Deutzer Hafen [Abbruchphase]

  • Das BIP pro Kopf ist im “gescheiterten” Rotterdam übrigens mit 67.000 € das höchste der Niederlande und rund 8.000 € höher als das in Köln.

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    Das Scheitern bezieht sich aber eindeutig auf die zukünftige Planung von Kop van Zuid und nicht auf das BIP.

    Das BIP wird maßgeblich vom Tiefseehafen Rotterdam bestimmt, aber der liegt ca. 30 km Luftlinie westlich an der Nordsee und ist inzwischen vollautomatisiert, was viele Arbeitsplätze überflüssig macht. Das BIP ist so hoch, weil der Hafen so effizient ist.

    Zum Vergleich: Ludwigshafen hat ein BIP von 76.000 Euro pro Kopf und gilt städtebaulich als gescheitert.

    London ist (noch) das Finanzzentrum Europas, aber die imposante Canary Wharf muss wegen des hohen Leerstands inzwischen als gescheitert gelten.

    Solche Bürohochhaus-Cluster werden in Zukunft nicht mehr benötigt, da viele Beschäftigte zumindest zeitweise von zu Hause aus arbeiten und KI in einigen Jahren auch hochqualifizierte Tätigkeiten ersetzen wird.

  • Bei meinem Besuch beim Hafenfest konnte ich länger mit einer Dame vom Stadtplanungsamt sprechen. Hier ein paar Punkte, die (zumindest mir) noch recht neu waren.

    - die Silos, die den südlichen Abschluss des Mühlen-Ensembles bilden und nördlich der Essigfabrik stehen, stehen unter Denkmalschutz und bleiben auf jeden Fall erhalten. Wie eine spätere Nutzung aussehen kann ist noch völlig unklar und absolut offen. Hier ist man auch sehr stark davon abhänig, was die Denkmalpflege an Eingriffen zulassen würde.


    - Die alte Holzhalle an der Alfred-Schütte-Allee steht ebenfalls unter Denkmalschutz und wird saniert. Diese doch recht große, quadratische Halle, ist an den Stirnseiten offen. Für diese Halle ist definitiv eine sportliche Nutzung vorgesehen. Hier haben in der jüngeren Vergangenheit bereits Events stattgefunden, bei den man einiges ausprobiert hat. Beachvolleyball, Skaterpark, Kletter - und Parcour-Möglichkeiten, Spielmöglichkeiten für Kinder... so ähnlich wird die spätere Nutzung dann wohl auch aussehen.

    - Das Wasser (-Schwimmbecken) am südlichen Hafenende (auf vielen Visualisierungen noch zu sehen) wird nicht realisiert. Grund: Man hat festgestellt, dass dieser Bereich den meisten Teil des Tages verschattet ist. Aber...

    - ein Schwimmbad wird kommen. Und zwar im Hafenbecken genau auf der Höhe der alten Holzhalle. Wie genau dies realisiert werden kann wird derzeit untersucht. Nördlich des Schwimmbades entstehen Anlegestellen für Ruderboote.

    - Südlich der Holzhalle entsteht eine Grundschule als sogenannte "Bewegungsschule". Auf Nachfrage sagte man, diese Schule sei mit Schwerpunkt auf Sport/Bewegung geplant. Hierfür ist der Standort unmittelbar an der künfitig sportlich genutzten Holzhalle, dem Schwimmbad und den Anlegestellen für Ruderboote auch sehr günstig gelegen.


    - Als Erstes soll die gewerblche (-Büro) Bebauung am südlichen Hafenende realisiert werden. Diese soll als Schallschutz für den dahinterliegenden Bahndamm dienen.

    - Als Realisierungszeitraum für das gesamte Projekt nannte die Dame einen Zeitraum von 10-15 Jahren. Halte ich für ambitioniert - aber man wird sehen.
    Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass man mit Hochdruck an dem Projekt arbeitet und die Planung schon sehr detailliert und weit fortgeschritten ist.

  • Inzwischen sind die jahrelangen Vorplanungen abgeschlossen und die Vermarktung des ersten Baufeldes (Baufeld 7) hat vor kurzem begonnen.


    Auf der Seite des Deutzer Hafens ist dazu ein kurzer Film zu sehen:


    Baufeld 07 – Deutzer Hafen Köln

    (ein wenig nach unten scrollen, dann startet der Film von selbst)

  • ^ Gibt es denn mittlerweile so etwas wie einen Architekturwettbewerb? Wird der von „moderne Stadt“ ausgeschrieben und dann anschließend ein Käufer gesucht? Oder sucht man jetzt erstmal einen Investor für die jeweils einzelnen Baugrundstücke, welche dann selbst die jeweiligen Wettbewerbe durchführen?


    Vielleicht hat ja jemand schon ein paar Infos oder weiß, wann in etwa wir mit einem ersten Design für den Deutzer Hafen rechnen können.

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    Es wird ein Konzeptqualifikationsverfahren durchgeführt.

    Es besteht aus drei Phasen:


    1. Bewerbungsphase


    Die Bewerber müssen nachweisen, dass sie über die Kompetenz und Fähigkeit verfügen, das Projekt erfolgreich durchzuführen.

    Außerdem müssen sie bestätigen, dass sie in der Lage sind, den geforderten Mindestkaufpreis zu zahlen.


    2. Konzeptphase


    Alle erfolgreichen Bewerber erstellen nun ein Nutzungskonzept, zu dem sie weitere Informationen erhalten, und geben ein Kaufpreisangebot ab.

    Im Gegensatz zu einem Bieterverfahren wird die Qualität des Konzeptes mit 80 Prozent gewichtet und der Preis nur mit 20 Prozent.

    Anschließend werden maximal 3 Bewerber ausgewählt, mit denen Kaufverhandlungen geführt werden.


    2. Architekturwettbewerb


    Der Investor, der den Zuschlag erhält, verpflichtet sich, einen Architekturwettbewerb durchzuführen und das Ergebnis umzusetzen.

    Eine Fachjury wählt den besten Entwurf aus.


    All dies und mehr findet ihr hier:

    https://baufelder.deutzerhafen.koeln/bf07/das-baufeld-07

  • Das ist wirklich der Witz des Jahres. Da wird ein komplett neuer Stadtteil gebaut und die Lösung ist: Pendler und die Anwohner sollen mit dem Bus zum Bahnhof Deutz fahren... Die Begründung ist für mich nicht nachvollziehbar. Man wird ja wohl die Bahngleisen der Linie 7 irgendwie mit denen der Linien 1 und 9 verbinden können. Dann könnten auch alle Bewohner aus Poll und Umgebung durchfahren. Das wäre ein riesen Fortschritt.

  • Schau dir die Machbarkeitsstudie an. Es ist möglich, wenn Spuren des Autoverkehrs oder die Grünfläche an der Deutzer Werft in Anspruch genommen werden. Finde es an sich auch schade, weil Busse nicht so gut angenommen werden, aber vom Verhältnis des Bauaufwands her doch nachvollziehbar. Mit dem Rad am Rhein entlang sind es fünf Minuten zum Deutzer Bahnhof.

  • JSWD Architekten gewinnen den Wettbewerb für das "Baufeld Ost 03" im Deutzer Hafen.

    Hier die Lage des Baufeldes zwischen Siegburger Straße und Poller Kirchweg (gegenüber den Strabag-Bauten (Mattes und Düxx) und auf dem jetzigen Areal des Lidl-Marktes).
    https://www.baustelle-deutzer-…koeln/planung/das-projekt

    Das Projekt auf der JSWD - Homepage:
    https://jswd.de/projects/deutzer-hafen-baufeld-ost-03


    Mir gefällt die Höhenstaffelung und Blockrandbildung zur Siegburger Str. hin samt Hochpunkt und die Materialität der Fassade aus rotem Backstein.


    https://www.rundschau-online.d…aRJ2Yw#Echobox=1721884952