Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Siehste, ist doch alles halb so schlimm. :) Mir wird jetzt erst wieder in Erinnerung gerufen, dass das Meininger keinen rechteckigen Grundriss hat. :D

  • Na jut, auf den Bildern kommt es tatsächlich ganz integriert rüber. Na dann bin ich mal gespannt (schön, dass ihr mich beruhigen konntet :lach:). Der Cube davor ist klasse! Irgendwie dachte ich soll er auch auf der anderen Seite - sprich am Europlatz - entstehen!?

  • Berliner


    Auf dem Eurpaplatz sollte in Zukunft eigentlich mal ein Wolkenkratzer gebaut werden für den sich aber noch kein Investor bzw. Mieter gefunden hat! Der Cube auf dem Washingtonplatz war eigtnlich urprünglich mal für den Exbahnchef Mehdorn vorgesehen wo er sein Büro beziehen sollte, aber bis heute ist das nur eine Planung und es gibt dazu noch kein anderes Konzept:nono:

  • Es ist schon erstaunlich, welche Baumasse dieser kleine "Zipfel" des Ungers-Entwurfes darstellt. Da kann man nur hoffen, das für die vier doch deutlich größeren Blöcke, die südlich davon geplant sind, intelligente Gestaltungen gefunden werden, sonst bekommen wir hier Riesenstrukturen, die einen optisch erschlagen werden (ich weiß leider nicht, wie man hier Bilder postet, sonst hätt ich den Entwurf nochmal reingestellt).


    Eine Anleitung für das Einfügen von Bildern findest du an dieser Stelle.
    Gruß Bato

  • Das Meininger-Hotel am Hbf wird jetzt abgerüstet.


    Die Baustelle für eine weiteres Hotel an der Ecke Lehrter Str. / Invalidenstr. (nordwestlich des Hbf) kommt aus den Puschen. Nach dem Abriss des hässlichen Parkhauses vor einiger Zeit scheint jetzt der Tiefbau loszugehen (bestätigte mir auch ein Bauarbeiter vor Ort).


    Am rückwärtigen Teil des Aldina Hotels fallen jetzt auch die Gerüste.


    (Bilder nicht mehr online)

  • Danke für die aufschlussreichen Fotos Backstein.


    Ich hatte ein wenig gehofft, dass das Meininger real irgendwie besser wirken würde als auf den Renderings. M.M.n. ist das Gegenteil eingetroffen. So ein Hotel findet man in der Regel in größeren Städten am Stadtrand. Absolut uninspirierende und fade Architekturkost. Es hat tatsächlich nichts interessantes zu bieten außer, dass es einen Raum füllt. Da kann man nur hoffen, dass möglichst schnell mit dem Bau der anderen Gebäude begonnen wird.

  • Ja, leider noch etwas hässlicher als auf den Renderings. Naja. Wenn das Gebäude so hässlich ist werden die schönen Gebäude drum herum noch weitaus mehr strahlen.

  • Es schreit förmlich danach in eine weitergehende Bebauung eingebettet zu werden... :D


    Nicht eingebettet werden. Die noch kommenden Gebäude im Bahnhofsumfeld müssen das Hotel verdecken, unsichtbar machen.


    Weiß jemand, wann die anderen Baufelder vor dem HBF bebaut werden?

  • Tja, ähm, was sagt man dazu? Bei einigen Gebäuden sieht man halt schon auf Anhieb den Abriss in 25 Jahren voraus.


    Ich finde es schade, wie mit dieser prominenten Lage umgegangen wird. Leider sind Einwände wie "später kann das Hotel immer noch ersetzt werden" kaum haltbar. Solche Objekte sind meistens gar nicht unerfolgreich (das Hotel wird gut ausgebucht sein in dieser Lage), sodass es sich langsam aber sicher zum Schandfleck entwickelt (wenn es das nicht schon ist) und uns sicherlich noch eine längere Zeit "erhalten" bleiben wird.


    Danke für die Fotos, Backstein.

  • Ich will das Meininger-Hotel ganz bestimmt nicht schönreden, aber vielleicht sollte man eines berücksichtigen: Es ist ein Bahnhofshotel. Und in den allermeisten Großstädten (nicht nur in D) ist das unmittelbare Bahnhofsumfeld nicht gerade mit Edelherbergen und gehobener Architektur gesegnet.
    Insofern stellt der Berliner Hbf trotz des Meininger-Hotels eine Sonderstellung ein, die darin besteht, dass dieses Bahnhofsumfeld erst noch entwickelt wird. Und was später kommt (bzw. kommen soll), sieht z. T. ja ganz vielversprechend aus.


    Ein echtes dichtbebautes Viertel kommt eh nicht (wie z. B. in München, wo dieses ja auch eher schäbig ist), sondern der Berliner Hbf wird mit Solitärbauten in unterschiedlicher Qualität umbaut und seine zumindest von der Perspektive her attraktive Lage direkt an der Spree und dem Regierungsviertel wird er ja behalten. Dass direkt an einem Hbf nur Nobelhotels mit Top-Architektur entstehen, ist nunmal utopisch. Wär wahrscheinlich auch gar nicht so gut (für die Reisenden).


    Dennoch ist der "Auftakt" mit dem Meininger-Hotel natürlich erstmal eine Enttäuschung. Hoffen wir auf die Verwirklichung von besserem in der Zukunft.


    Anmerkung: Von allen deutschen Großstädten, die ich kenne, finde ich das Umfeld des Hamburger Hbf eigentlich am besten: Es ist direkt an der Einkaufsinnenstadt gelegen, die auch von den Gebäuden her recht attraktiv ist, und die Nordseite (St. Georg) hat sich ihn den letzten Jahren sehr gemausert. Und den Bahnhof selbst mag ich auch sehr gern. München Hbf und Umfeld hingegen finde ich wirklich unattraktiv. Das ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung.

  • Ich denke der Vergleich mit dem Hamburger Hauptbahnhof ist nicht ganz fair, da es sich ja hierbei um einen alten Bahnhof mit entsprechend gewachsenem Umfeld handelt. Berlin hatte auch mal eine stattliche Anzahl durchaus repräsentativer Bahnhöfe in bester Lage vorzuweisen. Davon ist nur leider durch die Ereignisse des letzten Jahrhunderts nicht viel übrig geblieben.

  • Ich glaube schon der Anstrich koennte eine Menge her machen. Dieses platte weiss sieht einfach zu sehr nach vorstaedtischem Gewerbegebiet aus. Dazu vielleicht noch ein schickes Logo (Welche Agentur hat man denn da beauftragt? "M Hotel M" - weiss auf rot?!? Haette ich ja besser hinbekommen. ;)) und das ganze Gebaeude saehe vielleicht etwas peppiger aus. Moeglich waere es auch noch durch eine andersfarbige Gestaltung der Platten zwischen den Fenstern.
    Ein Architekt mit derartiger Einfallslosigkeit gehoert aus seinem Berufsstand verbannt.


    Aber eigentlich ist bei der Struktur der Fassade und der Kastenfoermigkeit des Gebaeudes Hopfen und Malz verloren. Schade drum - hoffentlich wird's verdeckt oder von der Herrlichkeit der noch kommenden Nachbarbauten ueberstrahlt. ;)

  • Ich denke der Vergleich mit dem Hamburger Hauptbahnhof ist nicht ganz fair, da es sich ja hierbei um einen alten Bahnhof mit entsprechend gewachsenem Umfeld handelt. Berlin hatte auch mal eine stattliche Anzahl durchaus repräsentativer Bahnhöfe in bester Lage vorzuweisen. Davon ist nur leider durch die Ereignisse des letzten Jahrhunderts nicht viel übrig geblieben.


    Nun können wir aber nicht mutmaßen, wie diese Bahnhöfe heute aussehen würden. In Bremen, wo ich lebe, hatte man, wie in allen größeren Städten der Jahrhundertwende, einen repräsentativen Platz geschaffen. Er wurde von noblen Hotels für reiche Überseereisende und dem Kunstgewerbemuseum gesäumt. Was ich sagen will ist, das die heutige Zeit die Bahnhofsgegenden so ruiniert hat. Viel ist ja schon verbessert worden. Die meisten Bahnhöfe der 70er 80er und frühen 90er waren doch eher Fixpunkte und Kloaken mit Bahnanschluß. Wenn man mutmaßen will, dann geht da natürlich auch in die andere Richtung. Ein Lehrter Bahnhof könnte auch von Strichern frequentiert werden, genauso wie der Görlitzer Bahnhof ein Fixerparadies sein könnte! Die endgültige auflösung des Kopfbahnhofbetriebs ist doch ein gewaltiger Fortschritt, so schön die alten Bahnhöfe auch gewesen sein mögen. Der neue Bahnhof ist doch ein schmuckstück und wird den neuen Hochgeschwindigkeitszügen mehr gerecht, als ein alter, unwirtschaftlicher Kopfbahnhof. Die Bebauung des Umfeldes finde ich nicht so vorrangig, wie den anschluß ans bestehende Nahverkehrsnetz. Das nichtmal die Straßenbahn dort hin fährt ist doch bedauerlich.

  • Da wir ja alle das Meininger Hotel am HBF so klasse finden, sollte es auch noch mal im fast fertiggestellten Zustand gezeigt werden. Die Erdgeschoss-Verkleidung passt sich dem Niveau nahtlos an. ;)


    (Bilder nicht mehr online)

    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Also ich muss ehrlich sagen, dass mir das Hotel vor allem auf dem letzten Bild irgendwie gefällt. Es ist ncihts besonderes, das ist klar, aber es kommt mir nicht mehr so ultrahäßlich vor. Stangenware, aber auch die kann sich harmonisch zwischen Designerbauten einfügen.

  • Zu obigem Artikel in Designlines: im Interview wird ja mit Anglizismen nur so um sich geworfen, deshalb ist mir noch immer nicht klar, was "Corporate Architecture" nun eigentlich bedeutet. Für mich heisst das, "ich baue was der Kunde will; ausserdem mache ich ihm auch noch die Inneneinrichtung so wie er sie haben will".
    Sicherlich unterscheidet sich Stephen Williams darin von großen Architekturbüros, aber sonderlich innovativ, so wie das Interview es suggerieren möchte, ist diese Vorgehensweise eigentlich nicht. Eine Architektur ohne Handschrift des Architekten muss gerade bei den globalen Großkunden, die im Artikel angeführt werden, zu Markenmonotonie führen. Damit gibt die Architektur ihre kulturelle Gestaltungsmöglichkeit auf - - eine gefährliche Entwicklung wie ich finde.


    Wenn in dem Meininger-Gebäude dieses Prinzip umgesetzt wurde, verdeutlicht dies meiner Meinung nach das Problem der Transformation, also Übersetzung, einer Marke, von einem wie auch immer gearteten "Image" in architektonische Muster ohne gestaltende Hand des Architekten. Sicherlich muss man noch auf die offensichtlich so wichtige Inneneinrichtung warten, aber äußerlich kann ich hier weder die Marke "Meininger", noch das geforderte lokale Moment finden.