Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Ich glaube, Ihr redet gerade aneinander vorbei. Bato meint, es sehe so aus, als ob es ein Unterbau wäre - er weiß auch, dass es keiner ist. Ich werde erstmal die Gesamtwirkung abwarten, bevor ich ein Urteil fälle. Vielleicht ergibt sich ein ähnliches Vexierspiel wie beim Tour Total. Das könnte ganz interessant werden. Vielleicht aber auch nicht...

  • Ich fand das Gebäude schon auf den Visus schwach, und was man bisher sieht lässt mich nicht hoffen, dass es nach Fertigstellung besser wird.


    Für mich ist es einfach ein mit einem engen Gitter überzogener Klotz aus, dazu erneut diese graubeige Farbe, kaum Abwechslung... Trotz qualitativ guter Materialien und Verarbeitung wirkt es einfach plump und langweilig. Die weißen Fensterrahmen hinter den vertikalen Kalksteinleisten sehen nach billgem Plastik aus und passen m. E. nicht zum "Vorhang".


    Natürlich warte auch ich den Gesamteindruck ab (lange wir es ja nicht mehr dauern), aber bisher ist es für mich der schwächste der 4 Klötze.

  • Dieses ganze Areal ist enttäuschend. Da passt es wenigstens noch dazu. Ich verstehe manchmal auch die Bauherren nicht. Gerade bei etwas größeren Projekten sollte es Ziel sein eine sehr persönliche Note zu hinterlassen. Eine Ablehnung der breiten Masse müsste doch zu denken geben. Oder soll durch derartig zeitgemäße aber langweilige Stilformen nur eine kleine, aber abgehobene Avantgarde zufriedengestellt werden?
    Diese minimalistische Architektursprache erinnert mich manchmal an die Autorenfilme der 70er und 80er. In höchsten Lobeshymnen von Personen mit Rang und Namen gefeiert, aber lockten bereits zu ihrer Entstehungszeit nur eine Handvoll Interessierte in die Kinos. Nach den Autorenfilmen kamen die hochalbernen Klamaukfilme, und erst in den späten 90ern füllten wieder deutsche Filme mit Niveau und Publikumszuspruch die Kinos und die Kassen. Müssen wir in der Architektur jetzt auch 20 Jahre vergehen lassen?
    Wenn ja, ist es zumindest für das Lehrter Quartier bereits zu spät.

    Einmal editiert, zuletzt von Berkowitz ()

  • Es sieht aus wie ein Knast. ;) Will nicht mit den Leuten tauschen, die in diesem Ding arbeiten werden müssen.

  • Ich halte mich noch mit einem abschließenden Urteil zurück, aber ich bin vorerst etwas enttäuscht. Auf Grundlage der Visualisierung hatte ich erwartet, dass die Fassade aus Metall und wesentlich heller wird, eher im Stil des Moneo in Europacity. Das hätte ich besser gefunden, da, sofern ich mich nicht irre, schon alle anderen Gebäude dieses Blocks (bis auf das Meininger) eine Naturstein(-artige) Fassade haben, womit die Monotonie dieses Block nicht aufgelockert, sondern noch verstärkt wird. So eine Fassade hätte auch filigraner gewirkt und dem Gebäude etwas Wuchtigkeit genommen, die es schon allein aufgrund der Maße hat.
    Versteht mich nicht falsch, ich kann nacktem Beton durchaus etwas abgewinnen, aber in diesem Fall entfaltet das Gebäude eine sehr brutale (oder brutallistische ;)) Wirkung.


    Ich denke, ich kann mich mit dem Gebäude durchaus noch anfreunden, mal sehen, wie es wirkt, wenn es ganz fertig ist... und wenn die Sonne scheint. Eines muss man dem Gebäude auf jeden Fall lassen: Es ist ziemlich beeindruckend (zumindest auf den Fotos).

  • ^ Bei aller Liebe und bei allem Verständnis für deine Kritik, die ich ja durchaus teile, aber um "nackten Beton" handelt es sich nun wirklich nicht. Es sieht auvh nicht so aus. Es ist Naturstein (Kalkstein).

  • Es wirkt sehr düster und monoton, käfigartig. Eine Fassade wie aus den 60ern. Dem hochwertigen Baumaterial wird die Architektur leider nicht gerecht. Man hätte genau so gut Beton nehmen können.

  • Vorbild für die Fassade war eindeutig die Fachhochschule in Potsdam. ;)


    Genau das gleiche habe ich mir auch gedacht, als ich die Fotos von Backstein sah. Der Unterschied ist nur: In Potsdam steht so etwas ganz oben auf der Abrissliste, hier dagegen werden alte Fehler aus den 1960er-Jahren wiederholt.

  • Backstein: Danke für den Hinweis, und meine Ignoranz sei mir verziehen. ;) Aber wo du schon ansprichst, dass es nicht wie Beton aussieht: Gibt es nicht Betonmischungen, mit denen man auch so einen marmorierten Effekt erzielen kann?

  • ^ Bei aller Liebe und bei allem Verständnis für deine Kritik, die ich ja durchaus teile, aber um "nackten Beton" handelt es sich nun wirklich nicht. Es sieht auvh nicht so aus. Es ist Naturstein (Kalkstein).


    Danke für den Hinweis, und meine Ignoranz sei mir verziehen. ;) Aber wo du schon ansprichst, dass es nicht wie Beton aussieht: Gibt es nicht spezielle Betonmischungen, mit denen man auch so eine marmorierte bzw. Naturstein-Optik erzielen kann?

  • Angesichts der Tatsache das ich die übrigen drei Bauten als sehr angemessene Neubauten empfinde und allen etwas abgewinnen kann, ist das Bertha eine Enttäuschung auf ganzer Linie.
    Am irritierensten finde ich die Standart Fenster hinter der Fassade, die man auf Backsteins zweiten Bild erkennen kann. Da retten auch die Vorsprünge nichts mehr.


    Trotzdem, ich bin weiterhin hoffnungsvoll das wenigstens zur Nordseite, also ULAP Park, ein wenig Gastronomie entsteht und das Viertel etwas aufwertet. Das wird wohl am Anfang noch ein kleiner Geheimtipp bleiben, bleibt abzuwarten wie sich der Gesamteindruck nach einigen Jahren präsentiert.

  • das halte ich tatsächlich für mehr als unwahrscheinlich. Ich radel da immer wieder mal durch und es ist einfach hoffnungslos trist.

  • Alle Achtung, da hat man ganze Arbeit geleistet! Ich kann mich an keinen Neubau erinnern, der wie hier direkt bei der Fertigstellung äußerlich (Fassade!) so aussieht, als ob er schon 20 Jahre auf dem Buckel hätte. Berlins Europaviertel dürfte mit diesem Bau Frankfurts Europaviertel wieder eingeholt haben ... wie ich das meine, dürfte wohl - denke ich - jeder verstehen :cool:

  • So etwas kommt dabei heraus, wenn man alles via PC entstehen lässt.
    Das was alles in dieser Ecke vor dem Bahnhof gebaut wurde ist einfach nur Mist der da kreiert wurde.!


    Die Misslungenen Bauten passen wenigstens zusammen.

  • immer dann, wenn man glaubt: schlimmer gehts nimmer..wird man eines besseren belehrt(;-


    Ich muß ehrlich sagen: ich kapiere solche Bauherren nicht.
    Haben die keinen Ehrgeiz, selbst eine "landmark" in einer Stadt zu setzen..einen Bau, der ihrem Unternehmen..ihrer Behörde entspricht...was irgendwo unverwechselbar, dennoch praktikabel ist und natürlich den technischen Ansprüchen genügt?
    Oder..lassen die sich von irgendwelchen Architekten bequatschen, son Mist schön zu finden?
    Ich weigere mich eigentlich zu glauben, dass jemand an den entscheidenden Stellen in einem großen Unternehmen soo wenig Sinn für Ästhetik haben soll..oder werden solche Aufträge erst nach dem 5. Mojito abgesegnet?