Brächte eine Leipziger Einbahnstraße auch die Halbierung der Fahrspuren zwischen Charlottenstraße und Spittelmarkt und die Bebauung der gewonnene Flächen und somit Verdichtung mit sich, würde ich noch mal drüber nachdenken.
Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau
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ja war auch von mir nicht so ätzend gemeint wie es vielleicht klang
mein einwand war vielmehr dass dieser pariser ring doch meine ich auf irgendeinem uralten stadtgraben oder geschliffenem befestigungswall oder sonstwas gebaut wurde... hier habe ich aber vorhandene strukturen... wenn ich in die eingreife kann das böse enden. gegen nen ring hätte ich gar nichts sofern nicht neue engstellen entstünden... aber wie du auch sagst... der verkehr wird halt nicht nur lustig in einem kreis fahren sondern es werden völlig neue ausweichrouten gewählt werden -
^ Ich habe ja auch nicht vom Boulevard Périphérique gesprochen der ist ja keine Einbahnstrasse. Sondern von den Strassen entlang der Seine. Aber seis drum. ist ja eh alles off-topic...
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Der Pérephérique ist ja eher mit der Stadtautobahn gleichzusetzen, nicht mit der beabsichtigten Zentrumsumgebung. Ein Altstadtring mit Einbahnstraße haben viele Städte schon ausprobiert und wieder abgeschafft. Der Grund liegt auf der Hand: will man z.B. nur ein Drittel der Runde fahren muss man trotzdem zwei Drittel umrunden, es wird also mehr Verkehr produziert.
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Ich hab ihn ja auch garnicht als Beispiel angeführt, es war hanseat der nicht verstanden hat was ich mit den Strassen zu beider Seite entlang der Seine gemeint habe, er dachte ich meinte den Périph. Also bitte nicht weiter auswälzen, ein Mißverständnis.
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Müsste man aber nach dieser wegweisenden Entscheidung für eine Verkehrsberuhigung jetzt nicht schleunigst einen komplett neuen Wettbewerb für das Schlossumfeld und das gesamte Areal veranstalten. Man hat in der Verbindung Lustgarten und Schloss ja jetzt ganz andere Möglichkeiten. Auch bietet sich nun vielleicht die Chance, die Bushaltepläte weiter in Richtung Linden zu verlegen, so dass den Schlossterrassen nichts mehr im Wege stehen sollte
Also auf gehts! Für die Schlossterrassen. Für den Neptunbrunnen am Schloss. Für die Rossebändiger.
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Der Grund liegt auf der Hand: will man z.B. nur ein Drittel der Runde fahren muss man trotzdem zwei Drittel umrunden, es wird also mehr Verkehr produziert.
Den Gedanken hatte ich auch. In Göttingen gibt es so ein Einbahnstraßensystem in kleinem Maßstab für Radfahrer. Theoretisch muss man, um einen Block "rückwärts" zu kommen, "vorwärts" um die ganze Innenstadt radeln. In Berlin kämen jeden Tag tausende PKW-Kilometer zusätzlich zustande. Soll man sich wirklich durch den Tiergarten, die Leipziger Straße hoch und durch die Friedrichstraße kämpfen, wenn man aus Moabit zur Torstraße möchte? Kann eigentlich niemand wollen. Zudem wäre die Friedrichstraße als direkteste Verbindung zum Richtungswechsel für so ein Verkehrsaufkommen viel zu schmal – und sie führt genau über die Linden, die man doch für die Touristenströme autofrei machen will.
Einbahnstraßensysteme ergeben Sinn, wenn die beiden Fahrtrichtungen mehr oder weniger parallel verlaufen und nicht weit voneinander entfernt sind – wie in Paris an den Seine-Ufern oder auch in Berlin Am Treptower Park/Puschkinallee. Als Kreissysteme mit einem ganzen Stadtzentrum in der Mitte bereiten sie mehr Probleme als sie lösen. Ich halte das für einen hochfliegenden Plan, der auf politischer Ebene verlockend klingen mag, aber wenig realitätstauglich ist. Wenn Fachleute die aus ihm resultierenden Verkehrsströme durchgerechnet haben, dürfte er schnell wieder in der Schublade verschwinden.
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Die Berliner können sich sicher nicht vorstellen, dass Andere schon vorher ähnliche Probleme wie ihre eigenen gehabt haben. Das widerspricht Berliner Selbstverständnis.
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^Konstantin
Ein Teil der Planung wäre sicherlich auch darauf ausgerichtet, es für den reinen Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen, zB aus purer Gewohnheit durch die Mitte zu fahren, obwohl man von Bezirk A nach Bezirk B möchte und Mitte eigentlich nur als Transitstrecke benutzt. Auch ist es alternativlos, das private Kfz vielleicht für den ein oder anderen auch so unbequem zu machen, dass er auf den ÖPNV umsteigt. Der ist in Berlin, im Gegensatz zB zu München, auch noch nicht so überfüllt, dass da nicht noch mehr ex Autofahrer Platz hätten.
Und wir können es uns fiskalisch und ökologisch nicht leisten, das Straßennetz immer weiter auszubauen, wie sehr dabei die Lebensqualität unter die Räder kommt zeigt ja auch diese ganze Debatte. Dass wir überhaupt bei dieser Jahrhundertidee, hier einen Fußgängerboulevard einzurichten und zu entwickeln, Bolles Kastenwagen im Hinterkopf haben müssen ist symptomatisch dafür, dass wir dem Kfz eine viel zu große Priorität einräumen. Spätestens jetzt, wo Berlin kontinuierlich neue Einwohner anzieht aber der Raum in Mitte trotzdem nicht mehr wird, muss hier zwingend umgesteuert werden. RRG will das ja in ein neues Gesamtkonzept einbetten, zB will man alle Forderungen des Radlerbegehrens übernehmen und umsetzen und nicht einfach isoliert UdL für den MIV sperren und sonst bleibt alles wie es ist.
Man hätte sich eigentlich denken können, dass der Bau des Humboldtforums als riesiger Besuchermagnet nicht ganz folgenlos für das Umfeld bleiben kann und der maßgebliche Besucherstrom, einfach weil es sich so anbietet, zwischen Museumsinsel und Brandenburger Tor entstehen wird, mit Bebelplatz und Co. auf dem Weg. Bisher hat man aber schlicht verpennt, sich des Themas anzunehmen, 2019 schien ja immer noch so weit entfernt. Jetzt wird es langsam knapp. Es wäre ein Schildbürgerstreich gewesen, wenn die BVG die Oberflächen wieder so hergestellt hätte, für viel Geld, wie sie zuvor waren und dann bemerkt man, welche neuen Fußgängerströme das Humboldtforum erzeugt und reißt gleich wieder alles für viel Geld auf, wieder neue Baustellen und Lärm und Dreck und die Besucher des Humboldtforums mittendurch. Und alle Welt hätte wieder gesagt "Typisch Berlin...".
PS: zum "Innenstadtkreisel" kam inzwischen das Dementi
http://www.bz-berlin.de/berlin…-wirklich-in-berlin-mitte
damit hat sich die Debatte erledigt -
^ Mit anderen Worten: Es war eine Zeitungsente, in die Welt gesetzt von der Morgenpost, die ihre Aufreger-Grafik inzwischen entschärft hat, ohne auf die Änderung hinzuweisen. Kein guter Stil. Ich hatte mich schon gewundert, warum keine andere Redaktion diese – doch ziemlich einschneidende – Meldung aufgegriffen hat, mir dann aber keine Gedanken mehr darüber gemacht. Naja, Notiz für mich: Nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.
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Na, zuerst ist es doch richtig, zumindest den Lustgarten wiederzugewinnen und hier die unbenannte Straße zu sperren. Aber das wird ja nicht passieren: Busse und Taxen sollen ja nach wie vor durch.
Ob da Unter den Linden irgendwas umgebaut wird bleibt ja auch noch abzuwarten. Busse und Taxen brauchen auch Platz. Vielleicht gibt es eine Extra-Fahrradspur, die dann direkt durch die fotografierenden Japanertrauben am Brandenburger Tor geleitet wird. Das gibt sicher wieder Stress. Alternativ müsste man die Französische Straße zur Fahrradstraße machen - das bringen die Grünen auch noch fertig.
Mein Tipp: der Beschluß war leidlich unüberlegt und es wird zwei Jahre diskutiert bis beschlossen wird, dass es doch nicht passiert.
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Ja sag mal träume ich? Durch den Blätterwald geht gerade die Nachricht, der Bund habe 18,5 MEURO für den Wiederaufbau der historischen Kolonnaden an der Schlossfreiheit bewilligt.
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habe auch gerade gedacht was ist denn da los... zu schön um wahr zu sein...
mußte x mal lesen und habe mir zwanghaft überlegt welche kollonaden sie noch meinen könnten, aber es müssen die sein...
nun mal hoffen das rot rot grün nicht alles versaut -
Anscheinend hatten die gestern die Spendierhosen an. Sie haben ja auch 62 Millionen für die Bauakademie bewilligt (Siehe mein Post dort)
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Offensichtlich hat der Bundestag ja ein wahres Füllhorn über Mitte ausgeschüttet: Bauakademie, Hedwigs-Kathedrale, Kolonnaden am Schloss – krass, was so eine überraschende Steuerschätzung alles möglich macht.
Bauakademie finde ich uneingeschränkt großartig; Hedwigs-Kathedrale finde ich baulich richtig, sehe als steuerzahlender Agnostiker aber die Finanzierung kritisch; von den Kolonnaden halte ich nichts: Ein neo-barockes Kitsch-Monstrum, das den Baustil im Kaiserreich von seiner schlechtesten Seite zeigt. Hoffentlich findet sich jetzt kein preußenseliger Millionär, der auf eigene Kosten auch noch den ollen Wilhelm wieder auf den Sockel heben möchte.
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Wahnsinn. Ist denn heut schon Weihnachten. Also wenn das stimmt ist das wirklich die Nachricht des Jahres und meine Träume werden wahr.
Die Bauakademie ist ja schon echt ein fantastisches Geschenk, aber dass jetzt plötzlich die Kolonnaden zurück kehren sollen. Wie ist das möglich? Es hatte in den vergangenen Jahren nichts darauf hin gedeutet, dass dies möglich sein könnte. Ich bin echt total perplex. Im positiven Sinne. Damit wird die Mitte Berlins wieder erlebbar.
So viel Unsinn leider oft beschlossen wird. Für die Hauptstadt und die Freunde der historischen Mitte ist das ein Festtag. Sicher die wegweisendste Entscheidung seit dem Wiederaufbaubeschluss des Schlosses.
Damit dürfte auch klar sein, dass wenn die Kolonnaden kommen, dass auch der Rest des historischen Schlossumfeldes kommen wird. Sonst würde das alles keinen sinn machen.
Ach. Ich sage es nochmal. Ich freue mich. Ein ganz toller Tag!!!!!
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ich sehe das genauso wie Architektenkind.
Die Kolonnaden wären eine Fehlentscheidung. Ich halte das Konzept das erarbeitet wurde für das beste und hoffe Berlin setzt es um.Die Bauakademie ist auch so ein Armutszeugnis von Berliner Seite. Zwanzig Jahre ist es der Stadt nicht gelungen das Gebäude wiederaufzubauen.
Manchmal frage ich mich ob es nicht das beste wäre wenn Berlin direkt vom Bund regiert würde, es ist einfach nur deprimierend wie wenig Berlin zustande bringt, so nebenbei. -
Die Gründerzeit als Kitsch zu bezeichnen ist zwar immer wieder populär - wird aber in der Regel von denen vertreten, die auf das Knarren ihrer Kreuzberger oder Prenzlauer Berger Altbaudiele nicht verzichten wollen. In so fern ist das wenig glaubhaft.
Trotzdem wird Berlin - wie beiden Mitteln für den Neptunumzug - erstmal ablehnen. Die Nachricht kommt aber gerade richte für die laufenden Koaverhandlungen. Da sich zwei Sozis damit rühmen gibt's vielleicht doch eine Chance für die große Lösung (Adademie, Kolonnade und Neptunbrunnen). Für die Sozialisten kommt dann ein Liebknechtdenkmal vor dem Staatsratsbalkon (von dem aus er ja die "Sozialistische Republik" nicht ausgerufen hat) und alle sind froh...
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Wenn der Bund klug ist, dann knüpft er die Milionen der Bauakademie an die Kolonnaden und den Neptunbrunnen.
Es kann ja nicht sein, dass der Bund das ganze Fest bezahlt (dazu kommt ja noch die Museumsinsel, die Staatsoper und eigentlich fast alles andere in Berlin auch) und das Land will dann aber ständig Bedingungen stellen.
Man sollte lieber froh sein, dass der Bund so viel Geld über Berlin ausschüttet. Könnte mir vorstellen, dass man in Magdeburg oder Gelsenkirchen auch mal gerne nur mit einem Bruchteil der Mittel bedacht werden würde.
Also hoffe ich, dass man seitens des Landes endlich zur Vernunft kommt und sich auf das historische Schlossumfeld einlässt. Es wäre nämlich die einmalige Chance, nicht nur die Momumantalbauten, sondern auch Platz und Umgebungsgestaltung zumindest an einem sehr kleinen Bereich in Berlin wieder so erleben zu können wie vor 120 Jahren. Da fast alle anderen Ensembles aus dieser Zeit zerstört oder nur noch sehr rudimentär erhalten sind, wäre dies eine fantasitsche Zeitschicht, die da wieder käme. Zudem sind wesentliche Teile der Stadtmöblierung ja erhalten.
Also ich hoffe der Bund ist klug und gibt die Mittel nur im Paket frei!!
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Ach weisst du Architektenkind, man muss die sprichwörtliche Kirche im Dorf lassen. Die Museumsinsel ist und bleibt ein Bereich der von historischen Bauten aber auch großen Gesten dominiert wird. Es passt einfach zum Ort, die Kolonnaden neu aufzubauen. Solange der Eiterpickel, genannt, "Nationaldenkmal" nicht rekonstruiert werden soll ist das doch vollkommen in Ordnung.
Diese Fotographie zeigt auch ganz gut
https://upload.wikimedia.org/w…helm_mit_Schloss_1900.jpg
dass die Kolonnaden hier dem Raum die nötige Fassung geben.
Vielleicht findet man dann sogar zu einem geschmackvolleren, zurückhaltenderen Einheitsdenkmal. Vielleicht ein aus Bronze herausgearbeitetes Grundgesetz, mit der Seite der, zur Wiedervereinigung geänderten, Präambel aufgeschlagen:
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.
wer braucht da eine Wippe? Und ein bischen Verfassungspatriotismus tut uns nicht zuletzt in Zeiten von AfD, Reichsbürgern, Pegida, "Leitkultur" und Co. gut. Statt dem Eiterpickel des verherrlichten "Hunnenkönigs" steht der Kern unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung auf dem Sockel. Und "paff" wären damit auch restauratorischen Regungen relativiert.
Ja, es gibt die Kolonnaden dann wieder, aber sie bereiten dem Grundgesetz den Sockel. Ja, es gibt die Stadtschlossfassade wieder, aber sie beherbergt eine respektvolle Sammlung der Weltkulturen auf Augenhöhe und ein Forum interkultureller Begegnung. So wird aus 2x "-" ein "+" und dem Historismus wird die Fratze des reaktionären Nostalgikers genommen, die Rekonstruktion wird auf den konsensfähigen Kern zurückgeführt, nämlich, dass das kunsthistorische Schaffen unserer Vorfahren nicht pauschal mißachtet und vergessen werden darf und eine Rekonstruktion vielfach einfach ein Gewinn für das Stadtbild und den kulturellen Reichtum Berlins ist. Der auch in den zig Kulturen besteht, die aus aller Welt stammend inzwischen hier leben, aber eben nicht nur aus diesen. Auch die eigene Kultur ist es wert, hochgehalten zu werden. Wir sind dabei noch sehr ungelenk und müssen noch lernen, dass zwischen Chauvinismus und Selbstbewusstsein ein himmelweiter Unterschied besteht. Und genau das würde solch ein Bruch reflektieren. Zumindest ich finde das wesentlich stringenter als die seltsame Wippe.