, München, alle Ruhrpott-Großstädte).


    Es ist ein Zeugnis des Schreckens. Nicht mal in den wirtschaftlich starken Zentren, wo die Klientel der Partei sitzen sollte, kann man mehr punkten. Wenn es so weiter geht, steigt die CDU in den Großstädten bald zur drittstärksten Kraft ab.

  • In den Großstädten wohnen eben mittlerweile überwiegend junge und sehr reiche Menschen, die sich den Ökowahnsinn gerne leisten, sowie sozialschwache Migranten, die von der Umverteilungnspolitik profitieren. Beide Gruppen wählen links-ökologisch. Der Mittelstandsdepp, der beide Gruppen querfinanziert, darf in der Großstadt nicht mehr wohnen und wird mit Steigerungsraten von 10 % p.a. für Wohnraum aufs Land gejagt. So sichert sich die Politik die Macht über die nächsten Dekaden.

  • In den Großstädten wohnen eben mittlerweile überwiegend junge und sehr reiche Menschen, die sich den Ökowahnsinn gerne leisten, sowie sozialschwache Migranten, die von der Umverteilungnspolitik profitieren. Beide Gruppen wählen links-ökologisch. Der Mittelstandsdepp, der beide Gruppen querfinanziert, darf in der Großstadt nicht mehr wohnen und wird mit Steigerungsraten von 10 % p.a. für Wohnraum aufs Land gejagt. So sichert sich die Politik die Macht über die nächsten Dekaden.


    Das trifft es auf den Punkt! :daumen:

  • Natürlich sind die Großstädter immer etwas grüner gewesen als anderswo, spätestens seit den 80ern. Trotzdem ist es nicht zielführend auf die Jahrzehnte alte Lagerbildung zu verweisen, denn der traditionelle Merkel-Wähler aus dem Großbürgertum wandert schonmal gerne zu den „boulespielenden Toskana-Grünen“ oder der „wirtschaftssozialen“ SPD, wenn die Kandidaten entsprechend anziehend sind.


    Genau an diesen pragmatischen Crossover-Kandidaten fehlt es der CDU gerade gewaltig. Zudem haben sie in puncto Wirtschaftskompetenz gerade auf Städte-Ebene zuletzt ein miserables Zeugnis ausgestellt bekommen. Man denke an Hamburg mit van Beust (Elbphilharmonie) oder Stuttgart mit Schuster (S21). Unter der desaströsen Regie von van Beust und später Ahlhaus hat Hamburg nun sogar den wenig schmeichelhaften Status als Nehmerland im Länderfinanzausgleich erreicht. In Frankfurt verplemperte man politisches Kapital (17 Jahre Petra Roth!) in dem man die CDU-Stammwählerschaft mit der bedingungslosen Vorfahrt für den Frankfurter Flughafen völlig unnötig vor den Kopf stieß.


    Die CDU muss auf Städte-Ebene endlich weg von den Provinzfürsten und sich mit allen Menschen auseinander setzen, die in den Städten wohnen, besonders die jüngeren Generationen. Mit anderen Worten: Wo ist der deutsche Boris Johnson (konservativer OB Londons)?

  • Der Mittelstandsdepp, der beide Gruppen querfinanziert, darf in der Großstadt nicht mehr wohnen...


    Meinst Du alle die rechtsschaffenden Leute, die gottesfürchtig in vorstädtischen Reihenhäusern leben, wo ein Auto in der Garage und eine Hausfrau am Herd zur Standardausstattung gehören? Das sind wirklich Klischees der 1950er Jahre. Golden Age erwähnte den Irrsinn der „autogerechten Stadt“ und der stets hofierten Autopendler - persönlich habe ich kein Auto nicht weil ich "links-ökologisch" wäre (reich übrigens ebensowenig), sondern weil ich in einer Groß-Großstadt aufgewachsen so gewohnt bin. Dafür Fliegen tue ich liebend gerne mehrmals pro Jahr (und genieße die in den letzten Tagen spürbare Klimaerwärmung) - am liebsten in noch größere Megastädte, wo Autos aus praktischen Platzgründen kaum nutzbar sind. Ob München, Berlin oder Düsseldorf (samt Umland), alle wachsen und bewegen sich langsam in diese Richtung - so kann man tatsächlich nicht (mehr) Rezepte aus dem flachen Land implementieren.


    Düsseldorf hat als einzige Metropole einen CDU-OB vielleicht deswegen, weil er noch relativ urban denkt.

  • In Berlin war die CDU nach der Wende sehr lange an der Regierung, die Wirtschaft hat sich in dieser Zeit jedoch nicht gerade dynamisch entwickelt um es milde auszudrücken (dafür konnte die CDU vielleicht nicht so viel) und es gab den großen und teuren Bankenskandal (dafür konnte die CDU allerdings schon was!). Das haben die Hauptstädter im Gedächtnis behalten. Nun regiert die SPD seit einer gefühlten Ewigkeit und der Wirtschaft geht es allmählich immer besser - laut Wirtschaftsleuten aber teils mehr trotz oder unabhängig von der Regierung nicht wegen ihr. Aber trotzdem für viele Menschen gefühlt wieder kein Anlass allein aus Wirtschaftsinteressen kollektiv zur CDU überzulaufen. Wenn nun im Zuge des Flughafenskandals evtl. doch relativ bald wieder die CDU eine neue Chance bekommen sollte, wird sich aber zeigen was sie leisten kann. Ich weiß ehrlich gesagt wirklich nicht, wem ich diesbezüglich mehr zutraue.


    Eigentlich finde ich die Berliner CDU momentan alleine in der Bildungspolitik attraktiver als sämtliche Alternativen. Das könnte aber den Ausschlag für meine Stimme geben, falls SPD und sonstige Parteien an ihren mE mehr ideologisch geprägten als praxisorientierten Haltungen festhalten...

  • Erfreulich, dass sich die Grünen höchstwahrscheinlich in der Opposition finden werden.:daumen:

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    Das finde ich auch. Das sagen auch manche SPDler inzwischen. :lach:


    In der Opposition können sie das tun was sie am besten können: Dagegen sein!

  • Rot-Schwarz folgt auf Rot-Grün

    Jetzt ist es offiziell: Nach 24 Jahren endet das Rathausbündnis in München mit einem Zerwürfnis. SPD und Grüne geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Der neue Oberbürgermeister Dieter Reiter kündigt nun eine enge Kooperation mit der CSU an.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…t-auf-rot-gruen-1.1962828

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    Das ist bisher alles andere als offiziell, momentan wird gerade wieder für ein Dreierbündnis verhandelt:
    Koalitionsgespräche in München - Letzter Anlauf für Schwarz-Rot-Grün


    Was davon zu halten ist, das weiss ich allerdings auch nicht.


    Ich halte sowohl Frau Nallinger als auch Herrn Schmid als Persönlichkeiten für sehr kompetent und korrekt.
    Beide kämpfen allerdings mit einer schwierigen Basis im Rücken.


    Die Grünenmitglieder lehnen oft sinnvolle Verkehrsprojekte, ohne sich im Detail damit zu beschäftigen, kategorisch ab (z.B. Stamm2, Ringtunnel), selbst wenn diese zum Gesundheitsschutz tausender Münchner realisiert werden.
    So mancher CSU-Stadtrat hingegen lebt hinterm Mond und wird wohl auch dann noch eine zusätzliche Asphaltierung der Stadt fordern, wenn der Anteil der benzinbetriebenen KFZ am städtischen Gesamtverkehrsaufkommen noch viel weiter in die Bedeutungslosigkeit abrutscht. Mit solchen Leuten wird etwa der Opernplatz selbst in 10 Jahren eine riesige, gruselige Tiefgaragen-Einfahrt bleiben.
    Am politisch vernünftigsten, weil man mit ihnen meistens reden kann, das sind wohl die SPD-Leute, wobei deren Spitze Herr Reiter völlig inakzeptabel und aus meiner Sicht auch nicht sehr kompetent ist.


    Das aktuelle Chaos bestätigt jedenfalls meinen bisherigen Eindruck!

  • Warum ausgerechnet Frankfurt mehr Weltstadt sein sollte als München leuchtet keinem ein. Frankfurt punktet im Prinzip nur bei Börse und Flughafen. Ansonsten liegt wohl München in allen anderen Kriterien vor Frankfurt.

  • ...weil dieser Alpha-City Mist reinster Unfug ist. Nur eine weitere sinnlose Klassifizierung, mehr nicht.


    Genauso sinnvoll oder sinnlos wie diese IKT-Studie, um die es hier geht (wobei die Kriterien der Alpha-City Klassifizierung ziemlich klar definiert sind und es einen, der die Kriterien gelesen hat, wenig verwundert, dass Frankfurt deutlich vor München liegt). Seinen wir mal ehrlich, wenn München in der GaWC-Studie besser abgeschnitten hätte, wäre die Klassifizierung natürlich kein Schmarn ...



    Im übrigen fällt mir bei dem viel kleineren Frankfurt noch mehr ein, als nur Flughafen und Börse, wo München hinten liegt. Neben den Finanzen (ist etwas mehr als nur Börse) gehört auch noch der Handel/Messe dazu, genauso wie das Internet (weltweit grösster kommerzieller Internet-Knoten), der Pharma/Chemie Hub oder DER deutsche wirtschaftliche und touristische Hub für Asiaten, DER konsularische Standort, usw..


    Der offensichtlichste Aspekt (bzw noch ein Kriterium), ist allerdings hier in diesem Forum zu sehen. Mit der Fülle und Qualität der Bauprojekte, wie sie in Frankfurt zu finden sind, kann München nun mal nicht mithalten. Da liegt München allerdings, zumindest was Qualität und Design angeht, in Deutschland noch viel weiter hinten, als nur hinter Frankfurt. Da macht das Millionendorf seinem Namen alle Ehre.


    Ich habe Münchner immer als selbstbewusste, stolze Menschen gesehen, aber dieses konstante City-Bashing und dieser Drang sich ständig mit Frankfurt vergleichen zu müssen, zeugt davon, dass hier noch viele sehr unsicher sind und unter Minderwertigkeitskomplexen leiden.

  • ^^


    Warum sich gleich so angegriffen fühlen?


    Du kritisierst hier das City-Bashing, obwohl du es in deinem Post selbst praktizierst, im Gegenzug dazu, steht in meinem Post kein Wort, welches FFM in irgendeiner weiße herunter zieht. Ich beziehe mich nur auf die unnütze Alpha-Beta-Gamma Einteilung nationaler wie internationaler Städte, da diese nur höchst unzureichende Kriterien mit einbezieht. Genauso wenig aussagekräftig ist die oben genannte Studie, bei der München den 1.Platz belegt. Deine Behauptung, Studien in denen München gut abschneidet würde ich als sehr sinnvoll betrachten ist bei den Haaren herbeigezogen. Es ist doch logisch, dass entweder FFM, HH, München oder Berlin in fast allen nationalen Rankings mal vorne mit dabei sind. Was Neues ist das nicht.


    Wie schon oft erwähnt lassen sich FFM und München nicht wirklich vergleichen. Beide Städte sind in unterschiedlichen Punkten an der Spitze (positiv wie negativ). Ob nun neue Bauprojekte darüber entscheiden können, wie viel Qualität und Charakter eine Stadt mitbringt, ist doch reine Geschmackssache, dem einen gefallen kühle Wolkenkratzer, dem Anderen gemütliche Biergärten...:)



    Ist das mit deinen "Minderwertigkeitskomplexen" ernst gemeint :confused:

  • Ich wüsste auch nicht, warum wir uns mit FFM oder Berlin vergleichen sollten, die liegen doch außerhalb Bayerns, so wie Paris und London... :rcain:

  • Nochmal zu Frankfurt:


    Laut Saskia Sassen sind Frankfurt und Zürich Global Cities.


    München Hamburg und Berlin aber nicht.


    Von Wien hab ich jetzt nix von ihr gehört.

  • Da sieht man doch schon sehr schön wie nutzlos so eine Klassifizierung ist, als ob Berlin keine Global-City wäre...:nono: Wirtschaftlich gesehen vielleicht, aber das kann doch nicht das einzige Kriterium sein.