Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Herr v.G hat damit einfach nur recht.
    Allerdings muss ich sagen, das ich die weite vor dem Bahnnhof speziell richtung Reichstag durchaus irgendwie "weltstädtisch" finde.
    Klar, der platz müsste eben gesaltet werden und nciht einfach asphaltiert, aber das geschieht ja gerade.
    Die Strandbars und zelte sehen assig aus, das ist richitg, aber ich war da schon gut feiern und möchte sie nciht missen....
    Wenn ich so den städtebaulichen masterplan sehen der eine weitestgehende bebauung vorshieht und den blick auf den bahnhof praktisch vollkommen zustellt dann frage ich mcih, ob wir der jetzigen situation nicht noch irgendwann nachtrauern werden.


    Denn wie M.v.G schon sagt: das was da gebaut wird ist nicht sonderlich toll, und wer garantiert dass das, was da noch hinkommt dann besser sein wird ?

  • ^^Das Problem ist einfach, dass in Berlin alles immer unglaublich lange dauert. Der Bahnhof wurde 2006 eröffnet, das sind jetzt fast 5 (!) Jahre und jetzt will man bald mal beginnen, den Vorplatz zu gestalten!!! Ich glaube in jeder anderen Stadt wäre der spätestens 2 Wochen nach Eröffnung fertig gewesen!

  • Den Motel One Betreibern kann man kein Vorwurf machen.Wenn es halt zu nicht mehr als einem Billighotel an dieser Stelle reicht,dann wird halt ein Billighotel gebaut.Da darf keine besonders raffinierte oder ausdrucksstarke Gestaltung erwartet werden.
    Ich nehme jetzt als Vergleich den Düsseldorfer Hauptbahnhof.Düsseldorf ist eine wirtschaftsstarke Stadt mit starkem Umfeld.Auch dort ist am Hauptbahnhof nur 0815 Banalarchitektur entstanden.Wenn man den Hinterausgang benutzt,eine absolut öde Bürostrasse mit Einschlaf Archtitekur. An der Strasse hinterm Bahnhof sind eine 0815 Passage mit Hotel und andere Banalbauten enstanden.


    Was ich sagen will.Auch ein wirtschaftlich gesundes Umfeld führt nicht zwangsläufig zu guter Architektur.
    Ich würde am Berliner HBF für eine vernünftige Gestaltung des Bodens sorgen und ihn sonst auf der Südseite unbebaut lassen.Gerade der freie Blick bis zum Potsdamer Platz hat etwas Grosszügiges.
    Die Strandbars sind sowohl optisch wie auch athmosphärisch eine Bereicherung.Die Wurstbude ? Na und.Kann ruhig dableiben.Ist halt ein Bahnhof und kein Opernhaus.

  • Ich muss da Kleist Recht geben! Der Blick aus dem Hbf. raus auf Kanzleramt etc. und diese Weite, das wirkt einfach super, vor allem wenn am Sommerabend die Sonne über der Stadt untergeht. Nur eben die Platzgestaltung soltle auch ansprechend sein und nicht nur Asphaltfläche. Ich habe oft gelesen, dass die Taxierreichbarkeit und die Privatparkplatzsituation am Hbf. furchtbar sein soll, warum also nicht noch ein paar Parkplätze an den Rändern des Platzes, durchsetzt mit Rasenflächen, Bäumen und Büschen? Ein Parkplatz muss ja nicht eine Betonwüste sein, sondern kann sich harmonisch an einen Platz dranfügen. Im Grunde sollte nur ein Gebäude auf dem Washingtonplatz noch entstehen: Dieser Kubusbau, der aber nicht die direkte Sichtachse vom Hauptausgang auf die Stadt versperren sollte, sondern etwas weiter westlich.

  • ^


    hier auch nochmal die pressemitteilung:
    http://www.vivico.de/presse/pr…y-hotel-berliner-hbf.html
    aus der perspektive sieht es genau so schlimm aus wie das meininger daneben :nono:


    ein auszug daraus:

    "Zu Recht wird an dem exponierten Standort rund um den Hauptbahnhof der Bundeshauptstadt eine hohe architektonische Qualität gefordert", unterstrich die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. "Diese Qualität konnten wir Dank der hier gewählten Verfahren und der Qualitätsansprüche aller Beteiligten sicherstellen und das Ergebnis fällt auch dementsprechend positiv aus".


    tja da weiß man nicht mehr ob man lachen oder weinen soll...mir schwant übles für die restliche europacity wenn dem hier schon hohe architektonische qualitäten beigemessen werden...

  • In der Mopo wird zu dem Kasten, der für mich eher Meininger-Niveau hat, Senatsbaudirektorin Regula Lüscher wie folgt zitiert: "Ein herausragender Ort braucht eine herausragende Architektur". :nono:


    zum Artikel

  • InterCity Hotel

    Ich bin auch nicht begeistert. In der Pressemitteilung wird geschrieben es enstünde, Zitat: "Mit rund 410 Zimmern entsteht hier nicht nur das größte InterCity Hotel, sondern auch das Flaggschiff unserer Marke". Dafür ist die architektur aber unterirsisch. selbst bei uns In der Bremer "Provinz" ist der Gestaltungswille wesentlich höher gewesen. Auch das hamburger Intercity versprüht einen schlichen Charme. Aber dieser Bau gehört eher an den rand einer stadt in ein Gewerbegebiet, dazu scheint nämlich die Umgebung um den Hauptbahnhof zu verkommen. Ich habe mich bisher mit Kommentaren zurückgehalten, da ich meinte, es bräuchte einfach etwas Zeit. Aber die Senatsverwaltung hat die anscheinend nicht und lässt jeden x-beliebigen Entwurf zu. Hauptsache irgendwer baut was! Hier wird die chance vertan, das Bahnhofsumfeld als Einfallstor in die Stadt ansprechend zu gestalten. Dies ging in anderen Städten schon gewaltig schief, wo der Bahnhof meistens eine eher ungute Adresse ist. Ich hoffe das Meininger und das Intercityhotel bleiben die letzten unterdurchschnittlichen Entwürfe. Dann lieber Brache und eine schöne sicht auf das Regierungsviertel.

  • Traurig, traurig und dazu so ein vollmundiges Gequatsche, manchmal hab' ich den Eindruck die (R. Lüscher, Projektentwickler usw.) glauben sogar was sie erzählen :nono:


    Wenigstens hat man sich ja in Ausmaßen und Form exakt an den Auer/ Weber - Siegerentwurf gehalten (siehe Post #2).

  • Die Berliner Zeitung betrachtet die Ästhetik des Hotel-Neubaus etwas realistischer und schreibt von einem "schweren Klotz" mit "Fenstern wie schmale Schlitze". Der Bau sei "nicht der große Wurf".


    Über die endgültige Farbgestaltung wurde noch nicht entschieden. Laut Mit- Architekt Reichel wird es vielleicht ein hellgrauer Muschelkalk oder vielleicht ein beiger Farbton - dies wird noch mit den anderen Architekten diskutiert, die dort weitere Häuser planen.


    Artikel Berliner Zeitung

  • "Hellgrau" oder "beige", na das wird ja sehr ansprechend. Wird an dem Platz dann auch ein Galgen installiert, damit man sich bei Bedarf aufhängen kann? Also ehrlich, ist zwar nicht völlig einfallslos, aber von erforderlicher Qualität meilenweit entfernt. Sehr schade, habe ebenfalls den Eindruck, dass Berlin froh ist über jeden der dort bauen möchte und dementsprechend jeden Entwurf passieren lässt.

  • Bevor der o. g. "Klotz" Realität wird, steht die Eröffnung eines anderen "Durchschnitts-Ware"-Hotels kurz bevor - das Motel One an der Invaliden- Ecke Lehrter Straße. Bilder von heute, zunächst von der Charité aus geknipst. An der Ost- und Südfassade stehen noch die Gerüste:



    Blick vom Hof der Wohnhäuser an der Lehrter Str. (westlich des Geschichtsparks). Hier sieht man schon die fertige Fassade in ihrer ganzen Schlichtheit:




    Ebenso von der Lehrter Str. selbst aus gesehen:



    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Bezüglich InterCity-Hotel; ich kann den obigen Kommentaren nur zustimmen. Die hohe architektonische Qualität die man mit dem Entwurf meint gefunden zu haben, kann ich nicht entdecken. Im Gegenteil, NewUrban bringt es auf den Punkt. Solch banale Architektur findet man normalerweise am Stadtrand. Erbärmlich von der Senatsverwaltung das nicht zu erkennen und sich auch noch selbst zu beweihräuchern.


    Bzgl. Motel One. Das bald fertige Gebäude unterscheidet sich zumindest in Bezug auf die Fassadengestaltung kaum vom Meininger Hotel und reiht sich nahtlos in den Einheitsbrei rund um den Hbf ein. Zudem wirkt die Kubatur viel zu klotzig. Entweder geht man mehr in die Höhe und man hätte ein Minihochhaus ~ 70m oder man orientiert sich an die umliegende Traufhöhe der Wohngebäude.


    Noch banaler gehts in der Lehrten Straße beim A&O Hostel. Eine Kiste mit Fenstern und etwas Farbe die eine Baulücke füllt. Billiger gehts nimmer.


    Für die Europacity befürchte ich das Schlimmste :nono:

  • ...irgendwann wird sowas auch wieder abgerissen! - Spätestens, wenn repräsentative Neuprojekte keine Freiflächen mehr finden! (zur Fassade: ist alles andere als schön und außergewöhnlich, aber vor Öffnen des Bildes hab ich Schlimmeres erwartet...)

  • Berlin hat zu wenige Hotels! Die Baugenehmigung für das Sheraton wurde erteilt:


    http://www.morgenpost.de/berli…t-Flughafenanschluss.html


    Hier der Link für den vollständigen Artikel.
    Hans Dampf, du könntest dir mal angewöhnen so umfangreiche Presseartikel wie diesen ruhig mal mit ein paar mehr Wörtern zusammenzufassen. Ist eigentlich nicht schwer; andere bekommen es doch auch hin.
    Bato


    @Bato: Halte ich eher für überflüssig bzw. sogar schädlich, schließlich sollen die Leute den ganzen Artikel lesen. Für einen Kurzüberblick genügt auch das Lesen des zusammenfassenden Beitraganfangs.


    Tipp: Die Morgenpost-Überschrift googeln, den Artikel in voller Länge und Größe genießen.


    Das sehe ich anders. Gerade bei solch langen Artikeln schadet es nicht den Inhalt kurz und übersichtlich zusammenzufassen. Wenn andere das auch schaffen wieso sollten dann für dich Extra-Regeln gelten?
    Bato

    2 Mal editiert, zuletzt von Hans Dampf ()

  • ^
    wird jetzt etwa tatsächlich der entwurf genommen der schon seit langer zeit dort auf dem bauschild abgebildet ist?
    http://dmm.travel/typo3temp/pi…erlinHotel_465284abc8.jpg


    ich rede es mir schonmal profilaktisch schön:
    immerhin passt die fassade zur clara-jaschke-straße hin zum zukünftigen intercity und dem motel one schräg gegenüber.
    *seufz* das war dann aber auch schon...ansonsten erinnert es mich von der breitseite her an das bikinihaus im unmodernisierten zustand.

    4 Mal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Lehrter Stadtquartier vs. Europacity/Heidestraße

    Da die SenStadt das Areal derweil unter dem Begriff Europacity/Heidestraße zusammenfasst, könnte Bato mal über eine Umbenennung des Rubrums nachdenken.


    Zur Sache: Es ist schon erstaunlich wie wenig Interesse das Gebiet erweckt. Bislang sind alle Fehlentwicklungen erkennbar, die man fürchtet: Hotelstadt, Bürotower, fehlt eigentlich nur noch das Rotlichtviertel. Dagegen ist der Alex pulsierende Innenstadt, oder?


    Einen Vorteil hat das Ganze: Hier können die Retro-Moderne und die puren Modernisten mal zeigen, was sie drauf haben! Freie Bahn den experimentellen, modernistischen Entwürfen! Endlich muß man auf nichts Rücksicht nehmen! Geschossigkeit? Egal! Material? Egal! Fassadengliederung? Was ist das!


    Das Wohngebiet wird dereinst die Konkurrenz zur Spandauer Vorstadt, dem Prenzlauer Berg und Charlottenburg!

  • Für die Europacity gibt es bereits einen eigenen Thread.


    Die Modernisten werden wohl kaum etwas zeigen können. Die Investoren treten dort an um im Sinne von Nutzen- und Profitmaximierung ihre Architektur im Korsett des Masterplans für das Lehrte Stadtquartier umzusetzen. Soviel Gestaltungsraum bleibt dem Architekten dann auch nicht mehr. Senatsbaudirektorin Lüscher hat es ja in einem Interview im Tagesspiegel vor kurzem gesagt. Die Senatsverwaltung möchte nicht, dass neben dem Hauptbahnhof expressive Bauten entstehen die das Alleinstellungsmerkmal des Hbfs gefährden könnten. Ziemlich dogmatisch das Ganze.


    Edit: Übrigens hat Chamartín Meermann das Sheraton-Projekt verkauft. Name des Käufers und Kaufpreis sind noch unbekannt.

  • Ich verstehe, daß Investoren in erster Linie Proftimaximierung anstreben. Aber wenn eine Hotelkette den Anspruch erfüllen will DAS Berliner Aushängeschild ihrer Filialen dorthin zu bauen, dann sollte diese Besonderheit doch wohl auch architektonisch zu sehen sein. Der erste Entwürf mit der schwarzen Fassade aus Beitrag #48 sieht da schon etwas edler aus.


    Ich versteh auch die Einstellung des Senats nicht, daß die Architektur des Umfeldes dem Hauptbahnhof keine Konkurrenz machen soll (sinngemäß). Mir ist bislang keine Situation vorgekommen in der eine große Diskussion ausbrach, weil zu viele schöne Gebäude an einem Fleck entstanden sind.