#Fassadengestaltungbeineubauten: Warum werden eigentlich keine neoklassizistischen Fassaden wie hier in New York, hier in Rom oder hier in München mehr gebaut? Gilt das heute als nicht mehr schick oder ist das einfach zu teuer? Kann mir beides nicht wirklich vorstellen..?
Münchner Biergartenratsch
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Es wird wohl eine Mischung aus Kosten, Architektenideologie und -Selbstverwirklichung sowie Zeitmangel der Grund dafür sein. Die schönsten Zeiten für´s Auge sind leider seit langem vorbei...
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Ein leider in Deutschland eher unbekanntes Kapitel der Architekturgeschichte ist dieses hier (für mich ganz persönlich der bisherige zivilisatorische Höhepunkt der westlichen Baukultur):
https://de.wikipedia.org/wiki/Beaux-Arts-Architektur
interessanterweise hielt man in Frankreich noch bis 1968 daran fest, als in Deutschland bereits die Städte flächendeckend mit Würfelhusten beglückt waren. Obwohl alle immer ganz von den einzelnen Bauten der Beaux-Arts-Architektur begeistert sind baute man irgendwann einfach nichts mehr danach.
Es dürfte letztlich v. a. eine Geldfrage gewesen sein.
Siehe "Die Betonung von Form und Effekt sowie eine leichte Überdimensionierung in den Proportionen und die reiche und erstklassige Ausführung zielten auf das Prestige ab und waren entsprechend wirkmächtig." (s. o.)
Um so detailiert und individuell zu bauen brauchst du schlicht soviel mehr Geld, dass unsere heutige Lebensweise damit nicht vereinbar wäre. Vgl. unser im historischen Vergleich enormer Flächenverbrauch und ungekannt große Wohnflächen, ungekannt geräumige Arbeitsplätze, fast exponentiell gewachsene Einzelhandelsflächen, ... man hatte die Wahl zwischen "Masse" und "Klasse" und hat sich, ganz im Sinne der nivellierten Mittelstandsgesellschaft und "Konsumkultur" eben für "Masse" entschieden.
Es ist auch sehr erhellend, wie die Pioniere der Moderne des 20. Jahrhunderts mit der Haltbarkeit ihrer Werke planten - nämlich gar nicht. Es war Teil des Konzepts Wegwerfarchitektur zu bauen, ganz dem damaligen Zeitgeist gemäß. Das hat uns ja bis heute geprägt, wo wir sonst inzwischen schon zwei verschiedene Taster im WC haben, um flüssige und feste Fäkalien wegzuspülen und dabei möglichst wenig Wasser zu verbrauchen und bald die fünfte Mülltonne vor dem Haus steht, zum Mülltrennen, haben wir die Wegwerfbaukultur unreflektiert beibehalten. Es wird nach wie vor nicht mehr für die Ewigkeit gebaut, sondern für Abschreibe- und Nutzungszyklen.
All das zu ändern kannst du vergessen. Alle gegenwärtigen Architekten haben ihr ganzes Leben nichts anderes gekannt und gelernt. Auch die Jüngsten, wer als Abschlussarbeit etwas ohne Flachdach usw. einreicht hat schon keine Chance mehr auf eine gute Note, das prägt schon die nächste Architektengeneration entsprechend. Die Bauindustrie lebt sehr gut von Wegwerfarchitektur und kapitalintensiven (also technisierten und industrialisierten, statt handwerklichen) Bauweisen, ist entsprechend vernetzt und gestaltet entsprechend die Baugesetze, die heute die Architektur stärker gestalten, als die Architekten selbst (vgl. die Styroporplage an den Fassaden als Beispiel). Ich habe längst abgeschrieben, zu meinen Lebzeiten noch was anderes zu sehen. Unsere Gesellschaft altert rapide, umso älter wir werden, umso mehr neigen wir zu Altersstarrsinn und Nostalgie. Nostalgie in Bezug auf diese Generationen heißt nicht "Schinkel" sondern "Scharoun".
Aber irgendwann, es gab noch keine Architekturepoche die immerwährend war, wird es auch wieder ganz anders aussehen. Ich weiss nicht, ob das tröstend oder frustrierend ist.
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In Wolfratshausen (am Loisach-Kanal, unterhalb des Kraftwerks an der Weidachmühle) entsteht Bayerns erste künstliche Surferwelle:
http://www.sueddeutsche.de/mue…che-surferwelle-1.3256109 -
München will 2017 wieder eine "Sauberkeits-Kampagne" starten, sie soll die Bürger sensibilisieren für den Müll, den sie im öffentlichen Raum hinterlassen. Die Stadt will hierfür eine knappe halbe Million Euro ausgeben:
http://www.sueddeutsche.de/mue…sauberer-werden-1.3257830 -
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Das ist eine sehr gute Sache.
Der Müll auf den Straßen nimmt stetig zu, dabei ist es egal ob 86% der Leute mit der Sauberkeit zufrieden sind, eine 100% Plastikfreie Umgebung muss das Ziel sein. Einerseits sind dafür die Rindviecher schuld, die achtlos ihren Dreck auf die Straße oder ins Gebüsch werfen, andererseits auch die Stadt München, die es nicht schafft, die öffentlichen Mülleimer oft genug zu leeren oder diese groß genug zu dimensionieren bzw. mit einem Deckel zu versehen. Am Arabellapark z.B. quellen diese häufig derart über, dass entweder der Wind oder Raben diesen in der ganzen Umgebung verteilen. Ebenso schlimm ist es bei Schloss Nymphenburg, wobei hier die Schlösserverwaltung zuständig ist. Auch die meisten Raucher sehen es als selbstverständlich an, die Reste ihrer Glimmstangen einfach in der Gegend herumzuschmeißen. Dummheit pur! Genauso die Hundebesitzer (ich besitze selbst einen): Da wird die Hinterlassenschaft im E-Garten noch in Tüten verpackt, aber anstatt diese dann in den Mülleimer zu verfrachten, landen diese prompt hinter dem nächsten Baum, wenn innerhalb von 10m kein Behälter zur Verfügung steht. Die Strafen für derartige Müllverpestung sollten endlich in den schmerzhafen Bereich (100 Euro +) gehoben werden. Ich verstehe einfach nicht, was daran so schwer ist, seinen Mist einfach ordentlich zu entsorgen.
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"Zwischen Olympiapark und Allianz-Arena gibt es nichts, was die Münchner in den Norden lockt". Im Auftrag der Stadt hat ein Professor der Hochschule in Pasing mit seinen Studenten Konzepte erarbeitet, die den Norden attraktiver machen sollen.
Ergebnisse: „Future City“ sind bis 27. November zu sehen, Montag bis Freitag 10 bis 20 Uhr in der VHS, Troppauer Straße 10.
http://www.hallo-muenchen.de/m…llianz-arena-6915566.html -
Wenn die damit durchkommen, könnte das, je nach Formulierung, die Stadtplanung komplett umwerfen: Bürgerbegehren soll Grünflächen schützen
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^Ob die Kinder bei der Initiative wohl auch noch mitmachen würden wenn man ihnen erklärt das sie sich später in München eventuell keine Wohnung mehr leisten können und wegziehen müssen?
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Auch wenn den Kindern die Wiese nutzt finde ich es immer wieder erschreckend, wie Eltern für die Durchsetzung von Zielen Kinder instrumentalisieren. Die Frage ist schließlich, was man von einer Großstadt erwarten darf und was eben nicht. Sind die Kinder aus Haidhausen oder Westend unglücklicher ohne Wiese? Oder Kinder die am Land aufwachsen glücklicher? Der Wohnort einer Familie ist ja nicht vorab definiert und unabänderbar. Bei Bedarf kann am eben 15 km weiter nach Osten ziehen und hat Wiesen ohne Ende.
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^ Wegen solcher Geschichten wurden in Frankfurt mögliche Entwicklungsszenarien vorgestellt, über die die Bevölkerung diskutieren darf. In München gab es mal ein Begehren, man möge nicht "zu hoch" (= "zu dicht"?) bauen, jetzt wird ein gegen neue Baugebiete angestrebt - also unter dem Strich gar nichts mehr bauen? Ist den Wählern klar, dass die genau das inklusive noch rekordhaltigerer Preise haben wollen?
Als Kind bin ich übrigens in der Altstadt einer 600+KEw-Metropole aufgewachsen, mit der Münchner Altstadt vergleichbar. Selbst dort findet man immer Plätze zum Spielen.
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Ich kenne die Unnützwiese sehr gut. In der Tat eine sehr nette Grünfläche zum Fußball spielen. Gegen einen Erhalt kann ich nichts einwerfen. Da aber auch Wohnungsnot herrscht ist der Kompromiss der Stadt (Teilflächenerhalt) doch eine gute Alternative.
Dieser Herr Hofmeir hat natürlich auch irgendwas illegales geraucht, sonst kommt man doch nicht auf solche bescheuerten Ideen (die leider häufig große Unterstützung finden). Populismus ist gerade in.
Andererseits: Wie viele öffentliche Grünanlagen (davon spricht er ja) wurden oder werden denn bebaut? Fast alle bisherigen städtischen Baugrundstücke sind doch Acker, Brachflächen, mit Bestandbauten versehen oder Verkehrsfläche. Grünanlagen geschweige denn Parks fielen mir jetzt nicht ein.
Und falls diese Idee durchkommt (oder wenn es sich abzeichnet), verkauft die Stadt einfach viele ihrer Grünanlagen an Investoren oder deklariert diese zu Ackerland um
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Man kann es eben nie allen recht machen- Und wenn die Kinder dann mal 14 15 sind und realisieren dass sie auf ihrem 100Ew Kaff gefangen sind, dann wünschen sich garantiert die meisten Jungen Menschen in eine spanende Stadt.
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Frankreich und die Niederlande bauen jetzt in größeren Stil Straßen mit Solarpanels. Das wäre doch was für das neue Radwegesystem in München? Die Solarpanels sind Umweltfreundlich und durch den eingespeisten Strom sogar nach einiger Zeit kostendeckend/gewinnbringend. Umwelt, Geldbeutel und Medienecho/Gründes Images der Stadt würden sich freuen..
http://money.cnn.com/video/tec…DtopVideo&linkId=31534334 -
Interessante Fallstudie: Um den (Öko)wert ihrer Bäume zu dokumentieren, hat NYC alle ihrer 685.781 Bäume festgehalten und bewertet: http://www.archdaily.com/80015…efits-of-every-single-one ein einzelner Baum kann so auf 500US$ Gewinn/Jahr für die Stadt kommen
Gibt es Zahlen, wiviele Bäume München hat?
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Weiß jemand, was es mit diesem im Grünen eingebettetem Gebäude auf sich hat?
https://goo.gl/maps/fZxnrNaU6M72
und zusätzlich:
https://goo.gl/maps/4tXDBZnK9WB2 ist schon abstrus locker bebaut. -
Das ist die zoologische Staatssamlung München
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Es wäre eigentlich mal Zeit für den ultimativen Battlethread München vs. Berlin.
Wo müsste man den denn starten?
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Am besten nicht in diesem Forum... -
Europaviertel vs. Werksviertel vs. Feuerwehr
Aus dem Büroimmobilienmarkt-Thread:
Die Europastadt in FFM ist z.B ein Beleg wie schön und verdichtet man innerstädlich in D bauen kann.
Gemeint ist wohl das Europaviertel, der DAF-Thread zum Europaviertel West. Verdichtet ja - jemand schrieb mal, mehrere Quartiere hätten eine GFZ von über 5,0. Schön nein, die Gestaltung des Boulevards Mitte ist ziemlich monoton. Ich erinnere mich, dass Schmittchen mal die Leute anmahnte, diese Gestaltung doch nicht mehr mit einer JVA zu vergleichen.
Hier im Werksviertel-Thread fand ich dieses Beispiel differenzierter Fassadengestaltung, dies sogar mit Wohnhochhäusern. Mit verschiedenen Putzfarben oder Klinkerfarben kann man solche Differenzierung recht einfach und ohne Mehrkosten erreichen.Interessant übrigens, dass eins der Hochhäuser nicht an der Ecke steht, sondern in der Mitte einer Straßenblock-Seite. In vielen Diskussionen hiess es, die Feuerwehr müsse ein Hochhaus laut Vorschrift von mehr als einer Seite erreichen können - die Ecklage ergibt automatisch zwei. Kann es sein, dass dies in Bayern anders ist als in NRW?