Münchner Biergartenratsch

  • Ich fühle mich wohl, wenn es möglichst viele Hochhäuser um mich herum gibt.


    Ich fühle mich wohl, wenn ich tief fliegende Flugzeuge sehe, die entferntes Turbinendröhnen erzeugen.


    Ich fühle mich wohl, wenn die Stadt um mich herum dicht bebaut ist.


    Man sieht, jeder hat andere "Wohlfühlkriterien"...leider spielen Verallgemeinerungen heutzutage in München eine zu große Rolle...

  • Ich fühle mich wohl, wenn es möglichst viele Hochhäuser um mich herum gibt.


    Ich fühle mich wohl, wenn ich tief fliegende Flugzeuge sehe, die entferntes Turbinendröhnen erzeugen.


    Ich fühle mich wohl, wenn die Stadt um mich herum dicht bebaut ist.


    Wenn du dich jetzt noch wohl fühlst, wenn du Autokolonnen siehst, die entferntes Motorendröhnen erzeugen, dann kannst du in jeder Stadt verdammt günstig wohnen :daumen:
    Aber in München bist du mit deiner Einstellung wohl nicht optimal aufgehoben, ohne Hochhäuser und mit verhältnismäßig wenig Fluglärm.

  • Bitte? Wo ist die Stadt noch lebenswert wenn ich mich für ein Mindestmaß an Wohnraum für eine kleine genügsame Familie mit 500.000 Euro verschulden muss?

  • Dann zieh halt um, wenn´s dir hier nicht mehr gefällt...kannst ja in Mecklenburg ein schönes Haus direkt am Meer kaufen, ist garantiert günstiger...


    Langsam nervt deine ständige Schwarzmalerei schon...

  • Na klar. Typisch alteingesessener Besitzstandswahrer. Warum sollte ich aus meiner Heimat wegziehen? Nur weil ich arm bin? Reichlich absurd in einem der reichsten Gegenden der Welt so etwas in Erwägung zu ziehen. Irgendwo krankt unser System ganz gewaltig wenn man mit 2 Verdienern und sogar noch Minijobs dazu nicht mal von Wohneigentum träumen darf. Aber vielleicht sind so Städte wie Wien mit einer ausgeprägten sozialen Komponente, die auch die untere Mittelschicht mit einschließt, doch die bessere Alternative. Dort darf man sogar im 3.5 m Altbau mit Flügeltüren wohnen und genießt für 350 Euro pro Jahr einen dicken 24 Stunden 30/15/7.5/5/2.5 Minuten Takt bei der Ubahn und bekommt obendrein noch 200km Trambahn. Daneben gibts trockene Sommer und man muss Gästen nicht perament erklären, dass man nicht in einer 200k Mittelstadt wohnt. Ach München...

  • etwas unpassend der scharfe Ton, denn eine gewisse Frustration kann ich zu gut verstehen und teile sie auch in vielen Punkten, dieses in meinen Augen kleingeistige zu Tode diskutieren jedweden Details und Abwägen aller Seiten und Meinungen führt eben zu Stillstand. Man kanns selten allen recht machen, ab und zu kommt mal was großartiges, ab und zu mal was scheussliches, wichtig ist dass etwas kommt. Die momentane gefühlte Stillstand-Situation ist schwer zu ertragen. Ich hoffe dass wenn Ude endlich Platz macht, mal ein frischer Wind durch die Behörden weht und wir wieder aktiv die Zukunft anpacken können.

  • Irgendwo krankt unser System ganz gewaltig wenn man mit 2 Verdienern und sogar noch Minijobs dazu nicht mal von Wohneigentum träumen darf


    Das hat aber primär was mit unserem Markt zu tun. Dann erst kann das System regulierend eingreifen. Das kann aber auch schnell nach hinten losgehen.


    Gegenbeispiel: Ich kenne viele Menschen, die unter anderem alleinerziehend zwei Kinder großgezogen haben und mit einem durchschnittlichen Bürojob, sich in München eine mittlere Eigentumswohnung leisten konnten.
    Es muss ja nicht immer ein Altbau im Zentrum sein.


    Der Vergleich mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln ist sicher berechtigt, dann kann man hierzulande allerdings das Argument bringen, einen Flughafen zu haben, der wesentlich mehr Ziele im Angebot hat, als Wien.


    Trotzdem, ein Kurswechsel muss natürlich her. Es kann ja wohl nicht sein, dass die Mieten immer noch weiter steigen und die Stadt nichts unternimmt. SPD steht ja eigentlich für sozialdemokratisch...davon sehe ich allerdings recht wenig.


    Übrigens: Ich musste hier noch niemandem erklären, dass wir nicht in einer 200.000 Einwohner Stadt leben...;)

  • und man muss Gästen nicht perament erklären, dass man nicht in einer 200k Mittelstadt wohnt.


    Ist doch egal, für wie groß die München halten.


    Irgendwo krankt unser System ganz gewaltig wenn man mit 2 Verdienern und sogar noch Minijobs dazu nicht mal von Wohneigentum träumen darf.


    Träumen sollte schon drinnen sein. Gerade jetzt hätte ich auch Bauchschmerzen mir eine Wohnung zu kaufen, aber immer weiter nach oben wird es mit den Preisen auch nicht gehen. Irgendwann kommt die Immobilienkrise Deutschland. Auch wenn vielleicht erst in 10 Jahren.

  • Markt

    Freilich regelt das der Markt.
    Aber meiner Meinung wird der Markt in ein viel zu enges Korsett gezwängt.


    Ich nehme mal an, ich wär ein Bauträger und wollte in München Wohnblocks
    für die "Mittelschicht" bauen.
    1.Schock: Der Grundstückspreis ist sehr hoch.
    2.Schock: Ich erfahre, dass ich auf diesen Grund im Verhältnis nur sehr wenig
    Nutzfläche errichten darf.(Dies ist der eigentliche Schock)!


    Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten:
    1.Ich gebe das Bauvorhaben auf, oder
    2.Ich realisiere das Projekt jetzt im Luxussegment.


    Markt und Genehmigungspraxis gehen Hand in Hand.
    Wo ist denn der Markt? Der Markt für die mittleren oder niedrigen
    Einkommen ist ja da, er wird nur abgewürgt.


    Aber der Tenor lautet: an der "Misere" ist ja nur der Markt schuld.


    Es geht nicht um Markt oder soziales.
    Es geht um geringstmögliche Veränderungen.
    Stillstand wär für Viele der Verantwortlichen ideal, aber das wird keiner
    offen zugeben.



  • Und dann wäre da noch Neid, Missgunst und Ordnungswahn... :D


  • Naja, wird verdichtet bebaut ist das ja nur für "pöse" Investoren. Dass dadurch viele Leute Wohnungen kaufen können, bei denen der Grundstücksanteil weniger Heftig die Kaufpreise nach oben treibt wird üebrsehen - vor allem von denen die schon in den eigenen vier wänden sitzen und deswegen kein Problem damit haben wenn andere nicht bezahlbar unterkommen.
    Die entsprechende Clientel die sich dann als Speerspitze gegen jede Veränderung hervortut (nach meiner persönlichen Beobachtung) ist ja auch in Stuttgart aktiv - verbeamtet oder zumindest im öffentlichen Dienst, Ruhestandsnah, im Vorruhestand oder im Ruhestand, mit viel Zeit zum Leserbrieschreiben, gebildet aber weniger in technischen Bereichen, so dass mit wohlgesetzten Worten aber ohne Vorstellung von Zahlenverhätnissen mit unendlichen Leserbrieffluten unerwünschte Projekte kaputtgeschrieben werden.
    Schreibt jemand dagegen wird es häufig persönlich und unsachlich weil man sich ja der "guten Sache" widersetzt.
    Dass die verhinderung keine gute Sache ist wird nicht akzeptiert, nicht im Entferntesten in Erwägung gezogen.

  • Interessante Kommentare zum Artikel:
    Per Bürgerentscheid die Stadt dazu verpflichten, selbst 5.000 bis 10.000 Wohnungen im Jahr neu zu bauen.


    Ich fände es schlecht wenn die Stadt mal wieder mit Steuergeldern als Firma auftritt. Besser wäre es die sTadt darauf zu verpflichten, jedes Jahr Bebauungspläne so anzupassen dass auf bestehenden, erschlossenen Flächen 20.000-30.000 Wohnungen zusätzlich gebaut werden können.
    Das würde den Wohnungsmarkt nachhaltig entspannen, die Stadt nicht in den Ruin treiben und auch nicht im Verkehr ersticken lassen.

  • Eine kleine Anmerkung am Rande:


    Laut der Seite "Citypopulation" ist die Einwohnerzahl der Agglomeration München
    auf nunmehr 2.100.000 gestiegen.

  • Laut den Zensuszahlen hatte München am Stichtag im Mai 2011: 1.348.000 Einwohner.
    Das waren dann 42.000 weniger als im Melderegister.
    Folglich müsste es dann im Mai 2013 aktuell wieder ziemlich genau 1.4 Mio Einwohner in München haben.