Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Es geht doch offensichtlich um das Grundstück südlich der Invalidenstraße und direkt am Hauptbahnhof. Dort ist doch seit langem eine ca. 100m hohe Scheibe vorgesehen, genau nach dem ursprünglichen Plan von Ungers von 1994. http://www.stadtentwicklung.be…bewerbe/lehrter_bhf.shtml


    Diese scheint man sich jetzt (hoffentlich) vorzunehmen. Der Plan ist gut, Büro fände ich absolut wünschenswert, fehlt nur noch eine gute Architektur.


    Das bewusste Haus und der Würfel auf dem Südvorplatz sind doch die beiden wichtigen flankierenden Bauten am HBF. Es wird Zeit, dass sie kommen. Dass man hier einen langfristigen, sinnvollen städtebaulichen Plan abarbeitet, finde ich immerhin besser, als dilettantische Umplanungen.

  • Dann können wir nur hoffen das es gute Architektur wird egal welcher der beiden Standorte es wird ich gehe halt nur von dem anderen standort aus da in den Animationen nur der eine Standort noch mit Hochhaus dargestellt ist, aber nichts genaues weiß mann nicht:-)Aber ist an sich schon mal cool das hier weiter bewegung in den standort kommt und das allgemein die Zeiten vorbei sind in denen mann von Jahr zu Jahr getröstet wurde, hier und dort könnte gebaut werden wenn denn einer wollen würde. Jetzt geht es überall rund manchmal sogar wird mann vom Baubeginn mancher Projekte überrascht die noch gar nicht lange kommuniziert wurden.

  • ^ Das ist in so fern nicht korrekt, als in den Animationen, die Du meinst (vermutlich: http://www.deutsches-architekt…php?p=409085&postcount=26), die geplante Bebauung des bewussten Baufeldes einfach gar nicht dargestellt ist. Sie gehört nicht zur EC im engeren Sinne, dennoch gibt es eine gültige Planung.


    Die geplanten Hotelbauten weiter westlich zwischen HBF, Invalidenstraße und Tunnelrampe fehlen in den Visus z.B. auch. Da kommt jetzt aber einer von zwei (http://www.deutsches-architekt…p?p=478815&postcount=1006). Ebenso fehlt die Humboldthafenbebauung und einiges anderes. Eine gute, aktuelle Gesamtdarstellung des geplanten Viertels fehlt leider.

  • Die Hoffnung stirbt zu letzt

    Ich war vor ein paar Wochen wieder in Berlin und war geschockt über den Bahnhofsvorplatz Richtung Kanzleramt. Alle Chancen vertan. Humboldthafen Eins wirkte auf mich noch einigermassen in Ordnung im Vergleich zu Steigenberger und John F Kennedy Haus. Mit einfachen Mitteln wie eine andere Farbe und eine nicht glatte Fassade waere es nicht so schlimm geworden. Wenigstens gibt es in Berlin andere Plätze wo es funktioniert, z. B. Breitscheidplatz.

  • Panorama

    Ein Panorama bei Sonnenschein. Rasterfassaden trift es schon ganz gut. Dennoch hat die Ansicht graphisch ihren Reiz. Die gedeckten Farbflächen wirken schon sehr modern und schieben sich Abstrakt zwischen Straßenasphalt, Spreewasser und Himmel. Es strahlt Ruhe und Ordnung aus. Das schlechteste Gebäude habe ich hinter der Laterne versteckt.;) Die Modernisten müssten doch eigentlich jubeln. Die Anderen verdienen sich dafür die Berliner Schlossfassade und die Altstadt in Potsdam ;):

  • Schon fast tragisch. Eines der schönsten und imposantesten Bauwerke Berlins verschwindet nach und nach hinter belanglosen Kisten die selbst wie hier im Bild nebeneinandergereit zusammenhanglos wirken.


    Über 300m Stadt sind hier im Sichtfeld und man sieht nur 5 unterschiedliche Fassaden (den Hbf mal außen vor). Das ist schon ziemlich grausig.

  • Ich finde an dieser Stelle und aus dieser Perspektive hat das ganze eine sehr großstädtische Geste. Es wirkt vielleicht etwas steril, aber auf sachlich-moderne Weise repräsentativ. Ich empfinde diese modernen Rasterfassaden in ihrer Gestaltung als Interpretation des Berliner Neoklassizismus der 1930er. Was fehlt sind die extra hervorgehobenen Portale und das Schrägdach.


    Ich würde das ganze als neuen Berliner Stil bezeichnen. Gerade diese Form von schnörkelloser Moderne, die durch ihre Ausmaße und teilweise Monotonie eine gewisse Strenge entwickelt, halte ich inzwischen für die typische Bauform des modernen Hauptstadtberlins. Die Kubaturen findet man ähnlich in Washington D.C. bei zahlreichen Verwaltungsgebäuden. Diese sind freilich in einem anderen Baustil gehalten, dennoch erinnerern die Proportionen an jene dieser neuen Gebäude.

  • Ich glaube mit dem noch fehlenden Glaskubus links und dem im Bau befindlichen Haus der Zukunft rechts kann dieses Ensemble noch die nötige Belebung erfahren. Was ich allerdings völlig vermisse ist eine Höhendominante! Der höchste Punkt hier auf dieser Uferseite kann doch nicht nur der Schornstein zur Belüftung der Tunnel unter diesem Areal sein. 2 Hochhäuser mit mindestens Tour-Total-Höhe, die ja auchmal angedacht waren sollten hier unbedingt noch entstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Ich würde das ganze als neuen Berliner Stil bezeichnen. Gerade diese Form von schnörkelloser Moderne, die durch ihre Ausmaße und teilweise Monotonie eine gewisse Strenge entwickelt, halte ich inzwischen für die typische Bauform des modernen Hauptstadtberlins.


    Ganz ähnliche langweilige Bauten entstehen auch in Düsseldorf und woanders. Es ist nicht etwas berlintypisches, sondern halt nur verbreitete simple Investorenarchitektur, die man unmöglich als etwas schönreden kann, was sie nicht ist.


    Vielleicht hätte man die Bürobauten-Fassaden etwas gliedern und differenzieren - dann käme durch ein besseres Verhältnis der Dimensionen der Hauptbahnhof besser zur Geltung. So wie üblicherweise der Hauptbahnhof einer Stadt am Bahnhofsvorplatz dominiert.

  • Das gezeigte Bild zeigt monotone langweiligkeit.


    Hier und da sind die Neubauten stellenweise ok, mehr aber auch nicht.


    Also für eine Hauptstadt an so einem Ort, nicht würdig gebaut.


    Man vermutet hier keine Urbanität.

  • ...Also für eine Hauptstadt an so einem Ort, nicht würdig gebaut. Man vermutet hier keine Urbanität.


    ... Nun ist das Foto aber auch aus einem extremen Winkel aus aufgenommen, die Strukturen der einzelnen Gebäude lassen sich überhaupt nicht erkennen. Wir haben hier auch schon Fotos aus genau der anderen Richtung aus aufgenommen gesehen wo man die einzelnen Gebäude und ihre Unterschiedlichkeiten entlang des Spreebogens viel besser erkennen konnte und die dann auch ein positives Echo hervorgerufen haben. Wie Vieles auch dieses eine Frage des Standortes also.

  • Mir persönlich gefällt das Ensemble sogar sehr gut. Dass dieses Bild von einer sehr unvorteilhaften Stelle fotografiert wurde, sei dahingestellt. Vom Kanzleramt kommend, wirken die meisten der Gebäude äußerst hochwertig und auf eine sehr reduzierte Art schick. Die gleichen Höhen rechts und links des Bahnhofes gefallen mir auch ausgesprochen gut.


    Allerdings gebe ich Camondo recht: 2 Hochhäuser hinter dem Hauptbahnhof, die diesem einen Rahmen geben, würden zum Dichtegefühl an dieser Stelle positiv beitragen.


    Inwieweit sind denn die Planungen zum Glaskubus auf dem Platz noch aktuell? Wäre ein sehr wichtiger Baustein für die Fassung des Platzes.

  • Alle, die die Architektur hier langweilig finden, können ja mal nach Frankreich schauen: Hier gibt es viele interessante Neubauten. Ein Beispiel aus Nancy:


    http://www.morfae.com/3170-quai-ouest-by-anne-demians/

    Allerdings bietet die gleiche Stadt auch solches: Avantgarde der 50er heute nur noch schrecklich:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…media/File:Hautlievre.jpg


    (1959 baute Bernard Zehrfuss in Nancy ein langes Scheibenhochhaus, das sage und schreibe 3.500 Familien beherbergte und in einer Zeitung als „eine Siedlung im Maßstab der modernen Welt“ charakterisiert wurde.)


    Vielleicht ist vieles, was heute langweilig erscheint, in der Zukunft akzeptiert, und das was heute abwechslungsreich, modern, spektakulär erscheint in der Zukunft verpönt???

  • ^ Warum?


    Gestern noch stand der Vorwurf im Raum, daß die neue Architektur am Hauptbahnhof zu langweilig sei. Und wenn mal was Ausgefallenes gebaut wird, dann ist es auch wieder nicht recht. Ja was denn nun? :)

  • ^ Es muss nicht stets ausgefallen sein, es kann aber nicht ein Block genau die gleiche Fassadengestaltung auf gesamtem Umfang haben. Es könnten mal verschiedene Naturstein-Sorten sein oder Fassadenabschnitte mit Platten anderer Farbe - Möglichkeiten gäbe es viele. So wird mit Straßenblöcken theoretisch eine Stadtstruktur geschaffen, doch die Blöcke wirken hier nicht wie die normalen Blöcke - da diese sonst aus verschiedenen Häusern bestehen.


    Das Beispiel aus Nancy würde etwas mehr auffallen, aber den Fehler der jetzigen Bauten wiederholen. Das Geschäftshaus Stralauer Straße 32 ist mE besser als Vorbild - neben dem steht ein anders gestaltetes Gebäude, das sieht bereits eher wie gewachsene Stadt aus.

  • Das Geschäftshaus Stralauer Straße 32 ist mE besser als Vorbild - neben dem steht ein anders gestaltetes Gebäude, das sieht bereits eher wie gewachsene Stadt aus.


    Das daneben stehende Gebäude ist das Palais Schwerin.


    Die Architektur des Neubaus ist ausgefallen, nicht aber die Baumasse! Der Neubau führt die abgerundete Ecke an dieser Stelle des Molkenmarktes perfekt fort.


    Normalerweise halte ich nichts davon, neben einen würdigen Altbau wie das Palais Schwerin einen solch extraordinären Neubau zu setzen. Hier finde aber, dass der Architekt es richtig gut gemacht hat.


    Schauen wir uns mal die Dächer an. Der Neubau übernimmt (zu einem gewissen Teil) die Dachschräge des Palais Schwerin. Obwohl die Architekturstile völlig verschieden sind, bilden beide Gebäude einen gemeinsamen Riegel. Durch die Form des Palais Schwerin hat der Molkenmarkt an dieser Seite eine abgerundete Ecke. Palais Schwerin und Neubau bilden zusammen eine weiche Kurve,welche die südliche Begrenzung des Molkenmarkts bildet. Der Neubau führt den Strang dieser weichen Kurve perfekt fort und fügt sich damit ein.


    Dieser Neubau ist spicy. Dieser „Ufo“- und „Weltraum“- Style ist so dermaßen abgedreht, dass es schon wieder cool ist.