Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Die Kritik an angeblich nicht museumsgerechten Innenräumen kann ich nicht verstehen.
    Das Humboldt-Forum wurde zum Leidwesen der Schloss-Befürworter nicht auf den originären Etagenzuschnitt abgestellt sondern - ja, man kann sagen - rücksichtslos auf die Bedürfnisse des Museums.
    Das betrifft sowohl Deckenhöhen wie auch Treppenhäuser und die Zuordnung von einigen Etagen zu den Fenstern.


    Wer daran noch rummeckert, der will einfach nur schimpfen - oder er hat keine Ahnung! :Nieder:

  • Die Tatsache, dass die Bibliothek in der 2. Etage ist und das Museum für Asiatische Kunst in der 3., ist einfach ein kolossaler Fehler der anfangs niemandem aufgefallen ist, und dessen Behebung von Rettig mit seinem persönlichen Kostenmantra verhindert wurde. http://mobil.berliner-zeitung.…Data,NB_Humboldtforum.jpg


    Die Etagen sind im 2. OG wesentlich höher und 3. OG bekommen sie teilweise die Austellungsstücke nicht unter.


    Warum darf man solche Fehler nicht ansprechen? Ist man dann ein Nestbeschmutzer?


    Und statt einer Austellung über Sprachen eine Ausstellung zur Geschichte Berlins zu präsentieren, ist für die Kosten der Gebäudeerstellung schnurz egal. Das Ausstellungsdesign ist nicht in der Gebäudeausschreibung enthalten. Beide Ausstellungskonzepte dürften die gleichen Anforderungen an die Raumausstattung haben. Das ist ungefäht so, als ob in einem Neubaustadion statt dem FC Bayern dann der FC Barcelona spielt.

  • ^ Man darf verschiedene Sachen ansprechen, aber nicht zwingend gleich mit Formulierungen wie "der umstrittenste Museumsneubau in ganz Deutschland". Es ist nicht nur bloß ein Museumsneubau, sondern der Wiederaufbau von einem Gebäude, welches an sich ein Museum ist, ein Anschauungsstück - da sollte man eher fragen, ob das rein passt, was man rein tun will und nicht ob das Gebäude zum willkürlich zusammengeschusterten Programm passt. Man hätte es auch machen können wie in Warschau, wo das Museum zeigt, wie die Könige mal residiert haben - in 1:1 wiederhergestellten Räumen. Wäre ohnehin die bessere Alternative gewesen.


    Wenn man schon etwas anderes zeigen will - wieso beschwert sich niemand, ob die Louvre-Räume für ein Museum passen, die nicht für diesen Zweck im Inneren so gebaut wurden? Richtig - weil jedem klar ist, dass der Louvre etwas mehr als bloß ein Museumsbau ist. Diese Einsicht wäre auch hier angesagt.

  • Interview mit Rüdiger Kruse

    Die Mopo hat heute ein Interview veröffentlicht mit Rüdiger Kruse (CDU), Berichterstatter für Kultur und Medien. Er sieht den bisherigen Spendenfluss nicht ganz so euphorisch und meint, die Summe könnte nicht ausreichen. Bisher seien 30 Mio. Euro zzgl. 10 Mio. Euro als sog. Sachspenden zusammengekommen. Ein Einspringen des Bundes schließt er aus und erwartert, dass sich das Spendenaufkommen deutlich verbessern wird.


    Wenn das Geld nicht reiche, müsse zunächst auf Teile der Verzierungen verzichtet werden. Auch die Kuppel werde ohne ausreichende Spenden nicht kommen. (Also nichts neues.)


    Zudem stellt er kein Hinfiebern auf den Wiederaufbau des Schlosses als Humboldt-Forum fest, da das Ergebnis noch zu weit weg ist, als dass sich die Bürger ein Bild davon machen könnten. Zudem sei das Berliner Schloss nicht so bekannt wie Neuschwanstein, das jedes Kind kennt. ;)


    Zumindest in der Anfangszeit nach der Eröffnung werden seiner Meinung nach aber die Besucher kommen. Langfristig werde das Schloss auch durch seine zentrale Lage vom Berliner Tourismus profitieren.

  • Ich glaube dieses Interview gibt er nur, um noch mehr Leute zum Spenden aufzurufen. Wer sich die Zahlen genauer anschaut, sieht auf den ersten Blick, dass das Spendensammeln sehr sehr erfolgreich läuft.


    Vielleicht hat Herr Kruse auch keine Ahnung:
    Ers sagt zum Bespiel zur Kuppel: Die Kuppel zum Beispiel, die man noch gerne haben möchte, wird ohne Spenden nicht kommen.


    Dann hat der Mann sich wohl schon seit ein paar Wochen die Baustelle nicht mehr angeguckt. Da sieht man ja, dass bereits kräftig an der Kuppel gearbeitet wird.

  • Dann hat der Mann sich wohl schon seit ein paar Wochen die Baustelle nicht mehr angeguckt. Da sieht man ja, dass bereits kräftig an der Kuppel gearbeitet wird.


    Er meint wahrscheinlich die historische Fassade oder Hülle der Kuppel mit Kupfereindeckung und Ornamentik.

  • ^
    Stimmt dann trotzdem noch nicht. Die Kuppel wurde schon vor einer ganzen Weile (wie auch die "Runde Ecke") durch einen zweistelligen Millionenbetrag in ihrer historischen Gestalt gespendet. Nur für Figuren und Kuppellaterne reicht es noch nicht.

  • Man muss wirklich Verständnis für den Quatsch haben, den der völlig unbekannte Haushaltspolitiker Rüdiker Kruse da erzählt: der Mann will Hamburger Landesvorsitzender der CDU werden und muss sich irgendwie profilieren. Das er das auf Kosten der eigenen Leute (Monika Grütters, auch CDU) macht wird ihm noch bitter auf die Füsse fallen, wenn mal wieder eine Entscheidung für Hamburg im Bundestag ansteht, aber solche Sprüche gegen das vermeintlich reaktionäre Berlin und für die weltgewandte Moderne Kunst kommen in der Nach-Beust-CDU eben gut an.


    Die Thesen man sehne sich nicht nach einer Eröffnung, wie bei der Frauenkirche ist genauso steil und ohne den geringsten Beleg wie diejenige das Schloss werde gut laufen, weil es zentral liege und "vom Berliner Tourismus profitiere". Dann wära ja auch dem Haus der Statistik am Alex eine rosige Zunkunft beschieden - irgendwo muss es noch weitere Unterschiede geben *brüllendlautlach*.


    Also: die nächste Posse. und die Mopo macht mit, weil sie für die Berichterstattung über das Ehepaar Pietzsch gelobt wird. Manfred Rettig wird das nicht aufhalten.

  • Weiß einer, warum die Betonierung des Dachs ins Stocken gekommen ist? Seit Wochen passiert da nichts mehr. Sehr schön zu sehen in der Webcam zum Schlüterhof (http://cam04.berlinerschloss-webcam.de/). An der ganzen Nordostecke fehlt noch das Dach.
    Und warum ist in der Südostecke das Dach mit Stahlträgern aufgebaut worden? In den schon existierenden Dachabschnitten wurde alles betoniert.


    Weiß einer mehr?

  • Also das Dach wird mit Sicherheit nicht 'betoniert'... Ich seh da jetzt auch keine großen Unregelmäßigkeiten.

  • Vielleicht drücke ich mich nicht baufachmännisch aus, aber sicher wurde das Dach inklusive Dachschrägen betoniert. Das Dach bekommt natürlich später noch eine Deckung (Kupfer nehme ich an).
    Dennoch ruhen derzeit die Arbeiten am Dachaufbau. Ich frag mich nur nach dem Grund?

  • Die Dachräume um den Schlüterhof herum sind niedrger als im Westteil.
    Ich nehme daher an, dass sie nicht öffentlich genutzt werden sollen.


    Wahrscheinlich wird zwischen den Stahlträgern eine ganz normale Holzkonstruktion mit späterem Trockenausbau eingefügt.


    Heute sind übrigens auf dem Unterbau (Tambour) für die Kuppel die ersten beiden Verschalungen für die Pfeiler montiert worden.
    Sie ragen sogar über die Technikaufbauten und sind auch auf der Ostseiten Webcam zu sehen. :D

  • Der Rest des Daches rund um den Schlüterhof dürfte wahrscheinlich auch eine Unterkonstruktion aus Stahl bekommen, ansonsten müssten beim Beton ja noch Anschlusseisen herausragen. Mag ja sein, dass es bei der Lieferung dieser Stahlträger zu Lieferverzögerungen kommt, vielleicht ist man mit der Betonage auch einfach zu schnell fertig geworden und befindet sich so noch vorm ausgeschriebenen Liefertermin.


    Sollte allerdings kaum ein Problem sein, da man ja gut in der Zeit liegt. Warum hier allerdings auf Stahl und nicht komplett Beton gesetzt wird, keine Ahnung, vielleicht ist es schlicht und einfach günstiger.

  • Für Künstlerateliers wäre der Bau viel zu teuer und für Werkstätten der Museen würde bei den empfindlichen Exponaten doch etwas sehr viel Licht reinkommen. Als Option für potentielle Oberlichtsäle macht es ebenso keinen Sinn, dafür ist das Dachgeschoss zu niedrig und fürs darunterliegende Geschoss ist die Betondecke im Weg. Ne Möglichkeit wäre noch, dass man sich so eine Option für die mal angedachte Überdachung des Schlüterhofs offen hält. Ist aber ebenfalls nur Spekulation. (Ich tippe eher auf banalare Gründe.)


    Vielleicht gibt das ja auch ein Gewächshaus für die erste offizielle Berliner Hanfplantage - irgendwie muss man sich ja neue Geldquellen erschließen.:D

  • Wenn ich mich richtig erinnere wird das Dachgeschoss um den Schlüterhof fast ausschliesslich für Technik genutzt. Kann gut sein dass man dies aus Stahl gefertigt hat und evtl sogar vorerst offen lässt um später großes Gerät (Klimatechnik etc) einfacher einbauen zu können.

  • Es könnte sich auch schlicht und einfach um ein anderes Gewerk handeln, da es nicht zum Rohbau gehört. Da würde ich mir keine Sorgen machen. Ich bin gespannt auf die Raumwirkung der Kuppel und auf den Beginn der Fassade.


    Auch für diverse Extras werden weitere Spenden jedenfalls dringend gebraucht! Besser, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann!

  • Ich mache mir auch keine Sorgen. Ich war nur interessiert, warum zum einen der Dachaufbau in letzter Zeit sichtbar zum Erliegen gekommen ist und warum zum anderen offenbar beim verbliebenen Rest des Dachaufbaus eine andere Bauweise gewählt wird. Manchmal verstecken sich ja Experten in einem solchen Forum, die einem soetwas erklären können.


    Aber es kann schon sein, daß durch den milden Winter die Arbeiten schneller vonstatten gingen.

  • Ja, schon gesehen. Scheint also so gewesen zu sein, daß noch kein Material da war. Nur warum die westlichen Zweidrittel des Daches betoniert sind und der Rest in Stahlkonstruktion, interessiert mich weiterhin. Das Dachgeschoß ist ja - soweit ich weiß - das Technikgeschoß für das zweite und dritte Ausstellungsgeschoß, während der Keller das Technikgeschoß für das Erd- und das erste Ausstellungsgeschoß ist.