IMHO ist ein Problem die Generation, die gegenwärtig in unserer Gesellschaft an der Macht ist. Das ist eine Generation der Verwalter, nicht der Gestalter. Das beschränkt sich nicht auf die Lokalpolitik in einzelnen Städten. Ein einziges Durchgewurschtel, in der Hoffnung, dass man wenigstens den Status Quo erhalten kann (auch in der großen Politik - bis Merkel haben alle Kanzler das "Haus Europa" weitergebaut, auch Schröder, der immerhin die "Verfassung für Europa" mit auf den Weg brachte, auch wenn diese letztlich scheiterte - aber er hat es versucht, Merkel versucht hingegen keine Weiterentwicklungen, sondern ist schon zufrieden damit, akute Krisenherde zu löschen und über die Legislaturperiode zu kommen, ohne, dass die EU oder der Euro in ihrer Amtszeit kollabiert.. und wie im Großen, so auch im Kleinen). Ich weiss nicht, ob der nächste Generationenwechsel da eine Verbesserung bringt. Wie man in Bayern sagt: schaumer mal, dann sehmer scho.
Münchner Biergartenratsch
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Debatte über den Schutz von Fröttmaninger Heide & Co.:
Am Dienstag, 17. Januar, wird von 14.30 Uhr an im Bürgerzentrum Oberschleißheim über den südlichen Teil, bestehen aus den Teilflächen um die Flugwerft Oberschleißheim und das Korbinianiholz, Panzerwiese und Hartelholz sowie die südliche Fröttmaninger Heide, diskutiert. Am Donnerstag, 19. Januar, schließt sich dann - ebenfalls von 14.30 Uhr an - im Bürgerhaus in Eching eine Debatte über den nördlichen Teil des schutzwürdigen Gebietes mit Mallertshofer Holz, Garchinger Heide und Echinger Lohe an:
http://www.sueddeutsche.de/mue…-fuer-die-natur-1.3326107 -
^ich finde solche Debatten inzwischen nur noch dekadent. Denn klar ist, wer in den Raum München ziehen will, den wird nichts aufhalten. Und für den wird auch irgend ein Bauträger in irgend einer Gemeinde ein Zuhause errichten.
Ich halte daher die Debatte über den Schutz z. B. der Fröttmanninger Heide für dekadent. Denn dafür, dass hier ein Flecken mit aller Gewalt erhalten wird, der ohnehin in Sichtweite der Großstadt liegt und im Vergleich zur Schönheit des ländlichen Raum Oberbayerns einfach nur banal ist, wird ein Stückchen weiter draußen, jenseits der Stadtgrenzen Münchens aber im weiteren Umkreis, wieder ein Stückchen mehr naturnahe, oberbayerische Landschaft zersiedelt und zerfressen werden. Denn wie gesagt, die Leute suchen sich ein Plätzchen. Wenn nicht in München Stadt, dann in Oberuntering, wo Wald oder Grünland einem Neubaugebiet und neuen Straßen und Gewerbegebieten für die neuen Bewohner weichen müssen.
Das ist für die Natur der schlechtere Deal, denn die Natur braucht möglichst zusammenhängende, unzerschnittene Biotope und nicht mal hier ein Flecken und dort ein Flecken und zudem erzeugt diese Zersiedelung massenhaft vermeidbaren Straßenverkehr mit allen Folgen für die Umwelt - und das ist auch für den Mensch der schlechtere Deal, denn zur Naherholung müssen die Münchner dann immer weiter raus aus dem Ballungsraum fahren (nebst noch mehr Verkehr), anstatt vor den Türen eines kompakt und dicht bebauten Stadtgebiets relativ naturnahes Oberbayern vorzufinden. Und wer pendelt schon gerne.
Das alles kann nur ausblenden, wer sich einredet, dass München irgend jemand aufhalten könnte, der sich in den Kopf gesetzt hat, in die Region umzuziehen, nur weil man die Reserveflächen der Stadt nicht als neues Bauland ausweist. Wer in der Lage ist, sich diesen Schmarn wirklich einzureden, ja, der kann sich dann auch als Umweltschützer fühlen, indem er diese Reserveflächen vor Besiedlung bewahrt. Aber auch nur in seiner eigenen, kleinen NIMBY-Welt.
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Das erinnert auch etwas an die deplaziert wirkenden Krötentümpel mitten im Wohngebiet in der Fasanerie
https://www.merkur.de/lokales/…gruener-park-6127583.html -
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Ich bin grundsätzlich deiner Meinung, dass Zersiedlung unterbunden werden muss und die Politik effizienter mit den Flächen umgehen muss. Dennoch ein paar Anmerkungen zu diesem Fall bzw. deinem Beitrag:Die Panzer Wiese zumindest offenbart auf den ersten Blick keinen besonderen Reiz. Naturschützer mögen dort seltene Pflanzen und Tiere vorfinden. Von mir aus könnte man die Wiese bebauen. Die Fröttmaninger Heide ist aber in der Tat schön und eignet sich toll für lange Spaziergänge. Im Artikel steht:
Unter dem Titel "Heideflächen und Lohwälder nördlich von München" stehen insgesamt 1900 Hektar im europäischen Naturschutznetz "Natura 2000" nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie unter Schutz.
Weiß jemand, inwiefern die Stadt hier überhaupt Einfluss hat?
Wenn nicht in München Stadt, dann in Oberuntering, wo Wald [...]einem Neubaugebiet und neuen Straßen und Gewerbegebieten für die neuen Bewohner weichen müssen.
Wald wird nicht für Neubauten gerodet, für neue Straßen durchaus (Fichtenwald), allerdings wird dann an anderer Stelle aufgeforstet. Es gibt natürlich genug Leute, die einfach nicht in München wohnen wollen. Die ziehen dann in die Umlandgemeinden, wobei ein Großteil scheinbar ohnehin nicht interessiert ist zu wachsen.
wieder ein Stückchen mehr naturnahe, oberbayerische Landschaft
München ist ohnehin schon extrem kompakt. Keine 15min mit dem Auto vom Zentrum und du findest dich inmitten von Feldern und Wiesen. So richtig naturnah ist das klassische Postkarten Oberbayern aber nur noch an wenigen Stellen (Berchtesgadener Land, Garmischer Land). Gerade Richtung Tegernsee und Starnberg ist der Großteil intensiv bewirtschaftet bzw. mit vielen (alten) Ortschaften durchzogen. Dein verlinktes Bild täuscht, z.B. führt direkt daneben die A8 vorbei, wenn du dich umdrehst war´s das mit oberbayrischer Idylle. Genauso andersherum, dreh dich von der Allianz Arena weg und du siehst nur noch die Heide. Ganz ohne Stadt. Solche Schnappschüsse sind also nur bedingt aussagekräftig.
Und wer pendelt schon gerne.
Kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Allerdings wurde ich häufig eines besseren belehrt. Viele mir bekannte Menschen, die es sich eigentlich locker leisten könnten, ziehen es vor, in Rosenheim, Bad Tölz oder Wolfratshausen zu wohnen. Nicht jeder steht auf Großstadt.
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Da ich selbst ein Fan der Fröttmanninger Heide bin und dort gern mal mit dem MTB fahre oder mit dem Hund Gassi gehe, sehe ich das ein bißchen Anders.
Jetzt sollen Naturschutzgebiete dran glauben? Als nächstes dann Friedhöfe?
Nur weil die Stadt die riesigen Ex-Kasernenflächen mit lächerlichen 1.000-1.500WE bebauen will bzw. ja viele schon bebaut hat?
Anstatt mindestens eine Dichte und Höhe anzustreben, wie etwa bei der Bayernkaserne?
Sowohl Ackermannbogen, Prinz-Eugen Kaserne, Domagkpark kann man genauso mit 5.000WE bebauen bzw. nachverdichten.
Wie gesagt, dann muß es halt in die Höhe gehen und dichter werden. Keine Megaabstandsflächen. Das lächerliche Siedlungsgrün weglassen, etc.
Dazu noch die vielen Parkplätze, die man bebauen kann oder eben brachliegende Felder, ungenutze Flächen, stillgelegtes Kleingewerbe, etc., etc.!
Bleibe dabei, daß ohne ein Eingreifen in Naturschutzgebiete auf 300km² mind. noch Platz für 500.000-1.000.000 EW sein müßte! Je nachdem wie stark man nachverdichtet und in die Höhe geht und wie dicht und hoch neue Gebiete bebaut werden.
Allein in Freiham hätten bei einer anderer Bebauung 60.000 Menschen platz.
Neuperlach hat noch immenses Potential. Und der Nordosten sowieso. Auch dort eine viel zu kleine Planvorgabe an WE.
Mind. das Doppelte bis Dreifache.
Komme mal wieder mit dem altbekannten Beispiel von Barcelona mit 1,6 Mio EW auf 100km².
Auf die Münchner Fläche von 310km² umgerechnet, wären das 4,8 Millionen EW!
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Genauso ist es.Da das Stichwort Zersiedlung fiel: Es gab letztens wieder eine Infoveranstaltung zu MNO. Die Bürger fordern eine möglichst hohe Bebauungsdichte um gleichzeitig möglichst viel Fläche erhalten zu können. Ersten Skizzen zu Folge werden ca. 50% der 600ha bebaut. Bei 18.000WE (Faktor 2 für Bewohner) und 300ha ergibt sich eine Dichte von 10.000Einwohern/km2. Das ist meiner Meinung nach mehr als ordentlich. In diesem Jahr werden wir aber noch Genaueres erfahren.
Gleichzeitig spart man sich Flächen für spätere Projekte. -
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2016 erzielte die Messe München erstmals einen Umsatz von 400-Millionen-Euro:
http://www.abendzeitung-muench…63-8f8d-c9a2a43b64e7.html -
@Fröttmaninger Heide/Hartelholz/Nordhaide: ich habe die Diskussion absichtlich aus dem Wachstums-Thread hier in Biergarten herüber geholt, weil eine Auflösung der Naturschutzgebiete im Norden der Stadt überhaupt nicht zur Diskussion stehen und bisher von keiner Initiative aus der Bürgerschaft öffentlich gefordert wurden. Dies ist auch in Zukunft nicht abzusehen und schlicht weg unrealistisch. Vielmehr sollten wir, wie z.B. Miasanmia und Munich2030 vorgeschlagen haben, uns dafür einsetzen, dass die Gebiete im Norden der Stadt um diese Grünzonen herum möglichst effizient entwickelt werden.
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Die Münchner Wohnanlage wagnisART der Genossenschaft wagnis eG im Domagkpark hat den Deutschen Städtebaupreis 2016 gewonnen.
Sie ist zusammen mit weiteren ausgezeichneten Projekten von 15. Dezember 2016 bis 9. Februar 2017 Thema einer Ausstellung im Foyer des PlanTreffs, Blumenstraße 31:
https://www.muenchen.de/rathau…ngen/Staedtebaupreis.html -
^^ München ist das Kleinod Deutschlands. Keine andere Großstadt ist so als Stadtkörper "intakt" geblieben, sowohl nach dem Krieg wie auch nach der Wiederaufbauzerstörung durch die "Modernisten" und "Autogerechten". Darum verwundert es halt umso mehr, dass die Neubaugebiete der letzten Jahre so extrem anti-urban und "kaputt" geplant wurden. Punkt- und Riegelhäuser, wertlose Abstandsflächen voller Mülltonnen-Aufstellplätze und lieblosen Rasenflächen dazwischen, mit der Ausführungsqualität "verzinkte Stahlgeländer + Wärmedämmverbundfassade in Alpinaweiß und Aschgrau + Flachdach + weiße Kunststofffenster + Zementpflastersteine".
Das ist ein zum Schreien trauriger Kontrast zu den alten Quartieren, aber auch sehr viel der Nachkriegsarchitektur. Siehe die Meisterwerke Olympiapark + BMW Hochhaus u. v. m.
Egal in welcher Disziplin, sei es Wohnbau oder Gewerbebau, gibt München in der Gegenwart ein deprimierendes Bild ab. Dabei war das doch unsere einzige Großstadt, die man noch "herzeigen" konnte. Das ist die ganze Dramatik dahinter.
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Man muss ja nur nach Wien schaun wie man auch modern, urban bauen kann. Das ist ja letzlich kein Widerspruch sondern ein und Resultat aus dem einen. Aber man kann auch in München eine leichte Verbesserung in der Ausführung und Planung feststellen.
Das schlimmste "Naubauprojekt", ca. 12 Jahre alt, sind die Wohnblöcke an der Hans Fischer Strasse. Das war der absolute Nullpunkt in München. Von da an gings eigentlich meistens bergauf
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Die ganze Problematik beginnt mit der Ausarbeitung des B-Plans. Wenn ich 1998 damit anfange und erst 2010 mit der tatsächlichen Bebauung, dann haben sich meine Rahmenbedingungen unter Umständen radikal verändert. Dann muss es möglich sein, auf diese Veränderungen zu reagieren. Heißt: B-Plan anpassen ohne 3 oder mehr Jahre damit zu verschwenden.
Sieht man sich heutige Planungen an, muss man zugeben, dass die Verwaltung seit den 90er und 00er Jahren schon einiges gelernt hat, auch wenn hier noch lange nicht das Optimum erreicht ist. In erster Linie muss sich die Stadt mehr zutrauen, die Folgen hohen Widerstands allen kommunizieren und gesetzliche Vorgaben müsse gelockert werden. In Wien funktioniert es ja auch einigermaßen.
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Der Eindruck aktuell sehr geringer Bautätigkeit hat sich heute auch durch das Panorama vom Olympiaberg bestätigt: noch nie seit meinen 19 Jahren in München konnte ich so wenige Baukräne zählen. Und ich konnte bis nach Pasing und hinter den Vogelweideplatz zählen. Gerade in der Innenstadt bis nach Neuhausen und Schwabing gibt es fast gar nix!
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Gerade Schwabing, Lehel, Neuhausen und natürlich die Innenstadt scheinen regelrecht tabu für neue Großprojekte zu sein.
Da wird nix angetastet. Dort ist ja Alles heilig oder Weltkulturerbe
Habe Heute mal ca. 30-40 Hauptstädte bzw. 1,5 Mio+ EW Cities weltweit gegoogelt.
Also es war eigentlich kaum eine Stadt ohne Skyline zu finden. Kleiner Tipp: Mal Ulan Bator in der Mongolei (da hätte ich es am wenigsten erwartet) anschaun...dagegen ist München so Flach wie Erding oder Freising...
Ist zwar jetzt auch Off-Topic, für Thread Neumarkterstr.
Aber das Bauprojekt Neumarkterstr. spiegelt halt nur wieder, daß hier überhaupt nix passiert.
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Aber das Bauprojekt Neumarkterstr. spiegelt halt nur wieder, daß hier überhaupt nix passiert.
Wir würden uns hier alle sicher über mehr Wohnraum (nicht nur immer HH) freuen aber solche Aussagen sind - nichts für ungut - halt auch nicht besser als die ganze einseitige Propaganda der Klatschzeitungen ("München platzt, nur noch 61.000 Wohnungen, neues Manhattan" etc.) und spiegeln letztlich alles wieder nur nicht die Realität.
Schaut euch mal die letzten drei Seiten im Hauptbereich des München Forums an. Die Stadt plant gerade wie die letzten zwei Jahrzehnte nicht mehr. Nur dauert es wie wir an anderer Stelle gerade diskutieren eben unverständlicherweise recht lange, bis ein B-Plan aufgestellt ist bzw. alle Anliegen und Probleme abgearbeitet sind. Die Zeit des Zuschauens ist vorbei. Deren Folgen erleben wir aber gerade jetzt erst (vgl. time lag).Der Eindruck aktuell sehr geringer Bautätigkeit hat sich heute auch durch das Panorama vom Olympiaberg bestätigt
Von St-Peter wo ich letztens war erzielte ich einen ähnlichen Eindruck. Zwar gab es rund um die Einsteinstraße ziemlich viele Kräne (>17), im restlichen Stadtgebiet aber recht wenig, zumindest solche, die man aus großer Entfernung noch erkennen kann. Im Juli sah das noch ganz anders aus. Mittlerweile dürften viele Projekte schon beim Innenausbau angekommen sein (Schwabinger Tor, Motel One Parkstadt Schwabing, Nove, Funkkaserne etc.). Vermutlich wird sich das Bild erst wieder gegen Mitte 2017 ändern.
natürlich die Innenstadt scheinen regelrecht tabu für neue Großprojekte zu sein.
Derzeit ja. Der einzige richtig große Neubau der letzten drei Jahre war die Siemens Zentrale. Aber denke nur mal an den neuen Königshof, Karstadt Abriss, Akademie Umbau, Hotel Mandarin, Hirmer Parkhaus Abriss oder den neuen HBF samt HH. Dauert zwar alles noch ein bisschen aber in der Pipeline steckt es immerhin. Andererseits gibt´s in der City halt auch einfach kaum Flächen, wo resonanzstarke, große neue Gebäude entstehen können. Einzelne Geschäftshäuser entstehen ja reihenweise, die bringen eben nur nicht die Aufmerksamkeit mit sich.
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MiaSanMia: Kommt natürlich auch ganz darauf an, wie hoch jeder einzelne hier seine Erwartungen setzt.
Der eine ist froh über viele, nette Kleinprojekte, der nächste freut sich über 2-3 höhere Gebäude alle 10 Jahre und dann gibt es eben welche, die Vergleiche mit anderen europäischen Metropolen anstellen.
Und da sieht es eben ohne rosarote Brille - auch nix für ungut - nicht Besonders gut aus!
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Aber München hat doch eine recht imposante Skyline. Olympiadach, Hypo+Highlight Tower, Kirche(n), Nord Südachse.
Vielleicht stehen momentan nicht so viele Kräne weil es einfach Winter ist und da baut es sich bekanntlich nicht gut.
Interessanter Vergleich: Ich lass erst unlängst dass in Berlin momentan über 2000 Kräne stehen, oder standen. Das war iwann im Herbst. Jetzt müsste man die Anzahl der Münchner Kräne wissen. Oder jemand zählt sie einfach ab
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Heutige Eröffung der Bau 2017: http://deal-magazin.com/news/6…-1-Million-neue-Wohnungen